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geizes, man sehe, wie viel mehr mit Recht er nicht die Einzelzulassungen bei den Werken der Hexen geschehen läßt, wegen der größeren Sünden bezüglich gewisser Umstände. Denn die Werke der Hexen überschreiten in verschiedener Hinsicht die Sünde des Engels und der ersten Eltern, wie sich im zweiten Teile zeigen wird.

Aber auch der Umstand, daß die Vorsehung Gottes mit Recht zuließ, daß der erste Mensch versucht würde und sündigte, kann aus dem, was von den gefallenen Engeln gesagt ist, genügend ersehen werden. Denn wie zu demselben Ende Engel und Mensch geschaffen und in der Freiheit des Willens gelassen waren, so daß sie den Lohn der Glückseligkeit nicht ohne Verdienst empfangen sollten, deshalb — wie der Engel vor dem Falle nicht bewahrt war, daß die Macht des Sündigens an dem einen und die Macht der Gnade an dem anderen zum Ruhme des Universums sich offenbarte deshalb mußte es so auch am Menschen geschehen.

Daher sagt S. Thomas II, 23, 2:,,Das, wodurch Gott lobenswert erscheint, darf durchaus nicht gehindert werden." Aber auch in den Sünden erscheint Gott lobenswert, da er aus Mitleid schont und mit Gerechtigkeit straft: daher durfte die Sünde nicht gehindert werden.

Nur kurz und rekapitulierend wollen wir zur Sache zurückgehen und sagen, daß aus vielen Gründen die gerechte Vorsehung Gottes den Menschen hierbei zuläßt: erstens, daß Gottes Macht gezeigt werde, der allein unwandelbar ist; jede Kreatur aber ist wandelbar. Der zweite Grund ist, daß die Weisheit Gottes geoffenbart werde, die es versteht, aus dem Schlechten das Gute hervorzubringen, was nicht hätte geschehen können, wenn Gott die Kreatur nicht hätte sündigen lassen: drittens, daß Gottes Gnade ersichtlich werde, in welcher Christus durch seinen Tod den verlorenen Menschen befreit hat;

viertens, daß Gottes Gerechtigkeit gezeigt werde, die nicht nur den Guten Belohnungen, sondern auch den Bösen Strafen zuteilt; fünftens, daß der Mensch nicht in schlechteren Verhältnissen sei als die anderen Kreaturen, welche Gott alle so leitet, daß er sie nach eignen Trieben handeln läßt; daher mußte er auch den Menschen im eignen Willen lassen; sechstens ist es das Lob des Menschen, das Lob nämlich des Gerechten, der (das Gesetz) übertreten konnte und es nicht tat; siebentes ist es die Zier des Universums, weil, wie dreifaches Übel gefunden wird, nämlich der Schuld, der Strafe und der Schädigung, so im Gegensatze dazu dreifaches Gut: der Sittlichkeit, der Freude und des Nutzens. Denn durch die Schuld wird die Sittlichkeit, durch die Strafe die Ergötzung, durch den Schaden der höchste Nutzen gehoben; und dadurch ist die Antwort auf die Argumente klar.

Lösungen der Argumente.

Erstens, wenn es heißt, zu behaupten, daß dem Teufel die Macht zugestanden wurde, die Menschen zu schädigen, sei ketzerisch, so ist vielmehr das Gegenteil klar, daß, wie die Behauptung, Gott ließe nicht zu, daß der Mensch nach der Freiheit des Willens sündige, wenn er will, ketzerisch ist, ebenso auch die Behauptung, er lasse die Sünden ungerächt: dies aber geschieht durch die Macht, den Menschen zu schaden, zur Strafe der Schlechten und zur Zierde des Universums, nach dem Worte des Augustinus, Soliloq.:,,Du hast befohlen, Herr, und so ist es, daß niemals die Schmach der Schuld ohne den Ruhm der Rache sei."

Der Beweis des Argumentes vom weisen Vorseher gilt nichts, der soviel als möglich den Mangel und das Böse ausschließt, weil es etwas anderes ist mit dem, der

Einzelsorgen hat und mit dem allgemeinen Vorseher: denn der erstere kann aus dem Bösen nicht das Gute hervorbringen, wie es der allgemeine Vorseher tut, was aus dem Vorhergehenden klar geworden ist.

Zweitens hat es sich klärlich gezeigt, daß die Macht wie die Gutheit und Gerechtigkeit Gottes daraus erhellten, daß er das Böse zuläßt. Wenn daher gesagt wird, Gott kann das Böse entweder verhindern oder nicht, so wird gesagt, er kann es, aber er braucht es nicht, nach den vorher aufgestellten Gründen. Auch gilt der Einwurf nichts, wenn es heißt, also will er, daß Böses geschehe, wenn er es verhindern kann, aber nicht verhindern will: gilt nichts, weil, wie in den Argumenten für die Wahrheit aufgestellt ist, Gott das Böse nicht wollen kann; noch will er, daß das Böse geschieht, noch will er, daß das Böse nicht geschieht, sondern er will zulassen, daß das Böse geschehe, und zwar wegen der Vollkommenheit des Universums.

