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gebracht; denn das sogen. Athanasianum (s. d. Sohn (dedit = gignendo communicavit). Es | Art. Glaubensbekenntniß V, 680 ff.) enthält nur wohnt folglich im Sohne kraft dieser Naturübereine schärfere Fassung und weitläufigere Erläute- leitung genau dieselbe Macht („Hand") wie im rung der alten Kirchenlehre. Die technisch voll- Vater, mit dem einzigen Unterschiede, daß der kommenste und umfassendste Formulirung stammt Vater diese Macht oder „Hand" von sich hat von der elften Synode von Toledo im J. 675 (j. (äveu apys), der Sohn aber vom Vater (eds Denzinger n. 222 sqq.). Spätere synodale Ent- ex deo). Macht man diesen Gedanken zum scheidungen gehören nicht mehr hierher. (Zum Antecedens eines Enthymems, so kann der SchlußGanzen vgl. noch Hagemann, Die römische Kirche sat 'Eyo xal ó natηp Ev toμev aus der abund ihr Einfluß auf Disciplin und Dogma in joluten Machtgleichheit offenbar nur die Wesensden drei ersten Jahrhunderten, Freiburg 1864; gleichheit im Sinne der Tautusie folgern wollen, Heinrich IV, § 229 ff.) worauf schon der Hl. Athanasius ausdrücklich hinB. Die Trinität als Dreieinigkeit. wies (Contr. Arian. Or. 3, bei Migne, PP. gr. Schon im dringenden Interesse des Monotheis- XXVI, 327: ut scilicet eandem amborum mus, der Grundlage jeder wahren Religion, muß divinitatem [tavrótta tys deótηtos] unamque die dogmatische Erörterung von der Dreiheit zur naturam [évótyta ts ousias] esse doceret). Einheit zurückkehren und den Nachweis erbringen, Vorstehende Beweisführung erleidet keine wesent= daß die Trinität die innere Einheit und Einfachliche Abschwächung durch die verschiedene Lesart heit der göttlichen Monas weder aufhebt noch ge- des textus receptus: Onap pou, is eòwxév jährdet. Die unitas in trinitate läßt sich aber pot, пávτwv μeilwv kori, da nur die Form des als eine dreifache begreifen: als Einheit der We- Beweisganges, nicht die Sache davon berührt senheit (= unitas essentiae sive naturae sive substantiae), als Einheit des Wirkens nach Außen (= unitas operationis ad extra), als Einheit der wechselseitigen Ineinanderwohnung (= unitas circumincessionis, Teрtyúpnais). Die hohe Wichtigkeit des Gegenstandes erheischt eine gedrängte Besprechung aller drei Einheitsweisen. I. Daß die Natureinheit der drei göttlichen Personen weder als eine bloß moralische Denkund Willensübereinstimmung, noch tritheistisch als specifische oder Arteinheit (eine Gottheit in drei Göttern), sondern strenge als numerisch-reale We- | sensidentität (ópoovaíα = τavτovsía) zu fassen (ὁμοουσία ist, bilder ein besonderes Hauptstück der geoffenbarten Trinitätslehre.— 1. Auf biblischer Grundlage ergibt sich diese Wahrheit, von der Taufformel und dem Comma Joanneum abgesehen, mit vollendeter Evidenz aus der schon von der 2. Die gedankenlose Anklage auf Tritheismus, Patristik stark verwertheten Rede Christi, die in welche Faydit, Cudworth, Placidus Stürmer dem centralen Ausspruch gipfelt: Ego et Pater O. S. B. u. A. gegen die im nicänischen Zeitalter unum sumus (Joh. 10, 30; vgl. Aug. In Jo. lebenden Kirchenväter schleuderten unter dem Vortract. 36, n. 9, bei Migne, PP. lat. XXXV, geben, diese hätten in naiver Unwissenheit das 1668: Quod dixit unum“, liberat te ab nicänische spooústov als bloße Arteinheit zwischen Ario; quod dixit sumus", liberat te a Sa- Vater und Sohn gefaßt, richtet sich eigentlich von bellio). Um die Art der Einheit zu verstehen, die selbst. Auch Harnack (Dogmengeschichte II, 222) Christus hier aussprechen will, ist vor Allem auf wirft der Mehrzahl der nicänischen Bischöfe mit den Context der Rede Rücksicht zu nehmen. Obigem dem Macedonianer Sabinus von Heraklea (Socrat. Ausspruch geht zunächst als Leitgedanke voraus, H. E. 1, 8) Unbildung" vor, vermißt die daß der Sohn seinen Schafen“ ebenso