Sayfadaki görseller
PDF
ePub

heit aber von Alters her gerade die Trinität, wie als das wichtigste, so als das größte aller Mysterien betrachtet hat (vgl. Ruiz, De trin. disp. 41-43; Suarez, De trin. 1, 11-12; Bañez, In S. th. 1, q. 32, a. 1).

der Vorzeit I, 399 ff.) bildet (vgl. auch Denzinger n. 1509). Der nämliche Vorwurf gefähr= licher Sophistik kann noch weniger den rationa= listischen Versuchen erspart werden, welche den christlichen Trinitätsglauben unter Entleerung seines übervernünftigen Inhaltes bereits in der platonischen oder neuplatonischen Philosophie, in der alexandrischen Logoslehre des Juden Philo (s. d. Art.), in den Schriften des Mercurius Trismegistus (s. d. Art.), endlich in den Träumereien der kabbalistischen Theosophie (s. d. Art. Kabbalá) keimhaft angelegt und vorgebildet finden wollen (vgl. Heinrich IV, § 211; Chr. Pesch II, 255 sqq.; J. Döderlein, Philosophia divina. Gottes Dreieinigkeit bewiesen an Kraft, Raum und Zeit, Erlangen 1889; Dante, Purgatorio 3, 34 sgg.).

2. Hiermit ist für die Würdigung der manchfachen Philosopheme, welche die Scholastik zur Aufhellung des Geheimnisses herbeizieht, sowie namentlich der halsbrecherischen Beweisversuche, welche außerhalb der scholastischen Kreise in buntem Wechsel bis in die neueste Zeit auftauchten, von vornherein ein sicherer Maßstab gewonnen. Zunächst ist festzuhalten, daß die mancherlei aus der Natur und dem Geiste herangezogenen Analogien, welche die „Spur“ oder „das Bild“ der Trinität aufzeigen sollen (vgl. S. Thom. S. th. 1, q. 45, a. 7; q. 93, a. 8), im Sinne der Scholastik keinen zwingenden Vernunftbeweis dar- 3. Gleichwohl bleibt der Vernunft zur Bebieten, sondern nur werthvolle Hilfsbegriffe her- thätigung ihrer speculativen Kräfte ein ebenso geben wollen, vermittels deren die durch den aussichtsvoller wie breiter Spielraum insofern Glauben erleuchtete Vernunft sich das Dogma vorbehalten, als es ihr regelmäßig gelingt, in innerhalb der unübersteiglichen Schranken des peremtorischer Weise alle sogen. Argumente zu Geheimnisses zum tiefern Verständnisse bringen entkräften, welche der Unglaube zum Erweise der kann. Nicht um das Unbegreifliche zu begreifen, Unmöglichkeit oder Widervernünftigkeit von drei sondern vornehmlich um klarer einzusehen, was göttlichen Personen in Einer Natur herbeischleppt. wir denn eigentlich als Mysterium zu glauben Diese beschränkte Aufgabe fällt offensichtlich nicht haben, hat die Schule unter dem Vorantritte des mit der andern zusammen, welche den stringenten Hl. Augustinus auch die Philosophie in den hei- Beweis der positiven Denkbarkeit und folglich der ligen Dienst des Glaubens gestellt. Die Ver- Wirklichkeit der Trinität zu erbringen sich_an= gleichung der zwei göttlichen Processionen mit der maßt; denn Möglichkeit und Wirklichkeit sind in menschlichen Selbsterkenntniß und Selbstliebe wird Gott Dinge, die sich decken. Gegenüber den Einein ewiges Denkmal der speculativen Tiefe des würfen des Unglaubens nimmt die Vernunft viel= Hl. Augustinus bleiben (vgl. S. Aug. De trin. mehr nur eine Defensivstellung ein, indem sie 9, 12, 18, bei Migne, PP. lat. XLII, 972: lediglich die Unstichhaltigkeit der Gegengründe Et est quaedam imago trinitatis, ipsa mens aufdeckt, ohne damit einen Einblick in die positive et notitia ejus, quod est proles ejus ac Möglichkeit der Dreipersönlichkeit in beweisträf= de se ipsa verbum ejus et amor tertius; et tiger Form zu gewinnen. Sie weist die Falsch= haec tria unum atque una substantia.heit des Sages nach: „Wer das Symbolum Nec minor proles, dum tantam se novit,Quicunque beschworen hat, der hat die Gesetze mens, quanta est: nec minor amor, dum des menschlichen Denkens abgeschworen“ (D. Fr. tantum se diligit, quantum novit et quantus Strauß, Glaubenslehre I, Tübingen 1840, 460); est). Aber die speculative Erörterung blieb bei denn kein Saß der Logik steht der Möglichkeit der ihm sowohl wie innerhalb der Scholastik dem Trinität positiv entgegen. Sie legt Verwahrung kirchenamtlich firirten Offenbarungsglauben unter ein gegen die unwahre Behauptung: „Unstreitig, völliger Wahrung seines geheimnißreichen Cha- auch der Arianismus erscheint uns heute widerrakters wesentlich untergeordnet (vgl. S. Thom. spruchsvoll, aber die contradictio in adjecto De pot. q. 9, a. 5). Diesen allein berechtigten hat erst Athanasius auf allen Punkten erreicht" Standpunkt verließen dagegen die Theologen, (Ad. Harnack II, 219); denn noch niemandem ist welche, von Raimund Lullus (vgl. Vasquez, es gelungen, auf Grund mathematischer oder Comm. in S. th. 1, disp. 133) angefangen bis metaphysischer Betrachtungen in der Trinität einen auf Anton Günther, in mehr oder weniger fühnen innern Widerspruch aufzuzeigen. Vielmehr läßt Beweisgängen die Trinität auf streng demon- sich unschwer zeigen, daß nicht nur die Regeln strativer Grundlage zu erforschen sich vermaßen, des Syllogismus von den Gegnern unverant= dabei aber immer mit der Fälschung statt der wortlich mißhandelt werden, sondern auch, daß Aufklärung des Trinitätsbegriffes endigten. Die das Trinitätsdogma als solches ohne die Gelmathematische" Beweisführung eines Marcus tung des Gesezes des Widerspruchs" und „ausMastrofini (vgl. Franzelin, De Deo trino thes. geschlossenen Dritten" unmöglich bestehen könnte 18) that dem kirchlichen Glaubensbegriffe nicht (vgl. Bayle, Dictionnaire s. v. Pyrrhoweniger Eintrag wie die tritheistisch angehauchte nisme; Faust. Socinus, Christianae reliTrinitätslehre Günthers, deren theologische Wider- gionis breviss. instit., in der Bibliotheca. legung das große Verdienst Kleutgens (Theologie | Fratr. Polon. I, Irenopoli 1656, 652 sqq.;

