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Troh, damit es nicht scheine, der Teufel habe ihn etwas gelehrt." Ja schon in seiner Meßordnung (1523) hatte er geäußert: „Wenn ein Concil uns die beiden Gestalten geböte oder erlaubte, so würden wir dem Concil zum Troß nur eine annehmen, oder weder die eine noch die andere nehmen, und diejenigen verfluchen, die Kraft dieses Gebotes die beiden nähmen."

Unangenehm für Luther erklärte Carlstadt die Einseßungsworte gerade so wie früher Luther Matth. 16, 18.; Christus habe nämlich bei der Einsehung des Abendmahls nur auf seinen eignen Leib hingezeigt; zudem könne Torro ungezwungen nicht auf äptos, sondern nur auf osua bezogen werden. Ebenso verslachte Carlstadt 1 Korinth. 11, 29. „wer unwürdig ißt oder trinkt 2c." dahin, als ob Paulus damit nur mahne: das feierliche Gedächtnißmahl mit Anstand und Würde und ohne Trinkgelage zu begehen! Nach diesen schriftlichen Erörterungen kam es zwischen beiden zu rohen Persönlichkeiten; Carlstadt, seit seiner Vertreibung von Wittenberg Prediger zu Orlamünde, erfuhr von Luther für die begonnene Anreizung vielfache Mihhandlungen. Das Aeußerste zwischen beiden geschah jedoch bei ihrer Zusammenkunft im schwarzen Bären zu Jena), wo Luther einen Goldgulden dem Carlstadt darbot, um ihn zum Kampfe gegen sich herauszufordern. Niemals wurde in der That über das heilige Sacrament in so unwürdiger Weise gestritten, wie hier. Mit den verbindlichen Worten: schied Luther endlich von Carlstadt, worauf dieser erwiederte: Möchtest Du den Hals brechen, che Du zur Stadt hinauskommst." Carlstadt konnte nur durch die Flucht den gedrohten Mißhandlungen entgehen.

„Könnte ich Dich auf dem Rade scheer.

In Straßburg gewann er Bucer und Capito gegen Luther; bald betheiligte er sich an dem Bauernkriege, und nach dem bösen Ausgange desfelben brachte er es nach einer demüthigenden Abbitte bei Luther zu einem Krämergeschäfte im Städtchen Kemberg. Als er sich abermals gegen Luther erhob, mußte er Sachsen von Neuem verlassen (1528). Durch Zwingli fand er in der Schweiz Aufnahme (1530) und erhielt ein Pfarramt, seit 1534 eine Professor- und Predigerstelle zu Basel, wo er nach ruhigerer Thätigkeit 1541 an der Best starb 2).

Den begonnenen Kampf nahmen Zwingli und Cekolampadius auf, die nach eigenem Geständnisse die Ansicht Carlstadt's adoptirt und da für besonders Joh. 6, 64: „Der Geist ist's, der lebendig macht, das Fleisch nüßet nichts" betont hatten. Beide faßten die Einsetzungsworte beim Abendmahle im uneigentlichen Sinne; Zwingli nahm das Wort „ist“ unter Hinweisung auf Erod. 12, 11. (das Osterlamm ist das Passah des Herrn) u. a. Stellen im Sinne von bedeutet: Dekolampadius dagegen Leib" im figürlichen Sinne: für „Zeichen“ des Leibes. Eine Collectivschrift (Syngramma) von vierzehn Bredigern Schwabens durch Brenz zu Hall und Erhard Schnepf in Wimpfen schien sich entschieden der lutherischen Ansicht zuzuneigen; die aufgestellte Ansicht, daß das Fleisch leiblich, aber nur durch den Glauben gegenwärtig sei, näherte sich stark der Ansicht der Gegner. Vermittelnd traten Capito und der schlaue und geschmeidige Bucer

1) Der Vorfall ausführlich erzählt in den actis Jenensib. von dem Jen. Pred. Mart. Reinhardt als Augenzeugen bei Walch Bd. XV. S. 2423. Vgl. C. A. Menzel, deutsche Gesch. Bd. I. S. 254 ff.

