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katholisch seien, aber niemals einen Beichtzettel erlegt noch bis dato erlegen wollen und es aber Regierung bei ihrer Willkür nicht also lassen kann, also werden I. F. G. ihn Patrem Coelestinum dahin anzuhalten wissen, dass er solche Cavaliere, welche die Beichtzettel nicht gegeben, in ein absonderliches Verzeichniss bringe und in sonderheit diejenige benenne, welche gesagt haben, dass sie die Beichtzettel nicht hergeben wollten, damit Regierung solches remedirn möge. I. F. G. vermelden auch in Ihrem Bericht, dass sich der Chormeister mit dem entschuldigt, dass er kein Verzeichniss der Häuser habe. Nun aber werden sich I. F. G. zu erinnern wissen, dass Ihre selbsten vor einem Jahr eine Specification aller Frei- und bürgerlichen Häuser in und vor der Stadt eingeschlossen worden. Zum Fall selbige verlegt ist Regierung erbietig, solche nochmalen abschreiben zu lassen, damit Sie und Ihre Delegirte wissen könnten, welche Hausherren ihre und ihrer Inwohner Beschreibung nicht eingereicht haben, damit in's künftige dieselben in ein besonderes Verzeichnuss gebracht und desswegen gerechtfertiget werden müssen".

Auch die Amtleute waren gerade nicht nach dem Sinne der Regierung.

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Am 15. September 1660 beschwerte sich der Abt von Säusenstein, dass am vergangenen Sonntag durch die Amtleute und Landgerichtsdiener nicht allein von Haus zu Haus allen Unterthanen und Pfarrkindern zu Persenbeug, Gottsdorf, Mezling ansagen, sie zusammenrufen und den Kirchgang, Messhörung und Procession bei 20 Reichsthaler Straf gänzlich verboten, sondern auch den Freithof mit Schergen (ob etwa einer Messe hören wollte) umstehen und die Eingeher abhalten lassen, dess weder zu Lutheri Zeiten noch in Feinds Einfällen gut geheissen" 1).

Mit dem Katholischwerden der Adelichen war es auch eine eigene Sache. Sigmund Friedrich Graf von Sintzendorf hatte sich auch bekehrt und von 1653 an fleissig um Fastendispensen nachgesucht. Am 28. September 1678 testirte er und in diesem seinen letzten Willen liess er sich vernehmen:

1) Consistorial-Acten.

„Ich befehle und übergebe jetzt und allezeit und sonderlich in der Stunde meines Absterbens meine arme Seele in die Gnade und grundlose Barmherzigkeit ihres Erschöpfers Gott des allmächtigen Vaters und bitte inniglich, demüthigst, solche durch das einige allein verdienstliche bittere Leiden und Sterben seines eigenen Sohnes unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi zu Gnad an- und aufzunehmen und durch die Kraft seines Geistes jeder Zeit und fürnemlich zur Stunde des letzten Kampfes mit dem Tod zu stärken und also an jenem grossen Tage mir sammt allen Gläubigen eine fröhliche Auferstehung um Gotteswillen zu verleihen. Amen. Mein todter Körper ist durch meinen Universal Erben zur Erde zu bestatten an welchem Orte er vor gut befindet jedoch da es möglich an einem Evangelischen Orte“ 1).

Kapitel 6.

Das Reformationsrecht in seiner Ausübung vom Jahre 1660--1680.

Der Bischof von Passau musste mit ansehen, wie das Reformationsrecht als ein landesherrliches Recht behandelt und er nur unter den Handlangern zweiter Classe aufgeführt wurde. Ein Gewinn sollte sich aber doch ergeben und diesen suchte der rege, rührige Official in dem Brechen der exemten Pfarreien.

Das Visitiren durch landesherrliche Commissäre und die Beiziehung von Missionären veranlasste ihn, den alten Streit mit den Prälaten trotz der geschlossenen Conventionen wieder hervorzusuchen und zu beleben. Er brachte den Streit vor die Curie und in der Congregation der Cardinäle zur Interpretirung des Conciles von Trient kamen am 1. Oktober 1661 folgende Fragen des Officiales zur Verhandlung :

Officialis D. Episcopi Passaviensis supplex petit á Sacra Congregatione Concilii, ut declarare dignetur:

1) Consistorial-Acten.

1. An Episcopus, seu Visitator ab ipso deputatus, possit visitare Parochos etiam Regulares Monasteriorum Ordinis Cisterciensis, S. Benedicti, Carthusianorum, etiam quantumvis exemptorum, qui exercent curam animarum, animarum, Personarum. sæcularium in Parochijs in sua Diœcesi existentibus, licet illæ Monasteriis exemptis sint annexæ, incorporatæ, aut de Jure patronatus, non obstantibus Privilegijs dictorum Monasteriorum, & ab illis procurationem canonicam habere.

2. An Monachi prædictorum Monasteriorum quantumvis exemptorum, intra limites Dioecesis Passaviensis ad curam animarum Personarum Sæcularium expositi subesse debeant jurisdictioni, Visitationi, & Correctioni Dioecesani Episcopi quo ad dictam curam & excessus extra Claustra commissos.

3. An Parochi prædicti etiam Regulares Monasteriorum ut supra quamvis exemptorum, possint curam animarum exercere in dictis Parochijs sine approbatione ipsius Episcopi. 4. An sub nomine Episcopi præcise veniant Abbates, prout ipsi se jactant, vel etiam sub nomine Ordinarij in Bulla Gregorii XV. Inscrutabili, & nominatim in subjecta materia.