[ocr errors]

Franzelin, De Deo trino thes. 20; Os wald § 11).

"

des Vaters: folglich fällt die göttliche Zeugung sachlich zusammen mit der notionalen Erkenntniß, insofern der Vater seinen göttlichen Sohn in Weise des Intellectes zeugt. Dieser Ausdeutung. der biblischen Logoslehre huldigen alle Väter, die überhaupt auf das Thema zu sprechen kommen. Bündig erklärt beispielsweise der hl. Gregor von Nazianz (Or. 30 [theol. 4], bei Migne, PP. gr. XXXVI, 129): Aóyos dè [λéɣetai], õti obTwS ἔχει πρὸς τὸν Πατέρα, ὡς πρὸς νοῦν λόγος, während noch tiefer der Hl. Augustinus (De trin. 15, 14, 23, bei Migne, PP. lat. XLII, 1076) die Sache erfaßt: Tanquam seipsum dicens Pater genuit Verbum sibi aequale per omnia; non enim seipsum integre perfecteque dixisset, si aliquid minus aut amplius esset in ejus Verbo, quam in ipso (vgl. d. Art. Logos VIII, 118 ff. und die daselbst verzeichnete Literatur).

II. Die innergöttlichen Processionen. Nicht allein die Thatsache, auch den innern Grund für das Dasein dreier Personen lehrt uns die Offenbarung in den zwei Hervorgängen oder Ursprüngen (der Zeugung und Hauchung) kennen, welche erst das eigentliche Geheimniß der Trinität ausmachen und den Unterschied dreier realen Hypofalen in Gott begründen. Luter Aroceffion” verstehen wir hier „den Ursprung einer göttlichen Berjon aus einer andern". 1. Der Ausgang des Sohnes vom Vater auf dem Wege der Zeugung (generatio, révos) ergibt sich einestheils mit telbar aus der früher bewiesenen Vater und Sohnschaft, die begrifflich ein wahres Zeugungsverhältniß zur nothwendigen Voraussetzung hat (vgl. Joh. 1, 14; 3, 16. Eph. 3, 14 u. A.), anderntheils aus der ausdrücklichen Schriftlehre, 2. Die zweite Procession der Hauchung (spiradaß der Sohn aus dem Vater durch ewige 3eu- tio, vedois) läßt sich dogmatisch zunächst nur gung entspringt (Hebr. 1, 5). Besonders ein- negativ dahin bestimmen, daß sie keine Zeugung dringlich schärft diese Weise des Hervorganges der ist, weßhalb sie in den Glaubensentscheidungen messianische Psalm 109, 3 ein (über die Harmoni- und Symbolen zumeist den generischen Namen firung des Verses mit dem abweichenden maso- processio (Exnópevais) behält (vgl. Symbol. rethischen Tert vgl. Kaulen, im „Katholik" 1865, Athan.: Spiritus a Patre et Filio, non factus II, 129 ff.; dazu Peters,, in d. [Tüb.] Theol. nec creatus nec genitus, sed procedens). Quartalschrift 1898, 615 ff.), ein Schrifttert, In organischer Verbindung mit diesem von der dessen die Patristit unanimi consensu sich Zeugung qualitativ verschiedenen Hervorgange mehrere Jahrhunderte hindurch bedient hat, um steht das Dogma vom Ausgange des heiligen die durch ewige Zeugung vermittelte Homousie Geistes aus Vater und Sohn zugleich (f. d. Art. des Sohnes mit dem Vater gegen die Arianer zu Filioque). Entgegen der Schriftlehre und in vertheidigen (vgl. Ruiz, De trin. disp. 4, sect. 1). schreiendem Widerspruch mit ihren eigenen KirchenSo konnte der hl. Basilius (Contr. Eunom. 