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hauptungen aufstellen, wie man sieht, nicht gleichermaßen sich zu solchen Irrtümern stellen, insofern die einen es tun aus bloßer Unkenntnis des göttlichen Rechtes, und andere, auch genügend unterrichtet, noch schwanken und unschlüssig sind und vollständig nicht zustimmen wollen, und da Irrtum im Geiste noch keinen Ketzer macht, wenn nicht Verstocktheit des Willens dazu kommt, so ist auch zu sagen, daß sie nicht in gleicher Weise von dem Verdachte des Verbrechens der Ketzerei getroffen werden. Freilich wenn sie meinen, sie könnten auf Grund ihrer Unwissenheit frei ausgehen, so mögen sie ein wenig bedenken, wie schwer die sündigen, die aus solcher Unkenntnis sich vergehen. Denn wie vielfältig auch die Unwissenheit sei, kann doch die Unwissenheit, mag sie auch noch so beschaffen sein, in den Seelsorgern nicht unbesiegbare Unwissenheit genannt werden, oder teilweise Unwissenheit, nach den Philosophen, die von Theologen und Juristen ignorantia facti genannt wird; sondern die Unwissenheit in ihnen gilt für eine allgemeine, die Unwissenheit betreffs des göttlichen Gesetzes, weil sie das betrifft, was jeder mit Recht von dem göttlichen Gesetze zu wissen gehalten ist: dist. 43. Papst Nicolaus: ,,Die Ausstreuung des himmlischen Samens ist uns gegeben: wehe, wenn wir ihn nicht streuen, wehe, wenn wir schweigen." Denn sie sind gehalten, Kenntnis zu haben von der Heiligen Schrift: dist. 36 per totum, und dazu von der Unterrichtung der Seelen der Untergebenen: ibid. c. 2 § ecce und § si vult; mag auch nach Raymundus, Hostiensis und Thomas nicht verlangt werden, daß sie gewaltige Kenntnisse haben; aber doch kompetente, d. h. genügende, ihre Pflicht zu erfüllen.

Doch ist zu einigem Troste für sie, wenn sie nur die früheren Schädigungen durch späteren Segen wieder gut machen, zu bemerken, daß diese Unwissenheit im Recht, mag sie bisweilen affektiert und stolz genannt werden,

affektiert, d. h. freiwillig, zwiefach genannt wird, weil bisweilen mit Kenntnis der Absicht, bisweilen ohne Kenntnis der Absicht. Die erstere zwar entschuldigt nicht, sondern verdammt, vorüber der Psalmist: Er wollte nicht einsehen, auf daß er gut handelte'; die zweite mindert das Freiwillige und so auch die Sünde, weil sie geschieht, wenn jemand gehalten ist, etwas zu wissen und nicht weiß, daß er gehalten ist, wie es auch mit Paulus war, Timoth. 1, 1.,Mir ist Barmherzigkeit widerfahren, weil ich es unwissentlich tat im Unglauben'. Weil sie jedoch affektiert indirekt heißt, weil der Betreffende wegen anderer Beschäftigungen das zu lernen unterläßt, was zu wissen er gehalten ist und nicht arbeiten will, eifrig dies zu lernen, und nicht ganz entschuldigt, sondern nur zum Teil, und auch nach Ambrosius über jene Stelle Röm. 2,Weißt Du nicht, daß die Güte Gottes Dich zur Buße führt, der sagt, Du sündigst sehr schwer, wenn Du sehr schwer unwissend bist, d. h. sehr gefährlich: deshalb, und besonders jetzt in unsren Zeiten, wollen wir, den Seelen in der Gefahr zu Hilfe kommend, alle Unwissenheit verjagen und das härteste Gericht, das uns bevorsteht nach Ablegung der Rechenschaft und dem uns anvertrauten Pfunde, immer vor Augen haben, daß nicht auch in uns die Unwissenheit sich erweise als üppig und stolz (metaphorisch nennen wir Menschen üppig oder stolz [supinus = zurückgebeugt], die nicht einmal das sehen, was vor ihnen liegt). Es sagt nämlich Cancel larius in seinen Flores regularum moralium in der zweiten Regel, daß strafbare Unkenntnis des göttlichen Rechtes nicht den trifft, der tut, so viel an ihm liegt. Der Grund ist, weil der heilige Geist bereit ist, einen solchen Mann unmittelbar in dem zum Heile Notwendigen, soweit es seine Kraft übersteigt, zu unterrichten.

Der Hexenhammer I.

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Bezüglich des ersten Argumentes ist die Antwort klar auf Grund des gesunden Verständnisses des Canons.

Bezüglich des zweiten sagt Petrus de Taranthasia:,,Infolge seines großen Neides, mit dem er gegen den Menschen damit ankämpft, würde der Teufel schlechterdings alles vernichten, wenn Gott es zuließe." Daß ihm aber Gott einiges erlaubt und einiges nicht erlaubt, das verursacht dem Teufel selbst größere Schmach und Mißfallen, weil Gott in allen Stücken ihn benützt zur Offenbarung seines Ruhmes gegen seinen Willen.

