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mal., und sagt, daß es aus fünf Ursachen geschehen könne: manchmal infolge des Wachsens des Hungers, wie sich auch die Hirsche und andere Tiere bisweilen in die Nähe der Menschen wagen; manchmal infolge ihrer wilden Kräfte, und zwar in kalten Gegenden, und auch wenn sie Junge haben. Aber weil dies nicht zur Sache gehört, sagen wir, daß es durch Täuschung seitens der Dämonen geschieht, wenn Gott wegen der Sünde ein Volk straft, nach Lev. XVI:,,Wenn Ihr meine Gebote nicht tut, werde ich unter Euch die Tiere des Feldes schicken, die sollen Euch fressen und Eure Herden;" Deut. XXXII:,,Die Zähne der Bestien werde ich gegen sie schicken mit Wut."

Aber auf welche Weise geschieht es? Sind es wahre Wölfe oder Dämonen in den so scheinenden Gestalten? Es wird gesagt, es sind wahre Wölfe, werden aber von Dämonen besessen, oder von ihnen angetrieben auf zwiefache Weise: einmal ohne Handlung von Hexen, wie es den zweiundvierzig Knaben erging, die von den zwei aus dem Walde hervorstürzenden Bären zerfleischt wurden, weil sie den Propheten Elisa verspottet hatten, indem sie riefen: „Kahlkopf, komm' herauf" etc; ebenso war es mit dem Löwen, der den Propheten zerriß, weil er Gottes Befehl nicht ausführte, Könige I, 13: ferner die Geschichte von dem Bischofe zu Wien, der vor der Himmelfahrt des Herrn einen öffentlichen Bettag einsetzte, weil Wölfe in die Stadt drangen und auf offener Straße die Leute zerrissen.

Dann geschieht es auch durch Gaukelei der Hexer, wie Guilelmus a. a. O. von einem Manne erzählt, der glaubte, er würde zu gewissen Zeiten in einen Wolf verwandelt, wo er sich in Höhlen verbarg. Denn dorthin ging er zu bestimmten Zeiten, und während er ruhig darin blieb, schien es ihm, daß er zum Wolfe geworden sei,

umherlaufe und die Kinder zerrisse; er glaubte fälschlich, er wandle träumend umher, während das in der Tat nur ein Dämon wirkte, der einen Wolf besessen gemacht hatte; und er blieb so lange geistesgestört, bis man ihn geraubt im Walde liegen fand. Daran ergötzt sich der Dämon, daß er den Irrtum der Heiden, welche glaubten, Männer und alte Weiber würden in Tiere verwandelt, wieder auffrischt.

Daher kann man entscheiden, daß derlei durch besondere göttliche Zulassung und die Hilfe der Dämonen und nicht aus natürlichem Mangel geschieht, da sie durch keine Kunst oder Macht verwundet oder gefangen werden können, wie auch Vincencius, Spec. hist. VI, 40, erzählt:,,In Gallien raubte vor Christi Fleischwerdung und vor dem punischen Kriege ein Wolf ein Schwert aus der Scheide zur Zeit der Vigilie."

Dass die Hexen-Hebammen die Empfängnis im Mutterleibe auf verschiedene Weisen verhindern, auch Fehlgeburten bewirken, und, wenn sie es nicht tun, die Neugeborenen den Dämonen opfern, elfte Frage.

Fünftens, sechstens und siebentens zugleich wird die oben genannte Wahrheit durch vier erschreckliche Handlungen bewiesen, welche die Weiber an den Kindern in und außer dem Mutterleibe vollbringen; und da die Dämonen solches durch Weiber und nicht durch Männer zu tun haben, deshalb will jener unersättliche Mörder lieber Weiber als Männer sich verbinden. Und es sind folgende Werke:

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Nämlich die Kanonisten (mehr als die Theologen) sagen, wo sie a. a. O. von der Hexenhinderung sprechen, daß nicht nur dabei Hexerei geschieht, daß einer die eheliche Pflicht nicht erfüllen kann, worüber oben gehandelt ist, sondern es auch geschieht, daß ein Weib nicht empfängt, oder wenn sie empfängt, sie dann eine Fehlgeburt tue; und hinzugefügt wird noch eine dritte und vierte Art, daß, wenn sie keine Fehlgeburt verursachen, sie die Kinder auffressen oder dem Dämon preisgeben.

Über die beiden ersten Arten ist kein Zweifel, da durch natürliche Mittel, z. B. durch Kräuter und andere Mittel, ein Mensch ohne Hilfe der Dämonen bewirken kann, daß ein Weib nicht gebären oder empfangen kann, wie oben augeführt ist. Aber betreffs der beiden anderen, daß auch solches von Hexen bewirkt werde, ist zu reden; und es ist nicht nötig, Argumente vorzubringen, da die klarsten Indizien und Erprobungen es glaublicher machen.

