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in libro quem Stellam Messiae inscripsit), das weiter als Einleitung, jedenfalls am Anfang die zwei ersten Kapitel des Jesaiah enthielt, und zwar in lateinischer Transkription und mit lateinischer Uebersetzung. Wo existiert dieses Buch noch? hat je ein solches existiert? Geiger und ihm nach Riggenbach sagt einfach: Vgl. über die Ausgabe Esslingen 1477 und das angehängte Alphabet: Steinschneider, Bibl. Handbuch S. 102. Schlagen wir die citierte Stelle nach, so ist dort allerdings und zwar sehr ausführlich ein Werk des Petrus Nigri beschrieben, aber das ist ein deutsches und kein lateinisches Buch mit dem Titel „Stern Messiae", und beim ersten Oeffnen desselben kann sich jeder überzeugen, dass es keineswegs am Anfang die beiden ersten Kapitel des Jesaiah enthält. Gibt es demnach oder hat es wenigstens früher auch eine lateinische Bearbeitung dieses Werkes gegeben, die (nach den Angaben Pellican's müsste man das schliessen) von der genannten nachher genauer zu beschreibenden deutschen Ausgabe sich in Einzelheiten unterscheidet, und jetzt noch viel seltener als die schon sehr seltene deutsche Ausgabe wäre1)? oder ist Pellican in seinen doch so genau lautenden Angaben nichtsdestoweniger ungenau? Für die erstere Annahme kann ein auf den ersten Blick die Frage fast entscheidendes Zeugnis beigebracht werden von keinem geringeren als Reuchlin, der in seinem Gutachten über die Bücher der Juden (1510) den Petrus Nigri anführt „inn seinem buch das er nennet sternen des Messias das selb ist zu latin vnnd zu teutsch gedruckt"; weiter der Umstand, dass bei Saubert (Historia Bibl. Noribergensis 1643), nach ihm bei Beughem (Incunabula 1688), Maittaire, J. A. Fabricius und andern neben der deutschen Esslinger Ausgabe von 1477 eine lateinische Nürnberger aus dem gleichen Jahr aufgeführt wird, beide übrigens unter anderem Titel. In Wirklichkeit verhält sich aber die Sache doch nicht so: es gibt kein lateinisches Buch des Petrus Nigri, das Stella Messiae heissen würde, sondern nur ein deutsches, das an einer Stelle diese Bezeichnung führt eine Ungenauigkeit auf seiten Pellican's und Reuchlin's liegt also vor, sie erklärt sich aber daraus, dass von demselben Verfasser doch auch ein lateinisches Werk existiert, und zwar über denselben Gegenstand, nur freilich unter anderem Titel. Da über beide noch in verschiedenen bibliographischen Werken sehr ungenaue Angaben existieren (mehrere Bibliographen machen aus den 2 Werken deren 3), dieselben sehr selten und für die Geschichte des hebräischen Sprachstudiums von grossem Interesse sind, lassen wir eine kurze Beschreibung derselben hier folgen. Das erste führt Steinschneider a. a. O. auf unter der Bezeichnung: Tractatus ad perfid. Judaeorum exstirpandam, f. min. Essling., Conr. Fyner 1475.

Fürst (Bibl. Jud. III, 33) als: Tractatus contra perfidos Judaeos 1) [L. Rosenthal in München forderte 1884 für ein Ex. 150 M.]

de conditionibus veri Messiae ex textibus hebraicis etc. Esslingen 1475. 4., während der schon angeführte Beughem (Incunabula Amstelodami 1688), ebenso Orlandi (Origine e Progressi della Stampa etc. 1722) Tractatus de Judaeorum perfidiâ Eslingae 1475 und Tractatus de conditionibus veri Messiae contra Judaeos Norib. 1477 et Germanice Eslingae 1477 unterscheidet.

