Sante er in von dem stifte. 500 Das was ein selic gifte: Man er was ein helt zur not;') Do wart den cristen erst ein strit 10 Die heiden wurden nicht geschriben :4) Der starb doch nicht zu der selben stunt;") 15 Zu huse er wider kume quam, Ein rein ende er nam.") Er hatte vier wunden Vnd sprach zu manchen stunden: 8) " Bumpf wunden got durch mich entpfienc. 20 Das is mir nicht als im ergienc, Des ist min clage nuwe." Er starb in guter ruwe. Der bischof bertolt der began Die rige buwen als ein man, 1) eyn heil zu ir not. 2) Of ander sythe der ruschen schar. 3) tot bleben. 4) nicht geschreven. 5) Er bleyb vil of dem uelde tot. 6) nicht zu der stunt. 7) Eyn reyn ende her genam. 8) Her sprach zu manchen stunden. 9) Dy ersten quamyn dorch rum. 10) Und sprach nu gedenket helde gut. 11) das ebege leben. Held, Namens Berthold; das war eine glückliche Gabe, denn er war ein Held, wo's Noth that, und litt den Tod bei seinen Schafen. Kampf der Litthauer und Nussen bei Kokenhusen. Kope's Tod, V. 503-522. Zu seiner Zeit erhob sich gegen die Christen in Livland ein Streit (Krieg) von den Lettowen und den Russen zu Kokenhusen und es kam zur Schlacht. Dreihundert Christen blieben todt und viel der Heiden, deren Zahl nicht angemerkt ist. Vom Blute röthete sich die Wahlstatt. Kope ward da sehr verwundet, starb aber nicht auf der Stelle, sondern als er kaum wieder nach Hause gekommen, nahm er ein seliges Ende. Er hatte vier Wunden und sprach sich bisweilen darüber so aus: Fünf Wunden empfieng Gott um mich; daß mir's nicht eben so erging, des hab' ich mich nun zu beklagen." Er starb in guter Reue. Berthold beginnt den Bau von Niga; sein Charakter. Er fällt in einer Schlacht gegen die Ehsten bei Riga, V. 523–582. " Bischof Berthold begann Riga zu bauen, weil er gern festen Verbleib im Lande haben wollte. Die Letten und Liven sezten sich auf Zins und förderten so der Christen Niederlassung. Alles Volk liebte den guten Bischof Berthold, weil er ein tugendreicher Mann war und getreulich die Aufnahme des Christenthums berieth. Da kamen die Ehsten weit her mit Heereskraft gegen Riga, wo Bischof Berthold und die Pilgrime sich befanden. Er ermuthigte die Seinen und sprach:,, Gedenket, gute Helden, daß Jesus Christ sein reines Blut für uns am Kreuz vergoß; der Heiden Macht war nie so groß, als sie uns nun überfallen, aber wir müssen sie bekämpfen, wir sind auf Gottes Geheiß hier, der seine Freunde nie verließ in der Schlachten Noth und den getödteten Christen das ewige Leben giebt für dieß kurze irdische. Für diesen Wechsel Der wechsel wirt also gewant. 65 Die sich drungen vor die schbar.3) Da bleib der bischof bertolt tot. 75 Man clagete in stille vnn offinbar. Geraten hatte er eilf iar. [B.12) Den eisten) was nicht gach von dan, Doch waren in sechs hundirt men 1) Der ersten her wart bekant. 2) Das bischof um den synyn dar. 5) leden groze not. 10) und dorch recht. 11) stetegete en zu hant. ritter hyssen da. In deme strite tot geslagen.") Die cristen hatten grose clage. Ein bobet abir sande, 600 Als ubir mer vnd anders wa. Vor eigen ewiclicben. Die suln in des stules schirme fin 5 Aller pabeste vnd min.“ habe wir wol befunden. 3) vor er schar. 4) der 6) bleben. 7) getreben. 8) ersten. 9) geslan. 12) Sint dyn lant syn alzo gestalt. 13) gotes sehe ich meine Seele euch zum Pfande und will mit euch sterben oder leben.“ Dieses Trostes wurden alle froh und das Volk waffnete sich, zog gegen die Feinde und ersah der Ehsten Heer, welche beherzt heranrückten. Damals waren sie tapferer als jezt, wie wir seitdem manchmal befunden; wenn uns aber ihre Hülfe Noth that, sah man nur wenige in den ersten Reihen. Der Bischof kam an der Spiße der Seinen heran gar ritterlich, einem Herrn gleich. Von beiden Seiten suchte man den Tod und die Christen geriethen ins Gedränge; ihrer blieben eilfhundert und die übrigen wurden in die Flucht gejagt. O weh der kläglichen Noth! Da blieb auch Bischof Berthold und ward im Stillen und öffentlich beklagt. Eilf Jahr hatte er regiert. Die Ehsten eilten nicht von dannen, doch waren ihrer sechshundert Mann im