Sayfadaki görseller
PDF
ePub

Von grösster Bedeutung ist sein Hirtenbrief vom 1. Jan. 1752, der als ein Reflex seines Officialates anzusehen ist. Er ist an die Prediger gerichtet und entrollt ein merkwürdiges Bild der Zustände in der Passauer und Wiener Diocese. Trautson rügt, dass die Prediger von Heiligen, von Ablässen und Rosenkränzen, von Bildern und Processionen und dergleichen gleichgültigen Dingen weitschweifig predigen, von Christus hingegen und den Glaubenswahrheiten schier keine Meldung machen; die Verehrung der entweder wirklich oder vermeintlich wunderthätigen Gnadenbilder aus allen Kräften anempfehlen und Christum die Quelle aller Gnaden, die einzige Ursache unsrer Rechtfertigung und unseres Heils hintansetzen; Ablässe und Privilegien ihrer Bruderschaften übermässig erheben und was einzig unentbehrlich ist, über die Gebote Gottes und der Kirche hinweg gehen. Wir hören ferner, dass einige Prediger von einem unbescheidenen Eifer hingerissen, wider die höchsten Obrigkeiten, wider die dermalige Regierungsverfassung, wider die öffentlichen Verordnungen und Einrichtungen, wider die Drangsalen unsrer Zeiten, wider die beschwerlichen Auflagen des gemeinen Wesens und ähnlichen Gegenwürfe sehr hitzig losziehen und poltern. Nun welchen Nutzen wird wohl ein Prediger verschaffen, der die Kanzel besteiget, nicht um der anwesenden Versammlung heilsame Ermahnungen zu ertheilen, sondern um wider die Abwesenden zu toben, um das Volk aufzuwiegeln und den Aufrührischen gleichsam die Fahne vorzutragen. Ebenso vorzutragen. Ebenso erfüllen jene Prediger keineswegs ihre Pflicht, welche sich einzig befleissen, durch einen allzu aufgeputzten oder leeren und kurzweiligen Vortrag den Ohren des Pöbels zu schmeicheln".

90. Franz Hannibal Graf von Turri und Vallisassina (1751-1768)

starb am 27. August 1768 und wurde bei Maria am Gestade begraben.

91. Franz Xaver Graf von Breuner (1768-1773).

Breuner (geb. 29. Mai 1723) war Domherr zu Salzburg, Passau und Augsburg, am 30. Sept. 1773 wurde er zum

Bischofe von Laibach ernannt und am 7. Januar consecrirt. Am 23. Juni 1773 wurde die von den Bischöfen und Prälaten von den Unterthanen erhobene Infelsteuer abgeschafft.

92. Franz Alois Graf von Lamberg (1728-1732). Franz Alois Graf von Lamberg, geb. 27. Sept. 1692, war Domherr in Salzburg und Regensburg, im Okt. 1725 wurde er zum Bischofe von Nilopolis consecrirt, 1728 am 8. Februar übernahm er das Officialat und führte es bis zu seinem Tode, der am 9. Oct. 1732 erfolgte. Seit 1729 war er auch Propst von Ardagger.

93. Ernst Graf von Attems (1733-1743) wurde dann Bischof in Laibach und starb 5. Dez. 1757 zu Wien.

94. Johann Adam Graf von Arco (1773-1776).

Johann Adam Graf von Arco, geb. 27. Jan. 1733, studierte zu Rom, wurde 1760 Domherr zu Passau, 1764 Episcopus Hipponensis und Weihbischof von Passau1) und Pfarrer zu Aigen am Inn und 17. Nov. 1773 Official und Pfarrer zu Tuln.

Bischof Leopold Ernst von Firmian zu Passau ordnete bei der Ernennung Arco's zum Officiale auch den Gehalt und fixirte das Einkommen eines Officiales in folgender Weise:

In Geld ein fixum 2000 fl.; für das ansonsten aus Schwadorf empfangene Heu pr. 288 Centner und 8 Schober Stroh, für 50 Eimer Kloster-Neuburger und 50 Eimer Königstetter Bauwein, und 45 Eimer Zehentwein 700 fl., dann 2 Mut Waitzen, 4 Mut Korn, 13 gepufte Mut Haber aus dem Wienerischen Kastenamte, und zwar vom Amtsantritte vom 1. Okt. angefangen.

Am 17. Mai 1776 wurde er zum Bischofe von Königgrätz (confirmirt 10. Juli 1776, eingeführt am 22. Aug. 1776)

1) Am 9. Oct. 1774 consecrirte er die Lieb Frauen Kapelle zu Kirchberg am Wagram.

und 1. Jan. 1780 zum Fürstbischofe von Seckau ernannt. Er starb am 3. Juni 1802.

Arco liess 1775 auf seine Kosten die Instructio seu norma universo Clero exemtæ Diœcesis Passaviensis præscripta, ex qua quisque vitam suam legi dei conformem, ædificationique proximi proficuam instituere sub certa forma cognoscat bei Jos. Hueth in Retz drucken und unter den Clerus vertheilen.

93. Ernst Leopold Graf von Herberstein (1773— 1785).

Herberstein war der letzte passau'sche Official im Lande unter der Enns und der erste Bischof von Linz.

