Sayfadaki görseller
PDF
ePub

göttlicher Zulassung oder aus irgend einem andern, verborgenen Grunde die Bosheit der Dämonen hierbei mitwirkt, mit denen die Hexenweiber einen Pakt geschlossen haben.

Aber zum weiteren Verständnis der Lösungen werden einige Zweifel behoben, durch deren Beseitigung die Wahrheit noch mehr erhellen wird. Es scheint nämlich erstens das oben Gesagte zu widersprechen, daß geistige Substanzen Körper nicht in irgend eine natürliche Form umwandeln können, außer durch Beihilfe eines anderen Agens; also wird das viel weniger die wenn auch noch so starke Vorstellung der Seele bewirken können. Außerdem gibt es einen Artikel, der an den meisten Universitäten, besonders aber in Paris, verdammt ist, welcher lautet, daß ein Beschwörer ein Kamel durch den bloßen Blick in die Grube wirft, deshalb, weil, wie höhere Einsichten niedere beeinflussen, so auch eine intellektuelle Seele eine andere und zwar eine sensitive beeinflußt. Ebenso ist noch ein Artikel verdammt, welcher sagt, daß die Außenwelt der geistigen Substanz gehorcht, wenn man es einfach versteht und bezüglich jeder Art der Verwandlung; weil es so allein Gott zusteht, wie früher gezeigt ist.

Nach Erfassung dieser Punkte wird erläutert, in welcher Weise die Zauberei, von der wir reden, möglich sei und wie nicht. Es ist nämlich dem Menschen nicht möglich, durch die natürliche Kraft seiner Seele durch die Augen hindurch eine solche Kraft ausgehen zu lassen, die ohne Vermittlung einer Veränderung des eigenen noch des zwischenliegenden Körpers dem Leibe des Menschen, den er anblickt, Schaden zufügen könnte; besonders da wir nach der allgemeinen Annahme sehen, daß (die Augen) in sich aufnehmen, aber nichts ausgehen lassen. Auch ist es nicht möglich für einen Menschen, daß er durch die natürliche Kraft seiner Seele nach seinem Willen eine Ver

wandlung vollbringe durch Vorstellung in seinen Augen, die durch Vermittelung der Veränderung des Mittelkörpers, der Luft, den Körper des Menschen, den er anblickt, in irgend eine Gestalt verwandeln könne, je nachdem es ihm beliebte; und weil nach diesen beiden vorgenannten Arten kein Mensch den andern bezaubern kann, da keinem Menschen infolge der natürlichen Kraft der Seele eine solche Kraft innewohnen kann, deshalb ist der Versuch, zu beweisen, daß Hexenwerke hervorgebracht werden könnten aus einer natürlichen Kraft, um die Werke der Hexen zu entkräften, welche durch die Macht der Dämonen geschehen, ganz und gar der Wahrheit zuwider. So wird ja auch auf diese beiden Weisen die Zauberei und die Hexerei zurückgewiesen, wie auch die beiden genannten Artikel.

Wie sie aber doch möglich sei, soll hier noch deutlicher ausgeführt werden, wiewohl es schon weiter oben festgesetzt ist. Es kann nämlich geschehen, daß ein Mann oder eine Frau, wenn sie den Leib eines Knaben ansehen, ihn durch Vermittlung des bloßen Anblickes und der Einbildung oder irgend einer sinnlichen Leidenschaft erregen; und weil eine solche mit körperlicher Veränderung verknüpft ist, und die Augen sehr zart sind, weshalb sie Eindrücke sehr leicht aufnehmen, deshalb trifft es sich manchmal, daß durch irgend eine innere Erregung die Augen in eine schlechte Beschaffenheit verändert werden, wobei am meisten mitwirkt eine gewisse Einbildung, deren Eindruck schnell in den Augen sich ausdrückt wegen ihrer Zartheit und wegen der Nachbarschaft des Sitzes der Einzelsinne mit dem Organe der Einbildung; wenn aber die Augen in irgend eine schädigende Beschaffenheit verwandelt sind, dann kann es sich ereignen, daß sie die ihnen benachbarte Luft in eine schlechte Beschaffenheit verwandeln, und dieser Teil

andere, und so fort bis zu der Luft, die den Augen des Knaben, den man ansieht, am nächsten ist; und diese Luft wird bisweilen die Augen des Knaben in den disponierten Stoff, zu dem sie paßt, mehr als in den nicht disponierten, in eine andere, schlechte Beschaffenheit verwandeln können, und durch Vermittlung der Augen andere, innere Teile des Knaben selbst. Daher wird er unfähig sein, Speise zu verdauen, an den Gliedern zu erstarken und zu wachsen. Dies läßt sich durch die Erfahrung handgreiflich zeigen, weil wir sehen, daß ein an den Augen leidender Mensch bisweilen durch seinen Blick die Augen dessen schädigen kann, der ihn ansieht, was daher kommt, daß die mit der bösen Eigenschaft behafteten Augen die Mittelluft infizieren und die infizierte Luft die Augen infiziert, welche auf die kranken gerichtet sind, sodaß in gerader Linie jene Infizierung übertragen wird, gerade in die Augen derer, die (auf die kranken) schauen; wobei die Einbildung des Betreffenden viel tut, welcher meint, er werde durch den Anblick der kranken Augen geschädigt.