1. 5, vätern halten die schismatischen Griechen seit bei Migne, PP. gr. XXIX, 715) jagen: Prop- Photius (s. d. Art.) an der häretischen Vorstellung terea habere se in generando uterum dixit fest, daß der heilige Geist vom Vater allein ausDeus ad confusionem impiorum, ut vel sua gehe, nicht aber zugleich vom Sohne. Wenn der ipsorum natura considerata discant, Filium griechische Cardinal Bessarion (s. d. Art.) in seiner fructum esse Patris genuinum, utpote ex berühmten Rede auf dem Concil von Florenz ejus utero emergentem. Da auch das Nicänum 1439 die gesammte Lehre der Patristik dahin den Zeugungsbegriff formell in seine Glaubens- | zusammenfaßte, daß „die lateinischen Väter die entscheidung aufnahm, so ist ohne Frage nicht nur Formel ex Patre Filioque, die orientalischen die göttliche Sohnschaft, sondern auch die Sohn- außer dieser noch die zweite Formel ex Patre schaft durch Zeugung katholisches Dogma. Da per Filium gebrauchen" (vgl. Hardouin IX, gegen fällt die weitere Frage, ob die göttliche 367), so enthalten in Wirklichkeit beide AusdrucksZeugung als eine rein intellectuelle (generatio weisen erst in ihrer harmonischen Verbindung die per modum intellectus) zu fassen sei, ganz der ganze Wahrheit. Thatsächlich kommt die grietheologischen Speculation als Aufgabe zu. Nicht chische Formel, von Scheeben die organische als ob es gestattet wäre, mit Durandus und Auffassung" genannt, auch bei Tertullian, NovaHirscher diese tiefer greifende Folgerung ohne tian und Hilarius vor, wie umgekehrt die „perGlaubensschaden a limine abzuweisen; denn auf sönliche Auffassung“ der Lateiner auch den grie= Grund der übereinstimmenden Lehre der Kirchen- chischen Vätern nicht ungeläufig ist (vgl. Epiphan. väter und Theologen ist dieser Sag zum Min- Ancorat. 8, bei Migne, PP. gr. XLIII, 29: desten δεften als eine theologijde Conclufion angue Πνεῦμα . . . ἐν μέσῳ Πατρὸς καὶ Υἱοῦ, ἐκ τοῦ feben, welde pine Semeritat um fo weniger ge- Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ, τρίτον τῇ ὀνομασία). Grei= läugnet werden darf, als sie auch in der Bibel einlich hat die „organische" Formel zur Voraussicheres Fundament besitzt. Die zweite Person ist sehung, daß die Präposition dá causale Bedeu= uns nämlich nicht bloß unter dem Begriffe des tung behält, um dem Sohne bei der Hauchung Filius unigenitus, sondern auch als "Wort des heiligen Geistes eine active Mitthätigkeit zu Gottes" (Logos) geoffenbart. Nun kann aber der sichern und ihn nicht zum bloßen DurchgangsAusdruck Verbum Dei nichts Anderes bedeuten punkt der väterlichen Spiration herabsinken zu als den innern Terminus des notionalen Erkennens lassen; denn Vater und Sohn bilden zusammen

