Sayfadaki görseller
PDF
ePub

1

[ocr errors]

Die Sucht zu verdächtigen beschränkt sich aber nicht blos auf die Art der Correspondenz sie sucht so viel als möglich alles in ihren Kreis zu ziehen; so z. B. die von Ignatius allgemein, und nicht etwa blos bei Fürsten und Gönnern (wie p. Druffel andeutet) beob hachtete Marime, nicht durch stürmischen Eifer sogleich anfangs Alles zu verderben, sondern die Herzen zu gewinnen und allmählig zu disponiren, so daß die Reformation sich selbst von innen heraus poll. ziche; so ferner den an P. Gonzalez erlassenen Befehl, die vom König von Portugal angetragene Beichtvaterstelle zu übernehmen, unbefümmert um das Gerede der Menschen; 1) so den bei Ignatius hervortretenden und gegenüber der pessimistischen Anschauung Luthers, wornach jeder Fürst ein Räuber oder halber Teufel sein muß, so charakteristischen Optimismus bezüglich der Fürsten; 2) so das Verbot, firchliche Würden anzunehmen (das mit der allgemeinen strengsten Verpönung von Ambition nach innen und außen zusammenhieng); so den wieder ganz anti-lutherischen Grundjag, den feindlichen Angriffen gegenüber nicht durch eine literarische Heze, Skandal zu machen, sondern eine versöhn liche Haltung zu beobachten und im Nothfalle die Sache durch die zuständigen Behörden zu vermitteln, jo einen Brief an Salazar, Ge sandten des Königs Ferdinand in der Martinuzzi'schen Angelegenheit, in welchem es sich eigentlich um ein fanonistisches Gutachten in Betreff der Censuren handelt, das natürlich nach der Fassung, in der Ignatius der Cajus bekannt wurde, beurtheilt werden müßte u. f. w. Ignatius stellt im Gegensaße zu Luther in seinem Exercitienbüchlein die Regel auf, man folle nicht öffentlich die Fehler der Vorgesetzten rügen, weil dies mehr Standal als Nußen schaffe (reg. 9. ad sentiend, cum Eccl.), sondern nur zu jenen davon sprechen, welche Abhilfe zu bringen vermögen. Hätte D. dieje Regel gefannt und zugleich beachtet, daß Ignatius die leitenden Grundsäße gerade bei den hervorragendsten Mitgliedern der Gesellschaft mit eiserner Consequenz durchführte, so würde er sich vielleicht gescheut haben, aus einer dem P. Lainez wegen Verlegung jener Regel ertheilten Rüge den malitiöfen Schluß zu ziehen, daß Ignatius um die Reformation in Rom sich eigentlich nicht viel gekümmert.3) Während Luther anfangs die Türkengefahr für seine

[ocr errors]

1

[ocr errors]

1) Ranke sagt in seiner Geschichte der römischen Päpste (I. B. 6. A. S. 142) von den Jesuiten: Den portugiesischen (Hof) reformirten sie durchaus". Davon meldet v. Druffel kein Wort; er weiß nur zu ver dächtigen und zu tadeln,

2) In wie weit die Urtheile v. Druffels über die Persönlichkeiten, die er in seiner Schrift beschmugt, begründet seien, können wir hier nicht untersuchen, wenn er aber mit ihnen so verfuhr wie mit Ignatius, müssen wir ihre Verläßlichkeit von vornherein zurückweisen. *) Die Berichte über die Häufung der Arbeiten und deren Erfolge in Rom scheint D. in den Cartas übersehen zu haben. Es ist doch eine unbestreitbare Thatsache, daß Rom und die päpstliche Curie in der 2. Hälfte des 16. Jahrh. nach und nach eine ganz andere Gestalt ge= wonnen und daß die Gesellschaft Jesu an der Umänderung des Geistes

(2)

[ocr errors]

"

[ocr errors]
[ocr errors]

