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Deportation) wird dieser Zug als künftig geweissagt, im 30ften (im 23sten nach Jechonja's Deportation) als geschehen erzählt.

Ferner wird Ezech. 29 (im 30sten I. des Neb.) ein Zug gegen Ägypten als künftig geweissagt, und Abydenus und Berosus melden wirklich, daß Nebukadnezar Ägypten und Lybien erobert habe. Berosus zwar faßt diesen Heereszug mit allen übrigen Thaten Nebukadnezar's in Eine Periode zusammen, aber aus 2 Kön. 23, 29-35 sehen wir, daß Ägypten im vierten Jahre Jojakim's noch nicht erobert war und noch keine babylonischen Satrapen hatte (vgl. 2 Kön. 24, 7); auch, als die Agypter den Juden zu Hülfe zogen, schlug er sie bloß, unterwarf sich zunächst nur Palästina und behauptete es gegen die Befreiungsversuche des Jechonja und Zedekia, zerstörte nach dem lehteren Jerusalem, wendete sich von da vor allem gegen Tyrus, und so muß wohl der Eroberungszug, auf welchem er Ägypten und Lybien sich unterwarf, in spätere Zeit, in die Zeit der längst erlangten Alleinherrschaft, fallen.

Die Belagerung von Thrus begann er nach Josephus in seinem 7ten Jahre nicht der Mitregentschaft, da Ezechiel im 11ten Jahr seines Erils, d. i. im 22sten Jahr unserer Ära des Joahas, und zwar am Neujahrstag desselben, d. i. in den ersten Monaten des 18ten Jahres des Nebukadnezar den Zug gegen Tyrus noch als künftig weissagt. Also im 7ten Jahr der Alleinherrschaft. Daß diese Alleinherrschaft spätestens im 11ten Jahre seiner Herrschaft überhaupt begann, haben wir oben gesehen; früher kann sie aber auch nicht begonnen haben, da sein Zug gegen Tyrus nach Ezech. 26 nicht vor dem 18ten Jahr seiner Herrschaft überhaupt begann, da aber dieser Zug zugleich nach Jos. im 7ten Jahr seiner Alleinherrschaft begann. 18—7—11. So wissen wir nun also genau, daß Nebukadnezar im 11ten Jahre seiner Herrschaft überhaupt zur Alleinherrschaft kam.

Nun ist noch eine Frage übrig: Wie vereinigt sich die Stelle Dan. 1, 21, wonach Daniel y lebte, mit Kap. 10, 1, wonach er noch im dritten Jahre des Koresch eine Weissagung empfing? -Nicht so, daß dort das erste Jahr der Herrschaft über Babel, hier das dritte seiner Herrschaft in Perfien gemeint wäre. Denn da lettere 560, jene aber 538 begann,

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so würde das dritte Jahr von jener (558) immer noch drei Jahre vor den Anfang des Darius-Naboned fallen, während doch offenbar die Weissagungen Dan. 7-12 chronologisch geordnet sind, also die Weissagung Kap. 10 ff. nach der Kap. 9, also nach dem ersten Jahr Darius des Meders" ihre Stelle hat. Ich glaube vielmehr, daß Kap. 1, 21 nur dies bemerkt werden soll, daß Daniel jenes wichtige erste Regierungsjahr des Cyrus über Babel, das Jahr der Rückkehr aus dem Eril, überhaupt noch erlebt habe, ohne daß damit gesagt werden soll, er sey in diesem Jahre gestorben. Das ist also nicht abschließend zu nehmen, und es wird durch diese Bemerkung 1, 21 nicht ausgeschlossen, daß Daniel nicht auch noch einige Jahre länger, bis über das dritte Jahr der Herrschaft des Cyrus in Babel, gelebt haben könnte.

