Sayfadaki görseller
PDF
ePub

sich und mit andern kämpften, und die nördliche Hälfte Europa's in Wildniß, Sumpf und Wald, in Dunkel und Finsterniß begraben lag, noch niemals von einem höhern Lichte erleuchtet, finden wir am Ende des Mittelalters den ganzen Welttheil zum Christenthum bekehrt und das heitere Schauspiel wohlbebauter Länder, geordneter Staaten und Staatenverhältnisse, des lebendigsten Wechselverkehrs der Völker unter sich †).

Durch sinnreiche Kunst und die seither entfaltete Geisteskraft der Europäer ist ein vierter Welttheil entdeckt, und dadurch sowohl für den Gedanken als das sinnliche Leben eine fruchtbare Quelle von Reichthümern und Ge nüssen fließend geworden. Aus den unscheinbaren Anstalten bildeten sich vom zwölften Jahrhundert an jene größern und kleinern Pflanzschulen europäischer Gelehrsamkeit und Wissenschaft, welche Lichtströme durch alle Länder in unermüdeter Thätigkeit verbreiteten; 66 Universitäten zählte Europa vor d. J. 1517, wovon 16 Deutschland angehörten. Und was wurde auf denselben gelehrt? Eine Wissenschaft wurde gepflegt (Scholastik), die aus der tiefsten, innigsten Versenkung in das objective Christenthum hervorgegangen ist, und von einer Geisteskraft ausgeführt wurde, deren Größe am besten mit jener Kunst und Gemüthsfülle verglichen wird, deren Erzeugnisse die gleichzeitigen Münster und Dome sind. Neben der speculativen Scholastik erhielt bald auch jedes europäische Land einen oder mehrere große Geschichtschreiber; selbst das eisige Island hatte den sinnigen Snorro Sturleson. Die Hütten, Burgen und Paläste hallten wieder von den herrlichen Liedern, welche die Großthaten der Gegenwart und Vorzeit sinn- und kunstreich besangen. Aber auch höhere, religiöse Glaubenswahrheiten wurden von dichterischen Geistern glücklich behandelt, und Hym nen und religiöse Gesänge hervorgebracht, mit welchen der Form und dem Inhalte nach nicht viele aus unserer Zeit verglichen werden können. Damit hängen auch die Erzeugnisse der kirchlichen Baukunst zusammen, die wir staunend bewundern, deren tiefe Ideen wir kaum erfassen, und die durch ihre großartige Anlage uns oft genug unsere Ohnmacht fühlen lassen.

Und als der menschliche Geist in der Richtung, welche die speculative Theologie bisher verfolgt hatte, ermüdet war, und diese den Wünschen und Bedürfnissen der Zeit nicht mehr entsprach, hat die erwachte Liebe zu den Werken der alten Griechen und Römer der bereits errungenen Bildung eine neue Richtung, neuen Stoff und eine neue Form gegeben und dafür eine begeisterte Aufnahme gefunden. Durch den Fleiß jener bildungseifrigen Mönchsorden waren viele Werke des Alterthums erhalten worden.

Wir können hieran aber noch viele andere herrliche Erscheinungen des Mittelalters anreihen: die großartige Idee der Verknüpfung des Papstthums und Kaiserthums in einem Doppelvereine zur Gesittung der Völker; den Geist, der das Ritterthum schuf oder ihm vielmehr die wahre Richtung gab, der durch Erweckung eines wahren Gefühles von christlicher Ehre in den Kreuzzügen unübersehbare Völkermassen durch Jahrhunderte in Bewegung seßte, der den Muth und das Vertrauen bis zur Refignation des Bettelmönches einflößte, selbst die bildenden Künste für die Religion und Kirche gewann und nie Gesehenes schuf; der die Gesezlosigkeit bezwang, die Leibeigenschaft unterdrückte, eine unzählige

な Möhler. (Gesammelte Schrift. Bd. II. S. 5 ff.) Freib. Zeitschr. für Theol.

Bb. I. S. 114 ff.

