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rückschaudern und sie für scheußlich halten. Dies scheint auch die Glosse zu Hesekiel 19 zu bedeuten, wo es heißt:,,Ich werde dich geben in die Hand der Palästiner, d. h. der Dämonen, die sogar erröten über dein Schandleben," worunter sie Laster gegen die Natur versteht. Und wer Augen hat, der sieht, daß man betreffs der Dämonen die Autorität (der Bibel) anerkennen muß. Denn keine Sünde hat Gott so häufig durch plötzlichen Tod an Vielen gerächt (als diese).

Es sagen auch einige, und es wird wirklich geglaubt, daß keiner, der diesem Laster ergeben ist, nachdem er die Zeit des sterblichen Lebens Christi, die sich auf 33 Jahre beläuft, in diesem Schandleben beharrend überschritten hat, erlöst werden kann, außer durch besondere Gnade des Erlösers. Das erhellt daraus, daß man oft unter Achtzigjährigen und Hundertjährigen welche in diesem Laster verstrickt findet, die die Lebenszeit Christi, weil sie eine Zucht sittlichen Lebens war, verachten und kaum jemals ohne die größte Schwierigkeit sich dieses Verbrechens enthalten werden. (??)

Daß aber auch eine Ordnung unter ihnen bestehe auch in Bezug auf die äußeren Pflichten in Hinsicht auf die Anfechtungen, das zeigen ihre Namen. Denn mag auch ein und derselbe Name, nämlich Diabolus, vielfach in der Schrift ausgedrückt werden und zwar wegen ihrer verschiedenen Eigenschaften, so wird doch in der Schrift überliefert, daß diesen unsauberen Taten einer vorstehe, wie auch bei bestimmten andern Lastern. Es ist nämlich der Brauch der Schrift und der Rede, jeden beliebigen unsauberen Geist Diabolus zu nennen, von Dia, d. h. duo (zwei) und bolus, d. h. morsellus (Biß, Tod), weil er zweierlei tötet, nämlich Leib und Seele; und mag es nach der Etymologie griechisch übersetzt werden mit ,,im Gefängnis eingeschlossen", stimmt

das auch zu ihm, denn es wird ihm nicht erlaubt, zu schaden, so viel er möchte. Oder Diabolus gleich Defluens, weil er herabgeflossen oder zusammengestürzt ist, gestaltlich und örtlich. Man nennt ihn auch Daemon, d. h. nach Blut riechend oder blutig, nach Sünden nämlich, nach denen er dürstet und die er begehen läßt durch dreifaches Wissen, wodurch er stark ist, nämlich durch Feinheit seiner Natur, langjährige Erfahrung und Eingebung seitens der guten Geister. Er heißt auch Belial, was verdolmetscht wird mit,,.ohne Joch", oder,,ohne Herrn", weil er nach Kräften gegen den ankämpft, dem er untertan sein müßte. Er wird ferner auch Beelzebub genannt, welches übersetzt wird mit ,,Mann der Fliegen", d. h. der sündigen Seelen, welche ihren wahren Bräutigam Christus verlassen haben. Ebenso heißt er Satanas, d. h.,,Gegner". Daher Petr. I, 2: ,,Euer Gegner, der Teufel geht um" etc. Auch Behemoth, d. h. Bestie, weil er die Menschen bestialisch macht. Der eigentliche Dämon aber der Hurerei und der Fürst jener Unfläterei heißt Asmodeus, was verdolmetscht wird mit „Bringer des Gerichts", weil wegen eines derartigen Lasters ein furchtbares Gericht erging über Sodom und noch vier andere Städte. Der Dämon des Übermutes wird Leviathan genannt, was übersetzt wird mit „Zuga be", weil der Teufel, als er die ersten Eltern versuchte, ihnen im Übermute die Zugabe der Göttlichkeit versprach. Über ihn spricht auch durch Jesaias Mund der Herr: „Ich werde heimsuchen durch Leviathan, die alte, gewundene Schlange." Der Dämon des Geizes und des Reichtums heißt Mam mon, von dem auch Christus im Evangelium gesprochen hat: Matthaeus 6:,,Ihr könnt nicht Gott dienen etc."

Zu den Argumenten: Erstens, daß das Gute ohne das Schlechte gefunden werden kann, aber das

Schlechte niemals ohne das Gute gefunden wird, was gegründet ist auf die Kreatur, die an sich gut ist; und deshalb sind die Dämonen, so weit sie eine gute Natur haben, geordnet in ihren natürlichen (Arten) und in ihren Handlungen.