selbstherr- „Capacitäten“ und meint: „Die allgemeine Anlich das ewige Leben spende" wie der Vater, nahme des Synodalbeschlusses ist nur verständlich, eine Behauptung, die durch den axiomatischen wenn man vorausseßt, daß den meisten Bischöfen Sah begründet wird: Pater, quod dedit mihi, die Streitfrage zu hoch gewesen ist". So muß majus omnibus (návτwv μsïsov im Cod. Alex.) freilich urtheilen, wer davon überzeugt ist, daß est (Joh. 10, 29). Wie nun aber aus zahlreichen die Logos-ópooósios-Formel einfach zum Ab= Parallelstellen sich ergibt (vgl. Joh. 16, 5; 17, furden führte“, und daß „Athanasius dieses Ab10 u. A.), kann der Prädicatsbegriff majus jurde ertragen, das Nicänum aber sanctionirt omnibus nichts Anderes bezeichnen als die gött- hat" (Harnack II, 221). In Wahrheit lag die liche Natur selber, insofern sie durch unmittelbare Sache doch wesentlich anders. Die ganze ChristenWesensmittheilung vom zeugenden Vater in un- heit verehrte in der Trinität drei Jahrhunderte gefürzter Fülle übergeleitet wird in den gezeugten lang keine Absurdität, sondern ein großes Ge

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wird, wie die einschlägige Eregese des hl. Chryso= stomus (In Joa. hom. 61, 2, bei Migne, PP. gr. LIX, 338 sq.) schlagend darthut. Noch viel weni= ger darf man in der nachfolgenden Rede Christi (Joh. 10, 34 ff.) eine Abschwächung geschweige denn eine Zurücknahme des mit voller Stringenz gezogenen Schlusses auf vollkommene Tautusie erblicken; denn die hartnäckige Anklage auf „Gotteslästerung“ und „Gleichsezung mit Gott" seitens der Juden, sowie das unentwegte Festhalten Christi an seinem Worte trotz der fortgesezt drohenden Haltung seiner Gegner (Joh. 10, 31. 39) be= weisen, daß der Zwischensatz (V. 35: si illos dixit deos etc.), statt eines Widerrufes, vielmehr eine neue Bekräftigung seiner ersten Aussage in Gestalt eines argumentum a fortiori enthält (vgl. beson= ders Franzelin, De Verbo incarnato thes. 7).

heimniß. Dem Vorwurfe des Eunomius, die sanctam Trinitatem (Ad Ablabium, bei Migne Homousie kraft göttlicher Zeugung führe zu einer 1. c. XLV, 119).

Doppeljegung der Gottheit (θεότης γέγονε εἰς 3. Im Fahrwasser der herkömmlichen Schriftdváda), begegnen die Väter mit der bestimmten und Erblehre verlaufen auch von Anbeginn die Erklärung, daß das ópooúoros keine bloße Art- Kundgebungen des unfehlbaren kirchlichen Lehreinheit, sondern absolute Tautusie bezeichne (vgl. amtes. Dem schon oben erwähnten Lehrschreiben Athanas. De decr. Nic. 20 sqq., bei Migne, des Papstes Dionysius (im J. 262), das unter PP. gr. XXV, 415 sqq.). Der hl. Bafilius weist scharfer Zurückweisung der ditheistischen Rededie Vorstellung des Di- oder Tritheismus mit wendungen des thatkräftigen Bischofs Dionysius heller Entrüstung zurück (Hom. 24, 3, bei Migne, des Großen speciell auch den Tritheismus als glauPP. gr. XXXI, 604 sq.). Der unbekannte Ver- benswidrig verwirft (bei Denzinger n. 1782 sqq.), faffer der Libri XII de trinitate, unter dem die mißt Scheeben (Dogmatik I, 746) mit Recht eine Einen den Vigilius von Tapsus, Andere Atha-cpochemachende Bedeutung" bei. Die gegen die nasius selbst vermuthen, ruft (bei Migne, PP. Monotheleten gerichtete Widerlegungsschrift des lat. LXII, 278) in heiligem Zorne aus: Male- hl. Sophronius von Jerusalem (s. d. Art.), in dictus, qui propter tria nomina persona- welcher außer dem Monotheletismus auch die novi rum tres deos ... confitetur. Auf beinahe Tritheitae (vgl. d. Art. Johannes Philoponus dramatische Weise kam die Orthodoxie der nach- VI, 1752 ff.) unnachsichtlich gegeißelt werden, nicänischen Bischöfe auf der Synode zu An- eignete sich das sechste allgemeine Concil im J. tiochien 362 an's Licht, als die Concilsväter 680 wortwörtlich an (vgl. Hardouin III, 1263). über den Gebrauch der Wörter obcía, ónó- Alle diese und noch