Schaar Heiliger beider Geschlechter erzeugte, in den bessern Zeiten ein wahrhaft religiöses Volksleben erweckte, und endlich in jeder Sphäre menschlichen Wissens und Lebens herrliche Vorbilder erzeugt hat. Im Hinblick darauf werden wir mit unendlicher Liebe und Verehrung für die Kirche erfüllt, welche unter den schwierigsten, oft zerstörenden Verhältnissen so Großes vollbracht, die entlegensten Völker zu Einem großen Familienbunde vereint hat.

Doch ist diese Freude nicht ungetrübt. Die historische Darstellung hat, nach manchen frühern traurigen Erscheinungen am Ende des Mittelalters angelangt, in Folge des Zusammentreffens beklagenswerther Ereignisse vielfachen Verfall des kirchlichen Lebens und ein immer noch fruchtlos geblie benes Ringen nach einer Reformation an Haupt und Gliedern zu berichten gehabt: von Oberhäuptern der Kirche, welche durch unrühmliches Leben oder durch Mißbrauch ihrer hohen Stellung das kirchliche Leben darniedergedrückt und das Einheitsband des christlichen Volkes zerrissen haben, so wie von solchen, welche auf die ernste, warnende Stimme der für das Heil der katholischen Kirche lebhaft besorgten Männer wenig achteten; von vielfacher Entartung des Regular- und Weltklerus, was auf das religiös-sittliche Leben der Laien sehr nachtheilig einwirkte.

Wenn so den christlichen Forscher bei Beobachtung der immer noch steigenden Opposition gegen die Kirche das bange Gefühl eines nahen großen Abfalls ergreift, dann wendet er seinen Blick nochmals auf die abgelaufene Vergangenheit zurück, als wollte er sie firiren, und übersieht noch einmal den großen Schauplaß aller jener herrlichen Begebenheiten als einen innerlich und äußerlich noch nicht zerrissenen mit der Empfindung eines Novalis): Es waren schöne Zeiten, wo Europa ein christliches Land war, wo eine Christenheit diesen menschlich gestalteten Welttheil bewohnte. Ein großes gemeinschaftliches Interesse verband die entlegensten Provinzen dieses geistlichen Reiches. Ohne große weltliche Besißthümer lenkte und vereinigte ein Oberhaupt die großen politischen Kräfte. Wie wohlthätig, wie angemessen diese Regierung, diese Einrichtung war, zeigte das gewaltige Emporstreben aller andern menschlichen Kräfte, die harmonische Entwickelung aller Anlagen, die ungeheure Größe, welche einzelne Menschen in allen Fächern der Wissenschaften, des Lebens und der Künste erreichten, und der überall blühende Handelsverkehr mit geistigen und irdischen Waaren in dem Umkreise von Europa bis in das fernste Indien hinaus.“ Auch steht unleugbar fest: daß Deutschland nur groß und mächtig gewesen ist im Mittelalter und in den Reichszeiten: so lange überhaupt das Reich verbun den war mit der Kirche.

1) Novalis, die Christenheit oder Europa, ein Fragm. geschrieben i. J. 1799.

Dritter Zeitrau m.

Von der abendländischen Kirchenspaltung durch Luther bis auf unsere Zeit (1517-1866).

Erste Periode.

Vom Entstehen des Protestantismus bis zu seiner politischen Anerkennung durch den westphälischen Frieden (1517-1648).

§. 298. Quellen, Bearbeitungen; allgemeine Charakteristik dieses

Zeitraums.

P.

A. Polit. Quellen u. Bearbeit. I. Guicciardini, f. Lit. zu §. 265. Jovio, hist. sui temp. (1498-1513. 1521-27). Flor. 550 sq. 2 T. f. Adriani, Ist. de suoi tempi (1536-74). Flor. 583 f. de Thou, hist. sui temp. (1543 -1607). Frcf. 625. 4 T. f. u. öft. Goldast. impp. Rom. Frcf. 607 f. und const. impp. Rom. Frcf. 615. 3 T. f. Koch, Sammlung der Reichsabschiede. Frif. 747. 4 Bde. f.

