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abhängig wäre, nur in ihrer moralischen Bedeutung und Würde ist sie von ihm abhängig. Das heißt aber mit andern Worten, der Character übt seinen Einfluß auf die giltige Spendung des Sacra= mentes insofern, als er dem Spender eine gewisse von Christus gewollte Würde verleiht; nur die mit dieser Würde ausgerüsteten Personen hat Christus zu seinen Instrumenten und Mandataren angenommen. Diese von Christus gewollte Würde hat jedenfalls ihren Grund in dem Sakramente, das zu spenden ist. Für die Hl. Firmung ergibt sich das Specifische der geforderten Würde ohne Schwierigkeit aus der Wirkung dieses Sacraments. Die Firmung reiht den Christen als Kämpfer unter die Fahne Christi: das ist die constante Auffassung der Kirche, daß die Firmung zum miles Christi mache. Als Streiter unter die Fahne rufen, fällt naturgemäß demjenigen zu, der mit der Würde eines Führers, Feldherrn bekleidet ist. Das sind eben die Bischöfe; diese sind duces et principes Ecclesiae kraft ihres unver= lierbaren Characters. Insofern also der bischöfliche Character ihnen diese Eigenschaft und Würde verleiht, sind sie göttlich berufene Spender der Hl. Firmung.

Allein es ist auch leicht ersichtlich, daß aus der Natur der Sache sich nichts Inconvenientes darin finden läßt, wenn es dem obersten Heerführer gestattet ist, eine gleiche Würde in vorübergehender und widerruflicher Weise durch bloße Delegation einem sonst niederstehenden Beamten zu ertheilen, kraft welcher dann auch dieser befähigt würde, im Namen des obersten Heerführers legitim in die Reihen der Krieger aufzunehmen; im Gegentheil hängt diese Befugniß mit dem Begriff des summus dux. wie es der Papst ist, und mit dem Begriff der Sache, um die es sich handelt, in der übereinstimmendsten Weise zusammen.

Nach dieser Auffassung begreift es sich auch leicht, daß, wo zunächst dem Spender eine bestimmte Würde, und nur vermittelst dieser die moralische Befähigung zu einer Handlung zusteht, von einem Suppliren von Fall zu Fall bei den einzelnen Handlungen kaum die Rede sein kann. Etwas ganz Anderes ist bei der Jurisdiction und Delegation der Fall; diese gibt unmittetbar die moralische Befähigung zu gewissen Handlungen, eine eigentliche höhere Würdenstufe ist nicht nöthig, oder ist doch nur eine secundäre Folge der ertheilten Befugniß : solche Jurisdictionsbefugniß kann also sehr wohl von Fall zu Fall ertheilt und cassirt werden.

Auch steht die verschiedene Beurtheilung des schismatischen Priesters, je nachdem er als Spender der Lossprechung oder der Firmung an= gesehen wird, mit unserer Auffassung im besten Einklang. Durch die Ausstoßung aus der Kirche geht freilich nach positiv kirchlicher Be= stimmung die Jurisdictionsgewalt verloren mit vollem Rechte; allein es ist unstatthaft, den Verlust analog auf alles andere kirchlich Verlierbare auszudehnen, falls nicht eine positive Erklärung, resp. Entziehung, seitens der legitimen kirchlichen Autorität vorliegt. Haben

wir doch schon irgend ein Beispiel bei den Wirkungen der Excommunication. Selbst bei einem vitandus geht mit der Jurisdiction nicht alle amtliche Würde zugleich verloren; ein Pfarrer bleibt ja noch trog Excommunication in seiner amtlichen Stellung und Würde als Pfarrer, bis er entsegt wird, so daß er noch giltig, wenn auch unerlaubter Weise, als auctoritativer Zeuge bei Abschließung der Ehe fungiren würde. Und wenn auch offene Häresie und Schisma ohne förmliche Amtsentsetzung den Verlust dieses kirchlichen Amtes und dieser kirchlichen Würde zur Folge hat; so ist doch diejenige Würde, welche uns bei Spendung der Firmung beschäftigt, nicht auf gleiche Stufe zu sehen. Diese hängt näher mit der unverlierbaren Würde des priesterlichen Characters zusammen; sie wurde und wird in der orientalischen Kirche mit Zustimmung des Papstes jedem Priester zu Theil; entziehbar ist sie wohl, doch hat nach Ausweis jenes Decretes von Clemens XIII. eine allgemeine Entziehung nicht stattgefunden. Wie Christus den Weihecharacter nicht entzieht, so hat auch sein Stellvertreter nicht geglaubt, jene den Weihecharacter completirende Würde entziehen zu sollen vielleicht für manchen unwissend und nicht schwer sündhaft Frrenden ein neues Mittel des Heils.