5. An prædicti Parochi etiam Religiosi Monasteriorum exemptorum ut suprà, vocati ad Synodum teneantur venire ac mandata Episcopalia accipere circa ea quæ pertinent ad dictam curam, pariterque festa propria Diocesis Populo denunciare, & celebrare Iubilæa, & alia mandata Apostolica ab ipso Diocesano Episcopo accipere.

6. An prædicti ut supra teneantur Sacrum Chrisma & Olea accipere ab Episcopo Diocesano, cui possit constare, novis an veteribus, vel nullis nisi Ordinariis vel communibus utantur.

7. An Abbates & alii Prælati Regulares, in Parochiis ubi habent purum putum Ius patronatus acquisitum vel cessum à Laicis quibus in hoc succedunt, teneantur Episcopo Diocesano præsentare Sacerdotes Sæculares, ut ante Laici tenebantur; An verò possint substituere Monachos, eosque pro libitu non salutato D. Ordinario removere, & sic Episcopis Jurisdictionem & reliqua Iura subtrahere.

8. An Episcopus sive ejus Officialis possit Religiosos prædictos exemptorum Monasteriorum ut supra, per Censuras Ecclesiasticas ad obedientiam in præmissis compellere.

Die 1. Octobris 1661. Sacra Congregatio Eminentissimorum S. R. E. Cardinalium, Concilij Tridentini Interpretum, Ad primam partem primi Dubij affirmativė respondit. Quoad secundam partem, nempe quo ad procurationem itidem affirmative respondit, nisi hujusmodi Regulares circa illam speciale & individuum habeant Privilegium.

Ad 2. Dubium respondit subesse. Cæterùm quoad excessus hujusmodi Regularium extra Claustra commissos & curam animarum non tangentes, servandam dispositionem Concil: cap. 14. sess. 25. de Regul.

Ad 3. censuit: non posse.

Ad 4. censuit: facultatem concessam Episcopis ex Bulla SS. Gregorii XV. incipiente Inscrutabili, non competere inferioribus Prælatis, licèt proprium territorium & Iurisdictionem quasi Episcopalem habeant.

Ad 5. respondit teneri.

Ad 6. respondit itidem teneri.

Ad 7. respondit teneri, nec posse substituere ad libitum.
Ad 8. posse in præmissis.

Es ist klar am Tage, berichtete Official Geiger, dass die Regularen fast den halben Theil dieses untern Officialates und zwar den besten in ihre Gewalt gebracht und der Gestalt darauf halten, dass fast keine mehr für einen qualificirten Mann, der pro Decano tauglich wäre, übrig ist. Ein Exempel gib ich allein auf dem Marchfeld, von den andern Dekanaten zu geschweigen. Es hat den Anschein, dass die Regularen niemals aussetzen werden um sich zu greifen, bis sie das Hochstift ganz zu Grunde gerichtet haben. Ich will die alten Exempel wie Göttweig, Melk, Lilienfeld, Neuburg, Heiligkreuz, Seisenstein, Zwetl und fast alle Klöster im Lande, an Herrschaften, Zehenten, Gilten und Pfarren ein unglaubliches Kapital erobert, der Zeit aber meistens des Hochstiftes ärgste Feinde und Verfolger sein, vorbei lassen

und nur an frischen Thaten mein propositum erweisen. Da haben die Minoriten zwar ex fundatione Baronis Breiner 1636 die grosse Pfarre Asparn an der Zeia, wo selbiger Zeit ein Dechant unterhalten worden, an sich gebracht, die mit dem Ordinarius accordirten Punkte aber quoad jura et jurisdictionem episcopalem ganz in Vergessenheit gestellt und da sie auch ermahnt worden, das Consistorium nie einer Antwort gewürdiget und sein bei so einer namhaften Pfarre alle jura episcopalia zu Grunde gegangen.

Nach diesem folgen die Barnabiten hier in Wien und in Mistelbach, ferner der Probst zu St. Dorothea, der vor Jahren die erloschene Propstei Schrattenthal angesprochen, davon aber ausgesetzet und auf die Probstei Eisgarn sein Aussehen genommen. Mit was Arglist der Prälat Heiligenkreuz die Pfarrei Niederleis an sich gezogen ist noch im frischen Gedächtniss.

zum

Nach dem auch vor wenig Jahren in der Pfarre Pechlarn ob dem Dorf Krumnussbaum, zum Täferl genannt, eine sonderbare grosse Andacht entstanden und daher wegem täglichen Zusammenlauf die Noth erfordert denselben Ort mit drei Priestern aus dem hiesigen Seminar zu bestellen, wie dann zwischen ihrer erzherzoglichen Durchlaucht Leopold Wilhelm als Ordinarius und ihrer hochfürstlich Eminenz Herrn Cardinal von Regensburg als Patron und Grundherr desswegen sonderbare Recessen aufgesetzt, der Ort aber bis noch auf den heutigen Tag durch die angeregte Priester mit grossem Lob versehen worden, so ist doch fast kein Orden im Lande, der nicht ein Auge dahin geworfen und den Ort hat an sich bringen wollen. Sonderlich aber haben sich hoch bemühet die Serviten zu Langau. Obschon abgewiesen halten sie noch immer starr an. Würde dieser Ort dem Weltklerus entzogen so müssten die beiden Pfarren Grossund Kleinpechlarn ohnfehlbar mitgehen müssen. Jetzt streitet sich der Probst zu St. Andrä mit den Jesuiten um die Probstei Schrattenthal".

Official Geiger kommt zu dem merkwürdigen Schlusse: je mehr Klöster desto schlechter die Seelsorge 1).

1) Consistorial-Acten,

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