II. Robertson, hist. of the emp. Charles V. Lond. 769. 3 T. 4. deutsch 3. Ausg. Kempt. u. Braunschw. 792 ff. †Ign. Schmidt, Gesch. der Deutschen, Ulm u. Wien 775 ff. Thl. 5-11. †Friedr. y. Buchholz, Ferdinand I., Wien 832-38. 9 Bde. Hurter, Ferdinand II., Schaffh. 850 ff. Fr. v. Raumer, Gesch. Europa's seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Lpz. 832 ff. 7 Bde. †Cäsar Cantu Bd. IX. u. X. †Jörg, Deutschland in den Revolutionsperioden 1522-26 aus diplomat. Corresp. Freib. 851. Die Geschichten einzelner Länder in Heeren u. Ucerts Sammlungen sollen am betreffenden Orte angegeben werden. B. Religionsquellen u. Bearbeitungen ) meist von Protestanten: die Biographien und Schriften von Luther, Melanchthon u. von Zwingli, Calvin mit ihren bedeutendsten Anhängern (Leben und ausgewählte Schriften der Begründer der reformirten Kirche, Elberfeld 857-63 in 10 Bänden; der lutherischen Kirche, ebendas. 861 ff. 8 Bde.) Dazu folg. Sammlungen: Löscher, vollst. Reform. Acta (1517-19). Lpz. 720 ff. 3 Bde. 4. Kapp, Nachlese zur Reform. Gesch. nüßlicher Urkunden. Lpz. 727 ff. 4 Bde. Strobel, Miscell. Nürnb. 778 ff. 6 Heste und Beitr. zur Lit. 784 ff. 2 u. 5 Bde. Wagenfeil, Beitr. zur Gesch. der Reform. Lpz. 829. Seidemann, die Reform. Zeit in Sachsen. Dresd. 846 ff. 2 Bdchen. Johannsen, die Entwicklung des protest. Geistes, eine Sammlung der wichtigsten Documente vom Wormser Edicte b. z. Speier. Protestat. Kopenh. 830. Neudecker, Urkunden aus der Ref. Zeit. Caffel 836 und Actenstücke. Nürnb. 838. †Dr. Laemmer, analecta romana, kirchenhistor. Forschungen in röm. Bibliotheken u. Archiven, Schaffh. 861. Derselbe, monumenta Vaticana hist. eccles. saec. XVI. Frib. 861; derselbe zur KG. des 16. und 17. Jahrhunderts. Freib. 863. Döllinger, Beiträge zur polit. kirchl. u. Culturgesch. des 16. Jahrhunderts. Münch. 865. 2 Bde.

Spalatini ann. reform. (b. 1543) ed. v. Cyprian. Lpz. 768. Sleidanus, (Prof. der Rechte in Straßburg † 1556), comment. de statu relig. et reip. Carol. V. Caes. Arg. 555. vollständig 556 u. öft. contin. usque ad a. 1564. Londorpius. Fref. 619. III. T. 4. multis annotationib. illustrata a Chr. Car. am Ende. Fref. 785. 3 P. 8. Hortleder, Handlungen u. Ausschreib. von den Ursachen des deutschen Krieges (b. 1555). Frtf. 617 ff. 2 Bde. f. v. d. Hardt, hist. literat. reform. Fref. et Lps. 717 f. Frid. Myconii (Superintendent in Gotha† 1546) hist. reformationis (1518-42) aus des Autors autographo mitgetheilt und in einer Vorrede erläutert von E. S. Cyprian. Der andere Druck. Lpz. 718. Seckendorf († 1692) commentar. hist. et apol. de Lutheranismo. Fref. et Lps. (688) 692 f. (gegen Maimbourg). J. Basnage, hist. de la rel. des églis. réformées (Rot. 690. II. T. 12.) La

