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„dern sie denkt nur einen Grund zu dem vom Verstande „gedachten Object.”

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,,Die Vernunft denkt kein Object?" — Wo sagt Hermes das? Ist denn der Grund, den sie denkt, kein Object? S. 154 der philos. Einl. heißt es wörtlich: die Vernunft aber denkt in ihrem Begriff mit Nothwendigkeit ein neues Object, und seßt das Object erst durch eben dieses ihr nothwendis ges Denken u. s. w." Und der Herr Albert Kreuzhage läßt den Hermes sagen:,,die Vernunft denkt kein Object." Es will uns beinah scheinen, als habe unser Mann den Hermes im Zusammenhange gar nicht einmal gelesen, sons dern hier einen Saß und da einen Satz herausgelesen, und dieselben zu einer übersichtlichen Darstellung des her. mesischen Systems zusammengestoppelt. Denn diese Dars stellung ist so unter aller Critik, daß man das hermesische System darin gar nicht wieder erkennt.

Unserm Leser wird es nicht auffallen, wenn wir ihm versichern, daß wir es nicht über uns gewinnen können, eine Arbeit, die uns schon genug Selbstüberwindung ge kostet, weiter fortzuseßen. Er hat auch follten wir meinen an den vorgelegten Proben genug, um uns zu glauben, wenn wie ihm versichern, daß wir im Stande wåren, auch forthin von jedem einzelnen Saße, der nicht wörtlich aus der phil. Einl. ausgeschrieben ist, nachzuweisen, daß er gezüchtigt zu werden verdiene. Auf ei nige der empörendsten Unrichtigkeiten und Verfälschungen, die uns auf den nächstfolgenden Seiten in die Augen sta chen, wollen wir hier nur noch hinweisen. Gleich auf der folgenden S. 48 läßt unser Mann Hermes den Bes griff der Substanz aus dem Begriff des Grundes her, leiten, also den Begriff der Substanz zu einem VernunftBegriff machen; „wie denn auch," heißt es da, „die Vernunft, sofern sie theoretisch sei, nur den einzigen Bes griff des Grundes habe, aus welchem die Begriffe der Substanz, der Ursache und Wirkung u. s. w. hervorges gangen. "Dies scheut der Mann sich nicht zu referiren,

während der hermesischen Philosophie die Lehre wesentlich ist, daß dieser Begriff ein Verstandes-Begriff ist, und dies ausdrücklich an mehreren Stellen, auch an der von Herrn A. Kreuzhage citirten, gesagt wird: S. 165 der phil. Einl. heißt es:,,Der Verstand denkt aber ferner.... daß alles, was wir in der Wahrnehmung unterscheiden .... an einem Andern und zwar als Eigenschaft oder Zustand da sei, und daß dies Andere... vor sich d. i. als Substanz... dasei;" und S. 432 lesen wir: „Weil der Verstand die eis gentlichen Objecte des innern und äußern Sinnes, durch die Wahrnehmung derselben genöthigt, als etwas Unselbststån, diges denken muß, so muß er sie, um sie noch als seiend denken zu können, als an einem Andern, das vor sich bes stehe, seiend denken, und muß daher auch dieses selbststäns dige Andere, ungeachtet dieses durch keinen Sinn wahrges nommen wird, als seiend denken. Dieses ist die Ents stehung des Begriffes der Substanz u. s. w.“ Aus dem Begriff des Grundes aber leitet Hermes S. 172 u. ff. den Begriff des Bedingten, den Begriff der Ursache, der Kraft, des Absoluten ab. Und unser Mann schẳmt sich nicht, zu sagen, Hermes habe den Begriff der Substanz aus dem Begriff des Grundes hervorgehen lassen? Er scheut sich nicht, nachdem S. 49 und 50 die hermes sische Lehre gewiß nicht mit Wissen und Willen durch Entstellungen, Verstümmelungen, durch die absurdes sten Combinationen wahrhaft mißhandelt hat, S. 51 als das Resultat der bisherigen Untersuchungen den Saß anzugeben: „Wir halten etwas nothwendig für wirklich, weil wir es nothwendig für wirklich halten.“ Ist denn dieser Saß, der den baarsten Unsinn ausspricht, einerlei mit folgendem:,,Wir halten etwas nothwendig für wirklich, weil wir das nothwendige Fürwirklichhalten dieses Fürwirklichhaltens haben? Und ist dieser Saß in der That das Resultat der bisherigen Untersuchungen über die Wirks lichkeit? Der Leser wolle in der phil. Einl. die Seiten von 192-195 lesen, und sich diese Frage selbst_beant

