Sayfadaki görseller
PDF
ePub

Zierde; und dann wird erst erwähnt, daß auf diesen Stein der Name geschrieben werden solle. Hienach wird die Bedeutung dieses Steines ebenso wenig, als sie aus nicht hieher gehörigen heidnischen Profangebräuchen zu erklären ist, ebenso wenig auch die eines bloßen πvaxídiov (wie Luk. 1, 63), oder eines πužiov (wie Jef. 30, 8) seyn. Vielmehr, wenn dem vɩxov ein lapis candidus gegeben wird, so muß in diesem Geschenk als solchem, in dem Besiße des Steines, schon eine Belohnung liegen. In welcher Weise kann dies der Fall seyn, und zu welchem Zweck wird ihm der Stein gegeben? Auf einen kleinen Stein führt schon das Wort Yñpos, auf einen glänzenden, geschliffenen, also Edel-Stein das Beiwort devsen. Stünde nichts weiter da, so könnte man denken, der vxwv empfinge den Edelstein etwa als ein Kronjuwel, um ihn im Diadem oder an einem Ringe zu tragen. Aber es soll ja ein Name auf dem Edelstein stehen. Nirgends in der h. Schrift kommen Edelsteine mit Namen vor, als beim Brustschild des Hohenpriesters, 2 Mos. 28, 9 ff. (woran schon Züllig dachte). Dort nun waren die Edelsteine nicht weiß, und nicht die Israeliten trugen sie, sondern der Hohepriester trug auf zwölf Edelsteinen die Namen der zwölf Stämme priesterlich vor dem Herrn. Hier dagegen soll jeder seinen eigenen Namen, und zwar einen neuen Namen, in eigener priesterlicher Würde, auf einen weißen Edelstein gegraben, auf der Brust tragen. Auch diese Anschauung ist also aus Mofis Zeit ge= nommen; und wie das himmlische Manna (das Gegenstück zum mosaischen, irdischen) der Lohn für die Meidung der sidwλóJuta ist, so ist dieser priesterliche Schmuck (das Gegenstück zum mosaischen Hohenpriesterschilde) der Lohn für die Meidung der Hurerei.

Der neue Name ist nicht der Name Christi (Grot., Corr., Vitr., Eichh. u. a.), sondern der Name, den der vexwv - jeder einzelne vixiv - empfängt; nicht, den er auf Erden bei der Laufe empfangen hat, sondern den der Herr ihm bei der Aufnahme in die Herrlichkeit geben wird, als geheimnißvollen, nur dem Herrn und je dem einzelnen vxov bekannten Ausdruck des besonderen, individuell bestimmten Verhältnisses zwischen Christo und ihm. Vgl. Jef. 62, 2; 65, 15. Verflachend ist die Erklärung (De Wette, Hengst.), es sey kein bestimmter (wirklicher)

Name gemeint, sondern nur das Bewußtseyn des individuell besonderen Verhältnisses zu Christo, oder der individuell besonderen Begabung, oder gar nur (Hengst.) des allgemeinen neuen seligen Zustandes.

Prophetische Bedeutung. Es ist durch die Gemeinde zu Pergamus typisch vorgebildet ein Kirchenthum, welches an dem Hauptsiß des widergöttlichen Wesens, von wo die Verfolgungen ausgegangen sind, sich befindet; welches in den Verfolgungen, worin die treuen Zeugen umgekommen sind, den Glauben nicht verleugnet hat, und dermalen noch den Namen Chrifti bewahrt; welches jedoch diese Verfolgungen hinter sich in der Vergangenheit liegen hat; welches ferner befleckt ist durch heidnisches abgöttisches Wesen und Unsittlichkeit, die sich eingeschlichen haben und nicht mit Ernst bekämpft, sondern schlaff geduldet werden. Diesem Kirchenthum wird gedroht, daß Christus sich ihm zum Feinde wandeln und mit Strafgerichten,,gegen dasselbe kriegen" (doch nicht ganz es zerstören) wolle. Die treuen Überwinder aber, welche in der Sphäre dieses Kirchenthums sich finden, erhalten den besondern Segen zugesagt, daß sie bei ihrem Zug durch die Wüste (das Diensthaus Ägypten haben sie bereits hinter sich) mit himmlischem Manna gespeist und dereinst priesterlich geschmückt werden sollen mit neuen geheimnißvollen Namen.