Bezüglich des dritten wird gesagt, daß der Änderung des Körpers in einen krankhaften Zustand oder einer andern Hexentat stets eine örtliche Bewegung vorausgeht, insofern der Dämon, durch die Hexe bewogen, bestimmte Aktive, die nämlich verletzen können, sammelt und sie anwendet bei bestimmten Passiven, um Schmerz hervorzubringen oder Schädigung oder eine Unfläterei. Und wenn gefragt wird, ob jene örtliche Bewegung der Dinge durch den Dämon zurückgeführt wird auf die Himmelsbewegung, so ist mit nein zu antworten, weil sie sich nicht bewegen aus natürlicher Kraft, sondern aus natürlichem Gehorsam, da sie der Macht des Dämonen unterworfen sind, der das, was er über die Körper vermag, aus der Macht seiner Natur hat. Vermag, sage ich, nicht daß er dem Stoffe irgend eine substanzielle oder accidenzielle Gestalt verleihen könnte, ohne Beihilfe einer andern natürlichen Sache. Aber weil er mit Zulassung Gottes die Dinge örtlich bewegen und durch Vereinigung von Dingen Schmerz oder eine Eigenschaft hervorbringen kann, deshalb unterliegt die Hexentat nicht der Bewegung des Himmels, so wenig wie der Dämon, mögen ihm auch jene Dinge und Werkzeuge unterliegen.

Zum Vierten ist zu sagen: das Werk Gottes kann durch das Werk des Teufels geschädigt werden, wie wir

jetzt reden von der Hexentat. Aber weil dies nicht möglich ist, außer mit Gottes Zulassung, so folgt nicht, daß der Teufel stärker ist als Gott; endlich auch, daß er sie nicht schädigt durch Gewalt, da er sie sonst auch zerstören könnte.

Fünftens: Es ist einfach bekannt, daß die Himmelskörper nicht die Macht haben, auf die Dämonen einzuwirken, da sie nichts vermögen über ihre Macht hinaus; sondern sie kommen, von Zauberern bei bestimmten Konstellationen angerufen. Das scheinen sie aus zwei Gründen zu tun: erstens weil sie wissen, daß die Macht der Konstellation mitwirke zu der Handlung, die die Magier zu vollbringen wünschen; zweitens tun sie es, um die Menschen zu verleiten, in den Sternen etwas Göttliches zu verehren; aus welcher Verehrung auch vor Zeiten der Götzendienst hervorging.

Endlich sechstens bezüglich der Tragweite des Argumentes über das Gold der Alchymisten ist zu sagen nach S. Thomas 2, 7, in der Lösung eines Argumentes, wo er spricht von der Kraft der Dämonen beim Handeln: möchten auch gewisse substanzielle Formen künstlich geschaffen werden können durch die Kraft des natürlichen agens, wie manchmal die Form des Feuers künstlich ins Holz gebracht wird, so kann dies doch nicht allgemein geschehen, darum, weil die Kunst nicht immer die geeigneten Aktiven mit den geeigneten Passiven vereinigen kann; sie kann jedoch etwas Ähnliches machen. Und so machen die Alchymisten etwas dem Golde Ähnliches, was die äußeren Eigenschaften des Goldes besitzt, aber sie machen kein wahres Gold: weil die substanzielle Form des Goldes nicht kommt durch die Hitze des Feuers, dessen die Alchymisten sich bedienen, sondern durch die Hitze der Sonne am bestimmten Orte, wo die Mineralkraft wirkt; und deshalb hat solches Gold nicht die Wirkung,

die dem Wesen entspricht. Ähnlich ist es auch mit anderen ihrer Handlungen.

Zur Sache. Die Dämonen handeln durch Künste bei den Hexenwerken und können deshalb ohne Hilfe eines anderen agens keine substanzielle oder accidenzielle Gestalt schaffen, und weil wir nicht sagen, daß die Hexenwerke nicht geschehen können ohne Hilfe eines anderen agens, deshalb können sie auch mit solcher Hilfe wahre Eigenschaften der Krankheit oder eines anderen Leidens bewirken. Aber wie diese Beihilfe oder Dienste der Werkzeuge zur Vollbringung einer Hexentat mit den Dämonen mitzuwirken haben oder nicht, wird durch das Folgende klar werden.

Ob der Dämon mit dem Hexer mitwirke, zweite Frage.

Obesgutkatholischsei, zu behaupten, daß zu einer Hexentat immer der Dämon mit dem Hexer mitzuwirken habe, oder ob der eine ohne den andern, wie z. B. der Dämon ohne den Hexer, oder umgekehrt, eine solche Tat vollbringen könne?

1. Und zuerst wird nachgewiesen, der Dämon ohne Hexer: Augustinuslib. 83 q.: alles, was sichtbar geschieht, kann auch durch untere Mächte der Luft geschehen, wie man glaubt. Aber alle Schädigungen des Körpers sind nicht unsichtbar, sondern vielmehr fühlbar; daher können sie auch von Dämonen bewirkt werden.

2. Außerdem verursachte die Schädigungen, welche Job nach der Bibel trafen, als Feuer vom Himmel fiel und die Sklavenschar samt den Schafherden mit einem Schlage

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