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Kritische Bemerkungen zu den Papstverzeichnissen.
Von A. JULICHER.

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Als völlig sicher dürfen die Daten der Funk'schen Tabelle mit ganz wenigen Ausnahmen vom 4. Jahrh. an, genauer von Silvester I an: „31. Januar 314 bis 31. Dez. 335 gelten. Vom 1. Jahrh. ganz zu geschweigen, herrscht für das 2. noch arge Konfusion (s. darüber E. Schwartz, Eusebius Kirchengeschichte Bd. III 1909 S. CCXXVIII bis CCXXXIX und S. 6-8); sie wird kaum beseitigt werden können. An einer anderen Stelle dagegen läßt sich m. E. die Ueberlieferung verbessern, wenn man nämlich aus der Beobachtung, daß von Silvester I an alle gesicherten Ordinationstage römischer Bischöfe Sonntage sind, richtige Schlüsse zieht. Dieser Brauch, nur am Sonntag zu ordinieren, wird von allen Zeugen für uralt gehalten, vgl. z. B. den Brief Leos des Großen an Anastasius, B. von Thessalonich 12. Jan. 444 (Mansi 8, 769) oder den Brief des Stadtpräfekten Symmachus an den Kaiser Honorius v. J. 418 (Migne SL 18, 398)... ut exspectaretur dies consuetus quo posset solemniter ordinari. Es ist nun höchst merkwürdig, daß die Ordinationstage der Duchesne-Funk'schen Liste zwischen 259 und 311 zwar immer einem Sonntag ganz nahe liegen, aber nie auf den Sonntag selber fallen. Vermindert man die Jahreszahlen nur um „eins“, so ist's allemal ein Sonntag. Miltiades: 2. Juli 310 aus anderen Gründen hatte schon Harnack das Jahr 310 mit vollem Recht statt 311 gefordert Sonntags, während der 2. Juli 311 auf einen Montag fällt. Eusebius 18. April 308 (statt 309): Sonntag Marcellinus 30. Juni 295 (statt 296): Sonntag Gaius 17. Dez. 282 (statt 283): Sonntag Eutychianus 4. Jan. 274 (statt 275): Sonntag Felix I 5. Jan. 268 (statt 269): Sonntag

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Das um die Person und die Regierungszeit des Marcellus lagernde Dunkel wird auf so einfachem Wege zu beheben Niemand hoffen: ich erwähne nur, daß durch Aufsuchen eines Sonntags für den vermittelst seiner Regierungszeit und seines Todesdatums errechneten Ordinationstermin 305 (statt bisher 308) herauskäme, ein an sich nicht völlig unmögliches Datum: als unmittelbaren Vorgänger des Eusebius wird man ihn ohnehin schwerlich festhalten können. Bei den 6 andern Päpsten zwischen Dionysius und Sylvester ist aber alles in Ordnung, wenn Anfang und Endjahr um je eine Ziffer hinaufgerückt wird: d. h. es bleiben unangetastet die überlieferten Daten für ihre Regierungszeit. für ihren Amtsantritt und für ihren Tod; nur die in der zuverlässigsten Quelle (catal. Liberianus) für dies alles mitangegebenen Konsulatsbezeichnungen müssen sich eine Korrektur gefallen lassen, jedoch nicht eine nach Willkür schmeckende. Sondern dem Verfasser der Liste (einem Zeitgenossen Sylvesters, weil von da an keine Fehler mehr vorkommen,) ist bei Einordnung der Papstliste in eine römische Konsulatsliste am Anfang einer Periode, also etwa beim Jahr 268 der Irrtum untergelaufen, daß er die Konsuln von 269 statt derer von 268 notierte; selbstverständlich mußte gerade bei exakter Fortsetzung der Gleichzeitigkeitsbestimmung der Fehler in jeder Reihe sich erneuern.

