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schließend die Pforte,

wollte Gewalt uns thun. Wir aber entkamen mit Flügeln. Jener, als wär' er zu folgen bereit, stand hoch auf der Zinne. „Wo ihr findet die Bahn, wird mir nicht minder die Bahn sein!“ Ruft er und stürzt sich hinab von der Spize des Thurmes im Wahnsinn.

66. Statt Pyreneum, was dreisylbig zu lesen wäre, ist wohl besser Pyrenum zu schreiben.

67 ff. Mein Giovanni urtheilt über meine Lage nur dem äußern Scheine nach; daher fordert er mich dringend auf, Ravenna zu verlassen und Bologna zu meinem künftigen Aufenthalte zu wählen; allein er weiß nicht, daß ich in Wahrheit geistiger Weise ganz und gar in Sicilien d. h. in dichterischen Arbeiten lebe, die der freien Muße bedürfen; darum mag ich mich nicht nach Bologna begeben, wo mir von Polyphemus, von der welfischen Partei und ihren Häuptern, beständige Kämpfe und Gefahren bevorstehen würden. „Aemilia (das Land zwischen Po und Rubico, die östliche Nomagna am adriatischen Meere, wo Ravenna liegt) versetzt Giovanni in das Gebiet der Barbaren; aber er weiß nicht, daß das wahre Trinakrien da ist, wo wir beide in unverküm-. merter Muße den Studien und der Poesie leben." (W.)

73. f. Dennoch, wenn auch Bologna meinem lieben Ravenna nachstehen muß, würde ich Giovanni besuchen, wenn mich nicht die Furcht vor Pepoli zurückhielte.

76 ff. In wie weit mit diesen Anspielungen auf die

Fabel des Polyphem (Ovid. Verw. XIII, 739-898) auf geschichtliche Thaten hingedeutet werde, ist unbekannt. Achämenides, der am Cyclopenstrande zurückgebliebene Gefährte des Ulysses, mit dem Aeneas zusammentrifft. Aen. III, 590-681. Ovid. Met. XIV, 160-220.

85. Jene Najade, wahrsch. die Savena. Vgl. Giovanni's vor. Epistel V. 1.

86 f. Des jungfräulichen Baums, eig. an der hohen Jungfrau, dem schlanken Lorberbaume, weil Daphne ewige Jungfrau bleiben wollte. Ovid. Verw. I, 486 f.

88. „Ich sah, daß die Ansicht meines Fiducio mit der Meinung des gesammten Italiens übereinstimme, daß ich nämlich jetzt zu Ravenna bleiben müsse, um hier mein italien. Gedicht ruhig zu Ende zu führen und zu veröffentlichen; keineswegs aber in Bologna mich in die neuen politischen Wogen stürzen dürfe."

91. Daß die Schatten länger wurden.

92. Den Hirten: eig. die Ruthenträger.

97. Dante fällt aus der Rolle, indem er sich (dem fingirten Tityrus) von Jolas (Guido Novello) das Gespräch des Tityrus erzählen läßt. Poesiret, eine Art Ersatz für das wunderliche verbum hybridum poimus (ποιοῦμεν).

Dante soll übrigens diese Ecloge erst ein Jahr nach Empfang der zweiten Giovanni's geschrieben haben und noch

vor ihrer Absendung gestorben sein. Erst Dante's Sohn schickte sie an Giovanni. Außer den beiden latein. Episteln an Dante existiren von Giovanni noch drei andere Eclogen, von denen jedoch nur Einiges gedruckt ist. Auch ist uns noch die Grabschrift erhalten, welche Giovanni für Dante verfaßt hat. Sie lautet:

DANTIS ALAGERII

EPITAPHIUM

COMPOSITUM

AB

JOANNE DE VIRGILIO.

Theologus Dantes nullius dogmatis expers,
Quod foveat claro philosophia sinu,
Gloria Musarum, vulgo gratissimus auctor,
Hic jacet et fama pulsat utrumque polum.
Qui loca defunctis graduum regnumque gemellum
Distribuit logicis rhetoricisque modis,
Pascua Pieriis demum resonabat avenis,
Atropos heu laetum livida rupit opus.
Huic ingrata tulit tristem Florentia fructum,
Exilium vati patria cruda suo:

Quem pia Guidonis gremio Ravenna Novelli
Gaudet honorati continuisse ducis.

Mille trecentenis ter septem numinis annis
Ad sua Septembris Idibus astra redit.

Dante's Grabschrift

von

Giovanni di Birgilio.

Dante, der Gottesgelehrte, vertraut mit jeglichem Dogma, welches die Philosophie nährt an der herrlichen Brust, Er, der Stolz der Musen, des Volkes geliebtester Sänger, ruht hier, aber sein Ruhm reicht bis ans Ende der Welt. Der die Räume der Tief' und die anderen Reiche der Seelen ausgetheilt mit des Geists und mit des Wortes Gewalt, auch zuletzt mit der Musenschalmei die Fluren erfüllte,

ihm hat das heitre Geschäft Atropos neidisch zerstört. Undankbar hat ihm Florenz, die grausame Heimath ihrem Dichter, o Schmach! nur mit Verbannung gelohnt; doch das edle Ravenna, am Herde des Guido Novello, der dort rühmlich gebot, pflegte mit Freude den Gast. Am neunzehnten September des Jahrs eintausend dreihundert

und noch siebenmal drei kehrt' er zum Himmel zurück.

Orelli stellt dieser Grabschrift mit Recht die kürzere und weit beredtere Boccaccio's gegenüber, in welcher er die Verdienste Dante's preist (in s. vita di Dante).

„Das war der Dante, der von Gott durch besondere Gnade unserer Welt beschieden war! Das war der Dante, der zuerst der Wiederkehr der aus Italien verbannten Musen den Weg eröffnen sollte! Durch ihn ward die Reinheit der florentinischen Mundart offenbar; durch ihn die Schönheit der Volkssprache nach festen Gesehen geregelt; durch ihn, kann man sagen, die erstorbene Dichtung zu neuem Leben erweckt."

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