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Eckhel kam wirklich nach Piesting. Bischof Martin von Neustadt versuchte den kath. Priester Paul Obinger als Pfarrer einzusetzen. Obinger wurde verjagt. Eckhel und die Gemeinde waren bald so einig, dass am 28. September 1582 die Gemeinde bat, ihr ja diesen Pfarrer zu belassen, denn sie sei mit seinem Leben und seiner Lehre wohl zufrieden ).

Klesel hatte nämlich die Entfernung Eckhels veranlasst und einen Arrestanten des passau'schen Diocesan-Carcers in Greifenstein, den wohl bekannten Bartholomäus Häring nach Piesting gesetzt. 22 Wochen sass Häring auf dem Greifenstein. Nur die bitterste Noth an verwendbaren Männern mag Klesel veranlasst haben, dieses Subject auf einen so gefährdeten Posten zu setzen. Der Erfolg war vorauszuschen. Am 27. Merz 1593 beschwerte sich Hanns von Heussenstein: Häring gestatte Jedem gegen Entgelt zu seinem Prädikanten nach Dreistetten zu ziehen, ja sende sein eigenes Weib dorthin und lasse sie dorten communiciren, sein Kind habe er von seinem Prädikanten taufen lassen, gestalte den Pfarrhof in ein Wirthshaus und schenke Wein und Bier.

Häring dagegen klagte, Heussenstein plündere mit Hülfe eines sectischen Zechpropstes das Pfarrgut. Eine kaiserliche Commission verfügte sich nach Piesting und fand beide Beschwerden durchweg begründet. Sie erklärten trocken: der Pfarrer tauge nichts, aber auch Hanns von Heussenstein wiege nicht schwer, das Pfarrgut habe er bereits zum grössten Theile an sich gebracht, jetzt strebe er auch nach dem Reste, aber nur, um die Pfarrei sectisch besetzen zu können).

Als Klesel Bischof von Neustadt wurde, gab er sich als Lehenherr über Piesting die grösste Mühe, die Pfarrei zu ordnen. Ich geschweige, berichtet er, was mich des Bisthumbs vmbligende Lehenspfarren sonderlich Piesting khosten. Allda ich bis dahero von wegen des Herrn Hannss von Heissenstein (mit dem ich noch im Streit bin) fast die meisten einkhomben der Pfarr entzogen, ain aigenen Pfarrer auf maine aignen vnkosten halten müessen, Der mich in die 300 fl. kosst hat,

1) Klosterraths-Acten.
2) Klosterraths-Acten.

alles nur darumben damit die Armben Schäflein möchten gesundte vnd katholische waidt haben" 1). Die Visitation des Jahres 1613 lobte den Pfarrer Balthasar Fleischmann 2), dagegen die des Jahres 1625 den Pfarrer Adam Steinpeck, Profess des Klosters St. Lambrecht geradezu der Faulheit und Trägheit beschuldigte. Die halbe Pfarrei, heisst es, ist lutherisch, selbst ein Kirchenvater und der Vorsteher der Apostelbruderschaft bekennen sich zur lutherischen Secte; die Prädikanten gehen im Markte ab und zu, nur acht Häuser gehören Katholischen an 3).

Die Pfarrei Waidmannsfeld (Wamesfeld)) stand unter dem Patronate und der Vogtei der Herrn von Herberstein als Bestandinhaber der Herrschaft Gutenstein. Die Visitation des Jahres 1544 verzeichnet: Peter Sebeck Kaplan, der nur ein Jahr auf der Pfarre ist, befleisst sich eines ehrbaren Wandels, zeigt an, dass vor ihm durch drei Jahren kein Pfarrer allda gewesen, verrichtet den Gottesdienst einen Sonntag zu Waidmannsfeld den andern zu Waldegg. Die Pfarre hat Dienste von Ueberländen, behausten Gütern und Kucheldienst zu 10 Gulden, Gedreitzehent 1 Mut 19 Metzen, 32 Joch Aecker in allen Feldern, 3 Tagwerk Wismad und

1) Hammer, A. a. O. S. 225.

2) Consistorial-Acten.