Von Dionysius an rückwärts ist die Herstellung der echten Daten nicht mehr so einfach. Er leistet uns zwar noch den Dienst den Beweis zu liefern, daß die Konsulatsjahre nachträglich errechnet und nicht etwa aus den kirchlichen Registern überschrieben sind. Denn Dionysius soll nach dem catal. Liberianus cons. Claudi et Pa

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terni“ (= 269 n. Chr.) gestorben sein, wie sein Nachfolger Felix cons. Claudi et Paterni auf den Thron gekommen ist. Die Ordination des Felix am 5. Januar kann doch aber nicht in dasselbe Konsulatsjahr gefallen sein wie der Tod des Dionysius am 26. Dezember: ist Felix I Bischof im Januar 268 geworden, so muß Dionysius bereits 267 gestorben sein und der Fehler dort 2 Jahre betragen. Seine Amtsdauer ist schon im catal. Liber. falsch überliefert; der sonst wohl bezeugte Ordinationstag 22. Juli ergibt, abgezogen vom Todesdatum 26. Dez. 4 Monate und 4 Tage statt der von Cat. Lib. genannten 2 Mon. 4 Tage. Irrt jener Katalog aber in der Monatszahl, so darf man es ihm auch in der der Jahre zutrauen. Er nennt 8 Jahre, der Liber Pontif. bezeugt blos 6, in dem Katalog von Arras (Duchesne, Lib. Pontif. I p. 14) stehen 7 anderswo kommt auch die Ziffer 9 vor : nur bei Annahme von 7 Jahren, d. h. indem wir uns für 260 entscheiden, erhalten wir wieder einen Sonntag als Ordinationstag. Die politischen Verhältnisse in Rom lassen es mindestens ebenso wahrscheinlich erscheinen, daß der durch das Martyrium des Sixtus erledigte Bischofsstuhl erst 260 wieder besetzt wurde, als, wie man meist annimmt, im Sommer 259, wo die Furcht vor Valerianus noch nicht ganz verschwunden war. Dauerte der Episkopat des Dionysius vom 22. Juli 260 bis 26. Dez. 267, und bestehen die oben besprochenen Korrekturen für Felix und seine Nachfolger bis Miltiades zu Recht, so wären wir im Besitz einer klaren, gut bezeugten und auch mit allen andern Notizen zur Papstgeschichte dieser Zeit ohne Anstoß zu vereinbarenden Papstchronologie von 260 bis 314.

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Gelasius I 49; II 162.

Gregorius I 64; II 89; III 90; IV 102; V 139;
VI 149; VII 158; VIII 174; IX 179; X 185;
XI 202; XII 206; XIII 227; XIV 230; XV 235;
XVI 255.

Hadrian I 96; II 107; III 110; IV 170; V 187;
VI 219.

Hilarius 46.

Honorius I 70; II 164; III 178; IV 191.

Hormisdas 52.

Hyginus 9.

Innocenz I 40; II 165; III 177; IV 181; V 186;
VI 200; VII 205; VIII 214; IX 231; X 237;
XI 241; XII 243; XIII 245.
Johannes I 53; II 56; III 61; IV 72; V 82;
VI 85; VII 86; VIII 108; IX 117; X 123;
XI 126; XII 131; XIII 134; XIV 137; XV 138;
XVI (nach 1394); XVII 141; XVIII 142;
XIX 145; XXI, 188; XXII 197; XXIII
(nach 206).

Julius I 35; II 217; III 222.

Lando 122.

Leo I 45; II 80; III 97; IV 104; V 119; VI 124;
VII 127; VIII 132; IX 153; X 218; XI 233;
XII 253; XIII 257.

Liberius 36.

Linus 2.

Lucius I 22; II 167; III 172.

Marcellinus 29.

Marcellus I 30; II 223.

| Marcus 34.

Marinus I 109; II 129.

Martin I 74; (Marinus I und II werden als
Martin II und III gezählt); IV 190; V 207.
Melchiades 32.

1 Die arabischen Ziffern bezeichnen die Nummern des Verzeichnisses der Gerarchia
cattolica, oben S. 462 ff.

2 Ein Donus II hat nicht existiert cf. W. Giesebrecht, Jahrbücher d. deutschen Reichs unter
Otto II., B 40, I 141; KL III 1928.

3 Obwohl der 355-365 regierende Felix nicht gezählt wird, wird der nächste Felix
(483-492) als Felix III (II), der 526–530 regierende als Felix IV (III) und der gleichfalls
der Papstliste ausgeschlossene spätere Felix (1439-1449) als Felix V. bezeichnet.
4 Johann XVI wird von der Papstliste ausgeschlossen, aber mitgezählt.

von

Ein Johannes XX hat nicht regiert.

Nikolaus I 106; II 156; III 189; IV 192; V 209. Die in der Gerarchia cattolica

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