2) Jäger, Andr. Bodenst. von Carlstadt, Stuttg. 856.

auf. Luther tobte gegen Zwingli und seine Anhänger als gegen Sacramentirer und Satansdiener, gegen die man die äußerste Strenge anwenden müsse." Seine hierher gehörenden Streitschriften') enthalten übrigens das Beste und Gediegendste, was er je geschrieben hat; denn wo er theilweise auf dem positiven Grunde der katholischen Kirche steht, wo er nicht niederreißt und zerstört sondern das Alte schüßt und ver theidigt, sind seine Schriften durchdringend, seine Beweise schlagend.

Hier nun hat Luther die katholische Transsubstantiation verwerfend, die Lehre von der Consubstantiation oder Impanation ausgebildet, wonach der Leib Christi in, unter und mit dem Brode (in, sub et cum pane) genossen werde, und nahm dabei nach dem Vorgange einiger Theologen die Vorstellung von der leiblichen Allgegenwart Christi (Ubiquität) zu Hilfe. Zwingli zeigte jedoch 2), daß im Falle man bei dem buchstäblichen Sinne glaube stehen bleiben zu müssen, dann nur die katholische Lehre von der Verwandlung (Transsubstantiation) annehmbar sei. Da aber Luther dennoch eine Figur annahm (dies ist mein Leib dies enthält meinen Leib, oder dieses Brod ist in meinem Leibe vereinigt), so müsse er fragen: ob dann seine Metonymie weniger statthaft sei als Luther's Synekdoche? Auch widerspreche die hier zu Hilfe genommene leibliche Ubiquität Christi der Lehre von den beiden Naturen in Christo, und constatire einen umgekehrten Monophysitismus. Auf Luther's Verkeherungssucht erwiderte er: Ihr schreit, wir seien Keßer, die man nicht anhören müsse, Ihr verbietet unsere Schrift, Ihr fordert die Obrigkeit auf, unserer Lehre mit aller Macht zu widerstehen. Verfuhr der Papst anders, sobald die Wahrheit ihr Haupt erheben wollte?" Vgl. §. 311 zu Ende.

Als sich so der Grundsaß von der freien Schrifterklärung und von der Klarheit der Bibel in seiner ganzen Nichtigkeit zeigte, so sahen sich beide Parteien genöthigt, auf die Tradition der Kirche zurückzugehen, und suchten die vertheidigten Ansichten durch vermeintliche Aussprüche der Kirchenlehrer, deren Ansehen Luther so sehr herabgewürdigt *), zu befestigen.

1) a) Wider die himmlischen Propheten bei Wa Ich Bd. XX. S. 186 ff. b) Ser= mon von dem Sacramente des Leibes und Blutes Christi wider die Schwarmgeister bei Walch Bd. XX. S. 915 ff. c) Daß die Worte Christi, das ist mein Leib, noch veste stehn, wider die Schwarmgeister bei Walch Bd. XX. S. 950 ff. d) Großes Bekänntniß vom Abendmahl Christi. Walch Bd. XX. S. 1118 ff.

2) Er sagt: Hier müßt ihr uns die Sprachkunst gar meisterlich lehren, um heraus zu bringen, daß die Worte Christi: Das ist mein Leib! in folgende verändert werden: In diesem Brode wird mein Leib gegessen u. s. w. (Walch Bd. XX. S. 658.)

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*) „Alle Väter, sagt Luther, haben im Glauben geirrt und so sie vorm Tod sich nicht bekehrt haben, seynd sie ewig verdammt." „Sie sind Pfüßen, aus denen die Christen faules und stinkendes Wasser gesoffen haben, statt aus dem hellen Born der hl. Schrift allein zu trinken." - St. Gregorius ist der nüßige Brunnquell und Urheber der Fablen vom Fegfeuer und Seelmeffen. Er hat Christum und das Evangelium sehr schlecht erkennt; er ist zu viel abergläubig gewest, der Teufel hat ihn verführt. Augustin hat oft geirrt, ihm ist nicht zu traun. Ungeachtet er gut und heilig gewesen, so fehlte ihm doch der wahre Glaube sowohl als andern Vätern. Hieronymus ist ein Keter gewesen, hat viele Dinge gottlos geschrieben. Er hat die Hell besser als den Himmel verdient. Ich weiß keinen unter den Vätern, dem ich so feind bin als diesem. Er schreibt nur von Fasten, Jungfrauschaft u. s. w. - Chrysostomus gilt bei mir auch nichts; er ist ein Wescher, machte viele Bücher, die ein großen Schein hatten, war aber nur ein großer, wüster, unordentlicher Haufe und Menge, und ein Sack voll Wort, da nicht hinter ist und wenig Wolle stecket. Basilius taugt gar nichts; ist gar ein Mönch, ich wollte nicht ein haar um ihn Alzog's Kirchengeschichte. 8. Auflage. II.