Letztere Unterscheidung ist wie schon angedeutet falsch, die Verschiedenheit der Titel bei Steinschneider und Fürst (bei andern wieder anders) rührt daher, dass der eine seine Bezeichnung des Buchs vom Anfang, der andere aus der Schlussbemerkung genommen hat. Wie die meisten Bücher aus der ersten Zeit der Buchdruckerkunst hat nämlich auch dieses keinen eigentlichen Titel, sondern beginnt gleich auf Seite 1 und zwar mit einer Dedikation: „Ad Reuerendissimum in Christo patrem ac dominum. sancte ecclesie Ratisponensis Episcopum. Prefacio fratris petri Nigri. Ordinis praedicatorum. In tractatum contra perfidos Judeos de conditionibus veri messie .i: christi ul' vncti ex textibus hebraicis. latinorum elementis utcumque figuratis confectum feliciter Incipit." Aus dieser hat Fürst seinen Titel genommen, Steinschneider den seinigen aus der Unterschrift fol. 43 b: Explicit tractatus Ad Judeorum perfidiam exstirpandam confectus per fratrem Petrum Nigri Ordinis praedicatorum Vniuersitatum Montispessulani in francia. salamantine in hispania. friburgensis ac Ingelstetensis In Alamannia . situatarum . Baccalarium in theologia formatum in lingua hebraica proficientem Qui ipso corrigente Inpressus est per discretum ac Industrium virum Conradum Fyner [Feiner] de Gerhussen. In Esslingen Imperiali villa, ac completus Anno ab Incarnacione Domini Millesimo CCCCLXXV die sexta Junij. “

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Diese Arbeit, die nur von kleinem Umfang (43 Bll. klein fol.) in Form einer Abhandlung über Ps. 118, 22 die Quintessenz einer 1474 in Regensburg mit den Juden gehaltenen Disputation enthält, hat Pellican, soweit ich sehe, nicht benützt, sondern die deutsche, welche Peter Schwarz zwei Jahre später ebenfalls in Esslingen durch den gleichen Drucker erscheinen liess. Es ist dies ein stattlicher Quartband von 322 Blättern; die Vorrede beginnt auf der Vorderseite des zweiten Blatts, während die Rückseite des ersten von einem Holzschnitt eingenommen ist, eine Unterredung zwischen einem Juden und Christen, die je von 2 Genossen begleitet sind, darstellend, (er findet sich wieder am Anfang des 8. Traktats) und die Vorderseite leer bleibt. Das Vorwort endigt mit dem Ende von Bl. 8; die nächste Seite enthält einige Regeln über die bei Wiedergabe hebräischer Texte im Buch befolgte Orthographie (s. unten), die Rückseite ziert wieder ein Holzschnitt, Christi Einzug in Jerusalem, der sich ebenfalls weiter hinten im Buch, vor dem 11. Traktat,

noch einmal findet, Bl. 10 bringt die Inhaltsangabe des ersten Traktats und mit Bl. 11 beginnt das erste Kapitel desselben. Den Namen des Verfassers erfahren wir zuerst auf Bl. 4a: „Darumb ich Bruder Peter der minst in prediger orden hab gedacht czů machem (sic) ein Buechlein von den stücken des cristlichen glaubens auß dem alten gesecz wider die yrrung der valschen Jüden von den stücken vnd artiklen. in welichen wir czwitrechtig sindt"; den Titel, den er seinem Buch geben wollte, erst auf Bl. 311b, wo die Unterschrift heisst: Also hat ein endt das buch welichs wirt genēt der stern meschiah czu lob vnd czu eer der heiligen dreyer einigkeit vnd meschiah dem sun gots gemacht mit hilf gotes von Bruder Peter schwarcz prediger ordens. welicher auch ernstlichen bitt alle drücker herren das sich keiner vnderstee diß buch czu drücken. on einen der das corrigir in jüdisch vnd in deüczsch Geschỏe aber, daz einer yem das buch velschet vnd schendet da mit den kristlichen glauben vnd sein person den wil er mit recht für nemen vnd beklagen als eynen velscher vnd veindt de kristlichen glaubens. vnd darum zu eynem czeichen hat er das signet gotes darzu geseczt 1)."