andere Lehrentscheidungen otasis und ApóswRov in harten Streit mit ein- | überragt aber an Werth und Wichtigkeit überaus ander geriethen, weil einige derselben in der das gegen den Abt Joachim von Floris (j. d. Art.) Formel tpeis brootdoes nach lateinischer Denk- | gerichtete Cap., Damnamus" des vierten Lateranweise den häretischen Gedanken an tres substan- concils (1215), die „lezte feierliche, aber auch trefftiae wiederzufinden wähnten. Erst das geschickte | lichste und bestimmteste Entscheidung des kirchlichen Kreuzverhör, welches der hl. Athanasius mit den streitenden Parteien anstellte, brachte die verborgene Einmüthigkeit im Glauben an den Tag, so daß Gregor von Nazianz darüber urtheilen fonnte: Πίστεως ἔδοξε διαφορὰ ἡ περὶ τὸν xov quixpología (Or. 21, 35; Migne, PP. gr. XXXV, 1126). Auch verfehlen die Väter nicht, die aus der Tautusie entspringenden Denkschwierigkeiten mit dem undurchdringlichen Geheimniß zu entschuldigen, das über der Dreieinigkeit schwebe, und dabei hervorzuheben, daß dieses Gottesgeheimniß ja gänzlich verschwinden müßte, wenn die Personentrias sich auf einer gewöhnlichen Naturdreiheit aufbaue (vgl. Maxim. Confess. Cap. de char. Cent. 2, 29, bei Migne, PP. gr. XC, 994: Quid novum et insolitum, quod sic Filius Patri uniatur et ab eo dirimatur, quomodo homo homini unitus est et ab eo discretus, nec aliquid amplius?). Die einzige ernstliche Verlegenheit könnte höchstens der hl. Gregor von Nyssa bereiten, wenn er die Wesenseinheit der drei göttlichen Personen auf gleiche Stufe mit der Wesenseinheit dreier Menschen zu stellen scheint (vgl. Bardenhewer 277 ff.). Erwägt man aber, daß Gregor als Philosoph sich dem übertriebenen Realismus Plato's in die Arme warf und sogar die Arteinheit menschlicher Individuen als ächte Tautusie auffaßte (s. Migne, PP. gr. XLV, 180), so kann kein Mißverständniß über seiner Trinitätslehre mehr walten, wenn er bekennt: Igitur unus nobis confitendus est Deus juxta Scripturae testimonium: audi Israel, Dominus Deus tuus Dominus unus est (Deut. 6, 4), etiamsi nomen deitatis ad totam pertineat

Lehramtes in Sachen unseres Geheimnisses" (Os= wald 112). Als Stern und Kern des Ganzen tritt darin der Gedanke hervor, daß die „Eine summa res" (vgl. Joh. 10, 29: majus omnibus) zu= gleichwabrbaft Sater und Gen und beiliger Geist ist“, und zwar so, daß unter Ausschluß jeder Quaternität“ (Tetradismus) sowohl die „drei Personen zusammengenommen als auch jede ein= zelne für sich" mit jener summa res in realnumerischer Identität zusammenfalle. Insofern alle Unterscheidung in Gott nicht auf die Natur als das Absolute, sondern nur auf die Personen als das Relative sich bezieht, gilt das hochwichtige Glaubensariom: Et illa (summa) res non est generans neque genita nec procedens, sed est Pater qui generat, et Filius qui gignitur, et Spiritus S. qui procedit, ut distinctiones sint in personis et unitas in natura (Denzinger n. 358), wofür auch die mehr populäre Wendung eingesetzt werden fann: Licet igitur alius sit Pater, alius Filius, alius Spiritus S., non tamen aliud; sed id quod est Pater, est Filius et Spiritus S. idem omnino, ut secundum orthodoxam et catholicam fidem consubstantiales esse credantur (1. c.). Um diese Naturidentität inmitten der Personenunterschiede noch schärfer fassen zu können, geht die Synode auf eine nähere Begründung ein, die vielleicht mehr als alles Andere uns am tiefsten in den Sinn der katholischen Trinitätslehre einweiht: Pater enim ab aeterno Filium generando suam substantiam ei dedit, juxta quod ipse testatur: „Pater, quod dedit mihi, majus omnibus est." Ac dici non potest, quod partem substantiae suae illi dederit et partem ipse sibi

(Liebe) Plat greift. (Vgl. zum Ganzen noch Kleutgen 1. c. 2, qq. 1-5; Alb. a Bulsano, Theol. dogmat., ed. Gottfr. a Graun, I, Oeniponte 1893, 174-200.)