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So schrieb Luther an Albrecht von Preußen (1532) hierüber1): „Es ist dieser Artikel nicht eine Lehre außer der Schrift von Menschen erdichtet, sondern klärlich im Evangelio durch helle, reine, ungezweifelte Worte Chrifti gestiftet und von Anfang der christlichen Kirchen in aller Welt bis auf diese Stunde einträchtlich geglaubet und gehalten, wie das ausweiset der lieben Väter Bücher und Schriften beider, griechischen und lateinischen Sprache, dazu der tägliche Brauch und das Werk mit der Erfahrung. Wenn's ein neuer Artikel wäre und nicht von Anfang der heiligen christlichen Kirchen, oder wäre nicht bei allen Kirchen, noch bei der ganzen Christenheit in aller Welt (katholische Tradition!) so einträchtiglich gehalten, wäre es nicht so fährlich und schrecklich, daran zu zweifeln oder zu disputiren, ob's Recht sei.

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Wer nun daran zweifelt, der thut eben so viel, als gläubet er keine christliche Kirche und verdammt damit nicht nur die ganze heilige christliche Kirche als eine verdammte Keßerin, sondern auch Christum selbst mit allen Aposteln und Propheten, die diesen Artikel, da wir sprechen: Ich gläube eine christliche Kirche, gegründet haben, und gewaltig bezeuget, nämlich Christus, Matth. 28, 10. Siehe ich bin bei Euch alle Tage bis an's Ende der Welt" und St. Paulus 1 Timoth. 3, 15.: Die Kirche Gottes ist eine Säule und Grundfeste der Wahrheit u. s. w." Und die unverkennbar hervortretende rationalistische Richtung Zwingli's bekämpfend erklärte Luther: Wenn mir der Herr Holzäpfel vorlegte und mich hieße nehmen. und essen (als seinen Leib), so dürfte ich nicht fragen warum?" Ja er sprach mit divinatorischem Blicke das Wort aus:,,Wenn wir die Vernunft in Gottes Worten und Werken klug werden lassen; dann wird kein Artikel des Glaubens mehr bleiben. Und du sollst sehen, weil sie (die Zwinglianer) auf der Bahn gehen, daß sie Gottes Wort nicht wollen mit Glauben ehren oder nach einfältiger Weise annehmen, sondern mit sophistisch spizfindigen Subtilitäten meistern werden sie dahin kommen, daß sie auch leugnen werden, Christus sei Gott: denn bei der Vernunft lautet es ebenso thöricht, Mensch ist Gott, als Brod ist Leib."

Melanchthon befleckte hier seinen Charakter durch Heuchelei, indem er bis zum Tode Luther's vorgab, mit ihm über das Abendmahl übereinzustimmen, und sogar die öffentliche Bekenntnißschrift abgefaßt hatte, in Wahrheit aber, wie sich später zeigte, der Meinung des Calvin zugethan war 2).

geben. Die Apologia Phil. Melanchth. übertrifft alle Doctores in der Kirche, auch Augustinum. Nihil ad nos Thomas Aquinas ist eine theologische Mißgeburt wie andere mehr. Er ist ein Brunn und Grundsuppe aller Keßereien, Irrthum und Vertilgung des Evangeliums! Vgl. auch Döllinger, Reformation Bd. I. G. 430-51.

1) Luther's Sendbriefe wider etliche Rottengeister an Markgraf Albrecht zu Brandenburg (1532) bei Walch Bd. XX. S. 2089. Ueber diese Widersprüche Luther's schrieb Faber: De antilogiis Lutheri cf. Raynald. ad a. 1531. nr. 57. u. Cochlaeus, Lutherus septiceps ubique sibi, suis scriptis contrarius. Par. 564. Vgl. Frint's theol. Zeitschr. Jahrg. 812 u. 813. und histor. polit. Blätter Bd. VI. S. 336. u. Bd. XI. S. 413.

2) In der confessio invariata hieß ès: De coena Domini docent, quod corpus et sanguis Christi vere adsint et distribuantur vescentibus in coena Domini, et improbant secus docentes. (wobei nach Salig, vollst. Historie der Augsb. Conf. III. 9. 1. Cap. S. 171. nach Christi schon fehlte: sub specie panis et vini); dagegen lautete es in der variata: De coena Domini docent, quod cum pane et vino vere exhibeantur corpus et sanguis Christi vescentibus in coena Domini.