Zwecke ausbeutete, entwarf Ignatius einen Plan zu ihrer Unterjochung, felbstverständlich zur Rettung der Christenheit, was D. zuerst auch anerkennt um so seltsamer ist es, daß er am Ende doch wieder feine Verwunderung äußert, daß Ignatius den Ueberfluß der Kirche zur Befestigung der taiserlichen Kriegsmachi" in Anspruch nehmen wollte. S. 12 behauptet D., daß Hernandez, ein Agent der Neuchriften, die Worte des Hl. Ignatius wegen ihrer Fassung nothwendig mißverstehen mußte; hätte er die dem Citate unmittelbar folgenden Säge noch mitgetheilt, so wäre es jedem flar geworden, daß Hernandez den Sinn der Worte sehr gut verstand. Es fällt im allgemeinen sehr peinlich auf, daß D. die am Ende in den Anmerkungen beigefügten Citate in seiner Festrede so ausnüßt, daß der Sinn entwoeder nicht recht hervortritt oder ganz entstellt wird. So S. 6 n. 7, wo eine Bemerkung des hikigen Bobadilla etwas verändert und als Spott hingestellt wird! S. 15 n. 39, wo das bedeutungsvolle para lo de los negotios ohne Berücksichtigung bleibt; Ignaz bemerkt, Gonzalez als Beichtvater des Königs sich der Besprechung von (Regierungs) Geschäften entledigen soll. S. 28 bringt D. die Worte des Ignatius: „Wir haben hier in Rom bei einigen Leuten, welche i. die Wahrheit nicht kennen, den Ruf, daß wir die ganze Welt regieren wollten; daß aber diese Worte mit dem für D. so anstößigen Tadel des zu stürmischen Reformationseifers in Verbindung stehen, wird natürlich verschwiegen; dafür erinnert er an eine „ähnliche Aeußerung“ des Cardinals Crescentio, ohne den Wortlaut auch nur spanisch in der Anmerkung beizubringen, was sehr erklärlich ist, weil derselbe den eigentlichen Kern jenes Rufes enthüllt. Der Cardinal sagte nämlich, fie wollten die ganze Welt reformiren und hätten beschlossen, daß alle gefallenen ehebrecherischen Weiber aus Rom vertrieben würden. Bei Anführung des Wortlautes hätte D. auch nicht zwei Bemerkungen des heiligen über den Cardinal, die im Terte getrennt sind, zusammenziehen und eine verstedte Insinuation damit verbinden können. S. 23 n. 63 wird der spanische Wortlaut eines Citates mitgetheilt, in welchem Ignatius von einer den Jesuiten in Trient zu Theil gewordenen neuen Begünstigung spricht; Lainez sei von den Legaten beauftragt worden, zu predigen, während dies bisher keinem Bischof, keinem Ordensmanne, noch sonst Jemanden gestattet worden sei. D. weiß in seiner Festrede nichts anderes daraus zu entnehmen, als eine Bestätigung seiner Behauptung, daß die Wirksamkeit der Jesuiten in Trient wenigstens in den ersten Wochen keine Bedeutung gehabt habe; nicht einmal das Predigen war ihnen erlaubt." D. behauptet dann weiter, Ignatius habe gewußt, daß der Papst befohlen hatte, daß die vor der Veröffentlichung ihm von den Legaten insgeheim nach Rom eingesandten Defrete des Concils in dem Römischen Collegium von den Jesuiten revidirt werden sollten." Aber in der citirten Stelle ist

T

großen Antheil hatte. Vgl. das gediegene Werk des Frh. v. Hübner über Sixtus V.

[ocr errors]

weder von Dekreten im Allgemeinen, noch von einem geheimen Vorgehen, noch vom Römischen Collegium", noch von einer eigent= lichen Revision die Rede. Man vergleiche ferner die herrliche Instruktion des hl. Ignatius für die zur Betheiligung an dem Concil bestimmten PP. Lainez und Salmeron (Cartas 1, 475) mit deren Verwerthung durch Truffel S. 22! S. 20 schreibt D., die Jesuiten seien von Ingolstadt abberufen worden, wie Ignaz dem Herzog schrieb, gegen seinen eigenen Wunsch und nur auf ausdrücklichen Befehl des Papstes, wie er aber seinen Ordensgenoffen erklärte, weil er erfahren hatte, Herzog Albrecht wünsche überhaupt nicht die Gründung eines Collegs 2c. Nun ist aber in dem Briefe an den Herzog 7 den D. bei einer so grabirenden Anschuldigung nicht einmal citirt, nicht im entferntesten angedeutet, daß die einstweilige Abberufung gegen den eigenen Wunsch des Ignatius geschehe, es wird vielmehr in Erinnerung_ge= bracht, die zwei Theologen der Gesellschaft seien zum Zwecke der Gründung eines Collegs nach Ingolstadt gekommen, und sie würden wieder zurückkehren, sobald man an die Verwirklichung jenes Vorhabens gehe (Cartas, III, 889). Schon lange vorher hatte Ignaz in einem Briefe an P. Claudius Jajus (Cartas, II, 303) sowohl seine eigene Anschauung als die Unthunlichkeit mit dem Papste über Belassung jener Theologen zu Ingolstadt zu verhandeln, umständlich darlegen lassen und ausdrücklich befohlen, dem zugleich mit dem Herzog an dieser Angelegenheit betheiligten Bischof von Eichstädt davon Mittheilung zu machen, so daß dem Herzog die ganze Sachlage feines wegs verborgen bleiben konnte: Wer eine so ausgebreitete und vielfach so heifele Correspondenz eines Mannes mühsam durchstöbert, um irgendwo den Schein einer Zweideutigkeit zu erspähen, dürfte doch auch seinerseits sich in Acht nehmen, in einer verhältnißmäßig kleinen Schrift einen derartigen Schein wohl öfter als einmal auf sich zu laden. Wir meinen, v. Druffel könnte denn doch einen etwas erhabenenern, umfassendern, edlern und freiern Standpunkt finden, um die Ereignisse des 16. Jahrh. und die Geschicke der Gesellschaft Jesu zu betrachten; seine Geschichtsforschung würde dadurch nur gewinnen.