retinuerit, cum substantia Patris indivisibilis sit, utpote simplex omnino. Sed nec dici potest, quod Pater in Filium transtulerit suam substantiam generando, quasi sic dederit eam Filio, quod non retinuerit ipsam II. Die Einheit der Thätigkeit nach sibi: alioquin desiisset esse substantia. Patet Außen ist im Grunde nur eine selbstverständliche ergo, quod sine ulla diminutione Filius na- Folgerung aus der eben bewiesenen Natureinheit, scendo substantiam Patris accepit: et ita nach dem philosophischen Ariom: Operatio sePater et Filius habent eandem substantiam, quitur esse. Gleichwie im Gottmenschen Christus, et sic eadem res est Pater et Filius necnon seiner Doppelnatur entsprechend, eine göttliche et Spiritus S. ab utroque procedens (1. c.).- und eine menschliche Thätigkeit unterschieden wer= Auf dieser kernhaften Auseinanderseßung fußend, den muß, so kann umgekehrt den drei göttlichen haben die Theologen die schwierige Frage in An- Personen nur ein einziges, gemeinsames Wirken griff genommen, von welcher Größe wohl der ad extra zukommen, sobald feststeht, daß Vater, Unterschied sei, der zwischen Natur und Person in Sohn und heiliger Geist keine drei Naturen, sonGott ohne Zweifel gesezt werden muß. Aus dern Eine Wesenheit sind. War der Monotheletisobiger Glaubensentscheidung erhellt zunächst mit mus logisch nur auf der Grundlage des MonoEvidenz so viel, daß unter Strafe der Einführung physitismus möglich, so nimmt die Lehre von einer einer Quaternität" jedenfalls kein realer Unter- triplicirten göttlichen Thätigkeit nothwendig den schied angenommen werden darf. Allein anderer- Tritheismus zur Voraussetzung. Wenn daher seits genügt offenbar auch der rein logische Unter= | Raimund Lullus und Günther (s. d. Artt.) die jhted (distinctio rationis ratiocinantis) nicht; göttlichen Personen einzeln und für sich getrennt würden doch sonst die drei Personen derart mit nach Außen Werke verrichten lassen, so geben sie dem göttlichen Wesen in Eins zusammenfließen, | dadurch lediglich zu erkennen, daß sie von der daß sie als Realitäten sich auflösen und zu bloßen Gottheit selbst tritheistische Vorstellungen hegen Erscheinungsweisen (s. d. Art. Sabellius) ver-| (vgl. Kleutgen, Theologie der Vorzeit I, 2. Aufl., flüchtigen müßten. Die Wahrheit muß folglich Münster 1867, 379 ff.). Obschon nun der Schritt zwischen beiden häretischen Extremen irgendwo in von der Natureinheit zur Wirkeinheit in der der Mitte liegen. Wo, ist freilich nicht ganz leicht | Trinität weder schwerer noch größer ist als der zu bestimmen; denn dem katholischen Dogma wer- von der Naturzweiheit zum Dyotheletismus in den an und für sich drei von der Scholastik er- Christus, da ja mit der Multiplication der Nasonnene Unterscheidungsarten gerecht, welche jene turen diejenige ihrer Thätigkeit Hand in Hand Extreme mit mehr oder weniger Glück vermeiden, gehen muß, so hat dennoch das unfehlbare Lehrnämlich die „modale“ Distinction des Durandus, amt sich mit dem allgemeinen Princip nicht bedie „formale" der Scotisten und die „virtuelle“ gnügt, sondern schon im Voraus die Lehre Günder Thomisten. Weil jedoch die beiden ersten Auf- thers (Vorschule zur speculativen Theologie II, faffungen, bis zu ihren lezten logischen Ausläufern 2. Aufl., Wien 1848, 369) verurtheilt, daß „in zurückverfolgt, nicht nur eine unzulässige Zu- der Offenbarung Gottes nach Außen Alles persammensegung in die göttliche Natur hineintragen jönlich ausfallen, d. h. einer bestimmten Person (5. d. Art. Gott V, 873 ff.), sondern auch jede und keiner andern, noch weniger allen zusammen einzelne Person wieder (real) zusammengesezt sein als Operation und opus operatum beigelegt lassen aus Wesenheit und Modus (Durandus) werden muß". Wollte man dem unter Mar= bezw. Wesenheit und Formalität (Scotus), so hat tin I. im 3. 