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,,ter der Bedingung, wenn wir dem Sittengeseße gemäß ,,handeln wollen . . . . . So können wir den Gedanken, ,,,,eines Quadrates, das rund ist,“ oder „einer ,,blauen Farbe, die gelb ist," gewiß mit keinem ents ,,sprechenden Bilde begleiten ... dies ist aber kein hins reichender Grund, die imaginåren Vorstellungen nicht „für åchte Vorstellungen gelten zu lassen. Denn (hört!) ,,zu dem Wesen einer Vorstellung gehört nicht einmal die ,,Bedingung, daß sie von einem jeden geistigen Wesen ges ,,dacht, um wie viel weniger die, daß sie durch ein gewisses Bild versinnlicht werden könne." Hier hat die Zerstörung des gesunden Menschen doch wohl ihren höchs ften Grad erreicht. Oder heißt dies etwas anders, als predigen: so lange ihr noch an euern alten Denkgesehen haltet, und fragt nach dem, was logisch möglich sei, könnt ihr freilich keine runden Vierecke" und kein „gelbes Blau“ euch vorstellen, gerade wie ihr auch im practischen Leben noch nicht frei und frank herumspringt, so lange ihr das Sittengesetz respectirt und ångstlich aufrechtzuhalten bemüht seid? Ist dies nicht ein sans-culottischer Republicanismus für die Logik, nach dem Jeder denken soll, wie ihm der Schnabel gewachsen und was sich ihm eben rücksichtslos zusammen reimen will? Wie håtte auch unser Verf. sonst die logische Unmöglichkeit mit der moralischen hier eben so schief zusammen stellen dürfen, als sie oben mit der physischen verwechseln? Freilich liegt das Sittengeseß wie das logische Denkgesetz in der Objectivität des Menschengeistes begründet; aber ihre Realisirung in concreten Thatsachen, als sittlichen Handlungen und logischen Denkacten, geht von dem Ich-Subjecte des Geistes in zwei verschiedenen Weisen ins Werk über: denn das Sittengesetz geht unmittelbar an die Freiheit des Willens, wogegen das Denkgeset sich unwillkührlich selber realisirt. Und dann geben wir unserem Verf. in Ueberles gung, daß wir, sittlich oder unsittlich, handeln, wie

wir

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wollen; daß wir aber nur logisch nothwendig denken, wie wir — müssen.

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Aber wie haben wir es denn endlich nach den Instruc tionen der neuen Logik anzugreifen, um, allen bisherigen Lehren dieser Wissenschaft zum Troß, im Denken Unsinn zu Sinn zu bringen? Diese Frage ist uns jezt zur Hers zensfrage geworden, und der Verf. schiebt uns folgende Antwort ins Gewissen. Es kann," heißt es S. 320,,, zwar bei der Aufforderung“ (das Unmögliche zu denken),, geschehen, daß wir ihr, sei es aus Unachts samkeit, aus Trägheit oder sonst einem andern Grunde ,,nicht nachkommen; und dann haben wir allerdings nur ,, die Worte nachgesprochen, aber nicht den durch sie ans ,,gedeuteten Begriff gedacht. An und für sich aber ist es „nicht schwerer, der ersten, als der zweiten Forderung Folge zu leisten, wie sich ein Jeder durch einen ,,Versuch bald überzeugen kann." Unter so be stellten Dingen hat es aber mit aller guten Wissenschafts lichkeit ein Ende. Der Vorwurf der Trägheit und Ues belwilligkeit im Denken ist unserm Verf. so geläufig, und die seitherigen Logiker erscheinen da, wo sie sammt und sonders dem an barocken Neuheiten unerschöpflichen Verf. gegenüberstehen, so gewöhnlich mit diesem in hdchster Instanz abfertigenden Titel behangen, daß man, selbst ohne Rücksicht auf das durchgängig Abstoßende der neuen Logik, sich unwillkührlich zu der Annahme hingezogen sieht, der Verf. sei im Grunde nur darauf ausgegangen, überall etwas Neues zu sagen. Schon die vorgestellte Einleis tung hat uns eclatante Proben der Art zur Schau gestellt; die nachstehende Logik selbst umschließt deren in Hülle und Fülle. Rec. kann sich nun nicht entschließen, das System dieser Logik mit derselben Ausführlichkeit Schritt vor Schritt durchzugehen, mit welcher er die Einleitung hier beurtheilt hat. Es ist dies nach der vorangegangenen Kenntnißnahme der Grundlage, auf der das neue Ges bånde fußt, nicht nothwendig, und es ist wegen der

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auf tausend Fremdartigkeiten sich einlassenden Ausführlichkeit nicht möglich. Ein Gleiches haben frühere Rec. mit frühern Schriften des Verf. versucht. Für jeßt geben wir hier nur noch den Plan und die Eintheilung der neuen Logik und diese zerfållt dem Verf. (S. 56.) nach folgenden fünf Rücksichten in fünf Theile.

1) Die Logik ist nach des Verf. Ansicht, wie wir auch schon gesehen,,, eine Anweisung, wie man das ganze Ge,,biet der Wahrheit auf eine zweckmäßige Art in einzelne ,,Theile oder Wissenschaften zerlegen, und eine jede dersels ,,ben gehörig bearbeiten und schriftlich darstellen könne.“ Dieser Haupttheil der Logik heißt daher seiner Hauptbestimmung zufolge die eigentliche Wissenschaftss lehre."