Zur völligen Abrundung der gewonnenen Chronologie des Erils werfen wir schließlich noch einen Blick auf die Sabbathund Halljahre dieses Zeitabschnitts eine Untersuchung, die den bis jetzt gewonnenen Resultaten zur weiteren Bestätigung dienen wird. Nach 3 Mos. 25 sollte je das siebente Jahr ein Sabbathjahr seyn, wo das Land unangebaut blieb, und je das fünfzigste (3 Mof. 25, 11) ein Halljahr, wo jeder, der als Sklave verkauft worden, freigegeben, jedes Schuldpfand wieder zurückgegeben werden mußte. Und zwar sollte (nach 3 Mos. 25, 8-9) die Halljahrfeier mit dem 7ten Monat des je 49sten Jahres beginnen und zwar am 10ten Tag des Monats, so daß also das Halljahr sich bis in den 7ten Monat des je 50sten Jahres hinein erstreckte, und mit dem 51sten ein neuer Cyclus begann, also daß zwei Hall- oder Jubelperioden gerade ein Jahrhundert ausmachten, und so die hebdomadische Halljahrrechnung auf eine sehr einfache Weise mit der Rechnung nach dem gewöhnlichen dekadischen Zahlensystem ausgeglichen wurde.

Nun finden wir bei Ezech. und Jerem. mehrere Spuren solcher Sabbath- und Halljahre. Die Worte Ezech. 40, 1:,,Im 25sten Jahr der Gefangenschaft (Ezechiel's) ¬ met vina

"können nicht heißen: Im ersten Monat, am 10ten des Monats," sondern nur beim Jahresanfang am 10ten des Monats." Offenbar ist der Anfang eines Halljahres gemeint; denn kein anderer „Jahresanfang“ fiel auf „den 10ten des Monats.“

(Der Monat selbst brauchte daher auch nicht erst besonders als der siebente" bezeichnet zu werden.) Es fielen in jenes Jahr zwei Jahresanfänge, der des gewöhnlichen Jahres am lten des Monats (Nisan) und der der Halljahrfeier am 10ten des (siebenten) Monats. Ezechiel zeigt den Lesern, daß er den leßteren, ,,am 10ten des Monats" fallenden Jahresanfang meine. — So also im 25sten Jahr nach Jechonja's und Ezechiel's Deportation *), d. i. im 36sten Jahr unsrer Ära des Joahas, im siebenten Monat, ein Halljahr; das Jahr 37 war das funfzigste einer Jubelperiode.

Ist dies richtig, so muß 50 Jahre früher wieder eine Jubelperiode - und 20 Jahre früher das 30ste Jahr in einer Jubelperiode gewesen seyn.

Zwanzig Jahre früher war das 16te Jahr unserer Ara des Joahas, d. i. das 5te nach Jechonja's Deportation. Und wirklich lesen wir Ezech. 1, 1: „Im 30sten Jahre, welches das fünfte nach unserer Wegführung war." Dies „30ste Jahr“ ohne weitere Bezeichnung hat bisher viel Mühe gemacht **); die Stellen Ezech. 1, 1 und 40, 1 erklären und bestätigen sich aber gegen= seitig, wenn wir dasselbe vom 30ften Jahre einer Jubelperiode verstehen.

Jerem. 28, 1 ist vom „lten Jahr des Zedekia, dem 4ten Jahre" die Rede. Was für ein ,,4tes Jahr" war dies? V. 3 sagt Chananjah: „Wenn die zwei Jahre um sind.“ Es war also wohl das 4te Jahr einer Periode, die nach noch zwei weiteren Jahren im ganzen also nach sechs Jahren

ihren Ab

*) Daß diese Deportation gerade um Neujahr (Anfang Nisan) fiel, also die von da gerechneten Jahre ohnehin mit den bürgerlichen Jahren zusammentrafen, haben wir oben gesehen.

**) Scaliger, Rosenmüller u. a. hielten es für das 30ste Jahr nach Nabopalassar's Thronbesteigung. Aber dieser hat nach Berosus nur 21 Jahre regiert, und sein Tod (d. H. der Anfang von Nebukadnezar's Alleinherrschaft) fiel, wie wir wissen, ganz kurz vor Jechonja's Deportation, so daß fünf Jahre nach der lezteren das 26ste, nicht aber das 30ste Jahr nach Nabopalassar's Thronbesteigung gewesen wäre. Die ganze Rechnungsweise nach Jahren Nabopalassar's über dessen Tod hinaus wäre an sich schon seltsam. Grotius und Piscator fingirten vollends eine Ära, die mit der Reformation des Josia beginnen sollte! von der sich aber nirgends eine Spur findet.

schluß fand. Wir werden also an einen Sabbathcyclus zu den= fen haben.

