Sayfadaki görseller
PDF
ePub
[ocr errors]

im leßten Monate richtet die Kirche unser Nachdenken vor. zugsweise auf die leßten Dinge des Menschen hin. Das Evangelium des drei und zwanzigsten Sonntages stellt uns den Lod vor Augen und zwar in seiner wahs ren Bedeutung unter dem freundlichen Bilde eines Schlas fes. Das Mädchen ist nicht todt, sagt Christus, es schläft nur. Dieses hindert aber nicht, den Tod auch von seiner ernsten und furchtbarsten Seite für die Sünder dar, zustellen und zu betrachten. Das Fest Allerheiligen er hebt unsern Blick zu den seligen Wohnungen der verklårs ten Gotteskinder. Die Freuden des Himmels sind der Gegenstand unserer Betrachtung. Der Allerseelentag senkt unsern Blick hinab zum traurigen Aufenthalte der im Zus stande der Läuterung befindlichen Seelen der Verstorbenen. Den Leiden des Fegfeuers ist unsere Betrachtung gewid met. Endlich führt uns am vier und zwanzigsten und leßs ten Sonntage nach Pfingsten, dem leßten zugleich des ganzen Kirchenjahres die Kirche das Weltgericht, mit dessen Vorbilde, nåmlich dem Strafgerichte, das bei der

gesammelt. Zu dem Segen Gottes melden sich nun auch die
Armen. Ob wir nicht die Pericopen am zweiten Sonntag
nach Pfingsten am zwölften vom barmherzigen Samariter und
mehre andere dieser Beobachtung zu verdanken haben?
Volksfeste, Hochzeiten, Kirchweihfeste und Gastereien werden
um diese höhere Jahreszeit häufiger. Die Pericoven vom Abend.
mahle, vom Hochzeitmahle, von dem Gastmahle Simons des
Pharifäers, des Zachäus, der Schwestern des Lazarus mögen
zum Theil dadurch veranlaßt worden sein.
Im Herbste kom.
men Krankheiten; die Herbsimonate sind besonders den Kran
ken gefährlich. Die Evangelien am fünfzehnten Sonntag,
achtzehnten, zwanzigsten und drei und zwanzigsten sind ganz
der Zeit gemäß. Im Herbste kam auch die Zeit, wo die
Pächte und Contributionen eingefordert wurden. Der ein und
zwanzigste und zwei und zwanzigste Sonntag mögen ihre Peris
copen dadurch erhalten haben." Ich überlasse es einem Jeden,
fich darüber seine eignen Gedanken zu machen, darf jedoch nicht
unbemerkt lassen, daß der Verfasser des betreffenden Artikels (der
in Form einer Unterredung zwischen mehreren Landgeistlichen
abgefaßt worden ist) am Ende selbst berichtet, daß der Erfin-
der dieser Ideen, Einer der unterredenden Geistlichen, von den
andern Anwesenden belächelt und seine deßfallsigen Ideen für
Producte eines spielenden Wißes ausgegeben worden seien.

"

Zerstörung Jerusalems über das Jüdische Volk erging, vor Augen. In der zweiten Hälfte des Kirchenjahres soll aber außer der Erwägung der leßten Dinge des Menschen uns auch das Lugendbeispiel der Heiligen zu einem christlichen Sinne und Wandel, zur treuen Erfüllung der göttlichen Gebote, zum ernstlichen Streben nach Heiligkeit ermuntern und spornen. Dazu dienen dann die Feste der Heiligen, die im Verlaufe dieser Jahreshälfte gefeiert wer den: das Fest der hh. Apostelfürsten, womit das Anden, ken an alle hh. Apostel verbunden ist, die Feste der selig, sten Jungfrau, Mariä Himmelfahrt und Mariå Geburt und das Fest aller Heiligen, welches lettere auch in dieser Rücksicht seine Bedeutung hat. Die Marienfeste, welche in der ersten Hälfte des Kirchenjahres gefeiert werden, außer Mariå Empfängniß, sind mehr als Feste des Herrn denn der seligsten Jungfrau anzusehen und eignet sich somit ihre Feier auch ganz für die erste Jahreshålfte. Selbst das Fest der Emfångniß Mariå nimmt von der h. Adventzeit, in die es fållt, etwas Characteristisches an, indem es uns die Nähe des sehnlichst erwarteten Erlösers ankün, digt. Es ist der freundliche Morgenstern, welcher der aufgehenden Sonne vorangeht und mehr die Aufmerksam, keit auf diese, als auf sich selber hinrichtet. Daß die Kirche auch in der ersten Hälfte des Kirchenjahres einzelne Feste der Heiligen, obwohl in foro nur wenige, begeht, will gegen den herrschenden Plan nichts verfangen; soll ja doch in dieser Periode nicht ein bloß theoretischer, todter und unwirksamer, sondern ein practischer lebendiger in Liebe wirksamer Glaube in uns herangebracht und ges fördert werden und dazu sind uns die Beispiele eines sol chen Glaubens, wie sie die Heiligen uns aufstellen, kråftige Ermunterungsmittel. Außerdem muß man auch, was ich schon mehrmals bemerkt habe und auch hier wieder zu bemerken ist, in der Anordnung der kirchlichen Zeiten und des entsprechenden Lehr- und Erbauungsstoffes, nur einen gewissen Plan, nicht aber ein strenges vollendetes System