worten. Herr Albert Kreuzhage scheut sich endlich nicht, Hermes, weil er auf dem Gebiete der theoretischen Vers nunft das Erwünschte nicht gefunden, dasselbe auf dem Gebiete der practischen Vernunft suchen zu lassen: „Wir sind von empirischen Thatsachen ausgehend,“ heißt es bef unserm Manne S. 51,,,wieder zu ihnen zurückgekehrt, mit dem Resultate, daß die theoretische Vernunft für sich allein nicht weiter kommen könne. Also (NB.) müssen wir denn jegt in das Gebiet der practischen Vers nunft übergehen, und hier die Frage aufwerfen: „,,, ob es ein sicheres Fürwahrannehmen aus dem Beweggrunde practischer Zwecke gebe““ (verwiesen wird auf S. 202 der phil. Einl.). Dies referirt der Mann, während Hermes hier in der Fundamentalphilosophie die Grundlage gefunden hat, auf der er ohne Weiteres die ganze Metaphysik, den Beweis für die Wirklichkeit der Innen- und Außen, welt und für das wirkliche Dasein Gottes erbauen kann; dies referirt er, während Hermes überzeugt war, daß die practische Vernunft nie das, was die theoretische Vers nunft nicht vermag, ersehen kann? S. 215 der phil. Einl. heißt es in dieser Beziehung: „Im Gegentheile ist, wie sich hier zeigt, die Möglichkeit aller Pflichtgebote, und folglich aller Nothwendigkeit aus dem Beweggrunde der Pflicht für wirklich und wahr anzunehmen, bedingt durch ein vorläufiges ungezweifeltes Fürwirklichhalten der Welt." Soll aber vielleicht das vorgelegte Res sultat, die absurdeste aller Absurditåten, so wie der angege bene völlig verkehrte Gang der Untersuchung aus den cons fusen, den Hermesischen Untersuchungen an den meisten Stellen völlig fremd gebliebenen, Demonstrationen des Herrn Albert Kreuzhage sich ergeben, (wofür übrigens die Stelle auch nicht das leiseste Anzeichen enthält); so haben wir dagegen nichts zu erinnern.

nun

Sollten in Zukunft gereifte Männer und competente Richter gegen die hermesische Philosophie auftreten; wir werden ihnen mit dankbarer und achtungsvoller Gesinnung Beitschr. f. Philos. u. kath. Theol. 26. §.

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Rede stehen, und die etwa nachgewiesenen Irrthümer in derselben gern und aufrichtig eingestehen; aber mit Beurtheilungen, wie die vorliegende von Herrn Albert Kreuzhage ist, wird sich diese Zeitschrift wenigstens forthin nicht mehr befassen.

Willenschaftliche Erörterungen, Andeutungen und kirchenhistorische Nachrichten.

Gefchichtliche Erörterung des gemeinen und befondern Cenfur-Rechtes in der Erzdiöcele Köln.

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Das Censur Recht, welches gegenwärtig die Kirche und der Staat mit großem Interesse ausüben, ist unseres Wissens etwas den alten Gesetzgebungen Unbekanntes. Man wird sich darüber auch nicht sehr wundern, wenn man nur erwägt, daß eine Censur, insbesondere eine prävenirende Censur, wie fie gewöhnlich jeht ausgeübt wird, erst seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts nach der Erfindung und Verbreitung der Buchdruckerkunst Bedeutung und Anwendung erhalten konnte. Allerdings läßt sich nicht leugnen, daß die Kirchenund Staatsbehörden mit großer Strenge darüber gewacht haben, wie die vielen Titel de haereticis et schismaticis der kirchlichen und Staatsgeseke beweisen, daß keine falschen, schädlichen und gefährlichen, das Kirchen- und Staatswohl bedrohenden und zerstörenden Lehren und Schriften verbreitet würden, und daß sie, wenn dergleichen Schriften und Lehren zum Vorschein kamen, dieselben mit ihrer ganzen Macht, oft mit der fürchterlichsten Strenge beseitigten und unterdrückten *). Wer aber darin eine Censur erkennen wollte, würde die verschiedenartigsten Dinge mit einander verwechseln. Freilich sind die Bücher, welche für den öffentlichen und privaten Gebrauch der Kirche bestimmt wurden, entweder von den Kirchenobern selbst, oder unter deren unmittelbaren Aufsicht und Leitung verfaßt worden; wenn es aber nicht geschehen ist und sie dennoch zu jenem Gebrauche gelangten, so geschah

*) Eine Erörterung dieses Gegenstandes, welcher ein mehrseitiges Interesse darbietet, behalten wir uns für eine andere Zeit vor,

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