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Könige

Sohnes. Den König Chindaswinth bittet er, ihm seinen Archidiacon Briefe Eugenius nicht zu entreissen. Aber von Chindaswinth erhält er die feine an die Antwort, dass sein Brief von seiner Geisteskraft Zeugniss gebe, und dass er auch ohne Eugenius leben könne. Noch einmal bittet Braulio, dass der König den Eugenius zurücksende. Den Nebridius tröstet er (34) über den Hingang seiner Gemahlin. Eugen II. von Toledo befragt ihn über drei schwierige Fälle der Kirchenzucht, und Braulio antwortet ihm nicht ohne Besorgniss, das Richtige nicht getroffen zu haben. - Die Bischöfe Braulio und Eutropius bitten (37) den König Chindaswinth, seinen Sohn als Mitregenten anzunehmen. Braulio schreibt dem König Receswinth über ein dichterisches Werk, das ihm dieser zur Emendirung zugesandt. Der Brief des Receswinth ist höflich und geistreich; er hofft, dass Braulio den durch Abschreiber arg corrumpirten Codex wieder herstellen werde. Ein weiterer Brief des Braulio begleitet den an Receswinth zurückgeschickten Codex, der ausgebessert wurde, so gut es ging. Wiederholt klagt Braulio in den lezten Jahren seines Lebens über das schwindende Augenlicht. Es folgt (39) ein höflicher, dankender Empfangsschein des Receswinth. Wieder werden zwei Briefe über denselben Codex, wie es scheint, gewechselt (40-41). Es folgt das Bruchstück eines Briefes, den der Priester und Abt Tajo an Braulio schrieb (es fehlt der Anfang). Er verlangt von Braulio eine Schrift über die Frage, ob nach der Auferstehung des Herrn dessen Blut noch da und dort vorhanden sei. Im 42. Briefe antwortet Braulio auf diese offenbar allzu schwierige Frage

mit grosser Höflichkeit gegen Tajo, den er nicht seinen Sohn, sondern seinen Bruder nennt. Er gesteht, dass er nicht leisten könne, was Tajo von ihm erwarte. Er behandelt die Frage, was bei Auferstehung des Leibes auferstehen, was im Grabe bleiben werde.

Es folgt ein Brief des Fructuosus an Braulio und des leztern Antwort, wovon wir nachher handeln. In seiner Antwort zeigt Braulio seine ganze geistige Kraft 1).

§. 2.

Dem Braulio folgte im Episcopate von Saragossa der mehrgenannte Tajo. Er erscheint als Bischof im Jahre 653, 655 und 656. Wie lange er die Kirche von Saragossa geleitet habe, das liegt im Dunkeln. Sein Nachfolger erscheint erst im Jahre 683. —- Sein Hauptwerk, Sententiarum l. V., war zwar im Jahre 823 in Gallien bekannt,

-

1) España sagrada, ed. Risco, t. 30-31. Nicolaus Antonio, I, 374178. Felix de Latassa, Bibliotheca antigua de los escritores Aragoneses (ad 1500), 1. Zaragoza 1796, p. 67-77.

Quiricus

Tajo an in Spanien selbst aber wurde es erst im vorigen Jahrhundert im Kloster S. Millan de la Cogolla neu entdeckt. Es ist gewidmet dem ehrwürdigen Herrn und heiligsten Manne, dem Bischofe Quiricus (von Barcelona) von Tajo mit dem Zunamen Samuel, dem unwürdigen Bischofe der Stadt Saragossa, auf dessen Bitten er diese Schrift verfasst hat. Ein gewisser Froja habe die Fahne der Empörung gegen den orthodoxen und grossen Diener Gottes Receswinth" erhoben. Das wilde Volk der Vasconen (Basken), wohnend in den Vorbergen der Pyrenäen, welches plündernd und verheerend zuweilen Spanien durchwandere, sei,,die Ursache dieses Verbrechens" gewesen. Sie haben überallhin Verheerung und Mord getragen, und die Stadt Saragossa enge eingeschlossen In den Nächten 1) dieser so bedrängten Zeit hat Tajo seine „,Sentenzen eine Blumenlese aus den Werken Gregor's, zu schreiben angefangen die er nun dem Quiricus widmet.