Wenn etwa auch die Bedeutung des Namens,,Pergamus“ eine prophetische Bedeutung haben sollte, so müßte es die seyn, daß die durch Pergamus vorgebildete Gemeinde in Ilépyapos, einer festen Stadt," ihren Wohnsiß haben werde - aber freilich zusammen mit dem Throne Satans!

4) Viertes Sendschreiben: an Thyatira.

Thyateiroi oder Thyateira war eine macedonische Colonie, 9 Meilen östlich von Pergamus, an einem nördlichen Seitenflusse des Hermus gelegen. Aus Thyatira war jene Purpurhändlerin Lydia, welche Paulus in Philippi traf und bekehrte (Apgsch. 16, 14).

Erster Theil. V. 18. Christus kündigt sich an als den Sohn Gottes, was er keiner anderen Gemeinde gegenüber thut; ohne Zweifel weil Thyateira, wo Jesabel herrschte, dieser Erinnerung, daß Jesus der Sohn Gottes sey, bedurfte. Sodann

als den, der Augen hat wie Feuerflammen, dessen heiliger Blick also durchdringt und die schleichenden Schäden durchschaut, und wie mit verzehrendem Feuer das Widergöttliche verzehrt. Und als den, der Füße von Eisen hat (siehe oben zu Kap. 1, 15), und zwar (was dem Leser aus Kap. 1, 15 erinnerlich seyn mußte, und daher hier nicht umständlich wiederholt zu werden brauchte) von Eisen, das im Hochofen in Gluth gesezt ist — dessen Gang und Tritte also so versengend sind, wie seine Blicke. Mit der Gemeinde von Pergamus will er Krieg führen in Schnellig. keit mit dem Schwert seines Mundes; mit seinem (überallhin wirkenden) Wort will er ihr Gerichte senden. Der Gemeinde von Thyatira giebt er (V. 21) eine Frist (xpóvov) zur Bekehrung. Daher blickt er sie fürerst nur mahnend an mit seinen Flammenaugen; seine glühenden Füße werden erst dann Thyatira in die Kelter des Zornes stampfen, wann er über sie fommt.

Zweiter Theil. V. 19-20. Hier wird wieder das allgemeine oldά oov tà epya *), wie im Schreiben an Ephesus V. 2 und in den drei leßten Schreiben vorangestellt. Darauf folgt dann die, wieder mit xaí eingeleitete eperegetische Apposition, deren vier Glieder durch Ein oov verbunden sind, während ếpya sein eigenes oov hat. Liebe, Glauben, Dienst und dлoμový, was hier der Zusammenstellung mit dem Dienste wegen, sowie um der nachfolgenden Erwähnung der Epya oyata πdelova xà. willen (welche wohl wieder eine Eperegese oder weitere Ausfüh rung des vorangehenden seyn wird) von aktiver Ausdauer zu erklären seyn wird. An Liebe (wie in Ephesus) fehlt es also hier nicht, auch der Glauben ist da, wie in Pergamus, dazu eifrige Dienstleistungen an die Armen (zu dɩaxovía vgl. Apgsch. 11, 29; 1 Cor. 16, 15; 2 Cor. 9, 12 f.) und in dem allem eine solche Ausdauer, daß die Gemeinde sich selbst überbietet und die früheren Werke (fort und fort) von den späteren übertroffen werden **). Aber bei allem dem steht es mit dieser Gemeinde

*) Hengstenberg hält dies Epya für eingeschoben" von der unver ständigen Gleichmacherei." Aber an dieser unserer Stelle lesen alle Codd. Epya.

**) Hengst. sieht in den Worten và loɣata πhɛlova xλ. einen absichtlichen Gegensag gegen das 2 Petr. 2, 20 von den Nicolaiten Gesagte. Aber dort ist von einem Rückfall in's Heidenthum die Rede, und daß dann

doch schlechter, als mit irgend einer. Man kann in guten Werken überaus eifrig seyn und auch (dem Heidenthum gegenüber) am Christenglauben, ja wohl an den Fundamenten des Dogma's selber, festhalten, und dennoch eine Jesabel zur Königin und Prophetin haben.

V. 20. ölya ist unächt, fehlt in ABC und vielen andern Quellen. άpeic, von der Form ápéw gebildet (Win. Gramm. 14, 3), welche = åpinui gehen lassen, in Ruhe lassen (Matth. 4, 11) Erlaubniß geben (Mark. 7, 12), hier: schalten und walten lassen, ohne hindernd einzuschreiten. Von diefem ἀφεῖς bängt bann καὶ διδάσκει in hebraifirenber eife ab (,,du lässest sie schalten, und sie lehrt“ = du läsfest fie schalten, sodaß sie lehrt) ähnlich wie Kap. 11, 3. ἡ λέγουσα im Nomin. als Apposition beim Accusativ tyv 'Ieháßed ist einer der stärkeren, der Apok. und überhaupt dem Johannes eigenen Hebraismen. - Die Lesart tηv yuvaïxá cov ist durch A, Syr. Slav. u. a. verbürgt, die Weglassung des cov in andern Quellen dankt offenbar bloß dem Streben, die Stelle leichter zu machen, ihre Entstehung.