Streite erschlagen; da mußten auch zu Hause ihre Freunde über der Todten Leiber klagen und ihre Weiber weinten sehr. 6. Albert, in Rom vom Papfte zum Bischof von Livland bestätigt, erhält Vollmacht, einen geistlichen Orden zu stiften, V. 583-606. Bei den Christen war große Klage und täglich beriethen fie sich, bis sie Boten nach Bremen sandten, daß man ihnen nach Livland ein Haupt schicke, nach Gottes Willen und des Rechts Bestimmung. Da erbot sich ein heiliger Mann, Namens Al = brecht, zur Fahrt nach Rom und ward ohne Verzug vom Papst zum Bischof für das Land bestätigt, wobei er sprach:,, Du sollst, da des Landes Gelegenheit es so mit sich bringt, die Macht haben, einen geistlichen Orden zu stiften nach der Regel der Templer, die Gottes Ritter heißen über Meer und anderswo. Sie sollen das dritte Theil an Leuten und Land, nach dem Rechte ungestört zum ewigen Eigenthume erhalten und in des (heiligen) Stuhles Schuß stehn bei allen Päpsten und bei mir." Zu bus der herre wider vur; [B. 124] Das sie mit im wolden varn 10 Bnd ir sele wol bewarn.') In deme selben lande Sie mochten ane schande 2) Ir genvge wurden so gemut, 3) 25 35 Buwete das hus zur winden Den letteschen finden. Was man ir helfe wolde han 40 Das hus zu aschrate [B. 13"] Buwete er darnach zu bant. Da witewen vnd weisen 1) Und er zelen wol bewarn. 2) Sy en mochten ane schande. 3) Er genuge zo worden gemut. 4) undir en. 5) synyn sen. 6) By synyn zithen wart geleit. 7) Dy gewalt wart en benomyn. 8) Ir konig lac do selber tot. 9) Dy rusen leden grose not. 10) wenne abir do. 11) Sust ruthen fich dy helde gut. 12) Gyn bruder des hys hartmut. 13) aschraden (vorher aschrathen). Pilgerzüge nach Livland, V. 607–618. Nun reiste der Herr wieder nach Hause und beschwur aufs theuerste seine Freunde, daß sie mit ihm ziehen möchten, zur Bewahrung ihrer Seelen; denn in dem Lande könnten sie Ehre und Gut erwerben. Ihrer genug zeigten sich bereit zur Fahrt und fanden dabei ihr Glück, indem sie dort viel Gut erlangten, des ihre Erben noch genießen. 7. Winne, Ordensmeister der Schwertträger, V. 619--686. Bischof Albrecht legte dann den Leuten des Papstes Bestimmung vor, wie viel von dem Lande einem geistlichen Orden gegeben werden sollte. Dazu verstanden sich wackere Helden, die kampffertigen Muth und die wahre Liebe besaßen. Unter ihnen ward ein tapferer Held, Namens Winne, zum Meister erwählt; der sehte allen seinen Sinn an die Aufnahme der Christenheit. Zu seiner Zeit ward das Haus (Burg) zu Sigewalden gebaut zu Aller Gefallen und das Haus zu Winden baute er den Letten zum Schuße, so wie darnach das Haus zu Aschrate. Er schüßte das arme Land mit seiner großen Tapferkeit. Daran ärgerten sich die hinterlistigen Russen, denen der Selen, Liven, Letten Land vor der Brüder Zeiten gehörte und denen die Gewalt darüber benommen ward, indem er sie in ihr Land trieb, und seitdem bedrängten sie ihn nur selten. Er gewann ihnen Kokenhusen ab und erschlug dort manchen tapfern Mann, ja ihr König selbst lag unter den Todten. Sie litten große Noth; so jagte er sie in ihr Land. Wem aber die Schande widerfuhr, dem Kampfe zu entlaufen, der erhob doch in der Noth den Angstruf. So rührten sich gegen sie die wackern Helden. Ein Bruder Hart= mut, der Pfleger zu Aschraten war, sammelte die besten Leute um sich, mit denen er eine Reise (Kriegszug) machen wollte, daß Wittwen und Waisen darnach Jammerge= *) Ohne Zweifel muß man wohl lesen: wige, vgl. das Glossar wip. 65 Mit iamere mochten schrien nach. Na gerzeke sie quamen zu,2) Sechs bundert rusen tot bliben; 3) Beide mit schiffen vnn durch lant; 85 Dem armen cristentume. Do den got erloste, 95 Das er nicht mer mochte, ") Eines tages es geschach, 5 [B. 14] Do sleich er verlingen dar, 20 Die sint des ane schande. Swert brudere waren iene genant; 1) Dy dune of traz vm harte gach. 2) Czu Gerzege sv quomynn zu. 3) bleben. 4) getreben. 5) dy bruder woren des gemeit. 6) Saßthe her eyuyn. 7) Daz her nicht mer mosthe. 