Sententiarum

1. V.,

Aus derselben Quelle erfahren wir, dass das Heer des Froja von König Receswinth am Ebro angegriffen und geschlagen wurde, und dass Froja selbst umkam. Da nach dem Tode des Chindas winth (gestorben 1. October 652, nach andern 30. September 653) Receswinth ohne weitere Wahl die Regierung übernahm, se scheint Froja zu den Basken entwichen zu sein, und dieser Einfall der Basken in das Jahr 652 oder 653 zu fallen. Dieses Gebirgsvolk war den Gothen niemals gana unterworfen.

Die Sententiarum l. V., sind theils aus Augustin, zumeist aus Gregor's Schriften entnommen. Im ersten Buche handelt er von Gott von der von der Schöpfung, den Geschöpfen 2), von der Vorsehung und Regier Trinität. ung der Welt; im zweiten Buche von der Menschwerdung Gottes, vor

der Kirche und der Regierung der Kirche, nämlich von den Aposteli und deren Predigt. Während die Juden gegen die Kirche wütheten zerstreuten sich die Apostel in allen Richtungen. Hier ist von Petru und Paulus, aber nur im Allgemeinen die Rede. Dass Paulus ode dass Jacobus nach Spanien gekommen seien, wird nicht erwähnt; Taj hält sich an die Ausdrücke Gregor's I. Er handelt von den (4) Evan gelisten, von der Schrift des Alten und Neuen Testaments, von de Anfängen der sich bildenden Kirche, von der Gnade der Taufe, vo der Communion (des Leibes und Blutes Christi), von der Berufun

') cf. Isidor Pacensis chron. cp. 15, den Risco, t. 32, p. 337 aus Roder Toletan. II, 22 (histor. Gothor.) berichtigt. Das Jahr will auch Lembke nic bestimmen. S. 101.

2) noctium otia laborum spiritalium incrementis congessimus, ac de sacr voluminibus, scilicet sancti papae Gregorii Romensis, sententiarum capitula quinque libellis discreta, uno Codicis textu conclusa, auxiliante Domino coll gendo decerpsimus, atque in amaris diebus dulcium ciborum lacrymando dap collegimus.

zen des

Tajo.

der Völker, d. i. der Heiden, in die Kirche, von den Predigern, ihrer SentenPredigt und ihrem Leben, von den göttlichen Geheimnissen oder Wundern, von den heiligen Martyrern, von den Verfolgern der Martyrer, von den Auserwählten, die Alles verlassen, und die mit Christus (zum Gerichte) kommen, von den Erklärern der heiligen Schrift, von dem stetigen Wachsthum der heiligen Kirche, von dem Glücke und den Unfällen in dieser Welt, von den Kezern, von dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe, von der Wahl der Seelenhirten u. s. w. Es folgen längere Auszüge aus Gregor's Pastoralregel. Er handelt von den (den Seelenhirten) Anvertrauten, von dem Verhalten der Cleriker, von dem Wandel der Mönche.