C. Weitere Ereignisse in Deutschland bis zum Augsburger Religions. frieden (1555),

§. 316. Fortschritte des Protestantismus bis zum Regensburger Interim 1541.

Le Plat, monuments pour servir à l'hist. du Conc. de Trente T. II. u. III. Laemmer, monum. Vatic. p. 195 sq. Vgl. Riffel Bd. II. S. 480-580. A. Menzel Bd. II. S. 17-254.

Die Bemühungen P. Clemens VII., das wiederholt und zuleßt in dem Nürnberger Religionsfrieden verheißene allgemeine Concil zu versammeln, blieben erfolglos. Die gestellten Bedingungen') wurden von den Protestanten aus gar sonderbaren Gründen verworfen: sie nahmen Anstand daran, daß das Concil nach herkömmlicher Weise in einer Kirche gehalten werden, sie sich auch verpflichten sollten, die Beschlüsse desselben unverbrüchlich zu halten; daß es nach Mailand, Bologna oder Piacenza und nicht nach Deutschland ausgeschrieben sei u. A. Noch angelegentlicher als Clemens († 25. Sept. 1534) betrieb die Berufung des Concils Paul III. (13. Octob. 1534-10. Nov. 1549); er ließ durch seinen Nuntius Vergerius mit den Protestanten unterhandeln, und schrieb das Concil nach Mantua auf den Mai 1537 aus). Aber auch diesmal lehnten die zu Schmalkalden versammelten Protestanten (Dec. 1535) das Concil ab, denn die Ansicht Luther's: ,,daß es den Katholiken mit dem Concil kein Ernst sei, und die Protestanten, durch den heil. Geist der Dinge aller gewiß, gar keines Concilii bedürften," war zur firen Idee geworden. Auch sei ein Concil, dessen Form und Gang der Papst bestimme, nicht frei; vielmehr sollten die Fürsten tüchtige und unparteiische Leute aus allen Ständen erwählen, welche die Sachen verhören und nach Gottes Wort zu entscheiden hätten 3).

Der unterdessen von Neuem ausgebrochene Krieg zwischen dem Kaiser und Franz I., wodurch Mantua nicht ohne Gefahr zugänglich war, gab einen abermaligen Vorwand. Der bei dieser Gelegenheit auf zehn Jahre erneuerte schmalkaldische Bund hatte sich zugleich bedeutend erweitert, und hielt sich durch das Verbot des Nürnberger Friedens, keine neue Glieder aufzunehmen, nicht ferner gebunden. Zwar war die beabsichtigte Vereini gung mit England und Frankreich vereitelt worden; aber im Churfürstenthum Sachsen war der neue Regent Johann Friedrich der Großmüthige abermals dem Protestantismus zugethan; die Herzoge Ulrich von Würtemberg, Barnim und Philipp von Pommern, der Pfalzgraf Ruprecht von Zweibrücken, die Fürsten Georg und Joachim von Anhalt, Graf Wilhelm von Nassau und mehrere Städte verstärkten den Bund; das seit 1536 dekatholisirte Dänemark stellte gegründete Hoffnung zum Beitritt in Aussicht.

Die Protestanten hielten bei dem Herannahen des Termins zum Concil

1) Seine Anstalten gleich nach dem Augsb. Reichstage bei Raynald. ad a. 1530. nr. 175-76; vgl. dann ibid. ad a. 1533. nr. 3–8. Dazu Walch Bd. XVI. S. 2263. 2281. de Wette Bd. IV. S. 454.

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2) Vgl. Raynald. ad a. 1535. nr. 26. 30. 32. Paul's Schreiben an mehrere Fürsten; dazu Walch Bd. XVI. S. 2290 ff. Melanchthon, opp. ed. Bretschneider T. II. p. 962 sq. Pallavicini, hist. conc. Trid. lib. III. c. 17 u. 18. Die Ausschreibung des Concils vom 2. Juni 1536 bei Raynald. ad a. 1536. nr. 35. vgl. Pallavicini 1. c. lib. III. c. 19. vgl. Freib. Kirchenler. Bd. XI. S. 606-609. über den nachmals apostafirten Paul Vergerius. Laemmer, mon. Vatic. p. 146 sq.