3) Cur major pars civium hujus oppidi in haereseos errores prolapsa forsitan pigritia pastorum hujus ecclesiae est. Pastor si per abrupta graditur consequens est ut grex ad praecipitium sequatur. Quod igitur somnolentia hactenus induxit, jam industria et vigilantia iterum evellat, quod fiet, si parochus vitam moresque suos ita componat, ut doctrina, habitu, gestu, incessu aliisque omnibus nihil nisi grave, moderatum et religione plenum praeseferat, Sacramentum extremae unctionis cum in usu non sit introducat atque singulis diebus dominicis hora promeridiana rudes ac parvulos Catechesin doceat, aquam baptismalem non amplius manu sed decenti vaculo hauriat, et infantis capiti infundat, quam supposita pelimi exceptam in piscinam mittat; libros etiam diversos habeat, in quibus baptizandorum, parentum, patrinorum, copu latorum et defunctorum nomina diligenter inscribat et in reliquis nihil agat, quod decretis generalibus adversetur, sed secundum ea omnia componat ac observet.

Decretum visitationis districtus Neostadiensis de anno 1625. Orig. im Consistorial-Archive.

4) Kirchliche Topographie. A. a. O. S. 182-186.

Brennholz zu Hausnothdurft. Den Pfarrhof hat Kaplan von Neuem aufgebaut, die Kirche ist des zweiten Jahres mit einem Dache versehen, sonsten ist sie ganz baufällig. Die Visitation des Jahres 1569 berichtet: Pfarrer Anton Pfentner ist gut katholisch, alle empfangen das hl. Sakrament sub utraque. In diesem Jahre ging Gutenstein an Adam Geyer von Osterburg zu Inzersdorf als Bestandinhaber über.

1569 bewarb sich um die Pfarrei Waidmannsfeld Balthasar Reichmittl. Der Klosterrath forderte den Dechant zu St. Lorenzen und den Inhaber der Herrschaft Gutenstein Adam Geyer auf, über diesen Bewerber zu berichten. Beide konnten ihn nicht sonderlich loben. Trotzdem wurde er Pfarrer und um dem Patron gefällig zu sein, berichtete er nach Salzburg, er habe keine Beschwerden. 1570 entfernte er sich

wieder 1).

Geyer setzte nun 1570 den Prädikanten Fabian Himschreiter als Pfarrer ein. Himschreiter starb 1582 und im nämlichen Jahre noch reichten die Pfarrleute bei Christoph von Königsberg eine Bittschrift ein, dass er ihnen den Pfarrer von Rohr Hieronymus Rorarius wolle zukommen lassen, weil er das reine lautere Wort Gottes verkündige. Die Bitte wurde gewährt und Rorarius zog als Pfarrer nach Waidmannsfeld. 1595 gelangte die Herrschaft Gutenstein und mithin Patronat und Vogtei über Waidmannsfeld an Ludwig Gomez von Hoyos. Rorarius musste sofort abziehen und die Pfarrer von Gutenstein pastorirten einstweilen die der neuen Lehre ergebene Pfarrei Waidmannsfeld.

Zu Waidmannsfeld gehörte die Pfarrei Waldegg 2). Die Visitation des Jahres 1544 berichtet: Die Zechleute zeigen an, vor Jahren sei jeder Zeit ein Priester da gewesen, haben aber innerhalb 3 Jahren keinen gehabt, werden dieser Zeit aus Mangel an Priesterschaft von Waidmannsfeld besungen. Darum geben sie dem Pfarrer jährlich 10 8. dl., Dienst von zwei öden Hofstätten, 7 B 10 dl. Dienst von einem Weinzehent.

1) Klosterraths-Acten.

2) Kirchliche Topographie. A. a. O. S. 191–199.

Das Widdum: drei Weingarten zu 24 Tagwerk und vier Wiesen, Brennholz zur Nothdurft wurde von den Patronen an sich gezogen. Die Pfarrei wurde eine Filiale und trat mit Waidmannsfeld zur neuen Lehre über.

Die Pfarrei Scheuchenstein 1) stand unter dem Patronate der Herrschaft Stahremberg. Die Visitatoren des Jahres 1544 verzeichneten: Pfarrer Urban Senftel ist geziemenden Wandels, liest wochentlich drei Messen und verkündet alle Feiertage neben der Messe das Wort Gottes, hat vier Joch Acker, vier Tagwerk Wiesen, Dienst von Wiesen fünf Schilling 20 dl., der Weinzehent ist um 4 verpachtet, der Pfarrhof ist im schlechten, die Kirche im mittlern Baue.