Ein ungetheiltes Hauchprincip, die Spiration ist | Zeugung zu betrachten ist, so bleibt kein anderer ein einziger, von beiden gemeinschaftlich vollzogener Ausweg, als daß die Hauchung einzig auf dem (notionaler) Act. Während dieses wichtige Mo- Wege der Liebe zur Sehung einer vom Logos ment der Gemeinsamkeit sehr klar in der coordi- verschiedenen Hypostase führen kann. Mit vor= nirenden Ausdrucksweise der Lateiner zum Aus- stehendem argumentum exclusionis begnügen druck fommt, tritt hingegen ein anderes Moment sich in diesem Lehrstück nicht wenige Theologen, etwas in den Hintergrund, nämlich daß troß der wobei sie freilich übersehen, daß die OffenbarungsIdentität des Spirationsactes der Vater das urkunden auch directe Anhaltspunkte für die Nic)= Urprincip, der Sohn aber das Principiirte, also tigkeit dieser Auffassung an die Hand liefern. auch der die virtus spirandi vom Vater Em- Wie dem Vater das Attribut der Allmacht und pfangende bleibt, eine Wahrheit, welche die grie- das Werk der Schöpfung gerade deßwegen zu= chische Formel viel schärfer hervorhebt (vgl. geeignet werden, weil er bezüglich der ProducS. Thom. S. th. 1, q. 36, a. 3). Jn letterem tionen ad intra zugleich apyý ávaρyos und ágyǹ Lichte allein ist die Haltung des vom hl. Thomas s apyns ist, wogegen der Sohn als hypostatische (1. c. a. 2 ad 3) zu Unrecht getadelten hl. Jo- Weisheit auch eo ipso die Werke der Weisheit hannes von Damascus zu beurtheilen, wenn er sich appropriirt, so kann die notorische Inanspruch= (De fid. orth. 1, 12, bei Migne, PP. gr. nahme der Liebeswerke durch den heiligen Geist XCIV, 849: Kai vioù è veuμa, oby's (vgl. Röm. 5, 5. 1 Joh. 4, 12 ff. u. A.) keine αὐτοῦ, ἀλλ ̓ ὡς δι' αὐτοῦ ἐκ τοῦ πατρὸς ἐκ- andere Bedeutung baben, als δαβ er aus der Siebe πορευόμενον· μόνος γὰρ αἴτιος [= ἀρχὴ als einem principe berborgebt, nidt freilid a avapyes] ó natýρ) scheinbar den Ausgang des der essentiellen, den Dreien gemeinsamen Liebe heiligen Geistes auch aus dem Sohne läugnet. (vgl. 1 Joh. 4, 8), sondern der notionalen Wechsel= Das unfehlbare Lehramt der Kirche hat beide liebe zwischen Vater und Sohn, deren inneres Auffassungsweisen dadurch geschüßt und in ein Product die hypostatische Liebe, d. h. die Person richtiges Wechselverhältniß gesezt, daß es zu des heiligen Geistes ist (vgl. S. Thom. S. th. 1, Lyon 1274 und zu Florenz 1439 (vgl. Den- q. 37). Selbst der biblische Eigenname Spiritus zinger n. 382. 586) das ex Patre et Filio (Vεμa, ) legt den gleichen Schluß nahe; nicht minder wie die unica spiratio amborum denn als persönlicher Name muß das Wort vor zu förmlichen Glaubenssätzen erhob. (Vgl. die im Allem relativ gefaßt werden (Spiritus = spiraArt. Filioque angeführte Literatur und dazu tus, spiratione productus), zumal Geist im Langen, Die trinitarische Lehrdifferenz zwischen der absoluten Sinne von der ganzen Trinität ausabendländischen und der morgenländischen Kirche, gesagt wird (vgl. Joh. 4, 24). Weil nun aber Bonn 1876; Franzelin, Examen doctrinae auf geschöpflichem Gebiete das Ausströmen des Macarii Bulgakow... de processione Spiri- Odems aus dem Herzen „namentlich im Kusse tus S., Romae 1876; A. Kranich, Der hl. Ba= | dem Streben der Liebe nach innigster realer silius in seiner Stellung zum Filioque, Brauns- Lebensgemeinschaft und der Ausgießung einer berg 1882.) Für die theologische Speculation liegt die Consequenz überaus nahe, daß, wenn der Sohn in Weise der Erkenntniß gezeugt wird, der heilige Geist aus Vater und Sohn wohl in Weise des Wollens oder der Liebe (per modum voluntatis seu amoris) hervorgehen müsse. Denn werden darf. Zergliedert man in ähnlicher Be= wenn die innergöttlichen Ausgänge bei der reinen Geistnatur Gottes nur in Gestalt immanenter Lebensacte denkbar sind (vgl. S. Thom. S. th. 1, q. 27, a. 1), so läßt sich über die zwei bekannten Arten rein geistiger Thätigkeit überhaupt, nämlich Erkennen und Wollen, nicht hinausgehen. Weil jedoch der Grundaffect des Willens die Liebe ist (vgl. S. Thom. Contr. Gent. 4, 19), so stellt sich die active Hauchung nothwendig als notionale Liebe dar. Der menschliche Geist, in sich selber unfruchtbar und mit Zeugungen nur auf dem Gebiete des organischen Lebens vertraut, hat freilich keine Ahnung von der eminenten Fruchtbarkeit des unendlichen Gottgeistes und ist deßhalb geneigt, das göttliche Erkennen und Wollen ausschließlich als ein essentielles aufzufassen; hat ihm aber die Offenbarung einmal vom Dasein zweier Processionen im göttlichen Schoße Kunde gegeben, von denen die erste ohne Frage als intellectuelle