A. Lehmkuhl.

Die Bulle Grande munus und die Orientalen. (Fortsetzung der Controverse im Orient). Die durch die Bulle Grande munus unter den Orientalen hervorgerufene Controverse hat, sei unserm lezten Bericht darüber (V. Jahrg. S. 775-777), wie im Patriarchate von Constantinopel, so auch bei uns in Oesterreich-Ungarn größere Dimen= fionen angenommen. Im Oriente bot zunächst Anlaß dazu eine in gewissen Kreisen der griechischen Kirche sich bemerkbar machende, der Union mit Rom günstige, Bewegung, welche ihren Mittelpunkt in dem ju Conftantinoper befiebensen Καθολικὸν ἐκπαιδευτήριον hat. Sic geistliche Institut, vor etwa zwanzig Jahren nach Art unserer religiösen Congregationen gegründet, ist ausschließlich aus orientalischen Con= vertiten gebildet, die unter Beibehaltung des griechischen Ritus und der griechischen Sprache beim Gottesdienst, den katholischen Glauben bekennen und für die Verbreitung desselben unter ihren Landsleuten thätig sind. Es hat einen Archimandriten (gegenwärtig Polykarp Anastasiades) an seiner Spize und zählt in diesem Jahre zehn Mitglieder, darunter den in dieser Zeitschrift (a. a. D.) bereits erwähnten gelehrten Ifaias Pappadopulos, von dem wir hier noch das hinzufügen wollen, daß er mit noch einem andern Diakon am zweiten Adventsonntag des verflossenen Jahres zu Hermopolis, auf der Insel Syra, vom gewesenen Erzbischof von Nauplia, Mgr. Benjamin Eusebides, gleichfalls einem Convertiten, nach griechischem Ritus zum Priester geweiht worden ist. Zur Erhöhung dieser höchst seltenen Feierlichkeit hatte sich auch der zur katholischen Kirche zurückgekehrte

bulgarische Bischof rit. gr., Mgr. Nilus Isvorov, eingefunden. 1) In der Presse traten die Mitglieder des Efpädeuteriums zum erstenmal gegen den auf die genannte päpstliche Bulle Grande munus an= stürmenden Vryennius von Nicomedien auf, und waren von da an ununterbrochen für die katholische Bewegung in leitender Weise und mit glücklichem Erfolge thätig. Sie gehen jegt daran, zu Constanttinopel einene öffentliche Kirche zu bauen. 2) Diese Erfolge, verbunden mit den vielen auffallenden Gebetserhörungen, die sich zu Constantinopel in der armenisch-katholischen Kirche der hl. Muttergottes von Lourdes ereignet, und nicht wenig zur Förderung der Bewegung beigetragen,3) konnten nicht verfehlen, einen beängstigenden Eindruck auf den Phanar zu machen. An maßgebender Stelle ward es daher als nothwendig erachtet den für Rom wachsenden Sympathien unverzüglich nach Kräften entgegen zu arbeiten. Da aber das offizielle Organ des Patriarchen (Anela) durch die türkische Regierung wegen königl. griechischer Aspirationen unterdrückt worden war, so wurde ein neues Blatt, Exxλnoiaotixǹ åλýdɛia, gegründet, um den Kampf fortzusehen. Nach kurzer Rast nahm nun Vryennius wiederum einen neuen Anlauf gegen den Papst und die römische Kirche, beschimpfte auch in schmählicher Weise den greisen Erzbischof Eusebides und die Mitglider des Efpädeuteriums 4) und tischte sodann in einer Reihe von heftigen Artikeln gegen die katholische Lehre nebst den übrigen Entstellungen der frühern Schismatiker die landläufigen Verdrehungen unserer heutigen Rationalisten auf. Den Kleinverschleiß der phanariotischen Produkte für das Königreich Griechenland übernahm Ma= krakis in seinem zu Athen erscheinenden Móyos: ein Mann, den competente Beurtheiler öffentlich des Nestorianismus, des Materialismus und des Pantheismus zeihen, wie aus der Avarol vom 20 Mai zu ersehen ist. Die katholischen Griechen hoben den hingeworfenen Fehde - Handschuh freudig auf und benüßten so die erwünschte Ge= legenheit, ihren Landsleuten in der Avatolñ die Unterscheidungslehren ausführlich auseinanderzuseßen und die gegen die Glaubensartikel erho=