Es wird also dem Botschafter der Gemeinde von Thyatira zugerufen: Du läsfest dein Weib Jesabel, die sich eine Prophetin nennt, schalten, und sie lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Gößenopfer zu essen. Diese beiden Sünden sind dieselben, welche V. 14-15 als die Sünden der Nicolaiten genannt waren. Es fragt sich nun: ist mit Jesabel ein hiftor. Individuum gemeint? Bengel und Wolf erklären sie (consequent) für das wirkliche Eheweib des Bischofs" und neh. men an, sie habe Jesabel geheißen. Dagegen wird man nicht mit Hengstenberg die allgemeine Behauptung aufstellen dürfen, daß in der Apok. keinerlei wirkliche historische Namen außer dem des Johannes vorkämen; denn daß Nixoλaitaι und 'Avtíraç his storische Namen sind, haben wir gesehen. Richtiger wird man vielmehr dies sagen, daß in der Apok. neben historischen Namen auch dem alten Testament entnommene finnbildliche

das spätere Heidenthum schlimmer sey als das frühere. Hier dagegen wird gesagt, daß fort und fort das erste vom folgenden übertroffen werde. Nur in den Wörtern, nicht im Gedanken ist also eine Ähnlichkeit.

Bezeichnungen vorkommen, die sich als solche selbst cha. rakterisiren; und so wenig es jemandem einfallen wird, den Bileam V. 14 für ein Individuum aus der Zeit des Joh. zu halten, so wenig sollte es jemandem einfallen, die Jesabel V. 20 für ein solches zu halten. In der That haben nun viele,,Jesabel" für eine sinnbildliche Bezeichnung genommen, aber für Bezeichnung einer Person. Mit Unrecht. Du lässest dein Weib Jesabel herrschen" gehört untrennbar zusammen und bildet zusammen Einen Begriff, es ist so viel wie: „Du machst es wie Ahab." Inconsequent ist es daher, wenn man (mit Michaelis, Koppe und Hofmann) den Namen 'Iegáße von den Worten åpsię tηv ruvaïxá oov losreißt, und lehtere Worte historisch nimmt, ersteren Namen aber sinnbildlich. Der „Engel" oder „Bischof“ von Thyatira lasse wirklich sein wirkliches Weib Hurerei treiben und Andere zur Hurerei und zum Gözendienst verführen, und dies sein Weib werde nun bildlich eine Jesabel genannt. (Entweder muß man dann die Hurerei bildlich vom Gößendienst erklären dagegen vgl. V. 14 – 15 und das dort bemerkte – oder sich zu der haarsträubenden Annahme entschließen, die Gättin des Bischofs habe im eigent lichen Sinne die Glieder der Gemeinde zur Unzucht verführt, und der Bischof, dessen,,lette Werke größer waren, denn die ersten," habe dies ganz gemüthlich mit angesehen und geduldet!) Dieser Schwierigkeit zu entgehen, wollen andere (Bossuet, Calov, Heinrichs, Ewald, de Wette u. a.) bloß yuvaixa für historische Bezeichnung halten, sov aber und Jesabel für sinnbildlich, was die allerseltsamste Annahme ist! Es soll ein Individuum, ein bestimmtes Weib gemeint seyn; dasselbe werde sinnbildlich als „dein Weib", als Eheweib der Gemeinde oder ihres Bischofs, und als Jesabel" bezeichnet. Alle diese Erklärungen find falsch und gefünftelt; man darf nicht ein paar losgertssene Wörter für finnbildlich nehmen, sondern man muß den ganzen Vorwurf: du läsfest dein Weib Jesabel herrschen" als einen einheitlichen zusammennehmen und beisammenlassen. Nicht eine Person, sondern ein Thun wird finnbildlich bezeichnet. Wie V. 14 Bileam nicht sinnbildliche Bezeichnung eines Individuums aus der pergamenischen Gemeinde ist, sondern die Beschreibung des Thuns Bileam's eine

[ocr errors]
« ÖncekiDevam »