Damit ist ein Blatt und zugleich eine Lage von 8 Blättern zu Ende; unmittelbar auf dieselbe folgt in dem von mir benützten Exemplare der Stuttgarter Bibliothek eine solche von 6 Blättern, welche die im nachfolgenden abgedruckten Regeln über das Lesen und Aussprechen des Hebräischen enthalten, und ebenfalls ohne eigentlichen Schluss mit dem Ende einer Seite und eines Blattes aufhören. Den Beschluss des ganzen bildet auf 6 Blättern die Inhaltsangabe, die also anfängt: „Das buch. Welichs wirt genennet Chochaf hamschiah das ist getůlmeczt eyn stern des Meschiah deß gesalbten suns deß himlischen vaters Wirt genēt ein stern deß meschiah. wann in yem gleich als in einem stern erscheindt die natur vnd die wirdigkeit, der standt vnd das gancz leben deß Meschiah gesalbten suns des almechtigen gottes. Ist gemacht allein auß dem alten gesecz czu einer erclerung vnd bestetigung deß kristlichen glaubens vnd czu einer besserung vnd bekerung der armen Jüden oder czu einer schendtung yrs valschen glaubens vnd hat .xi. tractat". Darauf folgt eine genaue Inhaltsangabe der 11 Traktate und auf Bl. 322 a schliesst das Buch mit den Worten: „Das buch hat gedruckt vndt volendt Conradus feyner vō Gerhausen in der keyserlichen stat Eszling an sant Thomas abent als man czelet vō christi gepurdt Tausent vierhundert vnd siben vnd sibenczigk Jar. Explicit Stella Meschiah." Die letzte Seite bleibt weiss.

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1) Das Signet Gottes sind die drei in einem Quadrat über einander stehenden heiligen Namen und . Ueber ähnliches bei Reuchlin-Anshelm s. Steiff, der erste Buchdruck in Tübingen S. 18 ff.]

Wir mussten auf diese Einzelbeschreibung eingehen, denn nicht alle Exemplare des Buchs scheinen einander ganz gleich zu sein. Ganz dem von uns beschriebenen entspricht das Exemplar, welches Joh. Chr. Wolf von Godofred Thomasius als Geschenk erhielt und aus dem er im IV. Band seiner Bibliotheca Hebraica p. 525-545 ausführliche Stücke abdruckt; ebenso dasjenige der Berliner Bibliothek. Dagegen führt Steinschneider a. a. O. eine uns leider unzugänglich gebliebene Abhandlung an (Commentatio de primis 1. h. elementis a P. Nigro primum in lucem editis, qua .... Ge. God. Beysselium sacr. lit. studios. socium suum ord. ab acad. discedentem gratulabunda comitatur Societas Lat. Altorfiana. 4°. Altorf 1764) und sagt, der Verfasser dieser Gratulationsschrift mache darauf aufmerksam, dass die 6 Blätter mit den hebräischen Wörtern sich nach Wolf (a. a. O.) zwischen Ende und Index, in andern Exemplaren jedoch am Anfang nach der Vorrede befinden; in der That, fügt er hinzu, fehlen sie in einzelnen Exemplaren ganz und gar, ohne dass man es merken kann, weil nämlich nach der gegebenen Beschreibung die Vorrede mit dem Ende eines Blattes und einer Lage endigt. Gesehen habe ich kein derartiges Exemplar, habe aber keinen Grund an der Genauigkeit und Richtigkeit dieser Angabe zu zweifeln; in dem von Pellican benutzten Exemplar standen diese 6 Blätter, diese hebräische Fibel, wie sie Steinschneider mit Recht nennt, auch schon am Ende. Was aber nun Pellican's andere Angaben betrifft, so weiss ich für dieselben keine andere Erklärung, als dass er sie, ohne das Buch selber mehr vor sich zu haben, nur aus der Erinnerung niederschrieb; er schrieb sie aber ungefähr 45 Jahre, nachdem er dasselbe zu seinen ersten hebräischen Studien benützt hatte; kann man sich da wundern, dass seine Angaben über dasselbe, so wichtig es ihm auch allezeit geblieben sein mag, ungenau sind? Sie sind es aber fast in allen Stücken; denn erstlich hat Petrus Nigri (beiläufig bemerkt, so schreibt er und auch Pellican seinen Namen, nicht Niger wie ihn Neuere, Steinschneider, Fürst, Diestel und andere noch immer heissen, obwohl schon der genaue Wolf auf die richtige Namensform aufmerksam gemacht) keinen Abschnitt des Jesaiah libri totius Disputationi praemisit, caput nempe primum et secundum; wohl aber findet sich Jes. 1, 1-9 zu Anfang des ersten Kapitels von Traktat 8 (totius in octavi zu korrigieren, wäre eine Verschlimmbesserung). Zweitens kann Pellican zwar sagen, dass er das Hebräische an dieser Stelle latinis impressa litteris" gelesen habe, da Feiner zwischen lateinischer und deutscher Druckschrift selbstverständlich noch nicht unterscheidet, um so unrichtiger ist es aber, wenn er fortfährt: et habebant singulae hae dictiones subscriptam interpretationem latinam; denn einmal ist die Uebersetzung deutsch, und weiter steht sie nicht unter, sondern