649 gefeierten Lateranconcil, auf bei der überwiegenden Mehrzahl der Theologen dem sich 105 Bischöfe zur Verdammung des die virtuelle Unterscheidung der Thomisten allge- Monotheletismus versammelt hatten, auch jedes meinen Anklang gefunden. Darnach erscheint die öcumenische Ansehen absprechen, so würden doch Eine summa res in der Weise „beziehungslos“ | die dort erlassenen Canones dieses zurückerhalten (absolut) und „bezogen" (relativ), daß dieselbe durch ihre Einverleibung in die Acten des unter gleichzeitiger Verrichtung einer absoluten sechsten allgemeinen Concils (680), wo die verund relativen Function als formaliter unum et virtualiter multiplex dasteht (Näheres über dieses subtile Problem s. bei Franzelin, De Deo trino thes. 21; vgl. Cajetan, Comment. in S. th. 1, 4.39, a. 1). Auf dem gleichen Princip ruht auch die theologische Unterscheidung zwischen dem essentiellen“ Erkennen, das der ganzen Trinität als dem absoluten Geiste eignet, und dem „notionalen“, das nur dem Vater als Erzenger seines wesens gleichen Logos (f. d. Art. VIII, 124) eigenthümlich ist, wie derselbe virtuelle Unterschied auch zwischen dem effentiellen und notionalen Willen

sammelten Bischöfe von der Trinität bekennen, daß ihr Wille, ihre Macht, ihr Wirken und Herrschen Eines ist" (Denzinger n. 202; vgl. Hardouin III, 922. 1078 sq.). In noch schärferer Fassung legt das Cap. „Firmiter" des vierten Lateranconcils (1215; Denzinger n. 355) den Sinn dieser Einheit dahin aus, daß die drei göttlichen Personen unum universorum principium, creator omnium visibilium et invisibilium sind. Um vollends den lezten Zweifel zu heben, geht das Decretum pro Jacobitis vom Jahre 1439 (Denzinger n. 598) so weit, die

trinitarische Schöpfermacht mit der Einheit des in einander, die Griechen von пeρixwρeйv, sie im Vater und Sohne ruhenden Hauchprincips, gehen oder bewegen sich in einander, ihren Kunst= aus dem der heilige Geist hervorgeht, auf eine ausdruck wählten“ (Oswald 191). Da troy dieser Linie zu stellen: Sed Pater et Filius non duo Denkverschiedenheit beiderseits dieselbe Sache zum principia Spiritus S., sed unum principium, Ausdruck kommt, so hat Petavius (De trin. 4, 16) sicut Pater et Filius et Spiritus S. non tria wohl zu Unrecht der griechischen Formel auf Kosten principia creaturae, sed unum principium. der lateinischen den Vorzug eingeräumt. Ganz Die biblische Bewährung dieser absoluten Iden- | verkehrt fassen aber Suarez (De trin. 4, 16 sub tität der trinitarischen Wirksamkeit nach Außen finem) und Ruiz (De trin. disp. 107, sect. 7) liegt einmal in der Gewohnheit, aus der Einheit die Sache an, wenn sie die Perichorese primär der Thätigkeit auf die Einheit der Natur zurück- auf das Attribut der Unermeßlichkeit, statt auf die zuschließen (vgl. Joh. 10, 28 ff. 1 Joh. 5, 7), Natureinheit, zu gründen versuchen, insofern jede sodann in der Beobachtung, daß Christus oftmals Person überall dort zugegen sein müsse, wo auch seine eigene (göttliche) Thätigkeit geradezu mit der die beiden anderen sind. Obschon die drei Perseines himmlischen Vaters identificirt (vgl. Joh. sonen freilich nicht nur vermöge der Perichorese, 5, 17. 