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Einleitung.

Franz von Sickingen war gefallen, und die Macht seiner Freunde und Anhänger gebrochen. Sein feurigster und standhaftester Geistesbruder Hutten floh vor der Rache eines doppelten Widersachers; das ganze teutsche Reich konnte ihm keine Sicherheit mehr gewähren: nur das Land der Eidgenossen öffnete ihm eine Freistätte noch, und der letzte teutsche Ritter, der gröfste Held der Freiheit, der seine Nation nach Kräften verherrlicht, starb in einem freien Lande. Doch sollte er, ehe ihm diese Ruhe des Grabes ward, noch den vollen bittern Kelch der Wermuth trinken, die ein edles Herz im getäuschten Glauben an Freundestreue und Männerwerth, schlürft. Er musste mit Erasmus, dem Vielgepriesenen, noch gleichsam auf Leben und Tod kämpfen, und dieser verschofs wiederum von seiner Seite alle giftigen Pfeile aus dem gewaltigen Köcher, der sonst nur den Feinden der Wahrheit und Freiheit Verderben gebracht. Hutten unterliegt den physischen Leiden, und dem tieffressenden Grame über seines Volkes Schicksal, und Erasmus Abfall.

Für ihn aber stehen Freunde auf, und retten das Andenken seines Ruhms; der Kampf wird fortgesetzt, und Teutschlands Gelehrten theilen sich in zwei Partheien, die wechselnd ihn billigen, oder tadeln. Dies der kurze Inhalt der Tragödie, wie Hutten wie Hutten und Erasmus

selbst ihren Streit zu nennen liebten. Die dazugehörigen Acktenstücke sind:

A. Erasmi Roterod. ad Udalricum
Huttenum, et Udal. Hutteni ad
Eoban. Hessum Epistolæ.

B. Hutteni cum Erasmo Expostu= latio.

C. Zwei Schreiben des Erasmus, und Hutten an den Rath zu Zürich. D. Spongia Erasmi adversus Adsper gines Huttenicas cum dupplici ad Zwinglium, et ad Lectores præ= fatione.

E. Ottonis Brunfelsii pro Ulr. Hut= teno Responsio.

F. Erasmi Roterod.
Roterod. ad Senatum
Argentinens em Epistola de Joanne
Scotto, Expostul. et Responsionis impres=

sore.

Als erläuternde Beilagen:

1) Judicium Erasmi Alberi de Spon= gia Erasmi Roterod. adeoque, quatenus illi conveniat cum Lutheri doctrina.

2) Epistola Erasmi ad Fabrum, Const. Vicarium.

3) Eadem Luheri ad Erasmum de Spongia in Huttenum scripta.

4) Erasmi ad Lutherum Responsio. 5) Epist. M. Lutheri ad amicum de fucata Erasmi Spongia, deque Christi negotio sincerius tractando.

6) Ad Bilib. Pirkheimer. et Joannem Botzhemium Erasmi Roterod. de Hutteno et Eppendorpio Epistolæ. Von der Expostulatio sind folgende Ausgaben vorhanden:

VLRICHI AB

HUTTEN

cum

ERASMO Roterodamo, Presbytero, Theologo

EXPOSTULATIO

Ein Holzstich, der die Bildnisse beider Gegner vorstellen soll, ziert das Titelblatt, und rund um die Porträts stehn die Namen:

ERASMVS ROTERODAMVS und VLRICHVS AB HVTTEN. Unmittelbar darüber, in der Mitte, steht eine leere, eigentlich schwarzausgefüllte, kleine Rundung mit der Schrift ringsumher: M. LVTHER: P. MELAN: Zur Seite, rechts und links, der Buchstabe V. Die Edition

ist in 4., zählt 35 Blätter, ohne Schlussanzeige, und ist aller Wahrscheinlichkeit nach in Strasburg, bei Joh. Schott, im Brachmonat oder Juli 1523, herausgekommen, mithin die Originalausgabe. (Vergl. Panzer S. 171 und 172.) Sie zählt eine Menge Druckfehler, und Papier und Typen gehören nicht zu den zierlichsten.

Eine zweite Ausgabe erschien, durch Otto von Brunfels besorgt, ebenfalls in Strasburg, wiewohl, wie wenigstens mir däucht, nicht in der nemlichen Officin; nebst ihr zugleich die Rechtfertigung Huttens, durch jenen Gelehrten verfafst, gegen die Spongia des Erasmus. Der Titel ist folgender:

VLRICHI AB

HVTTEN

Cum Erasmo Roterodamo, pres-
bytero, theologo

EXPOSTVLATIO

A priore depravatione
vindicata jam.

OTHONIS BRVNFELSII

Pro Vlricho Hutteno defuncto, ad
Erasmi Roter. Spongiam,

RESPONSIO.

Unter dem Titel ist ein Bildnifs Huttens mit

dem Lorbeer auf dem Haupte, zu sehen, jedoch etwas gräfslich, und Leichenähnlich gezeichnet. Die Ausgabe ist in klein 8., und obgleich es auf dem Titel heist: a priore depravatione vindicata jam, dennoch von Wort zu Wort nach jener

erstern abgedruckt. Sie zählt 68 Blätter, und zeichnet sich blos durch eine Erraten - Anzeige und den Inhalt der Rückseite des letzten Blattes aus. Hier ist nemlich folgendes biblisches Schluss= motto angebracht:

Ego sum DOMINVS redemptor tuus, irrita faciens signa divinorum, et hariolos in furorem vertens, convertens sapientes retrorsum, et scientiam eorum stultam faciens, suscitans verbum servi sui, et consilium nunciorum suorum complens, Esaiæ. XLIIII. Auf diese Stelle folgt ein Bildnifs des Erasmus und unter demselben ein zweites Motto:

Stultus factus est omnis homo à scientia, Iere. X. Verbum autem Domini manet in æternum.

Eine dritte Ausgabe, die Panzern unbekannt zu seyn schien, und die wirklich zu Zürich sich befindet, stimmt mit der ersten (bei Schott herausgekommenen) vollkommen überein; auf der Rückseite des 35ten Blattes aber hat sie die halbe Figur Huttens, mit dem Lorbeerkranze auf dem Haupt, und dem Schwert, in die Hand gedrückt. Das Bildnifs füllt die ganze Seite, und unter ihm ist Huttens Wahlspruch: IACTA EST ALEA zu lesen.

Eine vierte, von allen diesen unterschiedene, wird durch Herrn Richter von Königsberg in den Litteraischen Blättern (Nürnb. bei Lechner 1803. S. 430-31) wie folgt, beschrieben, und soll in der dortigen Schlofsbibliothek sich befinden:

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