Das dritte Buch verbreitet sich, meistens nach Gregor, u. A. über die fünf Weltalter, über die verschiedenen Lebensalter, die Verheiratheten, die Jungfrauen und die Enthaltsamen, die jüngst Bekehrten oder Neophyten, spricht vom Fasten, der freiwilligen Armuth, von dem stillen und thätigen Leben der Gott geheiligten Männer, von den Auserwählten, von den göttlichen Gnadengaben, von den vier Cardinaltugenden, dem thätigen und beschaulichen Leben, vom Gebet, den sieben Gaben des heiligen Geistes, von verschiedenen Tugenden, zulezt von der Gesundheit, der Krankheit, und dem Tode des Leibes. Das vierte Buch handelt u. a. von verschiedenen Sünden, Versuchungen, Kämpfen gegen dieselben. Das fünfte Buch u. a. von den christlichen Fürsten, von verschiedenen Ständen, von verschiedenen Eigenschaften und Fehlern, von den lezten Dingen, dem Antichrist. Nur da, wo Gregor der Grosse nichts Entsprechendes enthielt, wurde Augustin (und wohl auch Isidor von Sevilla) zu Hilfe genommen. Tajo will denjenigen, welche die grössern Werke nicht zu Handen haben, eine gedrängte Uebersicht der christlichen Glaubens- und Sittenlehre geben 1).

Noch ist der Brief Tajo's an Eugen II, vorhanden, worin er von seinem römischen Aufenthalt handelt, die Verdienste Gregor's I. rühmt, von der Zusammensezung seines Werkes aus den Schriften Gregor's handelt; er übersendet ihm sein Werk, und bittet ihn, es wohlwollend aufzunehmen. Die Vollendung dieser Schrift dürfte in die Jahre 654655 fallen.

1) Sententiarum l. V, ed. Risco, España sagrada, Madrid 1776, t. 31, p. 171-544. Abgedruckt ap. Migne, Patrol. lat. t. 80, p. 724-990. Nicol. Antonio, l. 5, cp. 7, ed. Perez Bayer, I, p. 422–428. Latassa, biblioth. de los escritores antiguos Aragoneses, Madr. 1796, t. 1, p. 77-84.

Quiricus von Bar

celona.

Fructuosus

als Or

§. 3.

Von dem Bischofe Quiricus von Barcelona besizen wir die Antwort auf die ihm übersendeten Sentenzen des Tajo. Diess Werk habe schon viele vom lasciven Leben zurückgeführt, viele vom Zorne geheilt, andere vom Eigendünkel befreit, einige habe es vom Fehler der Gefrässigkeit geheilt, andere vom Geize zurückgeführt, alle aber habe es belehrt, dass man das Flüchtige und Vergängliche verachten, das Gewisse aber und das Ewige mit aller Kraft suchen müsse. Zugleich ersieht man aus dem Briefe, dass Tajo dem Quiricus sein Werk nur geliehen hatte. Ob das kurze Gedicht, das vor den Sentenzen steht, das Werk Tajo's sei, bezweifeln wir. Vielleicht ist es eine Arbeit des Bischofs Quiricus, der aus seinem schönen Hymnus zu Ehren der heiligen Eulalia von Barcelona als Dichter bekannt ist. - Auch an Ildefons von Toledo, den er zu Toledo besucht hatte, besizen wir zwei Briefe von Quiricus; im ersten dankt er für das Werk „de virginitate B. M. V.", im zweiten bittet er ihn, dass er ihm seine weitern Werke sende. Er erschien auf der Synode von Toledo im Jahre 656, war aber lange vorher schon Bischof1). Sein gleichfalls gefeierter Nachfolger Idalius scheint ihm um das Jahr 666 im Episcopate gefolgt zu sein.

§. 4.

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Der heilige Fructuosus war vielleicht der gefeiertste Ordensstifter Spaniens im siebenten Jahrhundert. Gott hat (sagt sein Biograph) in dens- dieser Zeit zwei Sonnen geschaffen, um diese Länder des Westens mit stifter. den Strahlen jener leuchtenden Wahrheit zu erhellen, die dem heiligen

apostolischen Stuhle entspringt: die eine Sonne, Isidor von Sevilla, giesst durch seine Beredtsamkeit, seine Schriften, seine hohe Weisheit, die Fülle des Lichtes der Glaubenswahrheiten aus, die von dem obersten Lehrstuhle in Rom ausgeht; die andere ist Fructuosus, welcher in der unversehrten Reinheit seines Lebens, durch das innere Feuer seiner Betrachtungen, in unsere Herzen die Tugenden der ersten Väter der Wüste eingiesst". Fructuosus war der Sohn eines gothischen Feldherrn. Nach dem Tode seiner Eltern, pachdem er zu Palencia seine Studien beendigt, zog er sich in die einsame Gegend Galiciens zurück, die er, fast noch ein Kind, sich auserwählt, erbaute und dotirte dort ein Kloster (Compluto bei Astorga2)), zu dem sich hald eine grosse