1

[ocr errors]

Druffet sucht wenigstens noch den Schein von Objektivität zu wahren; Baumgarten dagegen fand auch dies vielfach überflüssig. Ohne Nachweis behauptet er frischweg, über wenige bedeutende Persönlichkeiten des sechzehnten Jahrhunderts möchte es schwerer sein, den Kern historischer Wahrheit aus der Fülle der Sagen zu gewinnen" als über J. (22), während wir die gewissenhaftesten Untersuchungen so competenter Gewährsmänner wie Ribadeneira, Orlandini u. f. 1., und in den Canonisationsaften eidlich verbürgte Zeugenaussagen vor 1) Es handelte sich nur um das Dekret über die Rechtfertigung. Ignatius schreibt: parece que, como allá, tambien acá Su Santitad hace mirar el decreto á letrados; porque Maestro Bernardino Maffeo me ha dicho, che me lo enviaria açá para que se vea en nuestra casa.“ Cartas, I. p. 289.

[ocr errors]

"

[ocr errors]

"

uns haben. Es ist vollständig unwahr, daß der Entwickelungsgang bei Ignatius fich nicht verfolgen läßt und daß in Rom eine ganz neue Natur hervortritt (23). Wie wäre das denkbar bei einem so außerordentlich ausgeprägten Charakter, der an Consequenz kaum seines gleichen findet! Fast komisch klingt es wenn B. (S. 18) dem thatsächlich keineswegs ganz unabhängigen, absehbaren General der Gesellschaft eine eigentlich übermenschliche Stellung“ zuschreibt, und die Bemerkung macht: „In ihm, sagten sie dem Papst, solle Chriftus als gegenwärtig verehrt werden," als ob Ignatius nicht (den Worten der Schrift gemäß) in jedem Obern, ja in jedem Mitbruder Chriftus fich zu vergegenwärtigen gelehrt hätte. Ganz richtig bemerkt V. S. 29: Wenn man seine (des Ignatius) Briefe mit denen Luthers, oder Zwingli's oder Calvins vergleicht, so nimmt man leicht wahr, daß diese Männer die entgegengesezten Pole menschlicher Natur darstellen." Wenn er aber dann beifügt: Loyola meinen wir in einer dichten Weihrauchwolke fast mehr verschwinden als erscheinen zu sehn, so müssen wir zweifeln, ob er auch nur Einen der Briefe gelesen. Nichts Nüchterneres als diese Briefe. Wer statt gediegener Frömmigkeit salbungsvolle Ueberschwänglichkeit sucht, braucht sie nicht zu lesen; und wer den Spuren des ehmaligen Hofmannes nachgeht. findet sie nicht so sehr in gehäuften Höflichkeitsformeln, als in ge= wissen ungesuchten Feinheiten und in der edlen, taktvollen Haltung. Die vorkommenden im Ganzen sehr einfachen Ehrfurchtsbezeigungen find: aufrichtig gemeint und constant; einen Uebergang von der niedrigsten Kriecherei bis zur übermüthigsten Insolenz wie in den Briefen Luthers an Heinrich VIII. wird man da vergeblich suchen. Berufung auf Druffel findet B. (S124) Ignaz „unablässig bemüht die Gunst des mächtigen Kaisers zu gewinnen, auch mit Plänen, welche dem Papst höchlich mißfallen mußten." Das Alles hat jenes Projekt zur Rettung der Christenheit gegen den Islam verschuldet; weitere Nachweise findet B. entbehrlich. Nicht mehr Gnade als Ignatius findet in Baumgarten's Schrift die von ihm gegründete Gesellschaft. Man wußte in Spanien nicht anders den Weg zum Glücke des Landes zu finden, als durch ihre Vertilgung. Sie war es, welche die Re= volutionen herbeiführte (also nicht ihre Gegner, die Jansenisten, die Freidenker 2c.); daher die beständigen Revolutionen in den von den Jesuiten gebildeten Ländern; daß das Gift aus dem Protestantismus importirt wurde, daß die Jesuiten auch in Oesterreich und in den fatholischen Ländern Deutschlands thätig waren, daß Friedrich l. und Katharina doch kaum durch ihre Beschüßungseinen Saamen für die Revolution bewahren wollten, daß die treibenden Mächte der Re= volution regelmäßig vor Allem die G.sellschaft hinwegschafften das Alles scheint unserem Hiftorifer nicht bekannt zu sein. Doch genug.