Der Leser wird sich erinnern, daß Rec. schon oben die Bemerkung machte, daß diese vom Verf. gleich Anfangs als die ganze Logik definirte Wissenschaftslehre zu enge sei, indem sie, als die sonst sogenannte Methodenlehre, nur die zweite Hälfte umfasse, und die vorangehende erste, die Elementarlehre, gar nicht mit in den Begriff aufnehme. Diese Bemerkung rechtfertigt der Verf. jezt selbst durch die That. Denn wåre sein Begriff von Logik nicht zu enge, so müßte es bei der eben gedachten Definition, als der alleinigen Wissenschaftslehre, sein Bes wenden haben, und von irgend einem zweiten Theile könne nicht Rede sein. Der Verf. geht aber gleich über seinen aufgestellten Begriff hinaus. Denn:

2),,Die Anweisung, Wissenschaften anzufertigen, würde ,überflüssig sein, wenn wir nicht die Geschicklichkeit håt ,,ten, uns erst mit einer bedeutenden" (wie großen?) ,,Menge von Wahrheiten, welche in diese oder jene Wiss ,,senschaften gehören, bekannt zu machen. Da nun dies

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eben so schwierig sei, als die für die Wissenschaften be,,stimmten Lehrbücher abzufassen: so müssen erst noch Res „geln zur Auffindung gewisser Wahrheiten gegeben were „den.“ Dieser zweite Haupttheil der Logik des Verf. führt

daher den Namen der

Heuristik.“

Erfindungskunst oder der

Die Abfertigung dieses Theiles führt aber den Verf. abermals zu einem vorläufigen dritten hinüber, dieser dritte zu einem vierten, und dieser endlich auch noch zu einem fünften leßten, der dann in der gewöhnlichen Logik der erste ist. So geschieht es, daß unser Verf., weil er gleich unmittelbar von der firen Idee der verkörperten Wissens schaft im Lehrbuche eingenommen ist, den leßten Theil der Logik für das Ganze nimmt, von diesem aber allmåhlig zurück bis zu dem gewöhnlichen Anfange getrieben wird, und dadurch mehr leisten muß, als er von Hause aus gewollt hat. Denn:

3) Um also das Gesagte für die Wissenschaftslehre und die Heuristik zu leisten, ist es nothwendig,,, erst gewisse Bes ,,trachtungen über die eigentliche Natur des menschlichen ,,Erkenntnißvermögens vorauszuschicken." Dieser Theil führt den Namen der menschlichen Erkenntnißlehre."

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Hålt nun der Leser mit dem in diesem dritten Theile Versprochenen das unbedingte Ableugnen der sogenannten Geseze in dem menschlichen Denkgeiste von Seiten des Verf. zusammen, so ist freilich sogleich noch nicht abzusehen, was da für eine Erkenntnißtheorie kommen werde; allein der Verf. ist auch in diesem Puncte so originell neu, daß das Unmögliche wieder möglich werden wird.

4),,Da dies Alles aber sehr zusammengesetzt ist, so ,,seßt es voraus Manches über die Säße und Wahrheiten ,,an sich, über die Vorstellungen, als die Bestandtheile der „Säße und Schlüsse.“ Dieser Theil des Buches heißt demnach die,, Elementarlehre," weil der Verf. „hier ,, ohngefähr dieselben Gegenstände besprechen wird, die in ,,den neuern Lehrbüchern der Logik unter dem Titel der Elementarlehre insgemein verhandelt werden."

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5),,Da es jedoch nicht unmöglich wäre, daß einige ,,der Leser sogar noch daran zweifelten, ob es auch übers

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,,haupt Wahrheiten an sich gebe, oder ob wenigstens uns ,,Menschen ein Vermögen zustehe, dergleichen objective

Wahrheiten zu erkennen; so wird es nicht überflüssig ,,sein, vor allem andern erst noch dies darzuthun.“ Dieser erste Theil der Logik heißt dann „Fundamentallehre."

Dies sind die fünf Haupttheile der Logik, und durch ein allmähliges Herumdrehen steht sie wieder auf den Beis nen vor uns, nachdem sie der Verf. gleich Anfangs auf den Kopf gestellt hatte. Durch dieses Herumdrehen ist aber der Verf. in gar manchen Widerspruch mit sich selbst getreten, und dies ist durch die nun doppelseitig gegebene Ansicht der Dinge unvermeidlich. So z. B. polemis sirt der Verf. da, wo er die Logik unmittelbar noch für eine Anweisung, Lehrbücher anzufertigen, ansieht, gegen die Krugsche Lehre, nach der die Logik von der Fundas mental philosophie abhängig sein soll; jezt aber, nachs dem die Sache eine rückgängige Bewegung genommen, und der Verf. über seinen engen Begriff hinaus in die Elementarlehre, und noch weiter in die FundamentalLehre hineingerathen ist, und da, um für seine Lehrbücher Grund und Boden, d. h. ein Fundament zu legen, ans binden muß, hat sich, ohne von ihm bemerkt zu werden, die gerade entgegengesetzte Ueberzeugung eingestellt. Denn was Krug seine,,Fundamentalphilosophie“ nennt, das ist unserem Verf., der Logik, Metaphysik und noch andere Discipline zu Einem Ganzen zusammengeworfen, die nun als Propådeutik an die Spiße geschobene, alles bedingende,,Fundametallehre," und was auf beiden Seiten Differentes sich zeigen sollte, das ist lediglich auf Rechnung der Verschiedenheit der philosophischen Richtungen zu seßen. Nach dieser umgekehrten Ansicht der gewöhnlichen Dinge könnte also unser Verf. gleich consequent auch die Abhängigkeit der Universitåten von den Elementarschulen in Abrede stellen; würde dann aber, um eine vollendete Universität einzurichten, das Gymnasium vor,

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