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dass Ferdinand I. am 24. September 1522 bewilligt habe, dass dieser Hof von Dittung von der Maur und Magdalena dessen Hausfrau herrührend mit Kauf zu der Pfarrei gelangte. Der Official entsprach den Bitten und am 29. Jan. 1565 bestättigte Maxmilian II. im Sinne des Pfarrers 1).

Der flacianische Streit berührte ihn wenig, er hilt es mit Pauli Wort: Unser Wissen ist Stückwerk und suchte es praktisch zu verwerthen. Er benützte die Nürnberger Agenda, nahm auf Befehl der Visitatoren bereitwillig die österreichische an, hätte ebenso bereitwillig die Passauer'sche angenommen, wenn nur eine vorhanden gewesen wäre. Er betrachtete sich als Jörger'scher Pfarrer, dem gemäss hilt er zu den Flacianern ohne von dem Ganzen das Geringste zu verstehen. 1580 fühlte er sich in Schallaburg als Prediger der neuen Lehre, 1583 aber gab er sich Mühe, Klesel gegenüber den katholischen Priester zu spielen 3).

Die Pfarrei Haunoldstein war ein Lehen der Herren von Geyer. Die Geyer sassen auf der benachbarten Osterburg3). Am 10. Juni 1551 sah sich der Official veranlasst dem Pfarrer Johann Althammer die Jurisdiction nur auf ein Jahr zu verleihen. Der Grund war, weil man in sein katholisches Verhalten Misstrauen setzte. 1566 bekannte sich der Pfarrer Andreas Stark offen zur neuen Lehre). Victor Geyer zu Osterburg führte der Concession entsprechend die Augsburger Confession ein und berief den Prädikanten Polycarp Komperger. Komperger erschien vor den Visitatoren zu Schallaburg und gab an: 1544 zu Eferding geboren habe er in gemeinen Schulen studiert, sei 1568 von dem Passau'schen Weihbischofe ordinirt worden und sei bis 1571 zu Ibs Prediger gewesen und dann nach Haunolstein berufen worden. Dem Streite über die Erbsünde stand er ferne, hatte eine Schule, die von fünf Knaben besucht wurde, nur bediente er sich der Nürnberger Agenda.

1) Klosterraths-Acten.

2) Klosterraths-Acten.

3) Haller, Die Osterburg, (Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 1875, S. 1—17).

4) Consistorial-Protokolle.

Kapitel 6.

Pechlarn, Albrechtsberg, Maur, Geroldingen, Aggsbach, Melk, Matzleinsdorf.

Bei Pechlarn1) wissen wir, dass am 30. October 1551 der Beneficiat Johann Schweinfaller wegen sectischem Gebahren vor das Consistorium citirt wurde, aber es vorzog zu entlaufen. Er wurde entsetzt. Der Pfarrer Johann Weierbaum entging nur durch sein Ableben einem ähnlichen Schicksale. Am 27. Februar 1553 wurde Nicolaus Rauscher als Pfarrer investirt. Auf ihn folgte Stephan Rausch, der am 8. Februar 1577 investirt wurde. Er neigte sich der neuen Lehre zu und wurde entsetzt3).

Der Protestantismus setzte sich trotz des Patrones des Bischofes von Regensburg und dessen katholischen Pflegers fest. 1624, 18. Mai berichtete der Pfleger an den Bischof Albrecht von Regensburg: „Der Umgang und das Gebet Leuten wird fleissig gehalten und befinden sich beim Umgange etliche Personen. Aber im Uebrigen, mit dem Gottesdienst gehets schlechtlichen genug zu, dann der Kaplan zu Kleinpechlarn Herr Sebastian Griesspacher, nur allein, ist also Pfarrer, Beneficiat und Caplan, dann Herr Jakob auf die Pfarrei Weiten seit Georgi gezogen, und ist ein Kaplan Namens Erhard Schweikhart von Freisingen in Bayern gebürtig allhie gewesen, der wider verhoffen und ohne alle Ursachen, ohne Urlaub nehmen, auch vor fünf Wochen hinweck, Niemand weiss wohin, Also der Gottesdienst aus Mangel eines Priesters schlechtlich genueg gehalten wirdet" 3).