Am 1. Mai 1785 wurde das Officialat aufgelöset.

Kapitel 2.

Officiale des Bisthums Wien.

1. Leopold Pranntz (1478-1490).

Leopold Pranntz wurde 1478 zum Official des Administrators Johann ernannt); am 18. Mai 1481 investirte er auf Präsentation des Bürgers Sebastian Engelhartstetter ,ad quem jus praesentandi jure hæreditario spectat" den Priester Martin Herrmann von Simonsfeld und zwar auf Ableben des bisherigen Beneficiaten Johann Jölner auf das Beneficium in der Kapelle im Kölnerhofe; auf das Ableben dieses Beneficiaten und auf Präsentation der Bürger Lorenz Hayden und Blasius Engelhartstetter als Vormünder der Kinder Leonhard und Barbara des Sebastian Engelhartstetter investirte Pranntz am 6. Juni 1485 den Wiener Priester Nicolaus Spitzenstrigl. Am 17. Mai 1483 befahl Pranntz dem Pfarrvikar Andrä in Hütteldorf den ernannten Pfarrer

1) Höller, Specimen historia cancellariorum universitatis Viennensis. Vienna Austria 1729, 8. p. 69.

Paul Huller (per mortem Michaelis Kalbskopf) in Penzing zu installiren; am 7. Merz 1484 installirte er auf Resignation des Pfarrers Paulus von Atzgersdorf den Magister Johann Inkmann auf diese Pfarrei 1). Am Samstag vor Pauli Bekehr 1490 ist er noch als Official beurkundet 2).

Pranntz war auch Rector der Hochschule; am 22. April 1482 wurde er zum überzähligen Canonicus „ob literarum peritiam insigniumque virtutum merita" ernannt und zwar mit der Exspectanz auf das nächste erledigte Canonicat. 1488 am 13. Jan. wurde er zum Canonicus präsentirt.

2. Wilhelm Gerhart (1490—1494).

Gerhart übernahm 1490 das Officialat.

Am 7. August 1492 investirte er auf Ableben des Ludwig Seybolt den Stephan Volig, Kaplan des Administrators Johann von Wessprim, auf die Jakob Sunnbergische Messe bei St. Stephan).

3. Leonhard Wulfing (1494—1500).

Wulfing, aus Neukirchen, war 1493 Kurmeister; 1594 übernahm er das Officialat.

Am 1. Merz 1495 investirte er auf den Tod des Kaspar Hulger den Kooperator Nicolaus Hutz bei St. Michael auf die von Nicolaus Förstl, Bürger in Wien, in diese Kirche gestiftete Messe). 1497 Montag vor St. Peter und St. Paul ist er als Official in einer St. Pöltner Urkunde verzeichnet).

1592 wurde Wulfing Domherr bei St. Stephan; er starb 19. April 1504 und wurde in der St. Stephanskirche beerdiget. Seinen Grabstein zierte folgende Inschrift:

1) Consistorial-Acten.

2) Hanthaler, Recensus II, 373.
3) Consistorial-Acten.

4) Consistorial-Acten.

5) Duellii Excerpta genealogico-historica. Lipsia 1725. fol. p. 83.

Canonum Pontificalium Doctor insignis Leonardus Wülffing de Neukirchen, Canonicus et Officialis Viennensis, Mort. A. Chr. M. D. IV. die XIX Aprilis.

4. Augustin Witich (1500-1501).

5. Waginger Johann (1501—1502).
6. Bartholomäus Flachberger (1503).
7. Martin Juck (1504)

sede vacante Generalvicar und Official. Als Pfarrer von Medling stiftete er eine Priesterbruderschaft, welche die Tage der Reformation nicht überdauerte.

8. Hieronymus Hollenpruner (1504 13. Dezember 1507).

[ocr errors]

Hieronymus Hollenpruner, aus Wien, war Doctor an der Artisten- und theologischen Fakultät der Wiener Universität; am Sonntag vor Colomann 1479 als Domherr von St. Stephan installirt bekleidete er 1488 das Rectorat der Universität. 1491 war er Vicedecanus et Officialatus Comissarius" und als solcher investirte er den Dompropst Virgilius Canzler. 1504 Freitag vor Lorenz wurde er ViceOfficial des Wiener Bisthumes. Am hl. Auffarttag 1505 siegelte er als Official die Stiftungsurkunde der Frühmesse zu Oberlaa, am 5. Dezember desselben Jahres investirte er auf Ableben des Priesters Martin Gaueriesdorfer zu Azgersdorf den Friedrich Hymler aus Würzburg als Pfarrer dieser Gemeinde; am 1. Nov. 1506 lud er als Official die Gläubiger des verstorbenen Beneficiaten Georg Voyt in Medling zur Cridaabhandlung ein; 1506 installierte er auf den Tod des Stephan Volig den Kaspar Riepperger auf die Jakob Sunnbergische Messe bei St. Stephan, und als dieser am 4. November resignirte, präsentirte am 25. Mai 1507 Kaiser Max I. unserm Official den Pfarrer von Tuln Johann Riedinger. Am 1. Merz 1507 investirte Hollenprunner auf Resignation des Georg Prenner den vom Bischofe von Freising präsentirten Wolfgang Prantner auf das Beneficium

« ÖncekiDevam »