19. 21; 14, 10). Der Patristik ist das sondern auch kraft ihrer Allgegenwart in den Gegleiche Verfahren geläufig, indem sie ebenso häufig schöpfen immer zusammenwohnen, so macht doch aus der Thätigkeitseinheit auf die Natureinheit leßtere Function den Begriff der Perichorese so als umgekehrt aus dieser auf jene einen gültigen wenig aus, daß selbst der Tritheismus das gleich= Rückschluß zieht (vgl. S. Aug. De trin. 1, 6, n. 12, zeitige Zugegensein und Innewohnen dreier Götter bei Migne, PP. lat. XLII, 827: Si enim alia in den Creaturen ohne Widerspruch behaupten per Patrem, alia per Filium, jam non omnia dürfte. Von der Homousie (Tautusie) unterscheidet per Patrem nec omnia per Filium; si autem sich die Perichorese begrifflich dadurch, daß jene omnia per Patrem et omnia per Filium, den ontologischen Grund für diese, als ihre uneadem per Patrem, quae per Filium: aequalis mittelbare Folge, abgibt. In der That hat das est ergo Patri Filius et inseparabilis ope- Decretum pro Jacobitis vom Jahre 1439 ratio est Patris et Filii). Wie in einer frucht- (Denzinger n. 598) die Perichorese ausdrücklich baren mathematischen Formel fassen zahlreiche auf die Wesensidentität gegründet (Propter hanc Kirchenväter dieses Dogma zusammen in der be- unitatem Pater est totus in Filio, totus in rühmten Maxime: Pater per Filium in Spi- Spiritu S.; Filius totus est in Patre, totus ritu S. omnia operatur (vgl. Athan. Ep. I ad in Spiritu S.; Spiritus S. totus est in Patre, Serap. 28, bei Migne, PP. gr. XXVI, 595), totus in Filio). Schon der hl. Athanasius hatte welche mit unvergleichlicher Prägnanz vier Glau= | hierfür den biblischen Beweis wenigstens bezüglich benssäge zumal auf ihren knappsten Ausdruck der zwei ersten Personen erbracht, wenn er (Contr. bringt die Dreiheit der Personen, ihre Ursprungs- | Arian. Or. 3, 3, bei Migne, PP. gr. XXVI, folge, ihre Naturidentität, ihre Einheit im Wirken. 327) argumentirt: quum id, quod Patri proDiesem überwältigenden Zeugenmaterial gegen prium est, nempe divinitas, sit essentia Filii, über fällt die (auch von Predigern nachgeahmte) consequens est, ut et Filius in Patre et Pater patristische Sitte, in anthropomorphistischen Wen- in Filio sit; propterea enim, postquam dixit dungen die trinitarischen Personen „sich mit ein- „Ego et Pater unum sumus", merito intulit ander berathschlagen", gemeinsame Beschlüsse,Ego in Patre et Pater in me est", ut divinifassen“ oder „zusammen handeln“ zu lassen (vgl. tatem eandem et essentiam unam ostenderet. Petav. De trin. 4, 15), nicht weiter in's Gewicht Daß der heilige Geist jedoch von dieser göttlichen (vgl. H. Schell, Das Wirken des dreieinigen Gottes, Gesellschaft nicht ausgeschlossen ist, dafür bürgt Mainz 1885). die Andeutung beim Hl. Paulus (1 Cor. 2, 11), III. Die Perichorese, d. h. Durchdringung daß, wie nur der Geist des Menschen, der im und Ineinanderwohnung der drei göttlichen Per= | Menschen ist, um das weiß, was des Menschen sonen, ruht primär auf dem Dogma von der ist, so auch, was Gottes ist, niemand weiß als Naturidentität, secundär auf den innergöttlichen der Geist Gottes“ (ergänze: „der in Gott ist“, Processionen und Relationen (vgl. S. Thom. welchen Zusaz Athanasius [Ep. III ad Serap., S. th. 1, q. 42, a. 5). Der griechische Kunst- | bei