1) Da eine nach griechischem Ritus in gr. Sprache vollzogene katholische Priesterweihe auf den Cykladen ein außerordentliches Ereigniß war, so hat dieselbe unter der Bevölkerung großes Aufsehen erregt. Eine ausführliche Beschreibung der von den Katholiken aus diesem Anlaß veranstalteten Festlichkeiten gibt die Avaroký, ' Dez. 1881.

2) Vgl. Avarolń von 30 Mai 1882.

Vgl. hierüber die zahlreichen im Verlaufe des vorigen Jahres in der
Avaroly erschienenen Artikel.
Dez. 1881.

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4) Vgl. Avaroλý von Es wird in dieser Entgegnung unter Anderm Protest dagegen erhoben, daß die katholischen Griechen schismatischerseits constant Ovvitae und nicht, wie es sich gebühre, Hvwuevo genannt werden; durch die unverständliche lateinische Benennung, so wird bemerkt, müsse das unwissende Volk irregeführt und zum Glauben verleitet werden, die Convertiten griechischen Ritus seien Anhänger einer neuen bisher unbekannt gewesenen häretischen Sekte.

benen Schwierigkeiten aus den zuverläßigsten Quellen zu lösen. Einigen Dogmen sind ganze Reihen von langen Artikeln gewidmet, 1) und wenn uns Abendländern auch die Sache zu breit getreten erscheint, so wird man diese Ausführlichkeit dennoch erklärlich und verzeihlich finden, wenn man bedenkt, daß die katholische Wahrheit hier zum erstenmal in der Tagespresse in neugriechischer Sprache zur Darstellung gelangt. Aus diesen allseitigen Erörterungen der katholischen Lehrsäge wird der intelligente griechische Leser jedenfalls den Vortheil haben, daß er in den Stand gesezt ist, sich ein selbstständiges Urtheil zu bilden über dieaberwißigen, aus dem Abendlande importirten Behauptungen, daß dem römischenKatholiken der Papst ein mit Allmacht bekleideter ViceGott sei, dem er nach Bellarmins Lehre in jedem Falle Gehorsam schulde, auch wenn er etwas Sittlich-schlechtes vorschriebe;" daß „die auf dem vatikanischen Concil erfolgte Definition der lehramtlichen Unfehlbarkeit des Papstes das Endresultat langjähriger Intriguen der Jesuiten sei; daß dieses Dogma die bischöfliche Auktorität der abend= ländischen Kirche vernichtet habe;" daß „Pius IX, durch Aberglauben irregeleitet, die unbefleckte Empfängniß Mariä definirt habe;" 2) daß ,,diese Doktrin vorausseße, die Gottesmutter sei vom Hl. Geiste em= pfangen worden" u. s. w. Doch sind die,atqiẞai xarà Διατριβαὶ κατὰ Φ. Βρυεννίου καὶ 'Α. Μακράκη“ in ber Ανατολή mod night ab= geschloßen; und wir sehen der Fortsetzung derselben mit um so leb= hafterem Interesse entgegen, als deren Verfasser wirkliche Orientalen, und somit frei sind vom Verdachte jener „unbeschreiblichen Ignoranz,“ die nach dem Ausdruck eines neuern akatholischen Schriftstellers der morgenländischen Kirche, allen Occidentalen" anklebt. Soviel über den Verlauf der Controverse im Orient. Näheres kann aus der zu Hermopolis auf der Insel Syra erscheinenden Wochenschrift Avaroly selbst ersehen werden. 3)

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In Desterreich-Ungarn trat der HH. Bischof von Djakovar in die Arena, theils um die von den drei akatholischen Bischöfen serbischer

1) So gibt, um von den alten Differenzpunkten de Primatu, de processione Spiritus sancti, de azymis u. s. w. zu schweigen, die Avaroký, vom Octob 1881 angefangen, zehn lange, interessant geschriebene Artikel über die unbefleckte Empfängniß. In den lezten Nummern des Dezembers bringt sie, gleichsam zum Jahresschluß, mehrere gediegene Abhandlungen über die von Vryennius, nach dem Vorgang der Jansenisten, angegriffene Herz- Jesu- Andacht.