8) man saßte pinlich in of eyn rat. schrei erheben sollten. Die Düna hinauf eilten fte und fanden manchen bösen Bach, an dem sie Ungemach litten. Eines Morgens früh kamen sie nach Gerzeke, nahmen die Burg ein und schlugen manchen tapfern Mann, daß er Ach und Weh rief, weckten manchen aus dem Schlaf, und schlugen ihm den Kopf ein. Das war eine ritterliche Fahrt, bei der sechshundert Russen todt blieben und Weiber und Kinder von dannen getrieben wurden. Des erfreueten sich die Brüder und zogen mit Reichthum in ihr Land, ohne Schande, beides in Schiffen und zu Lande. So war die Reise wohl beendet für das arme Christenthum; sie aber lebten mit Ruhm. Winne's Ermordung und Begräbniß, V. 687-738. Der gute Meister Winne seßte nach seinem besten Wissen einen von Sosat, der ein boshafter und nichtswürdiger Mensch war, auf das Haus zu Winden, den Letten zu Hülfe und Trost. Da den Gott erlöste, daß er nicht mehr dienen wollte und dem Lande nicht mehr nüße war, erließ er ihn des Geschäfts; das verdroß den Bösewicht, er verfiel in große Laster und sein Herz sann auf Mord. Eines Tages geschah es, daß er den Meister in heimlicher Unterredung stehen sah mit einem unbescholtenen Capellan; da schlich er mit hinterlistiger Eile heran, daß sie seiner nicht gewahr wurden, und schlug sie beide todt. Der Mord war jämmerlich genug, doch er fand nicht sein Glück dabei. Schnell fing man ihn und sehte ihn zur peinlichen Strafe aufs Rad. Niemand bat für ihn; denn es däuchte guten Leuten, sei's Ritter oder Knecht, so recht und alle gönnten ihm den Tod, wie er Treulosen ziemt. Die Brüder von dem deutschen Hause besaßen damals noch nicht Kirchen oder Klöster in dem Lande, uud hatten keine Schande daran (Schuld an der Unthat). Schwertbrüder wurden jene genannt; mit Ehren *) nach Br.; bei Bgm. nu. . 25 Jemerlichen was verlorn; Sie hatten in zu vrunde irkorn. Nach im getruwelichen tet Quamen do zu rate; Sie sprachen, nicht zu spate Got belfe vns selbe zu der kor: 50 Des waren rich vnn armen vro. Er liebete sich den luten; Acht er minner dan ein har; Das was den valschen eisten leit.4) Vnd vunden einen swinden rat: 75 Sie morten sie alle uf einen tag. Alsus der vride nider lag. 1) Daz blib nil fugil under wegen. 2) Er iclicher svn gebet. 3) Dy ersten (corrigirt in: eisten). 4) Dv ersten (corrigirt in: eisten). 5) Czu darbit sante her brudir do. 6) Des waren sy czu mase vro. 7) Her jante bruder czu denpen. 8) Ir vngedult wart diste me. bezwangen sie das Land. Die wurden sämmtlich betrübt, daß ihr lieber Meister so jämmerlich umgekommen; denn sie hatten ihn zu ihrem Freunde gewählt und achtzehn Jahre war er ihr Haupt ohne Gefahr. Der Gerechtigkeit Muster gab er ihnen; der Ruhm folgte ihm bis ins Grab. Ganz nach Gottes Vorschrift bestatteten sie ihn zur Erde und nichts von dem, womit man die Todten pflegen soll, unterblieb; ein jeglicher von ihnen betete treulich für ihn mit wahrer Andacht. So ward er von hinnen gebracht. 8. Volkewin wird Ordensmeister; sein Charakter, V. 739–758. Der Ruf kam über alle die Lande; da traten die weisen Brüder zumal zu Rathe zusammen und sprachen: „Ohne Verzug müssen wir ein Haupt wählen und möchten dadurch Verlust haben, zögen wir's in die Länge. Gott helfe uns selbst bei der Wahl ! Es muß doch zulezt geschehen.“ Einen guten Bruder Volkewin wählten sie nun zum Meister; darob waren Reich' und Arme froh. Er machte sich bei den Leuten beliebt und das Volk begann, ihm zu vertrauen. Wahrhaft in seinen Worten war er überall, getreu und beständig, nicht achtend auf falschen Rath; was er zusagte, das war wahr. Seine ersten Erfolge gegen die Ehsten; Rettung zweier Als die Ehsten dieß erfuhren, sandten sie Boten an ihn und warben um eine Frieden. Den gab er ihnen, gleich sag' ich's euch, wie. Darnach blieben sie Heiden er aber kam mit wenigen Brüdern zu ihnen in das Land; und sogleich bemächtigte man sich mit Behendigkeit des Hauses Velin. Das verdroß die falschen Ehsten. Hierauf sandte er von seinen Brüdern welche nach Darbet; darüber freueten sie sich schon ein wenig; und wieder andere nach Odenpe; desto größer wuchs ihre Ungeduld. Sie verfielen auf Missethat und fanden einen schnellen Rath: sie mordeten alle jene auf einen Tag, |