[ocr errors]

Seele in die andere in möglichst realer Weise
Ausdruck gibt“ (Scheeben I, 875), so wird es
verständlich, weßhalb der heilige Geist von den
Lateinern (Ambrosius, Hieronymus, Augustinus,
Bernhard) das osculum Patris et Filii genannt

"

griffsanalyse auch das Epitheton Sanctus, so kann dasselbe im hypostatischen Sinne wieder nichts Anderes ausdrücken wollen als die processio per modum sanctitatis. Da aber das Wesen der Heiligkeit formell in „die Liebe Gottes zu seiner eigenen Güte" verlegt werden muß, so folgt, daß „heiliger“ Geist so viel heißt wie die gehauchte Heiligkeit“ oder die hypostatische Liebe" (vgl. Synod. Tolet. XI, bei Denzinger n. 224: Spiritus S. . . . simul ab utrisque processisse monstratur, quia caritas sive sanctitas amborum agnoscitur). Auf Grund solcher Betrachtungen vergleichen namentlich die griechischen Kirchenväter die zweite Procession nicht so sehr mit dem animalischen Athem, als vielmehr mit dem Ausströmen des Lebenssaftes oder des Lebensgeistes in der Form flüssiger öliger Substanzen in tropfbarer oder ätherischer Gestalt als Balsam und Weihrauch, Wein und Oel, und

besonders als Duft, der wieder ätherisches Del | der heilige Geist als lebendige Person aus einem und zugleich der Odem der Pflanze ist“ (Scheeben lebendigen Spirator stammt, daß er aus der gött1,870). Endlich liegt im Namen „Gabe Gottes" lichen Wesenheit selbst sein eigenes Wesen schöpft, (donum Dei, dopeà deos), den viele Väter auf Grund der Schrift (vgl. Joh. 4, 10. Apg. 2, 38; 8, 20. Hebr. 6, 4) ebenfalls als Personalbezeichnung des heiligen Geistes ansehen (vgl. Aug. De trin. 5, 11-15; 15, 19, bei Migne, PP. lat. XLII, 918 sqq. 1083 sqq.), cin deutlicher Fingerzeig für die Weise seines Hervorganges. Denn wenn jede Gabe als uneigennütiges Geschenk die reine Liebe des Wohlwollens im Geber zum Principe hat (vgl. S. Thom. S. th. 1, q. 38, a. 2), so kann der heilige Geist in seiner Eigenschaft als donum Dei nicht aus der Erkenntniß, sondern muß aus der Liebe als seinem Quell entspringen (vgl. Aug. 1. c. 5, 14. 15, bei Migne 1. c. XLII, 921: Exiit non quomodo natus, sed quomodo datus, et ideo non dicitur Filius).