2) Vor nicht gar langer Zeit haben wir vom Direktor einer akatholischen theologischen Fakultät rit gr vernommen, bei ihnen gelte in Bezug auf die Erklärung des abendländischen Kirchenjahres Dr. Alt's Buch als maßgebend, nach welchem Pius IX. die unbefleckte Empfängniß ,,aus dem Grund am 8. Dez. 1854 definirt hat, weil alten Revelationen zufolge diese Erklärung in demjenigen Jahre zu erfolgen hatte, das einen Freitag enthielte, der kein Fasttag und zugleich ein Festtag der Mariä wäre!" (S. 67).

3) Adresse: Alla direzione del giornale Avarok. Sira. Grecia.

Nation (S. V. Bd. S. 776) gegen ihn gerichteten Angriffe ab= zuweisen, theils aber auch, und zwar hauptsächlich, um die katholische Kirche im Allgemeinen zu vertheidigen. Sein ausführliches, 58 Großfolio-Seiten füllendes Hirtenschreiben, datirt vom 4. Februar, ist im offiziellen Diözesanblatt (Glasnik Biskupija Bosanske i Sriemske) am 15. publizirt und im Wiener „Vaterland" am 19. desselben Monates im Auszug mitgetheilt worden. Msgr. Stroßmayer hat gewiß mit großer Erudition, vieler Wärme und in überzeugender Weise und mit großem Erfolg geschrieben; nur das will manchen Tiefblickenden seiner Landsleute nicht einleuchten, daß er sich von der allgemeinen Einführung der altslavonischen Sprache beim Gottesdienst (bekanntlich eine Sieblingsidee des hohen Prälaten) eine starke und innige Vereinigung mit den schismatischen Serben verspricht; die Rückkehr der getrennten Brüder zur Mutterkirche müsse, so meinen sie, vor Allem durch eifrigere Pflege eines wahrhaft kanonischen Lebens der katholischen Geistlichen angebahnt werden. Und in dieser ihrer Ueberzeugung von der Resultatlosigkeit des Nachgebens rücksichtlich der liturgischen Sprache glauben sie sich schließlich durch die Aufnahme bestärkt zu sehen, die sein großmüthiges Entgegenkommen bei den akatholischen Serben gefunden. Wenn die Einzelheiten dieses Streites auch von geringem Interesse für den fernestehenden deutschen Gelehrten sind, so dürfte ein furzer Hinweis auf ihren dermaligen Wortführer und seine lezte Enuntiation an diesem Ort dennoch nicht unerwünscht erscheinen. Unser ver= ehrter Fach college an der akatholischen serbischen Lehranstalt zu Zara in Dalmatien, H. Archimandrit Nikodem Milam, ein Schüler der Aka= demie von Kiew in Rußland, Mitglied der in Athen bestehenden „Ge= sellschaft für die Einigung der Kirchen," Theilnehmer an den Verhandlungen der Bonner Pfingstconferenz vom J. 1875, also ein durch wissen= schaftliche Bildung und hohe Stellung hervorragender Mann, dem es berufsgemäß um die Verständigung und Versöhnung zu thun sein muß, hat auf das Schreiben des Bischofs v. Djakovar durch eine eigene umfangreiche, mit serbischen Lettern gedruckte Streitschrift über die Unterscheidungslehren 1) geantwortet. Uns scheint dieselbe ganz besonders durch die Art und Weise merkwürdig, in welcher der Verfasser den Zweckt seiner Gesellschaft „für die Einigung der Kirchen“ darin_ver= folgt. Mit den „Päpstlichen,“ den „Römlingen,“ will er sich absolut in keine Verhandlungen einlaßen; ihre ganze Literatur bestehe aus Ver= drehungen der hl. Schrift, aus Mystifikationen und Falsifikationen der Geschichte (SS. 142, 313). Gregors VII. Zeitgenosse Petrus Damiani, dem die Römlinge hoffentlich die Heiligkeit nicht werden absprechen wollen, erklärt, daß er beim Gedanken an Gregor an den Teufel denke (S. 258). Bernard, Thomas und Bonaventura haben die Finsterniß des Mittelalters und die unbeschreibliche Ignoranz der abend

1) Slavenski apostoli Kiril i Metodije i istina provoslavja, d. h., die Slavenapostel Chrill und Method und die Wahrheit der Orthodoxie.

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