In Albrechtsberg jammerten 1544 die Zechleute, dass der Lehensherr das Einkommen an sich ziehe, von Palmonntag bis Pfingsten den Tabernakel versperre, die Unterthanen am Empfange der Sakramente hindere und Viele ohne

1) Weigisperger Franz, Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Grosspechlarn (Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines, III. S. 195 bis 198).

2) Consistorial-Acten.

3) Codex 13,724, p. 25 der kais. Hofbibliothek Wien.

Beicht und Reichung der Sakramente sterben müssten. 1569 zog Mathäus Hindl als Pfarrer auf; am 14. Januar 1571 wurde er investirt. Hindl neigte sich zur neuen Lehre. Als er sich weigerte vor dem Consistorium zu erscheinen, befahl am 1. Januar 1572 der Klosterrath, ihn gefänglich einzuziehen und dann dem Official zu übergeben. Hindl flüchtete sich, liess den Sturm vorüberbrausen und kehrte dann wieder nach Albrechtsberg zurück 1).

Am 4. Sept. 1579 erschien er endlich vor dem Consistorium und gab an: er sei ein Conventual von Niederalteich, se Pfarrer in Spitz gewesen, habe sich aber in Spitz verehelicht und dann die Pfarrei resignirt, in Albrechtsberg lese er nie Messe, verrichte Alles nach der Augsburgischen Confession und der Agenda des Veit Dieterich, denn so habe es sein Vorfahrer auch gemacht, auch sonsten antwortete er ganz nach der Lehre Luthers 2). Hindl trat nun offen zur neuen Lehre über.

1627 präsentirte dann Susanna Regina Artstetten den katholischen Priester Johann Carpentarius.

In dem Gebiete der Pfarrei Geroldingen lag die Karthause Aggsbach). Diese Karthause war das einzige Kloster, das 1561 von Ferdinand I. belobt wurde. Dieses Lob hat sie durch die ganze Reformations-Periode bewahrt. Nur an Conventualen litt es gleich den übrigen Klöstern Mangel.

1566 bestand der Convent aus dem Prior Blasius, 60 Jahre alt, 32 Jahre im Orden, 11 Jahre Prior, ein Ungar; Bruder Johann 28 Jahre alt, 8 Jahr im Orden, aus dem alten kranken Conversbruder Johann 1).

Am 15. Januar 1555 wurde Pfarrer Salomon Horn zu Geroldingen wegen seines schlechten Lebenswandels vor das Consistorium citirt. Am 27. Merz erschien Herr Salomon, wiedersprach den Beschuldigungen gerade nicht, nur wies er

1) Klosterraths-Acten.

2) Consistorial-Protokolle.

3) Der Stiftbrief ist abgedruckt: Austria sacra IX. 2, S. 203 bis 207; Hippolytus, 1863. S. 75-82.

4) Klosterraths-Acten.

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nach, dass er mit keiner Concubine sondern mit einer regelrechten Ehefrau hause. Es ergab sich aber weiter, dass Salomon wider die alte christliche und katholische Kirchen, auch derselben Satzungen und Lehre seine Pfarrleute wenn sie beichten wollen in eine Stube berufet, ihnen die offene Beicht vorsaget, sie darauf in gemein absolviret und ihnen dann das Sakrament heimlich gereicht habe1)". Er wurde mit einer Mahnung sich zu bessern entlassen. Die Visitatoren des Jahres 1555 fanden ihn aber „arg sectisch" und trugen auf seine Entsetzung an 2).

Die Abtei Melk, Benedictiner-Ordens3), war exemt und nur dem päpstlichen Stuhle unterworfen *).

In und um Melk fanden sich Wiedertäufer ein. Die Melker Chroniken erzählen von einem Ketzer, der bei 400 Katholiken wiedertaufte, das Altarssakrament und die Kirche entheiligte und in Melk Leute beiderlei Geschlechtes mit seiner Ketzerei ansteckte; daher er und zwei seiner hartnäckigsten Anhänger auf landesfürstlichen Befehl mit dem Schwerte hingerichtet und ihre Leichname verbrannt wurden. Die von ihnen Wiedergetauften kehrten nach verrichteter öffentlicher Busse wieder zur katholischen Kirche zurück (1528) 5).