endlich daß er kraft seiner Homousie (Tautusie) mit dem Vater und Sohn ein vollkommenes Abund Gleichbild der Hauchenden darstellt. Wenn so die drei ersten Begriffsmerkmale allerdings auch auf die Hauchung passen, so versagt hingegen so= fort das vierte und legte, das zur wahren und eigentlichen Zeugung noch eine innerwesentliche Tendenz und Richtung auf die Production eines naturähnlichen Wesens hinzufordert. Denn es fehlt der Hauchung, weil sie kein Erkennen, sondern Lieben ist, gerade diese assimilative Tendenz. Nur dem Erkennen ist es eigen, auf Gleichbildung des Erkannten mit dem Erkennenden hinzuarbeiten, während die Liebe umgekehrt ekstatisch wirkt und den Liebenden sozusagen umwandelt in den geliebten Gegenstand: folglich ist die Hauchung keine Zeugung (vgl. S. Thom. De pot. q. 2, a. 4 ad 7; S. th. 1, q. 27, a. 4). Aus den= selben Grundsäßen erhellt als lezter Sat, daß und warum es nur Einen Sohn und Einen heiligen. Geist in der Gottheit geben kann. Denn als adäquat erschöpfendes Wort drückt der Logos-Sohn in sich das ganze unendliche Wesen seines Vaters so vollkommen aus, daß für einen zweiten, dritten 2c. Sohn oder Logos tein Raum mehr bleibt. Ebenso lieben sich Vater und Sohn auf eine so unendlich vollkommene Weise, daß der hei= lige Geist den erschöpfenden, weil unendlichen Ausdruck ihrer Wechselliebe bildet. Hiermit_ent= fallen von selbst die Thorheiten, welche die MaceSonianer Sem fatbolijden Trinitätsogma auf= bürden wollten, indem sie dasselbe durch Aufstellung einer „Bruder- oder Enkeltheorie“ lächerlich zu machen versuchten (vgl. S. Thom. S. th. 1, q. 30, a. 2).

3. Mit dem Gejagten ist im Principe das Problem bereits gelöst, worin denn die Zeugung von der Hauchung sich wesentlich unterscheidet. Beide sind von einander ebenso sehr verschie den wie Verstand und Wille, Erkennen und Lieben. Um jedoch noch tiefer in das Geheimniß einzudringen, untersuchen die Scholastiker die Frage, inwiefern der Zeugungsbegriff auf das notionale Erkennen des Vaters Anwendung findet. Ohne auf die interessante Erscheinung allzu großes Gewicht zu legen, daß im indogermanischen (und semitischen) Sprachstamme von der Wurzel GEN beide Begriffsfamilien abstammen (vgl. gigno und cognosco ; γίγνομαι, γεννάω μηδ γιγνώσκω; conceptus, conceptio = Begriff und Empfängniß), beschreitet man besser gleich den Weg der Begriffsbestimmung. Zeugung ist nämlich origo viventis a principio vivente conjuncto in similitudinem naturae ex vi ipsius productio- 4. Einer höhern Sphäre der theologischen Spe= nis (vgl. S. Thom. S. th. 1, q. 27, a. 2). Dem=culation gehört die subtile Frage an, was für Obgemäß gehören zum Zeugungsbegriffe vier Wesens-jecte denn eigentlich dem notionalen Erkennen und jude: a. Ursprung eines Lebendigen aus einem Lieben unterstellt werden müssen. Mit anderen andern Lebendigen, folglich sind die leblosen Worten: Ist der Logos der Ausdruck bloß der Ausschwitzungen bei Pflanzen und Thieren, das Wachsen der Haare und Nägel an Leichen keine Zeugung; b. der vitale Naturweg (principium conjunctum), traft dessen das Erzeugte aus der Natur des Erzeugers stammt, folglich war der Ursprung Eva's aus Adam keine Zeugung; e. die Ebenbildlichkeit des Erzeugten mit dem Erzeuger —, folglich ist die Heterogenie oder „Urjeugung" der Materialisten teine Zeugung; d. die immanente Tendenz nach realer Verähnlichung des Productes mit dem Erzeuger —, folglich sind die Kinder ihren Eltern nicht von ungefähr ähnlich, sondern fraft der Zeugung selber. Wiefern alle diese vier Merkmale bei der notionalen Erfenntniß des seinen Logos zeugenden Vaters zu treffen, ist im Art. Logos VIII, 122 ff. gezeigt. Was aber den zweiten Hervorgang durch Spira tion betrifft, so ist vor Allem zu betonen, daß auch

