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6. Palmam Luctata reporte, in me jus nullum tristis avernus habet. Leichpredig nach Ableiben Fr. Barbara Bayrin, am 8. August 1623 zu Hernals über Joh. XI, 27-29 gehalten.

Nürnberg 1623, 4.

7. Eine Hochzeit-Predig bei Einleitung und Copulation Herrn Georg Caspar vom Neuhaus Freyherrn, und Frauen Anna Margareta, Frauen von Sintzendorf, Wittib, am 30. Jan. 1624 zu Hernals über Cantic. VIII, 6, 7, gehalten.

Ulm 1624, 4. 1)

David Steudlin, aus Heidenheim in Würtemberg, 1587 geboren, wurde 1618 nach Hernals berufen; 1619 verlor er seine Frau, eilte trotz ,,des schlechten und besorglichen Kirchenwesens in Niederoesterreich" auf die Brautfahrt nach Augsburg, um Ursula, die Tochter des evangelischen Predigers Johann Konrad Goebel, heimzuführen. Verschiedene Wiederwärtigkeiten trieben ihn zuerst nach Linz, von da nach Göppingen und endlich im September 1620 wieder nach Hernals. Die Gemeinde begrüsste ihn mit: Vota gratulatoria ante et post Acidularum Göppingensium usum rev. et doctiss. viro D. M. Steudlino, ad officium Ecclesiasticum Herren Alsense in inferiori Austria revertenti, scripta ab amicis. Augustae 1620,4.

Während seines Aufenthaltes in Linz schrieb er: Kurtze aus dem kräftigen Brunnen Israelis, der Heil. Schrift zusammengetragene Trostschrift samt angehängten Gebetlin. An die in Oesterreich, sondern aber der Wien Statt nothleydende, betrübte und hochbetrangte Evangelische Christen, Allen andern angefochtenen Christen auch nicht unnützlich zu lesen. Anno 1619, 8.

1)In das Stammbuch des eben erwähnten Junkers Schrenker schrieb Ursinus am 2. April 1625:

Fac ea quae moriens facta fuisse velis,

Mensch stell dein Leben Also ahn

wie du gern woltest glebet han

Wan leib vnd sehl sich sollen scheiden

So darfst der hellen qual nicht leiden.
Steudlin zeichnete sich am 15 Sept. 1624 ein.
Hormayr, a. a. O. S. 271.

In Hernals dagegen schrieb er:

Christliche Predigt, aus den Worten Esaiae 55, v. 6: Suchet den Herrn etc. gehalten zu Herenals in Unteroesterreich am H. Pfingstag Anno 1621 vor der Ehebestättigung Herrn Beniamin von Buwinghausen, zu Wolmerad, Fürstl. Württemb. geheymen Raths und Frl. Johanna Ursula geb. von Con, ein Freyherrin. Sampt einer kurtzen Sermon vor dem Altar beschehen.

Ulm 1621, 4.

Das Kirchengebet: „Inbrünstige Hertzens-Seufftzer, das ist ein Hertzerweychendes Sehnliches Gebett, welches die Evangelische betrangte Oesterreicher allenthalben, sonderlich aber zu Hernals nach ihren Predigten, in Kirchen, Schulen vnd Häusern, zu diesen Gefährlichen Zeiten, mit inniglicher Andacht, Beten vnd verlesen lassen" 1) wurde sicher von einem dieser Prediger verfasst.