Am 17. Juni 1546 resignirte Abt Wolfgang II. Statt eine canonische Wahl veranstalten zu lassen, wurde auf Befehl Ferdinand I. der Prior von Altenburg Placidus Schaffer postulirt, obschon der Nuntius den Postulirten einen virginum defloratorem und publicum concubinarium nannte 6).

Unter diesem octroirten Abte begann die neue Lehre in das Stift einzudringen. Beim Ableben des Abtes Placidus

1) Consistorial-Protokolle.

2) Klosterraths-Acten.

3) Keiblinger, Geschichte des Benediktiner-Stiftes Melk. Erster Band. Wien 1851. 8.

4) Dass Melk dem Papste unterworfen musste es jährlich einen Dukaten (in judicium susceptae protectionis et exemtionis) und pro taxa confirmationis electi 300 Goldgulden, 1641 gar 1000 Goldgulden bezahlen.

5) Keiblinger, a. a. O. S. 731.

6) Druffel, Briefe und Acten zur Geschichte des XVI. Jahrhunderts. München 1873, 8. S. 21.

bestand der Convent nur aus drei Mönchen, deren rechtgläubige Gesinnung und administrative Befähigung stark bezweifelt wurden. Es wurde desshalb der Passauer Domherr und Pfarrer

von Sievering Johann von Schönburg postulirt und am 22. December 1549 bestätiget. Mit den Conventualen hatte Abt Johann schweres Ungemach zu erdulden. Wolfgang Salchinger, eines Priesters Sohn von Steyer, seit 1535 Profess, gewesener Küchenmeister, hatte das Stift verlassen, drei Jahre unter den protestantischen Reichsständen gegen den Kaiser als Soldat gedient, war hierauf 17 Wochen zu Wien in gefänglicher Haft gewesen und wurde dann dem Abte Johann zugeschickt. Nach einem Jahre 1551 entwich er, auf einem Vergehen ertappt, auf ein Neues aus dem Kloster 1). Sogar der Prior Timotheus Murecker, ebenfalls von einem Priester erzeugt, ein sittenloser, dem Dienste der Venus und des Bachus gänzlich sich hingebender Mensch, dann Bruder Jonas, entsprangen 1550 dem Kloster; der Priester Rainald aber, aus Thüringen, ein geschickter Maler, stand im Verdacht eines so schändlichen Lasters, dass ihn Abt Johann aus dem Kloster stiess 2).

Abt Johann wurde im Merz 1552 Bischof in Gurk. Der Nachfolger Innocenz Wunsam starb schon am 15. November 1554.

Am 8. Dezember 1554 befahl nun Ferdinand zu einer Wahl oder Postulation je nach Umständen zu schreiten. Die

1) Frater Wolfgangus Salchinger, olim praefectus Culinae, sed certa pernicies monasterii Melicensis, sacerdotis filius, atque adeo proprii instituti non semel desertor, militem per triennium contra Caesarem Carolum, cum imperii Civitates ob lutheranam haeresim tumultuarentur, agens, illum ergo cum Viennae in Ergastulo XVII. hebdomadis (sic) a regimine detineretur, ad monasterium nostrum Melicense remiserunt, qui post annum non absque sacrilego in sacrario deprehensus, denuo Apostata, scilicet semper sui similis, iterum in rem malam abiit 1551 Mense Aprili. Keiblinger, a. a. O. S. 755.

2) Frater Timotheus Muregkher, Prior Melicensis, moribus impiis, addictissimus Veneris et Bacchi mystis apostatam egit anno 1550 mense Vindemiali (October), etiam sacerdotis filius. Frater Jonas superioribus non dissimilis, monasterium exiliit 1550 mense November. Frater Rainaldus presbyter, natione Turingus, sed opificio non inelegans pictor, professus in Melk, ob suspicionem peregrinae et abominandae impuritatis suae, monasterio ejectus, Joanni abbati intollerabilis judicabatur. Keiblinger, a. a. Q.

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