auch den Erzbischofen (besonders wenn der Erzbischof im 86sten Jahre ist), der Erzdiöcese und den Pfarrkindern derselben auch nicht nutzlich und vortheilhaft sein, wenn er nicht zugleich General-Vicar ist, indem der Generalvikar eigentlich die Diöcesan Geschäfte bei Hindernuss des Erzbischofs als kanonische Visitationen, Untersuchungen, Vorschläge und so weiter in welche sich der Weihbischof wenn er bloss Weibischof und Propst ist nicht zu mengen hat, auf sich nehmen; ebenso wird der Generalvikar, wenn er nur das allein wäre, bei Hindernuss des Erzbischofs dem Volke den ihm sehr vortheilhaften und gewünschten Dienst der hl. Firmung, der Kirchenglocken- Friedhofweihen u. s. w. nicht leisten. Es werden folglich bei der Vereinigung der Propstei des Kapitels, des sogenannten Suffraganeats, des Generalvikariats doppelte Reisen, doppelte Kosten, doppelte Commissionen erspart und der Hauptsache dem Nutzen der Diöcese auf alle Art vorgesehen. Wenn ein hochlöbliches Präsidium diese meine Vorstellung gegründet findet, so bitte ich Hochdieselbe diesen meinen unterthänigen Antrag und meine diessfällige Bitte unserm allergnädigsten Monarchen unter die Augen zu legen und mit ihrer Unterstützung zu würdigen, zugleich aber bei Allerhöchst denselben den Herrn Regierungs-Rath M. Steindl, den ich mir, wenn S. Majestät es allergnädist bewilligen, zu meinem Generalvikar wählen würde, mit Ihrem mächtigen Vorwort zu unterstützen, damit Seine Majestät auch die bei hiesiger Metropolitankirche erledigte Propstei Dignität und Suffragans Würde zugleich zu verleihen allergnädigst geruhen. Der Herr Regierungsrath ist mir seit dem ich in das Erzbisthum getreten bin genau bekannt. Er hat sieben Jahre unter mir die Direktorstelle des hiesigen Seminarii so eifrig, so fruchtbar, so gut vertreten, dass ich ihm die guten, gebildeten Geistlichen meiner Diöcese mittlern Alters ganz zu danken habe: er ist ganz meines Vertrauens würdig er kennt auch vollkommen den Lauf der Geschäfte sowohl die in das kirchliche als in das bürgerliche einschlagen; er ist Doctor der Theologie, er ist in einem Alter das Dauer verspricht, thätig, gesund so wie der auxiliator und GeneralVikar eines 86jährigen Bischofs sein soll. Die übrigen Competenten sind auch sehr würdige, verdiente Männer, die ich aber nicht so genau kenne, oder deren Verdienste zu grössern Belohnungen bestimmt sind, oder deren Alter den Greisen nicht so vortheilhaft unterstützen könnten". 43. Mathias Paulus Steindl (1816-1828). Steindl wurde nur Weihbischof (Bischof von Antipolis) und Generalvicar, zum Dompropste wurde Spendou, Hofrath und Domscholasticus, ernannt. 44. Johann Michael Leonhard (1828-1834), Leonhard war Domscholaster und Regierungsrath, als solcher Referent des deutschen Schulwesens bei der k. k. Hofstudien-Commission; 1829 wurde er als Weihbischof mit dem Diöcesantitel von Alalia consecrirt und 17. Dezember 1834 zum Bischofe von St. Pölten ernannt. 45 Anton Alois Buchmeir (1835-1842). Buchmeir wurde als Hofrath und Referent bei der k. k. vereinigten Hofkanzlei 1835 zum Domcustos, Generalvicar und Weihbischof mit dem Diöcesantitel von Helenopolis ernannt. Er avancirte noch zum Dompropste, feierte am 10. Juli 1842 sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum und wurde am 9. Dez. 1842 zum Bischofe von St. Pölten ernannt. 46. Martin Pollitzer (1843-1850). Pollitzer wurde Generalvikar und Weihbischof mit dem Titel von Telmess, Dompropst wurde am 24. Mai 1843 der Domdechant Johann Purkarthofer; nach dessen Ableben wurde Pollitzer am 28. Nov. 1846 zum Propste präsentirt. 47. Franz Zenner (1851-1861). 48. Johann Kutschker (1862–1875). 49. Eduard Angerer (1876). Am 16. Juli 1876 in der Metropolitankirche zu St. Stéphan zum Bischofe consecrirt. |