') K.-G. 1, 311.

Florez, 29, 134–139, 439–443.

2) Complutica, später Kloster der heiligen Justus und Pastor.

fluss des

Fructuo

sus.

Menge von Mönchen sammelte. Er selbst floh in die verborgensten Felsschluchten, um ganz vergessen zu werden. Um so mehr aber zog er die Blicke aller auf sich, die Herzen aller an sich. Erstaunlich gross waren die Schaaren derer, die um ihn sich sammelten, die unter seiner Anleitung und Führung sich heiligen wollten 1). Hier tritt uns die wohlthuende Erscheinung entgegen, dass der Beruf zum Klosterleben um die Mitte des siebenten Jahrhunderts wieder mächtig hervortrat, während er zu der Zeit des Abtes Eutropius etwas nachgelassen zu haben schien 2). In kurzer Zeit musste Fructuosus eine Menge von Klöstern stiften. Der Herzog (Statthalter) einer Provinz schrieb dem Der EinKönige, dass, wenn er diesem Andrange zu den Klöstern nicht Schranken sezen würde, sich für den Waffendienst bald Niemand mehr finden werde. Auch fromme Frauen verlangten, unter der Leitung des Fructuosus, sich Gott zu heiligen. Ein Frauenkloster mit achtzig Jungfrauen erblühte unter der Acbtissin Benedicta. Von der Provinz Cantabrien im Norden, bis zu der Provinz Andalusien im Süden erstreckte sich die gesegnete Wirksamkeit des Heiligen, besonders aber waren die beiden Provinzen Galicien und Lusitanien der Schauplaz seiner Thätigkeit. Es war in dem Manne Gottes eine mächtig, eine unwiderstehlich anziehende Kraft, zugleich eine bezaubernde Liebe und Lieblichkeit, die selbst die Thiere an ihn fesselte. Es war (nach meiner Ansicht) der vollendetste, der grösste Heilige, welchen Spanien in diesem Jahrhunderte besass. Können wir ihn auch einen Benedictiner im engern Sinne nicht nennen, so fällt doch die ausserordentliche Aehnlichkeit seiner geistigen Entwicklung mit der des heiligen Benedictus auf. Auch von ihm werden viele Wunder berichtet, die sich theilweise auf eine wunderbare Herrschaft des Heiligen über die Natur zurückführen lassen.

Klöster.

Von den Klöstern, deren Gründung auf ihn zurückgeführt wird, stiftet nennt der Benedictiner Anton de Yepes: San Justo de Compludo, das Stammkloster, San Pedro de Montes (auch genannt Monasterio Rup(ƒ) ianense), das Kloster M. Visuniense bei Villafranca, das Kloster M. Peonense in Galicien (vielleicht S. Juan del Poyo) in der Nähe des Meeres.

Die Wallfahrtsreise des Heiligen durch Südspanien, und sein Seine Weilen in Merida, Sevilla und Cadix haben wir früher erwähnt). Er Wallreiste mit mehreren Begleitern, darunter mit dem Priester Benenatus, an Idanha vorüber nach Merida, dann in strengem Winter und bei

') ut catervatim undique concurrentium agmine conversorum immensus fieret chorus, vita 9. Fr., 16.

1) 8. oben, S. 58-59.

) K.-G. I, S. 281, 370, 374.

fahrten.

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