göttlichen Selbsterkenntniß oder auch der con= tingenten Geschöpfe? Und ferner: Ist der heilige Geist der persönliche Ausdruck der Liebe Gottes zu sich selbst, oder auch der Liebe Gottes zur Welt? Grundsäglich ist Folgendes zu bemerken: So gewiß es ist, daß ohne die göttliche Selbstbegreifung (cognitio comprehensiva sui) und Wissenschaft aller möglichen Dinge (scientia simplicis intelligentiae) jedes essentielle Erkennen und damit die Gottheit selber der Selbstauflösung anheimfiele (f. d. Art. Gott V, 877 ff.), ebenso sicher ist es, daß vor Allem in diesen beiden Wis= sensarten auch das notionale Erkennen des Vaters jein Object suchen muß. In diesem Lehrpunkte sind alle Theologen ohne Ausnahme einig. Natür= lich spiegelt sich in dem hypostatischen Erkenntnißbild (Logos) auch die contingente, zufällige Welt wieder, weil auch sie fraglos zu den Gegenständen

mit dem göttlichen Wesen als ihrer Exemplarursache zusammen (vgl. Oswald, Gottes Dasein, Wesen und Eigenschaften, Paderborn 1887, 213); sie können mithin, da sie einer eigenen, selbstän= digen Güte und Liebenswürdigkeit zu entbehren scheinen, zur Production des heiligen Geistes überhaupt nichts beitragen (vgl. noch Kleutgen, Theologie der Vorzeit I, 265-313; Franzelin, De Deo trino thes. 26-31; A. Stüdle, De processionibus divinis, Frib. Helv. 1895 [Diss.]).