Haye, 725. II. T. 4. (gegen Bossuet.) Hottinger, Helvet. KG. Zürich 708 ff. 4 Bde. 4. Ruchat, hist. de la Réf. de la Suisse. Gen. 727 sq. 6 T. 12. Beausobre, hist. de la réform. (b. 530). Berl. 785. 3. T. *Pland, Gesch. der Entstehung, Veränderung und Bildung des prot. Lehrbegr. bis zur Concordienformel. Lpz. 791-800. 6 Bde. *Dr. Lämmer, die vortrident. kathol. Theologie des Reform. Zeitalters. Berl. 858. Marheinecke, Geschichte der deutsch. Reform. bis 1535 (817. 2 Bde.) 831 ff. 4 Bde. (Auszug aus Seckendorff). *T. A. Menzel († 1855), neuere Gesch. der Deutschen von der Reformation bis zur Bundesacte. Bresl. 826-48. 12 Bde. (in der Vorrede zu Bd. 2. 3 u. 4. klagt und vertheidigt sich der Verfasser gegen die leidenschaftl. Rohheit Marheineke's.") 2. A. Bresl. 854-55 in 6 Bdn. Ranke, deutsche Gesch. im Zeitalter der Reform. Berl. 839. 5 Bde. (vgl. darüber histor. polit. Blätter. Bd. 4. S. 540-57; S. 654-68. u. Wiener Jahrbücher 1841. Bd. 93-96.) Hagenbach, Vorlesungen über das Wesen und die Geschichte der Reform. Lpz. 834-43. 6 Bde. (bis neueste Zeit). Hagen, Deutschl. lit. u. rel. Verh. im Reform. Zeitalt. Erl. 841 ff. 3 Bde. Dorner, protest. Theo: logie besonders in Deutschland,. München 867. Schenkel, das Wesen des Protestantismus, Schaffh. 844–51. 3 Bde. Merle d'Aubigné, Gesch. der Re: formation des 16. Jahrhunderts, deutsche Ausg. Elberfeld 5 Bde.

8) Bearbeitungen von Katholiken: Surius (Carthäuser in Cöln † 1578), chronicon ab a. 1500 usque 1566. Colon. 567. fortges. bis 1573. (gegen Sleidan.) Siméon Fontaine, histoire cathol. de nostre tems touchant l'état de la religion chrétienne, contre l'hist. de J. Sleidan. Antv. 558. Roveri Pontani (Carmelit. zu Brüssel) vera narratio rerum ab a. 1500 usque ad a. 1559. in republ. christiana memorabilium. Colon. 559 f. Cochlaeus (Canonicus in Frankfurt a/M., Mainz, Wien, Breslau † 1552), comment. de actis et script. Luth. Mog. 549. Ulenberg (erst Protestant und Student zu Wittenb., dann Katholik. † als Pfarrer zu Cöln 1597), vitae haeresiarcharum Luth., Melanchth., Majoris, Illyrici, Osiandri. Ejusdem causae graves et justae, cur Catholicis in communione veteris ejusque veri Christianismi constanter usque ad vitae finem permanendum sit etc. Colon. 589. beide deutsch (von Kerp), Mainz 1833 u. 1836-37. vgl. Artikel „Antireformator. Schrift fteller des 16. Jahrhunderts" im Aschbach'schen Kirchenler. Bd. I. Raynaldi continuatio annal. Baronii. Die Geschichtschreiber des Concils von Trient, Paul Sarpi u. Pallavicini s. unten. — *Bossuet, hist. des variations des églis. protest. Par. 688. II. T. 4. 734. IV. T. (nouv. éd. des oeuvres de Bossuet. Par. 836. T. V. u. VI. mit der Vertheidigung gegen Jurieu und Basnage!) deutsch von Mayer. Münch. 825. 4 Bde. Maimbourg S. J., hist. du Lutheranisme. Par. 680. 4. Derselbe, hist. du Calvinisme. Par. 682. Varillas, hist. des révolut. arrivées dans l'Europe en matière de la rel. éd. II. Amst. 689–90. 6 V. *Riffel, christl. KG. seit der großen Glaubensund Kirchenspaltung. Bd. I. Mainz (841) 844 (bis zum Ende des Bauerns frieges); Bd. II. 842. (bis zum Religionsfrieden 1555). Bd. III. (3wingli in der Schweiz). Boost, die Reformat. in Deutschland. Regensb. 845. *Döl linger, die Reformation, ihre innere Entwicklung und ihre Wirkung (nach eigenen Aussagen der Protestanten), Regensb. 846 ff. 3 Bde. †Werner, Ge schichte der kath. Theologie in Deutschland, München 866. Unter den Handbüchern der KG. besonders die Fortseßung Hortig's von *Döllinger II. Bd. II. Abth., Landsh. 828. und Ritter. 6. A. Bd. II. bis zur neusten Zeit. +Palma, praelect. h. e. T. IV. Rom. 846.

