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sich aussprach. Im nemlichen Jahre noch (1519) erhielt er das Bisthum von Gaeta, seiner Vaterstadt, und im Jahr 1523 eine Sendung, als Legat der römischen Kirche, nach Hungarn, wo er ein volles Jahr verblieb. Im Jahr 1527 widerfuhr ihm das Unglück, dafs, als Italien durch Klemens VII. treulose und feige Politik mit Krieg neuerdings überzogen, und Rom durch Teutsche und Spanier erstürmt wurde, er ebenfalls mit vielen andern Grofsen in die Gewalt der Soldatesca gerieth, und nur um schweres Geld sich lösen mochte. Er starb den 9. August 1534, in einem Alter von 66 Jahren, und 6 Monden. Von seinem Thun und Treiben als Priester und Diplomat ist hier nicht der Ort, uns vollständig auszusprechen. Er besafs die ganze Feinheit seines. Volkes in hohem Grade, entwickelte grofsen Scharfsinn und Gewandtheit in Geschäften, und war durch verstellte Mässigung und den Schein grosser Humanität gefährlicher als manche seiner mit Schwert, Flamme und Bannblitz drohenden Kollegen. Die Freunde teutscher Nation hafsten ihn aus dieser Ursache, und um der Geringschätzung willen, die er gegen die Nation im Allgemeinen zu hegen schien, aufs äusserste. Als Gelehrter ist sein Werth hoch anzuschlagen, und ehrenvoll, was von ihm erzählt wird, dafs kein, auch noch so verwickeltes und verdriefsliches Staatsgeschäft ihn gehindert, täglich einige Stunden den Musen zu weihen. Seine Werke sind, fünf Foliobände stark, in den Jahren 1541-1612, und 1639 zu Lyon gesammelt erschienen, welche Ausgaben, da keine ganz vollständig ist, man immer mit einander vergleichen muss.

Vergl. über ihn: Eccard. Script. Ord. F. F. Prædicator. T. II. Moreri Diction. historique, T. VIII. Zugleich auch Luthers Werke, in den Bänden, wo Kajetans Auftreten und die Verhandlungen mit ihm geschildert sind.

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29) Ambrosius Catharinus, ein Rechtsgelehrter aus Florenz, war als öffentlicher Lehrer dieser Wissenschaft zu Siena, seiner Vaterstadt, angestellt, trat aber in der Folge zu dem Orden des heil. Dominikus über, und sah seine Verdienste um Gott und Kirche durch die Tiare des Erzbisthums von Conza gekrönt. Er starb, 70 Jahre alt, zu Neapel. (1552) Schriften: De Cælibatu advers. Erasm. Roterod.

L. V. mentis ; Grundsätze.

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Ad Lutherum

De Intentione Ministri in perficiendis Sacra= endlich eine Schrift wider Savonarolas Vergl. Miraus de script. sæc. XVI.

Iselin hist. Lexik. Suppl. I.

30) Augustin Alveld, *) Franciskaner von dem Orden der regulären Observanz zum heil. Kreuz, war im Konvent zu Leipzig Privatdocent, oder Lektor der Theologie, und blos durch seine Feindseeligkeit gegen. Hutten einigermassen bekannt geworden. Seine Schriften sind: Super apostolica sede, an videlicet divino jure sit nec ne. De communione sub utraque specie, Malagma optimum contra infir=

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quantum ad laicos.

Ein

mitatem duorum virorum Loniceri et Lutheri. fruchtbar Büchlein von dem päbstl. Stuhl. Ein Sermon, darinn er sich defs, so ihn Luther unter viel schmelichen Namen gelestert, beklaget."

Vergl. Seckendorf, Jöcher, und über die zu Weimar 1522 disputirten Sätze Alvelds Kapps Nachlese zur Reform. Geschichte wichtiger Urkunden.

31) Joh. Cochläus (mit seinem wahren Namen Dobneck) wurde zu Wendelstein bei Nürnberg, im Jahr 1479, geboren. In theologischen Wissenschaften tüchtig eingeübt, und mit nicht geringem Reichthum des Styles begabt, setzte er sich, als die Reformation ihm

* So heifst der Minorit, auf den Erasmus in der Spongia sich bezieht, und dessen Name ihm entfallen war.

Teutschland zu verwirren schien, zum Zwecke seines Lebens vor der Luther'schen Doktrin jedes mögliche Hindernifs zu bereiten, und ihre Anhänger auf jede Art und durch alle Mittel zu bekämpfen. Dass er Wort gehalten, bezeugt die Menge von Werken, die er wider die Evangelischen herausgab, und jene zahlreichen Religions-Gespräche, die zwischen ihm und ihnen durchgestritten worden; vom Jahr 1520 bis 1550 erschien beinahe jedes Jahr regelmäfsig eine Streitschrift. Zur Belohnung für seine literarischen Verdienste ernannte man ihn zum Dekan der Marienkirche zu Frankfurt, vertrieb ihn aber bald wieder, so dafs er nach Mainz sich wenden und mit einer Pfründe am St. ViktorsStift daselbst sich begnügen musste. Er starb zu Wien, (nach andern zu Breslau,) im Jahr 1552. Schriften: Invektiven gegen Luther, Melanchthon, Zwingli, Kalvin, Bucer, Musculus, Osiander, Bullinger etc. meist in den Miscellaneor. in causa religion. L. III. enthalten. Ferner: von der Winkelmesse und Priesterweihe.-Hist. von Joh. Hufs. De auctorit. ecclesiæ et scripturæ. Expostulat. in obscuros viros. De bello contra Turcas Dialogus.