Betreffs der ersten Art, daß bestimmte Hexen gegen die Weise aller Tiere, außer den Wölfen, Kinder zu zerreißen und zu verschlingen pflegen, ist der Inquisitor von Como (zu nennen), dessen oben Meldung geschehen, und der uns erzählt hat, er sei deshalb von den Einwohnern der Grafschaft Barby zur Inquisition gerufen worden, weil jemand, als er sein Kind aus der Wiege verloren hatte, durch Aufpassen zu nächtlicher Weile eine Versammlung von Weibern gesehen und wohl gemerkt hatte, daß sein Knabe getötet, das Blut geschlürft und er dann verschlungen wurde. Darum hat er, wie früher erwähnt, in einem Jahre, welches war das jüngst vergangene, einundvierzig Hexen dem Feuer überliefert, während einige andere nach der Herrschaft Sigismunds, des Erzherzogs von Österreich, flohen. Zur Bestätigung dessen sind da gewisse Aufzeichnugen von Joannes Nider in seinem Formicarius, dessen Bücher, wie er selbst,

noch in frischem Andenken stehen; daher solches nicht, wie es scheinen möchte, unglaublich ist; auch deshalb nicht, weil die Hebammen hierbei den größten Schaden bereiten, wie reuige Hexen uns und anderen oft gestanden, indem sie sagten:,,Niemand schadet dem katholischen Glauben mehr als die Hebammen. Denn wenn sie die Kinder nicht töten, dann tragen sie, gleich als wollten sie etwas besorgen, die Kinder aus der Kammer hinaus, und sie in die Luft hebend opfern sie dieselben den Dämonen.“

Die Art aber, die bei solchen Schandtaten beobachtet wird, wird im siebenten Kapitel des z weiten Teiles klar werden, der in Angriff genommen werden muß, nachdem vorher eine Entscheidung der Frage über die Zulassung Gottes vorausgeschickt ist. Denn es ist am Anfange gesagt worden, daß notwendig dreierlei zur Vollbringung der Hexentat gehöre: der Dämon, die Hexe und die göttliche Zulassung.

Ob die Zulassung Gottes zur Hexerei nötig sei, zwölfte Frage.

Darauf ist die göttliche Zulassung zu betrachten, worüber viererlei gefragt wird: ob es nötig sei, daß die Zulassung zur Vollbringung der Hexerei mitwirke; zweitens, daß Gott mit Recht zuläßt, daß eine von Natur sündhafte Kreatur auch Hexenwerke und andere erschreckliche Schandtaten vollbringe, mit Voraussetzung zweier anderer Zulassungen; drittens, daß die Schandtaten der Hexereien alle Übel, die Gott geschehen läßt, übersteigen; viertens, wie dieser Stoff dem Volke vorzupredigen sei.

Über die dritte Hauptfrage dieses ersten Teiles, bezüglich der göttlichen Zulassung, wird untersucht: ob die Annahme der göttlichen Zulassung bei diesen Werken der Hexer so gut katholisch sei, daß das Gegenteil, nämlich sie zu verwerfen, durchaus ketzerisch sei? Und es wird bewiesen, daß es nicht ketzerisch sei, zu behaupten, daß Gott dem Teufel bei solchen Hexentaten eine solche Macht nicht erlaubt. Denn das zurückzuweisen, was dem Schöpfer zur Schande ausschlagen kann, ist gut katholisch und nicht ketzerisch. Aber zu lehren, daß dem Teufel keine solche Macht, den Menschen zu schaden, zugelassen werde, ist gut katholisch. Beweis: weil die gegenteilige Behauptung dem Schöpfer Schande zu bereiten droht. Denn es würde folgen, daß nicht alles der göttlichen Vorsehung unterworfen sei, deshalb, weil jeder weise Vorseher, so weit er kann, den Mangel und das Böse von denen ausschließt, die ihm am Herzen liegen. Wenn aber das, was durch Hexenwerk geschieht, falls es von Gott erlaubt wird, von ihm nicht ausgeschlossen wird, dann würde, wenn es nicht ausgeschlossen wird, Gott kein weiser Vorseher sein, und so ist nicht alles seiner Vorsehung unterworfen: weil aber das falsch ist, so ist auch das falsch, daß Gott es zuläßt.

Ferner: er läßt zu, daß etwas geschieht, was er entweder verhindern könnte, wenn er wollte, oder was er nicht verhindern kann, auch wenn er wollte: aber keines von beiden kann sich mit Gott vertragen; das erste nicht, weil ein solcher neidisch genannt wird; das zweite nicht, weil ein solcher ohnmächtig heißt. Dann wird nebenbei gefragt: das und das Hexenwerk traf den Peter; Gott konnte es hindern, aber er tat es nicht: also ist Gott neidisch, oder er kümmert sich nicht um alle Menschen? Wenn er es aber nicht hindern konnte, auch wenn er wollte, dann ist er nicht allmächtig: was alles zu lehren,

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