Der Schluss dieses Gebetes lautet:

Nimm o barmherziger Gott nicht von uns und allen evangelischen Christenkindern das Wort der Wahrheit, dann das ist die rechte Lehr, gib dasselbig mit grossen Heerscharen dass wir klug und from erhalten werden, Erhalt uns bei reinem und rechten Gebrauch der heiligen Sacramenten, darmit wir durch dieselbigen gestärket und getröstet werden. Gib o Herr, Allmächtiger unserer lieben Obrigkeit Friedensgedanken, deroselben Räthen aber, dass sie zum Frieden rathen, auf dass sie Freude machen. Verleih den löblichen evangelischen Ständen Weisheit, Verstand, Einigkeit und Stärke das Elend und Jammer des Lands zu erwägen, alles weislich zu Nutz dem Vaterland anzustellen. Insgemein gib uns und allen bedrängten Christen christliche Geduld zu allem diesen Leiden unsere Seele in dieselbige zu fassen und Christo sein Kreuz geduldig nachzutragen, auch eine beständige Reue über unsere Sünden zu unserer Seeligkeit, so wollen wir Dich o Getreuer

1) Getruckt zu Nürnberg, bey Caspar Fulden Anno Christi 1620. 4° 4 Blatt. Ein Exemplar dieses höchst seltenen Schriftchens bewahrt die Wiener Stadt-Bibliothek I. 456. Abgedruckt aber mit verstümmeltem Titel bei Raupach Presbyterologia Austriaca Kleine Nachlese. S. 21–23.

Barmherziger Gott preisen, rühmen und loben von nun an bis in Ewigkeit. Amen.

1628 befand sich in Hernals nur noch ein Lutheraner Namens Christoph Huber.

Sievering war ein Lehen des Bischofes von Passau1). Der uns wohlbekannte passau'sche Official, Wiener Universitätsprofessor und Wiener Domherr Kaltenmarkter war hier Pfarrer. Sein Nachfolger Georg Perler resignirte 1504 und in Folge dieser Resignation wurde die Pfarrei 1504 (Cal. Dec.) dem Stifte Neuburg incorporirt. Das Stift besetzte die Pfarrei bald mit Conventualen bald mit Weltpriestern. Die Visitatoren des Jahres 1544 fanden einen Weltpriester Namens Wolfgang Hass, der als guter Prediger, eifriger Pfarrer und frommer Priester gerühmt wurde. Kirche und Pfarrhof waren in gutem Baue. Auch sein Nachfolger Johann von Schönberg verdiente dieses Lob. Schönberg wurde 1549 Abt in Melk und 1551 Bischof in Gurk. Anders verhielt es sich mit Schönbergs Nachfolgern. Der am 4. August 1562 präsentirte Pfarrer Georg Hasius wurde als Sectirer entfernt 2), Christoph Rein werden wir aus der Geschichte der Abtei St. Andrä an der Traisen kennen lernen und Maxmilian Häckl kennen wir von den Ereignissen in Heiligenstadt her.

Die Pfarrei Kirling 3) war dem Stifte Neuburg incorporirt. Hier bekannte sich der Pfarrer Simon Princeck (am 4. August 1562 präsentirt) zur neuen Lehre und behauptete sich bis 1571. Die Gemeinde liess sich verleiten. Als Princeck 1571 weichen musste, zogen die Kirlinger zur Predigt und zum Empfang der Sakramente zum Prädikanten Heitzner nach Weidlingau 4).

Auch in Höflein) erklärte sich der am 4. Aug. 1562 präsentirte Pfarrer Sigmund Strasser für die neue Lehre. Doch gelang es hier, ihn rasch zu entfernen.

bis 230.

1) Kirchliche Topographie. Dekanat Klosterneuburg. I. S. 222

2) Consistorial-Acten.

3) Kirchliche Topographie. A. a. O. S. 143-152.

4) Consistorial-Acten.

5) Kirchliche Topographie. A. a. O. S. 157–165.

Wiedemann, Geschichte der Reformation und Gegenreformation. IV. 3

In Weidling1) war wohl kein Pfarrer, doch ein Beneficiat.

Die Visitatoren des Jahres 1544 fanden das Wolfgang Arthaber'sche Beneficium ad altare s. Egidii in der Peterskirche zu Weidling durch das Ableben des Priesters Georg Mair erledigt und durch den Kaplan Veit Ratich versehen. Ratich hilt sich gut, versah Haus und Capelle in guter Ordnung, auch die zum Beneficium gehörigen 5 Viertel Weingarten und ein Tagwerk Wiesen waren in gutem Stande. Ratich wurde nun am 8. Dezember 1544 von dem Propste Wolfgang präsentirt3).