[ocr errors]
[ocr errors]

B

Mit

4) Vgl. darüber u. A. die empfehlenswerthe Schrift von W. Hohoff, Protestantismus und Socialismus, Paderborn, Bonifacius-Druckerei, 1881. Zeitschrift für fathol. Theologie. VI. Jahry.

25

11

Wir bemerken nur noch, daß B., in seiner Recension über Janssen auch Befürchtungen für den confessionellen Frieden äußert. So! Ungerechte Verunglimpfungen der Kirche, offenbare Verleumdungen eines von ihr canonisirten Heiligen und einer von ihr approbirten Gesellschaft sollen den confessionellen Frieden wahrscheinlich fördern. Man sieht, die Geschichtschreibung hat sich in gewissen Kreisen an den Culturkampf perdingt. mobiltol a) (bio ol diplqim 190 806

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

1

9

jonnieby paindutan). The start amber me menjawia hobe 1995 Menere Literatur über den hl. Thomas. Der erste Jahrgang der neuen römischen Thomas-Zeitschrift) liegt uns nunmehr in zwei Pelegant ausgestatteten Hesten vor. Was die Mitglieder der römischen Akademie des hl. Thomas in ihrem dritten Statut (S. 59 ff.) sich zur Aufgabe gesezt haben, nämlich an der Wiederbelebung der Philosophie im Geiste des hl. Thomas und der Bekämpfung der ent= gegengeseßten Irrthümer mit vereinten Kräften zu arbeiten, das ist auch in der von Prof. Satoll in abgefaßten Einleitung als leitendes Prinzip der Zeitschrift ausgesprochen. Man hat bisher folche Themata gewählt, welche den Irrthümern der Gegenwart gegenüber die Grundwahrheiten jeder christlichen Philosophie wie die Geistigkeit und Unsterblichkeit der Seele, die Lehren von dem Wesen und den Fähigkeiten der Seele flar und leichtverständlich darlegen. Es werden uns zwar nicht Untersuchungen geboten, welche durch neue Beleuchtung schwieriger, bisher unentschiedener Detailfragen das tiefere Verständniß der Philo sophie des hl. Thomas beförderten; allein da sich augenblicklich die christliche Philosophie vor die Aufgabe gestellt sieht, die philosophischen Grundlagen einer thriftlichen Weltanschauung zu vertheidigen, sogist eine trifftige Erörterung fener Fragen im Sinne des ht. Thomas sicher am Blaze. Gilt es einen Kampf nach Außen, so muß Friedel im eigenen Lager herrschen. Deßhalb will "sich die Zeitschrift erklärter Maßen. V nicht in die Differenzen mischen, welche zwischen fathol. Theologen bestehen, die beiderseits von aufrichtigen Glauben und "reinem Eifern für die Vertheidigung des Glaubens beseelt rund auch bestrebt find an den Hl. Thomas sich zu halten, ob sie nichon in der Erklärung desselben nianchmal von einander abweichen Die denkwürdige Encyklica Aeternis Patris sellofandas deal sund Biel der Akademie und ihres literarischen Orgaus sein (XVIII); dieje aber

[ocr errors]

A

[ocr errors]

a

[ocr errors]
[ocr errors]

L'Accademia Romana di S. Tommaso d' Aquino. Pubblicazione periodica. Tipe lib. di Roma del Cav. Alessandro Befani, Roma 1881. 4) Zur Vorsicht und 1 Mäßigung in dieser Beziehung mahnen neuerdings todie Worten Leo's XIII, in dem Briefe an die Bischöfe, Mailand, Turin und Vercelli vom 25. Jan 40 (Civ. Catt, Deft 760 Katholif, Märzheff): Istud Litterarum Nostrarum (Aeterni Patris) proonnium animos concordia tinctos facile retinere positum excepta interpretationis subtilitate nimia servataque moderationis ratione in rebus iis, de quibus ob studium investigandil veri, citra -19 fidei caritatisque iacturam, viri docti utrinque disserere consueverunt.

[ocr errors]
[ocr errors]
« ÖncekiDevam »