1579 war Scheuchenstein schon mit Waidmannsfeld vereinigt und der neuen Lehre ergeben.

Kapitel 3.

Eggendorf, Zillingdorf, Lichtenwert, Lanzenkirchen mit Katzelsdorf, Püten, Sebenstein, Bromberg, Schwarzenbach, Wismat, Hollendon, Lichtenegg.

Die Pfarrei Eggendorf) stand unter der geistlichen und weltlichen Lehenschaft des Bischofes von Wiener-Neustadt. Der Visitationsbericht des Jahres 1544 lautet: Vor Jahren hat diese Pfarre einen eigenen Pfarrer gehabt und vaciert aber seit des 1532 Jahres, wird dieser Zeit am andern Feiertag oder Sonntag von der Pfarre Zillingdorf verschen. Der Pfarrhof ist im schlechten, die Kirche im zimlichen Bau. Die Visitatoren des Jahres 1569 fanden einen Pfarrer Max Grublach vor, der katholisch und guten Wandels war, die Gemeinde dagegen forderte durchweg die Communion unter beiden Gestalten. Der Pfarrer beschwerte sich, dass ihm die

1) Kirchliche Topographie. A. a. O. S. 167-172.
2) Kirchliche Topographie. A. a. O. S. 100-103

Bauern einen Weingarten verkauft hätten. Nach dem Abtreten dieses Mannes wurde Eggendorf wieder der Pfarre Zillingdorf zugetheilt.

1649 finden wir einen selbständigen Pfarrherrn Florian Bähr, der aber den Visitatoren bitter klagt, er könne kaum das Leben fristen 1). Nun wurde Eggendorf wieder mit Zillingdorf vereinigt.

Die Pfarre Zillingdorf) stand unter der geistlichen und weltlichen Lehenschaft des Bischofes von Neustadt, gehörte aber zum Bisthume Raab, wurde jedoch von Zeit zu Zeit von den Neustädter Dechanten visitirt. Die Visitation des Jahres 1544 bemerkte: Pfarrer Martin Krabat verrichtet den Gottesdienst jeden andern Sonntag mit Messelesen und Verkündigung des Wortes Gottes, seine Einkünfte seien ein Gedreitzehent der ums Geld verlassen 1 11 B ertrage, Acker 15 Joch, Wiesen 7 und Weingarten 14 Tagwerke, Brennholz zu Hausnothdurft, Pfarrhof und Kirche sind im mittlern Baue. Die Kircheneinkünfte bestehen in 16 Tagwerken Weingärten und in einem Ackerdienste zu 4 B Pfng.

Die Kirche wurde 1605 durch Einfälle der Ungarn zu Grunde gerichtet und 1618 von Klesel wieder erbaut 3).

Die Pfarrei Lichtenwert) stand ebenfalls unter der geistlichen und weltlichen Lehenschaft des Bischofes von Neustadt).

1) Consistorial-Acten.

2) Kirchliche Topographie, a. a O. S. 177–182.

3) Rechter Hand am Kircheneingange steht in einer Nische ein Stein mit der Aufschrift: Anno Domini MDCV haec aedes sacra Rebellium incursione saeviente exusta et vastata, opera et impensis Rndissimi et Illustris praesulis ac Dni Melchioris Klesl, Vien. et Neostad. Epi confirmati, ad gloriam Dei restituta, Anno MDCXVIII.

4) Kirchliche Topographie, a. a. O. S. 209–223.

3) Das Patronat und Vogtei waren ursprünglich bei denen von Puechheim. Kaiser Friedrich III. entzog es diesem Geschlechte,,wegen aines von Buechheim vngehorsam vnd etwas verprechung" und übergab dieses Pfarrlehen dem Bisthume Neustadt. Maxmilian I. wollte es den Puechheim wieder geben, am 9. Jan. 1523 weigerten sich aber Kanzler und Hofrath der n.ö Lande, diesen Act des verstorbenen Kaisers anzuerkennen.

Consistorial-Acten.

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