Drittens: Augustinus und der Philosoph sprechen von der menschlichen Erkenntnis, für die es aus zwei Gründen besser ist, das Böse und Gemeine nicht zu erkennen: erstens weil wir dadurch bisweilen von der Erwägung des Bösen abgezogen werden, und dies geschieht, weil wir nicht vieles zugleich erkennen können; und auch aus dem Grunde, weil das Erwägen des Bösen den Willen manchmal zum Bösen wendet. Dies hat aber in Gott keinen Raum, der alle Werke der Menschen und Hexer erkennt, ohne ein Fehl.

Viertens: Der Apostel will die Sorge Gottes von den Ochsen fern sein lassen, um zu zeigen: weil die vernunftbegabte Kreatur durch den freien Willen Gewalt hat über ihre Handlungen, wie gezeigt ist, deshalb hat Gott, damit ihr etwas zur Schuld oder zum Verdienste angerechnet und ihr danach Strafe oder Belohnung zuteil

würde, besondere Vorsehung walten lassen über ihr, wonach Unvernünftiges nicht der Vorsehung unterworfen ist.

Aber behaupten zu wollen, daß die Einzelwesen unter den unvernünftigen Kreaturen auf Grund jener Autorität nicht der Vorsehung Gottes teilhaftig würden, wäre Ketzerei, weil das behaupten hieße, daß nicht alles der göttlichen Vorsehung untergeben sei, gegen das Lob der göttlichen Weisheit in der Schrift, die von Ende zu Ende kräftig wirkt und alles lieblich fügt; und es wäre der Irrtum des Rabbi Moses, wie in den Argumenten für die Wahrheit klar geworden.

Fünftens, weil der Mensch nicht der Einrichter der Natur ist, sondern nur die natürlichen Handlungen seiner Kunst und Kraft zu seinem Gebrauche verwendet, deshalb erstreckt sich die menschliche Vorsehung nicht auf das Notwendige, was von Natur geschieht, wie z. B. daß morgen die Sonne aufgeht; worauf sich jedoch die Vorsehung Gottes erstreckt, weil er selbst der Urheber der Natur ist. Daher würden auch die natürlichen Fehler, auch wenn sie aus dem Laufe der Natur hervorgingen, doch der göttlichen Vorsehung unterworfen sein, weshalb auch Demokritos und die andern Naturphilosophen irrten, die allein der Notwendigkeit des Stoffes zuschrieben, was auf Erden geschah.

Endlich, mag auch alle Strafe wegen der Sünde von Gott verhängt werden, so werden doch nicht immer die größten Sünder von Hexereien getroffen, entweder, weil der Teufel nicht will, daß er die peinige und versuche, die er mit Fug und Recht als die Seinigen ansehen kann, oder deshalb, daß sie nicht zu Gott eilen, nach dem Worte: ,,Vervielfältigt sind die Schwächen, danach sie (zu Gott) geeilt sind etc.;" und daß jede Strafe von Gott wegen der Sünden verhängt wird, ist ersichtlich aus den folgenden

Der Hexenhammer I.

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Worten des Hieronymus:,,Alles, was wir leiden, verdanken wir unseren Sünden."

Jetzt wird nun erklärt, daß die Sünden der Hexer schwerer sind als die der bösen Engel und der ersten Eltern. Wie daher Unschuldige gestraft werden infolge der Schuld der Eltern, so werden auch viele Unschuldige geschädigt und behext wegen der Sünden der Hexer.

Die Erschrecklichkeit der Hexenwerke wird betrachtet. Der ganze Stoff verdient, gepredigt zu werden, vierzehnte Frage.

Betreffs der Erschrecklichkeit jener Verbrechen wird gefragt, ob die Schandtaten der Hexen alle Übel, die Gott zuläßt und von Anfang der Welt bis jetzt hat geschehen lassen, sowohl an Schuld als an Strafe und Schaden übertreffen? Und es scheint, nein, besonders bezüglich der Schuld. Denn die Sünde, die jemand begeht und die er leicht hätte vermeiden können, übertrifft die Sünde, die ein anderer Mench begeht und die er nicht so leicht vermeiden konnte. Es ist klar aus Augustinus, de civ. dei:,,Groß ist im Sündigen die Ungleichheit, wo die Leichtigkeit im Nichtsündigen so groß ist." Aber Adam und mehrere andere, die in einem gewissen Zustande der Vollkommenheit oder auch Gnade sündigten, hätten wegen des Beistandes der Gnade das Sündigen vermeiden können, besonders Adam, der in der Gnade geschaffen war; leichter als die meisten Hexen, die derartige Geschenke nicht empfangen haben. Also übertreffen die Sünden jener alle Schandtaten der Hexen.

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