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Vom Vermögen und Gewalt eines Concilii. ex hebræo translationib. S. Scripturæ.

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Spiegel der evang. Freiheit.

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De novis

Psalter. Bru=

Exhortat. ad

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Germaniam in fide Christi filiam. De seditiosis. De Petro et Roma L. IV. Respons. ad Bugenhag. epist. ad Anglos. Paraclesis ad semper victric. Ger= maniam. In 500 articul. M. Lutheri. - Refutatio Anabaptistar. — Congratulatio de matrimon. Henrici VIII. De Elect. Pauli III. — Apologia pro regno Scotia. Vita Theodorici reg. Ostrogoth. Rudimenta grammat.,

musicæ et geometr.

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De Purgatorio. - Potest. Ecclesiæ.

Acta concilii Tiburiensis etc.

Vergl. Jöchers Gelehrt. Lexik. T. I. Luthers Werke (Hall. Ausg.) XV. Band. Seckendorf u. A.

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32) Johann Tourneholt (Turanhout, mit seinem Familiennamen van der Keele,) Franciskaner, theologischer Professor zu Löwen, (auch Magister noster) starb im Jahr 1540, was das Merkwürdigste in seinem Leben gewesen zu seyn scheint. Stolz: Ulrich von Hutten etc. S. 210.

33) Eustachius van den Rivieren, Dominikaner, aus Sichen im Brabantischen, (daher sein Zuname de Zichenis), vollendete seine Studien zu Löwen, ward Doktor und Professor der Theologie, und später Prior im Kloster seines Ordens daselbst. Er hat die Ehre, der erste Niederländer gewesen zu seyn, der gegen Luther in Schriften auftrat. Der 6. April 1538 wird als sein Todestag angegeben.

Vergl. Andrea Bibl. belgica, und die Fortsetzung von Jöchers Gelehrt. Lexik. IIter Band.

34) Raimund Marlien (Marlianus) ist blos als Verfasser einer alphabetischen Schilderung der "Veterum Galliæ locorum, populorum, urbium, montium ac fluviorum, eorum maxime, quæ apud Cæsarem in Commentariis sunt, et apud Cornel. Tacitum" bekannt; soll übrigens, nach ziemlich kompetentem Zeugniss ein grundgelehrter Literator, zur Zeit König Ludwigs XII. gewesen seyn. Vergl. Bayle. Moreri etc.

35) Sanchez Carranza de Miranda, Domherr zu Calahorra in Altkastilien, sonst ein geborner Navarreser, stund in dem ersten Dezennium des 16ten Jahrhunderts als Philosoph und Theolog, und als öffentlieher Lehrer dieser beiden Wissenschaften zu Paris in bedeutendem Ansehen. In der Folge vertauschte er diesen Wirkungskreis mit einer Professur in seinem Vaterlande, nemlich an der Hochschule zu Alcala. Daselbst vermehrte sich sein literarisches Ansehen, und auf einer Reise nach Rom die Zahl seiner Freunde.

Gegen Erasmus trat er nun, wie die meisten Theologen des alten Systems, ebenfalls in den Kampf, und gab die bekannte Schrift heraus: Adversus errorem de partu Virginis. - Vergl. Sepulveda Histor. Coll. Bonon. sodann Moreri dict. historique etc.

36) Eduard Powell) ein geborner Walliser, als Theolog berühmt, trat in Dienste des Königs von Engelland, der ihn zum Canonicus residentiarius der Kirche zu Salisbury, und zum Professor der Theologie ernannte. Allein es widerfuhr auch ihm, was Morus, Fisher, und Andern, dass er dem Despotismus des widerlichen Heinrichs nicht das Wort reden wollte, als dieser von seiner Gattinn sich schied, sondern im Gegentheil eine Schrift: „De non dissolvendo Henrici regis cum Catharina matrimonio" schrieb; defsgleichen auch die kirchliche Suprematie jenes Tyrannen anzuerkennen sich weigerte. Darüber wurde er den 30. Heumonats 1540 verurtheilt: gehangen, und halblebendig geviertheilt zu werden. Diese schreckliche Execution gieng auch wirk lich vor sich. Powell war Erasmianer, und trat wider Luthern mit einer heftigen Abhandlung: „Propugnaculum summi Sacerdotii Evangelici", auf.

Vergl. Iselin und Woods Athen. Oxoniens.

37) Jakob Lopetz Stunika oder Zuniga, spanischer Theolog und Historiker zu Alcala, besafs in den alten Sprachen und im Fache der Kirchengeschichte ausgebreitete Kenntnisse, gehörte übrigens zu den fanatischen Anhängern des alten Systems, und liefs sich gegen alles, was Licht hiefs, willig brauchen. Vorzüglich war er Erasmus und Fabers v. Etaples geschworner Gegner, suchte Aleander und andere Grossen der römischen Kirche gegen sie einzunehmen, und schrieb daher auch die Invective: In Fabri Commentar. in

*) So heifst jener Dritte, der so bissig war, dafs er es mit Luthern aufnehmen konnte. S. die Stelle in der Spongia.

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