suchen. Ich habe nun meine Aufgabe gelöset. Sollte die Entwicklung und Durchführung des Planes in einzelṛen Theilen, was ich gern zugestehen will, mangelhaft und der Verbesserung fähig und bedürftig sein: so wird es im Interesse der Sache mich sehr freuen, wenn ein Anderer mit einer solchen Verbesserung recht bald hervortritt. Möge mir dann nur das geringe Verdienst bleiben, einen prac. tisch gewiß nicht unwichtigen Gegenstand zur Sprache gebracht und zur bessern Beleuchtung und Ausführung des selben Veranlassung gegeben zu haben.

[ocr errors]

Recensione n.

System der katholischen speculativen Theologie von Dr. Fr. Brenner. Erster Band. Fundas mentirung der katholischen speculativen Theologie. Regensburg, 1837. Verlag von G. Joseph Manz.

Wissenschaftliche Werke wollen vor Allem nicht bloß zur Anzeige gebracht, und nebenher mit einem allgemeinen, unbestimmten, von der Oberfläche geschöpften und durch Nichts belegten Urtheile begleitet sein, sondern auch einer Recension gewürdiget werden, welche auf den Grund eis nes ernsthaften Studiums derselben ein bestimmtes, wiss senschaftlich vermitteltes, gehörig motivirtes und allseitig belegtes critisches Urtheil über dieselben ausspricht. Was die richtige Erfassung der Idee einer Recension betrifft, so wird diese Niemand in Abrede stellen; ob diese Idee ins deß bei nachfolgender Beurtheilung streng festgehalten und durchaus verwirklicht worden, darüber möge der Leser ents scheiden, und je nach dem Befinden der Sache unser Urs theil über die vorliegende Schrift vervollständigen und bes richtigen.

Der erste hier zur Beurtheilung kommende Theil des Werkes, welcher nach d. Vorr. die Fundamentirung der katholischen speculativen Theologie enthält, soll mit dem nachfolgenden zweiten Theile: Construction ders felben, die gesammte katholische speculative Theologie ausmachen.

Voran geht eine Einleitung. Es scheint eine Einleis tung zur Fundamentirung sein zu sollen, weil der als Einleitung überschriebene Abschnitt unter der Haupt

"

überschrift: Fundamentirung der katholischen speculati. ven Theologie vorkommt. Bei nåherem Durchgehen ihres Inhaltes muß sie aber als Einleitung des ganzen Wers kes erscheinen. Wozu sie dienen solle, wird nicht gesagt; es muß sich daher aus dem Inhalte ergeben, und zus gleich, ob sie als Einleitung ihrem Zwecke entspreche oder nicht. Sie bietet auf Seite 8-9 den Begriff der christs lichen speculativen Theologie, der sich als die eigentliche Mitte der Einleitung herausstellt, sofern das Frühere ihm zur Vorbereitung dient, das Nachfolgende aber die Ge staltung des Ganzen auf der Grundlage jenes Begriffes enthält. Hierdurch leuchtet einerseits das Bedeutungsvolle und Einflußreiche der gegebenen Begriffsbestimmung her, vor, und eben darum andererseits die Nothwendigkeit, auch diejenigen Vorbegriffe in's Auge zu fassen, mit Hülfe des rer der Begriff der Wissenschaft selbst gewonnen ward. Christliche speculative Theologie wird bestimmt: „, als eine Lehre von den auf Christus sich gründenden Bekanntmachungen über Gott und fein Verhältniß zur Welt;"— oder auch als: „wissenschaftliche Darstellung der christlichen Glaubenslehren." Dieser Begriff sett voraus den Begriff von Theologie, deren Eintheilung in speculative und practische, und die nähere Bestimmung beider als christlicher Lehren. Theologie ist Erkenntniß Gottes (Seite 2) und Lehre von Gott (S. 6), nicht zu verwechseln mit Religion (eben das selbst). -Auch nicht mit der Erkenntniß der Religion? Ist jede Erkenntniß der Religion eine von der Gottesers kenntniß verschiedene, jene also nimmer Theologie zu nennen? — Wir meinen, daß diejenige Religionserkennt niß eine theologische sei, welche aus der Erkenntniß über Gott abgeleitet wird. Wie könnte sonst auch eine aus der Lehre über Gott abgeleitete Religionslehre den Nas men Theologie erhalten, der ihr S. 6–7 wirklich beige, legt wird. Hier findet sich darüber eine zwar unbestimmte, aber an sich richtige Andeutung:,,Religionslehre = wis senschaftliche Darstellung des religiösen Lebens nach seiner

« ÖncekiDevam »