Migne, PP. gr. XXVI, 626] in seinem ausdruck für diese wechselseitige Immanenz ist Bibeleremplar wirklich gelesen zu haben scheint). περιχώρησις, perftartt συμπεριχώρησις (circumincessio), während die Spätscholastik den Namen circuminsessio dafür aufbrachte. „Während die Griechen die Ausgänge mehr nach Art des zeitlichen Nacheinander in der Abfolge der geraden Linie sich vorstellten, dachten die Lateiner sie sich mehr nach Art des räumlichen Nebeneinander, als Ausbreitung in einer Ebene... Daher die Lateiner von circuminsidere, sie sizen oder wohnen

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Den innern 3ufammenbang tijden Beridorefe und Homousie thut vielleicht nichts so glänzend dar, als die beliebte Methode vieler Väter, gerade aus der Perichorese, als dem bekanntern und an= schaulichern Mittelbegriff, die Wesensgleichheit zwischen Vater und Sohn gegen den Arianismus zu erhärten (vgl Petav. De trin. 4, 16). — Als zweite Quelle des Ineinanderseins führen viele Väter den Ursprung der Personen aus einander,

der hypostatischen Union, in der sie wurzelt, einen vernünftigen Sinn, schließt darum aber ebenso gründlich die extremen Grundhäresien des Nestorianismus und Monophysitismus, bezw. Adop= tianismus und Monotheletismus aus. Mit Recht betrachten daher die Theologen die Perichoreje. als den letzten Summenzieher der ganzen Trinitätslehre, da sie die bündigste Formel für das christliche Grunddogma und den wirksamsten Mauerbrecher gegen alle antitrinitarischen Häresien abgibt (vgl. Franzelin, De Deo trino thes. 14; Oswald § 14; Scheeben I, § 123; Chr. Pesch II, 322-326).

d. h. die innergöttlichen Processionen an. In sofern nämlich der Logos durch das notionale Erkennen des Vaters aus diesem gezeugt wird, ist er demselben nothwendigerweise ähnlich immanent, wie dem begriffsbildenden Intellect das innere Wort (vgl. S. Cyrill. Alex. De trin. dial. 2, bei Migne, PP. gr. LXXV, 769: "Est Tão éx vou xat els voŭv ó λóyos áeí, xai un xai 6 vous Èv λóуw), eine Wahrheit, die der hl. Hila-| rius (De trin. 4, 40, bei Migne, PP. lat. X, 126) in den furzen Sag faßt: Deus in Deo, quia ex Deo Deus est. Wegen des Hervorganges des heiligen Geistes aus Vater und Sohn auf dem Wege der notionalen Liebe ruht auch er, C. Speculativ-theologische Erörals hypostatisches Product der Wechselliebe beider, terung. I. Die Trinität als Geheimso innig in seinem hervorbringenden Princip, wie niß. 1. In der Lehre von Gott (s. d. Art. V, die Liebe im Herzen des Liebenden, weßwegen der 868) wird die Persönlichkeit Gottes aus VernunftHl. Ambrosius (De Spiritu S. 3, 1) sinnig be- gründen erwiesen, insofern der unpersönliche Gött merft: Sicut Pater in Filio et Filius in Patre, des Pantheismus entweder eine nichtssagende ita Dei Spiritus et Spiritus Christi et in Fiction oder einen innern Widerspruch einschließt; Patre et in Filio, quia oris (= halitus) est die tiefere Frage aber, ob die auf alle Fälle unSpiritus. Einen biblischen Untergrund besitzt endliche Persönlichkeit Gottes als eine einfache diese ganze Auffassungsweise in dem johanneischen oder mehrfache aufzufassen ist, bleibt für die VerWort (Joh. 1, 18) unigenitus Filius, qui est nunft unergründlich. Die Dreipersönlichkeit Gottes in sinu Patris, welches im Urtert geradezu eine bildet für die sich selbst überlassene Vernunft ein Bewegung nach Innen (ɛis tòv xódnov Toυ naτρós) Geheimniß, das sie aus ihren eigenen Mitteln