Allgemeine Charakteristik dieses Zeitraums.

Der dritte Zeitraum unterscheidet sich von dem zweiten wesentlich in Folgendem:

1. Durch völlige Lösung der engen Verbindung von Kirche und Staat überhaupt wie des Papstthums und Kaiserthums insbesondere, wofür im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert schon mancherlei Vorzeichen da waren.

Alsog's Kirchengeschichte. 8. Auflage. II.

17

2. Durch Aufhebung des einheitlichen Glaubens und durch Spaltung der einen Christenheit in Europa in drei religiöse Genossenschaften neben der stark geschmälerten katholischen Kirche (Lutheraner, Reformirte oder Calvinisten und Anglicaner mit zahllosen Sekten). Dadurch wurde

3. Der feste religiöse Glaube erschüttert, und statt der vorherrschend religiösen Anschauung im Leben und in der Wissenschaft im zweiten Zeitraume bildete sich nach schneller Verwerfung der ercentrischen Betonung des religiösen Glaubens durch die Reformatoren allmälig ein f. g. Humanismus und in consequenter Entwickelung Unglaube, Weltsinn und Antichristenthum im Protestantismus. Dagegen hält die katholische Kirche nach erneuerter Sanctionirung ihres unveränderlichen Glaubensprincips ihre ursprünglichen Glaubens- und Sittenlehren und Verfassungsformen unver ändert aufrecht.

4. Die Spaltung im Glauben hat auch eine scharfe Trennung in der Wissenschaft wie im Familienleben mit momentan excessiver Polemik, Befehdung und Mißtrauen, mindestens gegenseitige Entfremdung erzeugt. Vgl. über den Einfluß der Kirchentrennung auf die Literatur in *histor. polit. Blättern. Bd. XIX. v. J. 1847 in 3 Artikeln.

5. Die religiöse Spaltung ist endlich noch von großen politischen Umwälzungen begleitet gewesen, so daß bei der Einführung des Protestantismus in mehrern Ländern die Dynastien gewechselt wurden, Polen und Frland in Folge davon sogar ihre Selbständigkeit verloren.

Wie die alte und mittlere Kirchengeschichte zerfällt auch die neuere in zwei Perioden von 1517-1648 und von dem westphälischen Friedensschlusse bis auf die neuste Zeit. Die geschichtliche Darstellung in der ersten Periode wird ihre Aufgabe einer lebendigen Reproduction derselben am sichersten dadurch erreichen, daß sie die erstrebte kirchliche Reform Luther's als die Triebfeder aller religiösen und politischen Bewegungen an die Spiße stellt, sie in ihrem Ursprunge und ihrer allmäligen Entwickelung verfolgt, und daran die Bewegungen, Gegenveranstaltungen und Lebensentwickelungen in der seither herrschenden katholischen Kirche und die Stellung der verschiedenen christlichen Religionsparteien zu einander anreiht. Durch diese Erwägungen ist die Diathese des Stoffes in der ersten Periode dieses Zeitraumes bestimmt: die Geschichte des Protestantismus vor die der katholischen Kirche gestellt worden, während dies in der zweiten Periode umgekehrt geschieht.

Erftes Capitel.

Religionsbewegungen in Deutschland und in der Schweiz. A. Bis zum förmlichen Ausscheiden der Protestanten aus der kathol. Kirche durch die Augsburger Confeffion (1517-30).

§. 299. Luther's Auftreten gegen den Ablaß.

Luther's Werke latein., Vit. 545 sq. 7 T. f.; Jen. 556-58. 4 T. f.; deutsch Vit. 539 sq. 12 T. f. Jena 555 sq. 8 T. f. Dazu zwei Supplementbände von Aurifaber. Eisleb. 564 u. 65. Nur deutsche Schriften Luther's in der Altenburger Ausg. von Sagittarius, 661–64. 10 Bde. Supplementband zu allen frühern Ausg. (v. Zeidler). Halle 702; Leipz. Ausg. 729-40 in 22 Bd. Folio; die Haller Ausg. von J. G. Walch 740–50, 24 Th. 4.

« ÖncekiDevam »