3) Vgl. Walch Bd. XVI. S. 2305 ff.

abermals eine besondere Versammlung zu Schmalkalden (Febr. 1537), wo ein eigener Parorysmus gegen den Papst herrschte. Es wurden hier die von Luther abgefaßten s. g. Schmalkaldischen Artikel, 23 an der Zahl, genehmigt'), die den Gegensatz zur katholischen Kirche in starken Ausdrücken hervorhoben, daher nach Inhalt und Form ein vollkommenes Gegenstück zur Augsburger Confession waren. Melanchthon wurde noch beauftragt, über den Primat des Papstes und die Jurisdiction der Bischöfe (de Potestate et Primatu Papae) zu schreiben; die Arbeit aber entsprach den verhöhnenden Absichten der zahlreich versammelten Theologen nicht vollkommen. Melanchthon äußerte nämlich: Der Primat des Papstes sei zwar nicht auf göttliches Recht gegründet, doch sollte er künftig nach menschlichem Recht (jure humano) seine Herrschaft behalten. Luther schon krank und hierüber noch besonders aufgebracht, verließ Schmalkalden mit dem Segenswunsche: Gott erfülle euch mit dem Hasse des Papstthums." Die wiederholte Einladung zum Concil wurde nun vollständig abgelehnt.

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Solchen feindlichen Gesinnungen gegenüber schloß daher Held, Vicekanzler des Kaisers, den heil. Bund) der katholischen Fürsten zu Nürnberg (Juni 1538); aber auch der protestantische Bund erweiterte sich abermals. Auf den Wunsch der Fürsten und durch den geschmeidigen Bucer und Capito bewogen, hatte Luther endlich in die oben erwähnte Vereinigung mit den Schweizern eingewilligt) auf Grund der concordia Vitebergensis (1536). Der Churfürst Joachim II. von Brandenburg), seinem Vorgänger ganz unähnlich, war der neuen Lehre beigetreten (1539), zu der sich sein Bruder, Markgraf Johann von der Neumark, bereits bekannte (1536). Auch der Bruder und Nachfolger des Herzogs Georg, Namens Heinrich, führte ungeachtet des Widerspruches seiner Unterthanen den Protestantismus im Herzogthum Sachsen) ein. Luther fachte den Groll gegen die Kirche und das Concil durch eine Reihe größerer und kleinerer Schriften bei den Fürsten und dem Volke an. Nur die überhandnehmende Gefahr vor den Türken konnte den drohenden Ausbruch des Krieges abwenden; man unterhandelte abermals zu Frankfurt (Febr. 1539), und schloß einen Waffenstillstand auf sechszehn Monate 6).

Während desselben suchte der Kaiser eine Verständigung zu bewirken,

1) Articuli qui dicuntur Smalcaldici e Palatino Codice Ms. (Luther's eigene Handschrift) accurate editi et annotationibus crit. illustrati per Marheineke. Berol. 817. 4. De potestate et primatu Papae tractatus (jest appendix der Schmalkald. Artikel) in Melanchthonis opp. ed. Bretschneider. T. III. p. 271. Beide bei Hase, libri symbol. p. 298-358.

2) Acten bei Hortleder Th. I. Buch I. (Cap. 25-29. Walch Bd. XVI. S. 2426 ff. vgl. Riffel Bd. II. S. 523-26.

3) Vgl. Walch_Bd. XVII. S. 2543; die von Melanchthon abgefaßte Concordia in deffen opp. ed. Bretsch. T. III. p. 75.

4) Churfürst Joachim II. von Brandenburg (Histor. polit. Blätter 851. Bd. 28. S. 291 ff.) Ad. Müller, Gesch. der Reform in der Mark Brand. Berl. 839. Spieder, Gesch. der Einführung der Reformation in der Mark Brandenb. Berl. 839 ff. 3 Thle. vgl. Riffel Bd. II. S. 682–703.

5) Hoffmann, ausführliche Reformationshist. der Stadt und Univers. Leipzig. Lpz. 739. Leo, Gesch. der Reformation in Leipzig und Dresden. Lpz. 834. von Langenn, Morih, Herzog und Churfürst zu Sachsen. Lpz. 841. 2 Bde. Vgl. Riffel Bd. II. S. 674-81.

6) Urkunde bei Hortleder Th. I. Buch I. Cap. 32; Walch Bd. XVII. S. 396 ff.

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