anzeigt. Eine dritte Quelle der Perichorese weder auffinden noch beweisen kann. Auch nicht bilden die göttlichen Relationen, d. h. der relative einmal nach geschehener Offenbarung ist die thei= Gegensah, in welchem die drei Personen zu ein- stische Philosophie im Stande, auf dem Wege ander stehen. Wie der Vater nicht einmal gedacht zwingender Beweisführung die Existenz, geschweige werden kann ohne den Sohn, und umgekehrt, so denn die innere Nothwendigkeit der Trinität zu ist auch der heilige Geist, als gehaucht, undenkbar bestätigen, weßhalb lettere auch zu den absoluten ohne seinen gemeinschaftlichen Haucher, Vater und Geheimnissen zählt (vgl. S. Thom. S. th. 1, Sohn. Neben dem hl. Basilius hebt insbesondere q. 32, a. 1). Der tiefste Grund hierfür liegt in die elfte Synode von Toledo (675) dieje mehr dem Umstande, daß unser Verstand troß seiner logische Seite in der Perichoreje hervor: Nec Erleuchtung durch den übernatürlichen Glauben enim Pater absque Filio cognoscitur nec das Wesen Gottes hienieden nicht intuitiv schaut, sine Patre Filius invenitur; relatio quippe fondern aus dem Schöpfungswerk, als der Wir= ipsa vocabuli personalis personas separari tung Gottes, discursiv erschließt. Nun ist die vetat (Denzinger n. 228). Vielleicht wird auch Welt aber das Product Gottes, nicht insofern der von Sabellius mißbrauchte Saz Christi Joh. er dreipersönlich ist, d. h. Vater, Sohn und 14, 9 ff. im selben Lichte zu betrachten sein. heiliger Geist, sondern insofern die drei Personen Die dogmatische Bedeutung der Perichorese liegt der Eine wahre Gott sind (f. ob. B., II.): folglich tor Allem in der Erkenntniß, daß sie in ebenso vermag die Betrachtung der Weltdinge zunächst ilagender Kürze wie lichtvoller Klarheit die nur zur Erkenntniß der Gottnatur als der schöpfezwei Seiten des Trinitätsdogmas, die Dreiper- rischen Ursache, zur Erkenntniß der göttlichen fönlichkeit und Dreieinigkeit, gleich scharf zum Persönlichkeit aber nur insoweit vorzudringen, als Ausdruck bringt und so den extremen Häresien es überhaupt feststeht, daß dem unendlichen Geistdes Monarchianismus und des Tritheismus gleich schöpfer die perfectio simplex des Personseins wirksam die Spize bietet. Wenn es nämlich wahr unmöglich fehlen kann. Wie sich dieselbe in conist, daß die Perichorese zu ihrem begrifflichen creto gestaltet, dafür mangelt uns jeder sichere Bestande den Personenunterschied nicht minder Anhaltspunkt. Nicht undeutlich insinuirt diese wie die Natureinheit fordert, so leuchtet ein, daß absolute Unzugänglichkeit der Trinität der bekannte die sabellianische Verschmelzung der Drei zu Ausspruch Christi Matth. 11, 27 (vgl. Joh. 1, Einer Person ebensowenig eine eigentliche Wechsel- | 18). Obgleich eine feierliche Lehrentscheidung der einwohnung zu Stande kommen läßt, wie die Kirche nicht beigebracht werden kann, so genügt tritheistische Wesensspaltung ein wirkliches In- doch zur dogmatischen Sicherstellung des obigen einandersein ermöglicht. In der Christologie ge- Sages die Thatsache, daß das Vaticanum (Sess. wahren wir eine analoge Erscheinung, nur in III De fid. et rat., can. 1, bei Denzingern. 1663) umgefehrter Ordnung; denn auch die Perichorese die Existenz absoluter Glaubensgeheimnisse überder beiden Naturen in Christus hat nur auf Grund | haupt unter dem Anathem gelehrt, die Christen=

Kirchenlegilon. XII. 2. Aufl.

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