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Conrad Pellican und sein de modo legendi et intelligendi Hebraeum von 1501-4.

Alle guten Dinge sind drei; darum nenne ich nach der Fibel von Nigri und dem Wörterbuch von Böhm hier noch das Büchlein, das zum erstenmal Fibel, Grammatik und Wörterbuch in sich vereinigte, und im wesentlichen auf den beiden vorausgenannten beruht. Zur vierten Jubelfeier der Universität Tübingen habe ich es durch Lichtdruck neu herausgegeben, und in der Einleitung erzählt, wie ich das von Wolf vergeblich gesuchte Dictionarium, die von Bresch und Geiger in ihrer Existenz angefochtene Grammatik Pellicans, in Grüningers Druck der Reisch'ischen Margarita philosophica von 1504 wieder aufgefunden habe. Ich will hier nicht die bibliographischen Irrtümer von Wolff, Steinschneider, Fürst, Humboldt hervorheben, die ich dort berichtigt 1); von meiner damaligen Veröffentlichung sind noch einige Exemplare zu beziehen; von dem Photographiedruck habe ich eine grössere Anzahl Abdrücke machen lassen, die ich dem Sonderabdruck der vorangehenden zwei Artikel beifüge. Allerhand Betrachtungen lassen sich an die Beschauung dieser Blätter knüpfen; ich nenne beispielsweise nur die eine warum das so praktische Paradas Verbum ist eins der wenigen, von denen alle Stämme vom Qal bis Hithpael in der hebr. Bibel wirklich belegt sind

פקד digma

mit dem so gut wie nicht hebräischen vertauscht wurde. Eine Geschichte der hebräischen Grammatik ist noch zu schreiben.

Ueber die Verdienste Pellican's orientiert in trefflicher Weise H. L. Strack in der Prot. Real-Encykl. 11. 432-434. Sein von Riggenbach mit gründlicher Einleitung herausgegebenes Chronicon zur Hand zu nehmen, dürfte schon der Auszug (S. 28) ermuntern. Zu seiner beabsichtigten Berufung nach Tübingen sehe man die Notiz bei Roth, Urkunden zur Geschichte der Universität Tübingen, S. 181 und bei Weizsäcker, Lehrer und Unterricht S. 9. - Dass

1) Eine weitere falsche Angabe findet sich in K. Pfaff's Versuch einer Geschichte des gelehrten Unterrichtswesens in Württemberg (Ulm 1842) S. 44, dass Pellikan durch Johann Böhms Wörterbuch und Sprachlehre in den Stand gesetzt worden sei, 1507 die erste hebr. Grammatik (de m. 1. et. int. Hebraea) herauszugeben.

diese von mir wieder ans Licht gezogenen hebräischen Fibeln selbst für die Germanisten Interesse haben, hat Hermann Fischer in der Germania Bd. 37, 108-109 gezeigt. Die Stellen von Nigri (und Pellican) über das Qames sind die bis jetzt ältesten Belege dafür, dass mittelhochdeutschem â schwäbisches o entspricht. Und wenn Nigri das Qames als „schwäbisches a" oder als „ein mittleres zwischen a und o“ und sein Zeichen als einen Strich mit untergesetztem Punkt beschreibt und wenn auf Grund von diesem Pellican für dies Zeichen die Umschreibung å erfindet, so haben sie damit, bewusst oder unbewusst, die richtige bis in die neueste Zeit allen unsern Hebraisten verschlossene Erkenntnis von der Entstehung des Qameszeichens aus. dem Pathach-Strich und Cholem-Punkt vorausgenommen, wie ich das in der Zeitschr. der D. Morgenl. Gesellschaft (1892) 46, 411 f. gezeigt habe. Dass die Alten, auf deren Schultern wir stehen, nicht vergessen werden, liess ich mir die vorstehenden mühseligen Nachforschungen nicht verdriessen.

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Bengel als Gelehrter.

Ein Bild für unsere Tage.

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