Zu jener Stelle Job 10 kann man sagen, daß die Dämonen, welche zur Übung abgeschickt sind, nicht in der Hölle, sondern hier in unsrer dunklen Luft sind; deshalb haben sie hier unter sich eine Ordnung, die sie in der Hölle nicht haben werden. Oder man kann auch sagen, daß auch schon alle Ordnung in ihnen aufhört, mit Bezug auf Seligkeitserlangung, wenn sie aus solcher Ordnung unwiederbringlich gefallen sind. Auch kann gesagt werden, daß sie auch in der Hölle eine Machtordnung haben werden, und Ordnung in den Strafen, insofern einige zur Qual der Seelen geschickt werden, und andere nicht. Diese Ordnung wird mehr von Gott sein als von ihnen selbst, wie auch ihre Qualen.

Wenn drittens gesagt wird, daß die höheren Dämonen, weil sie schlimmer gefehlt haben, härter bestraft werden und sie auch diese unreinen Handlungen mehr besorgen müßten, so wird geantwortet: weil die Schuld geordnet wird durch die Strafe, und nicht durch die Tat oder Handlung der Natur, deshalb vermeiden sie solche unsaubern Unflätereien wegen ihrer hohen Natur, nicht wegen ihrer Schuld oder Strafe. Und mögen alle unrein und auf Schädigung erpichte Geister sein, so doch einer mehr als der andere, je nachdem die vorzüglicheren Naturgaben verdunkelt sind.

Zum vierten wird gesagt, daß Eintracht unter den Dämonen herrscht, nicht der Freundschaft, sondern der Bosheit, mit der sie die Menschen hassen und, soweit sie können, Gottes Gerechtigkeit entgegenarbeiten. Denn solche Eintracht findet man unter den Gottlosen, daß sie

denen sich anschließen und sich unterwerfen zur Ausübung der eignen Schlechtigkeit, die sie vorzüglicher an Kräften finden.

Zum fünften: Mag allen gleichermaßen die Sklavenkette schon in der Luft und dann in der Hölle zugeteilt sein, so sind doch deshalb ihre Naturen keineswegs gleichermaßen bestimmt zu gleichen Strafen und gleichen Diensten; im Gegenteil: je höher sie stehen ihrer Natur nach und tüchtiger sind in ihrem Amte, einer um so schwereren Qual sind sie auch unterworfen. Daher Weisheit 6:,,Die Mächtigen werden mächtig Qualen erdulden."

Es dreht sich also die Frage um die Einflüsse der Himmelskörper, wobei drei weitere Irrtümer zurückgewiesen werden, und zwar ist es die fünfte der Reihe nach. Aber zur weiteren Erklärung der Prämissen ist auch jedweden vorgebrachten Einwürfen zu begegnen.

Man fragt nach den Werken der Hexer mit Bezug auf die fünffache Ursache, wobei vier davon zurückgewiesen werden, aus denen sie keinen Einfluß haben können, während die fünfte erschlossen wird, nämlich die Einbildungskraft, aus der sie zu fließen haben, die zwar ihrer Natur nach gut sein mag, dem Willen nach jedoch schlecht ist.

Vier Ursachen aber werden zurückgewiesen gegenüber jenen, die entweder die Existenz der Hexen oder die ihrer Werke leugnen; und zwar sind es die Einflüsse der Himmelskörper, die Motoren dieser Körper und Kreise, die zunehmende Bosheit der Menschen, und die Wirksamkeit von Bildern, Schriftzeichen und Worten.

Woher die Vermehrung der Hexenkünste stamme, fünfte Frage.

Ob es in jeder Hinsicht für gut katholisch erachtet werden könne, daß der Ursprung und die Vermehrung der Hexenwerke sich aus den Einflüssen der Himmelskörper oder der überhand nehmenden Bosheit der Menschen und nicht aus den Unflätereien der Incubi und Succubi herschreibe: und es scheint, aus der eignen Bosheit. Denn Augustinus sagt in dem Buche 9, 83, daß auch die Ursache der Verderbtheit des Menschen auf den Willen zurückgeht, mag dieser nun mit oder ohne Überredungskunst verderbt sein. Der Hexer aber wird verdorben durch die Sünde, also ist die Ursache jener (Tatsache) nicht der Teufel, sondern der menschliche Wille. Ebendavon spricht er im Buche de libero arbitrio, daß jeder selbst der Grund seiner Bosheit ist. Das wird auch mit einer Begründung bewiesen. Die Sünde des Menschen geht aus dem freien Willen hervor, aber der Teufel kann den freien Willen nicht bewegen, denn das würde ja der Freiheit widersprechen. Also kann der Teufel daran nicht schuld sein, so wenig wie an jeder anderen Sünde. Außerdem heißt es im Buche de eccles. dogm.:,,Nicht alle unsre bösen Gedanken werden vom Teufel erweckt, sondern sie erheben sich oftmals aus der Bewegung unsres eignen Willens."

Endlich wird bewiesen, daß (die Hexenwerke) entstehen können aus dem Einflusse der Himmelskörper,

Der Hexenhammer I.

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