1581 wurde Sigmund Nussrainer zu Weidling angeklagt „nicht allein bei vielen umliegenden sectischen Orten mit Weib, Kind und Gesind fremde Religion gebraucht, sich von seiner ordentlichen Seelsorge gar abgesondert zu haben, so dass er sich mit seinem Weibe dorten copuliren, seine Kinder taufen lassen und sich auch ihrer Sakramente theilhaftig gemacht, sondern hat auch in seinem Hause sectische Postillen täglich zu lesen fürgelegt, dadurch er dem gemeinen Hauer sammt dem Nachbarvolk von allem zeitlichen und geistlichen Gehorsam, Religion und Gottesdienst, auf alle Rebellion, Trutz und Wiederwillen Ursache und Anreizung geben". Der Propst erkannte auf Abstiftung. Als sich Nussrainer vor dem Klosterrathe darüber beschwerte, wurde er am 11. Januar 1582 vorgeladen. Nussrainer „weigerte sich aber des Gehorsams und der katholischen Religion, vermeint, er lasse sich von seiner Religion gar nicht treiben vnd welle eher der Zustiftung stattgeben)".

1) Kirchliche Topographie. A. a. O. S. 133–142.

2) Consistorial-Acten.

3) Klosterraths-Acten.

Kapitel 3.

Kloster Neuburg.

Im Stifte Neuburg an der Donau 1) erhob am 19. Feb. 1548 der Stiftsherr Johann Weyss die Fahne der neuen Lehre. Die Gnadenlehre und das Fastengebot waren ihm sehr ungelegen3).

Auf das Ableben des Propstes Christoph Starl war der Convent der Art beschaffen, dass Bischof Urban und Maning als landesherrliche Commissäre eine Postulation für geeignet erachteten und den Propst Bartholomäus von Cataneis postulirten. Cataneis lehnte am 9. Mai ab. Nun wurde die Wahl auf den 28. Juni festgesetzt, abgehalten, Peter Hübner zum Propste gewählt und am 22. Juli eingesetzt. Am 29. Juni 1560 kamen aber schon Klagen, dass der Propst sich der Art überweine, dass er keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht kenne, von einem Tage auf den andern trinke, toll und voll werde. Hillinger kam als kaiserlicher Commissär nach Neuburg und fand, dass der Propst etliche Personen verwundet, geschlagen und den Thorwart der Art, dass er bald darauf gestorben; dass er nächtlicher Weile mancherlei Conflicte in der Gemeinde habe, dass er aus der alten katholischen Religion exorbitirt und fast ausgetreten, auch andere

1) Fischer M. Codex traditionum ecclesiae collegiatae Claustroneoburgensis (Fontes rer. aust. IV); Zeibig, Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg (c. 1. XXVIII); Fischer M. Merkwürdige Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg. Wien 1815, 8o, 2 voll.; Kirchliche Topographie a. a. O. S 1-87. Kostersitz, Monumenta sepulchralia in collegiata ecclesia B. M. Virginis claustroneoburgi. 1881, 4.

2) 1548, 19 die Februarii a prandio Dominica Invocavit praedicavit Dominus Johannes Weyss, canonicus et confrater noster in opprobrium suis fratribus, primo quod nulla esset gratia a Deo data, si incederent magnis rasuris ad medium caput tonsi. Item quid usui essent Clenodia, que circumferuntur. Item non esse gratiam incedere in tunicis talaribus, quid clamor in ecclesia prodesset a sacerdotibus, concessit quoque vesci carnibus omnibus sextis feriis, omnibus angariis et per totum quadragesimale. Item omnibus sabbatinis noctibus ea tamen de causa, ne scandalizetur proximus.

Zeibig, Aufzeichnungen der Klosterneuburger Stiftsdechante (Notizenblatt 1854, S. 314).

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