Es könnten noch mehr handgreifliche Beispiele angeführt werden, doch lassen wir sie um der Kürze willen weg.

Hiermit stimmt überein eine Glosse über jenes Wort des Psalmisten:,,Welche dich fürchten, werden mich sehen," welche sagt: Große Kraft liegt in den Augen, was sich in der Natur zeigt: ein Tier nämlich, welches gesehen wird, nützt den Gelbsüchtigen; ein Wolf, der zuerst sieht, läßt seine Stimme nicht erschallen. Oder: der Basilisk tötet, wenn er zuerst sieht; er stirbt, wenn er zuerst gesehen wird. Der Grund, weshalb der Basilisk durch seinen Blick den Menschen tötet, ist allein, weil infolge des Anblickes und der Vorstellung in seinem Körper Giftstoff erregt wird, durch welchen zuerst die Augen infiziert

Der Hexenhammer I.

3

werden, dann die umgebende Luft und so ein Teil derselben nach dem andern, bis zu der den Menschen umgebenden Luft; und wenn nun der Mensch diese durch Einatmen in sich aufnimmt, wird er behext und stirbt. Wird aber der Basilisk zuerst vom Menschen gesehen, und der Mensch will ihn töten, so behängt er sich mit Spiegeln; und während der Basilisk hineinblickt, wird die Luft durch die Spiegelung von ihnen aus infiziert und so fort bis sie zum Basilisken kommt, der nun so getötet wird. Aber es ist zweifelhaft, warum der Mensch, der Töter des Tieres, nicht selbst stirbt; hier muß man eine geheime Ursache annehmen.

Dies ist ohne Vorurteil und ohne tollkühne Rechthaberei gesprochen; einzig an die Worte der Heiligen uns haltend, können wir die echt katholische Wahrheit erschließen, daß, was Hexenwerke betrifft, worüber wir gegenwärtig reden, die Hexen immer mit Dämonen zu tun haben und der eine ohne den andern nichts ausrichten kann.

Zu den Argumenten: Betreffs des ersten ist die Antwort über die Zauberei klar.

Über das zweite wird gesagt nach Vincentius, spec. nat. 13, daß die Wunde, infiziert vom Geiste des Mörders durch starke Vorstellung die infizierte Luft anzieht; geht der Mörder vorbei, so fließt das Blut heraus, weil bei der Anwesenheit des Mörders die in der Wunde eingeschlossene Luft, wie sie vom Mörder aus eindrang, bei seiner Gegenwart bewegt wird, durch welche Bewegung das Blut ausfließt. Einige führen noch andere Gründe an, wonach dieses Blutfließen sein (des Ermordeten) Schrei aus der Erde sei über den anwesenden Mörder, und zwar wegen der Verfluchung des ersten Mörders, des Kain.

Zu jener Bemerkung betreffs des Schauders ist zu sagen, daß ein Mensch, der an der Leiche eines getöteten Menschen vorübergeht, von Schauder geschüttelt wird, wenn er jenen auch nicht bemerkt. Das geschieht durch den Geist, der einen wenn auch noch so kleinen Eindruck empfängt und ihn der Seele mitteilt. Aber dies läßt nichts gegen die Werke der Hexen schließen, da alles dies, wie gesagt, auf natürliche Weise geschehen kann.

Drittens, wie oben gesagt, werden die Gebräuche der Hexen zurückgeführt auf die zweite Art des Aberglaubens, die man Weissagung nennt; aber gewisser Dinge sich abergläubisch bedienen bei bestimmten Beobachtungen, wird auf die dritte Art zurückgeführt, deshalb gehört das Argument nicht hierher; endlich auch, weil sie zurückgeführt werden nicht auf jede beliebige Art von Weissagung, sondern auf die, welche durch ausdrückliche Anrufung der Dämonen geschieht; und da dies auch auf viele Arten geschehen kann, durch Nigromantie, Geomantie, Hydromantie etc., worüber zu vergleichen 2, 2, 95, 5, deshalb hat auch diese Weissagung der Hexer, wenn sie auf Hexenwerk sinnen, wie sie eine sehr hohe Natur unter den Verbrechen einnimmt, so auch ein anderes Gericht zu gewärtigen. Wenn daher in der Weise argumentiert wird, daß, weil wir die verborgenen Kräfte der Dinge nicht erkennen können und auch die Hexer auf Geheimes ausgehen, gesagt wird, wenn sie nach Natürlichem strebten, um aus natürlicher Kraft natürliche Wirkungen hervorgehen zu lassen, dann wäre ihnen das, wie sich von selbst versteht, erlaubt; oder auch zugegeben, daß, wenn sie abergläubisch Natürliches erstrebten, nämlich derartige Dinge, auf die sie bestimmte Charaktere und irgendwelche unbekannten Worte aufschreiben, sie sie gebrauchten, um Gesundheit, Freundschaft oder einen andern Nutzen sich zu verschaffen, aber nicht um irgend

« ÖncekiDevam »