Wenn das 12te Jahr der Ära des Joahas, (mit welchem die erste Hälfte des 1ten Regierungsjahres des Zedekia zusammenfiel) das vierte einer Sabbathperiode war, so waren noch „die zwei Jahre:" das 13te und 14te, übrig, bis mit dem 15ten wieder ein Sabbathjahr eintrat.

Dann muß das 22ste Jahr jener Ara wieder ein Sabbathjahr gewesen seyn. Und wirklich erhält (Jer. 34, 8–11) Zedekia in seinem 10ten Regierungsjahre, dessen zweite Hälfte in das Jahr 22 jener Ära fällt, den Befehl, das Sabbathjahr zu feiern!

Die Sabbathcyklen müssen aber auch mit den Jubelperioden zusammentreffen. Das 7te, 14te.... 49ste Jahr einer Jubelperiode müssen Sabbathjahre gewesen seyn. Und siehe, auch dies trifft zu. War das Jahr 22 jener Ära ein Sabbathjahr, so war auch das Jahr 36 ein solches, in dessen 7tem Monat die Halljahrfeier begann.

Jezt können wir die gesicherten Resultate der Untersuchung zusammen stellen. Wir wissen, daß das 11te Jahr der Ära des Joahas dem Jahre 609 v. Chr., das lte also dem Jahre 619 v. Chr. entspricht. Wir reduciren nun auch die Monate auf unsre Monate. In Betreff der Regierungszeit des Evilmerodach geben wir vorläufig der Angabe des Alex. Polyh. den Vorzug vor der des Berosus, indem wir ihm nicht 2, sondern 12 Regierungsjahre zutheilen.

619. März bis Mai.

Juli.

615. Jan. oder Febr.

609. Ende des Jahres.

608. bis März. März.

605.

604.

Joahas.

Jojakim besteigt den Thron. Nebukadnezar wird Mitregent seines Vaters.

Jojakim's Deportation. Daniel kommt nach Babel.

Jechonja.

Jechonja's Deportation. Ezechiel kommt an den Chaboras.

Etwa Aug. Zedekia wird zum König eingeseßt. Nebukadnezar wird Alleinherrscher.

Die Vorfälle Dan. 2 und 3.

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Jett vermögen wir zu bestimmen, wann und wie die Weisfagung Ser. 25, 11 von den siebenzig Jahren in Erfüllung gegangen sey. Das Land soll wüste und öde liegen, und sie sollen dienen diesen Heiden, dem König von Babel, fiebenzig Jahre." Mag die Zeitbestimmung siebenzig Jahre“ bloß zu 7 oder auch zu gehören, jedenfalls wird man in der Plünderung des Tempels im März 608, in den das Land verheerenden Kriegszügen von Dec. 609 bis März 608, in der Deportation zweier Könige und aller Edlen und Angesehenen den Anfang jener Verödung mit eben so viel Recht erkennen dürfen, als man z. B. Dan. 8, 13-14 in der Absetzung des Onias den Anfang jener 2300 Tage sieht, in welchen „die Verwüstung geschieht, daß das Heiligthum und das Heer zertreten wird.“ Von da an bis zu dem Jahre 538, wo das babylonische Reich zerstört und den Juden die Rückkehr erlaubt ward, find aber gerade 70 Jahre. Siebenzig Jahre lang haben sie dem König von Babel gedient;" denn Zedekia war babylonischer Satrap, und als er souverain werden wollte, begann sofort die Belage= rung Jerusalems. Von dem Anfang des Jahres 608 an, wo Nebukadnezar in zwei Feldzügen die Verwüstung des Landes

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