über den entsprechenden hebräischen Worten; endlich gehts an der betreffenden Stelle nicht so weiter per dua capita", sondern wie gesagt nur bis v. 9; die nächste Stelle aus Jesaiah, die im dortigen Zusammenhang gegeben wird, ist aus Kap. 5, das Lied vom Weinberg; aus Jes. c. 2 findet sich ein Citat an einem anderen Ort, nämlich 1-4 im zweiten Kapitel des 11. Traktats. Dass aber Pellican trotzdem kein anderes Buch als eben dieses deutsche meint, und dass keine lateinische Ausgabe desselben existiert hat, dürfte meines Erachtens unwiderleglich feststehen1); ebenso zweifle ich nicht, dass jeder, der sich für die Geschichte der hebräischen Sprachstudien interessiert, gerne diese erste, vor 400 Jahren gedruckte deutsch-hebräische Fibel lesen wird, und bedaure ich nur, nicht auch zugleich von der Schönheit der zum Druck verwendeten deutschen und hebräischen Typen und der Güte des dabei gebrauchten Papiers eine Anschauung geben zu können. Ausdrücklich sei zum Schlusse noch bemerkt, dass die beiden hier besprochenen Drucke des Conrad Feyner von Esslingen die ersten, ja die einzigen deutschen Drucke des XVten Jahrhunderts sind, in denen hebräische Buchstaben und Worte sich finden, daher man es um so weniger verargen wird, wenn in unserer Zeit der Jubiläen auch auf eine solche 400jährige typographische Merkwürdigkeit die Aufmerksamkeit wieder gelenkt wird.

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Es steet czu wissen das fünf buchstaben sindt in disem alphabet weliche sindt czwifeldigt vnd sindt die kaf, mem, nün, pe vnd zadiq vñ habn sich in solicher weiß das vnd' yen das krum seczt man

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1) [In PRE2 11 (1883) 432 A. 1. hat H L Strack seither dieselbe Berichtigung mitgeteilt; und trotzdem scheint sie mir jetzt nicht mehr so sicher; Pellican könnte auch den Tractatus gemeint und mit dem Stern verwechselt haben; denn auch im Tractatus findet sich Jes. 1 bl. 29 b-30 b u. Jes. 2, 1-4 bl. 25 b. Wichtig ist nur zu wissen, dass es nicht 3, sondern nur 2 Werke des Nigri giebt, den lateinischen Tractatus von 1475 und den deutschen Stern von 1477.]

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