der göttlichen Erkenntniß gehört, aber doch nur | (1. c. diss. 5, a. 8, q. 3) furz zu antworten, daß so, daß der Vollkommenheit und Adäquatheit des der heilige Geist aus der notionalen Liebe alles Logos fein Eintrag geschähe, wenn sie auch nicht dessen entspringt, was in der Gottheit necessario existirte. Freilich ist hiermit die Frage noch nicht et formaliter liebenswürdig erscheint, also vor entschieden, ob die Erkenntniß des Contingenten Allem aus der Liebe des Spirators zu seiner auch als constitutiver Bestandtheil innerlich ein eigenen Wesenheit (Güte), zu den göttlichen Attri= gehe in den notionalen Act, kraft dessen der Vater buten, sowie endlich zu den einzelnen Personen. sich selbst in seinem Worte adäquat ausspricht. Hiermit ist schon angedeutet, daß die Liebe zu den Während Scotus das Creatürliche von dieser | Creaturen, seien sie nun bereits erschaffen oder erst Function ganz ausschließt, Puteanus wenigstens in der Zukunft zu erschaffen, nur per accidens noch die Paternität, Vasquez auch die Filiation, et concomitanter als Factor mitwirkt; denn die Turrianus endlich zudem den heiligen Geist notionale Liebe, aus der der heilige Geist hervor= oder die Spiration als Objecte ergänzend hinzu- | quillt, ist wesenhafte und nothwendige Naturliebe, nehmen, gehen allein die Thomisten so weit, daß wogegen die göttliche Liebe zu den Geschöpfen sie den Radius des notionalen Erkennens ebenso ebenso frei ist wie der Entschluß, sie schöpferisch groß annehmen wie den des essentiellen. Hatte in's Dasein zu rufen (vgl. S. Thom. S. th. 1, q. 37, schon der hl. Augustinus gelehrt, daß im Logos a. 2 ad 3). Was die Liebe zu den bloß möggenau so viel Weisheit stecke wie im essentiellen lichen, d. h. niemals zur Existenz gelangenden Wissen des Dreieinigen, so erklärt der hl. Thomas Creaturen betrifft, so fällt ihre Wesensgüte wohl. (S. th. 1, q. 34, a. 1 ad 3) ausdrücklich: Pater enim intelligendo se et Filium et Spiritum Sanctum et omnia alia, quae ejus scientia continentur, concipit Verbum, ut sic tota Trinitas Verbo dicatur, et etiam omnis creatura. Mit Recht macht aber Billuart (De Ss. Trinitat. mysterio diss. 5, a. 3) darauf aufmerksam, daß der hl. Thomas hier nicht die existirenden, sondern die rein möglichen Geschöpfe im Auge hat, so wie sie in der göttlichen Ideenwelt als nothwendige, nicht aber als freie Objecte des göttlichen Wissens sich widerspiegeln; unter lezterer Rücksicht sind sie III. Relationen, Proprietäten und zwar thatsächlich auch im Worte Gottes enthalten, Notionen. Obschon an sich bloß theologischer aber nur concomitanter et per accidens. Währung, sind diese drei trinitarischen Kategorien Wenn troßdem der hl. Augustinus behauptet (In doch nothwendige Folgerungen aus dem Dogma Joan. tract. 21, n. 4, bei Migne, PP. lat. der zwei Processionen, bezw. der Trinität selber. XXXV, 1566): Nihil dixit Deus, quod non 1. a. Der reale Ursprung der Personen aus dixit in Filio. Dicendo enim in Filio, quod einander begründet zunächst zwei Paare von realen facturus erat per Filium, ipsum Filium ge- Wechselbeziehungen (duplex relatio mutua) zwi= nuit, per quem faceret omnia, jo hat dieß in= |schen Zeugen und Gezeugtwerden, Hauchen und sofern einen ganz gesunden Sinn, als im Logos Gehauchtwerden. Im Einzelnen entstehen so vier das Ur- und Vorbild der zu erschaffenden Welt reale Relationen (relationes, és): die active von Ewigkeit als lebendige Idee gegenwärtig war und die passive Zeugung (generare, generari), (vgl. Ps. 32, 9. Joh. 1, 3. 10). Die von manchen sowie die active und die passive Hauchung (spiTheologen für „unlösbar“ ausgegebene Schwierig- rare, spirari). Unter der passiven Zeugung und feit, daß die zeugende Erkenntniß des Vaters den | Hauchung darf man jedoch kein Leiden (passio, Logos doch erst seße, dieser also von jener nicht název) im Sinne der aristotelischen Kategorien= erkennend vorausgenommen werden könne, sowie tafel verstehen, weil ja in Gott Sein und Leben, daß die Person des heiligen Geistes ohne Vater Wesen und Personen die lauterste Actualität und Sohn logisch noch nicht eristire und folglich (actus purissimus) sind. Jene mehr grammatische zur Production des Logos nichts beizutragen ver- Redeweise will also nur besagen, daß der Sohn möge, beruht im Grunde auf einer Verwechslung erst vermöge der activen Zeugung aus dem Vater der Ursprungs- mit der Zeitfolge; denn die ab- nicht so sehr entsteht, als vielmehr von Ewigkeit un= solute Gleichalterigkeit (coaeternitas) aller drei wandelbar besteht (vgl. Symb. Nicaen. I, bei Personen verbürgt von Haus aus die evidente Denzinger n. 18), wie in gleicher Weise der hei= Möglichkeit, daß Logos und heiliger Geist un- lige Geist erst durch die vom Vater und Sohne geachtet ihrer posterioritas originis von Ewig- gemeinschaftlich vollzogene Hauchung, als deren feit her als wesentliches Ingrediens aufgenommen innerer Terminus, seine Subsistenz und Persön= sind in die zeugende Erkenntniß des Vaters.lichkeit besigt. Es gehört mit zum Dogma, daß Fragt man endlich nach den Objecten, durch deren liebendes Umfassen der heilige Geist aus dem Vater und Sohne hervorgeht, so ist mit Billuart

die genannten Beziehungen (d. i. des Vaters zum Sohne, des Sohnes zum Vater, des heiligen Geistes zum Vater und Sohne, des Vaters und

« ÖncekiDevam »