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teile disponieren, daß jene Beunruhigung vollständig beseitigt würde. Zum Beispiel könnte der Teufel manchmal einen Menschen mit Beunruhigung durch Traurigkeit so schwach beunruhigen, daß durch irgend welche Kräuter oder Harmonien, welche Beseitigung und Zerstreuung der Geister verursachen könnten, welche Bewegungen der Traurigkeit entgegen sind, jene Traurigkeit beseitigt würde.

Daß aber Augustinus de doctr. christ. 2 die Ligaturen und anderes verdammt, worüber er dort weitläufig schreibt, indem er dies zur Zauberkunst rechnet, dies bezieht sich darauf, daß sie nichts vermögen durch ihre natürliche Kraft. Dies erhellt aus seinen Worten, da er so spricht: ,,Dazu gehören alle Ligaturen und Mittel, welche die Schule der Ärzte verwirft." Hierbei ist hinreichend klar, daß er dieselben verwirft mit Rücksicht auf den Gebrauch, hinsichtlich dessen sie aus ihrer natürlichen Kraft durchaus keine Wirkung haben.

Mit Bezug aber darauf, daß Könige 1, 6 steht, daß Saul, der von Dämonen geplagt wurde, Erleichterung spürte, so oft David die Harfe vor ihm spielte, und daß der böse Geist von ihm wich etc., muß man wissen, daß es wohl wahr ist, daß durch das Spielen der Harfe infolge der natürlichen Kraft der Harmonie die Schwermut Sauls ein wenig gelindert wurde, insofern diese Harmonie in gewisser Hinsicht sein böses Trachten durch das Hören stillte, durch welche Stillung er weniger geneigt zu jener Beunruhigung ward. Daß aber der böse Geist von ihm wich, wenn David die Harfe spielte, geschah durch die Kraft des Kreuzes, was ziemlich deutlich in der Glosse gesagt wird, wo es heißt:,,David war in den musikalischen Gesängen erfahren, verstand sich auf die verschiedenen Tonleitern und war unterrichtet im Konzertieren. Es bedeutet die Einheit der Wesenheit, welche täglich tönt in verschiedenen Weisen. David bezähmte den

bösen Geist durch die Harfe, nicht weil so große Kraft in der Harfe wohnte, sondern im Zeichen des Kreuzes (des Gekreuzigten),*) welcher auf dem Holze der Harfe und mit Ausspannung der Saiten, d. h. der Adern, getragen ward, was schon damals die Dämonen verscheuchte.

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Über die Hexen selbst, die sich den Dämonen unterwerfen, sechste Frage.

Bezüglich der dritten, hierher gehörenden Schwierigkeit, bezüglich der Hexen selbst, die sich den Dämonen unterwerfen, lassen sich mehrere schwierige Fragen aufstellen über die Art, an solche Unflätereien heranzugehen: erstens bezüglich des Dämonen und des von ihm angenommenen Körpers, aus welchen Elementen er gebildet sei; zweitens bezüglich des Aktus, ob immer mit Ergießung des von einem andern anpfangenen Samens; drittens bezüglich der Zeit und des Ortes, ob er es lieber tue zu der einen Zeit als zu einer anderen; viertens ob er sich dabei für die Umstehenden sichtbar verhält; mit Bezug auf die Weiber, ob nur die von den Dämonen besucht werden, welche aus solchen Unflätereien hervorgehen; (oder) zweitens, ob diejenigen, welche von den Hebammen zur Zeit der Geburt den Dämonen preisgegeben werden; drittens ob bei solchen der Liebesgenuß nur gering sei. Da auf dies alles für jetzt nicht zu antworten ist, weil wir (hier) nur auf das Allgemeine bedacht sind und im zweiten Teile des Werkes

*) Meine Texte lesen: sed in signo crucis qui in ligno crucis et cordarum extensione id est venarum gerebatur quae iam tunc demones effugebat.

das Einzelne durch ihre Werke dargelegt wird, wie es erhellen wird aus dem vierten Kapitel, wo von den einzelnen Arten Meldung geschieht, deshalb wollen wir zur zweiten Hauptfrage schreiten, und zwar zuerst, warum bei dem so gebrechlichen Geschlechte diese Art der Verruchtheit mehr sich findet als bei den Männern; und es wird die erste allgemeine Frage sein über die Haupteigenschaften der Weiber; die zweite spezielle, was für Weiber häufiger als abergläubisch und Hexen befunden werden; die dritte, besondere, handelt von den Hebammen selbst, welche alle andern an Bosheit übertreffen.

Bezüglich des ersten Punktes, warum in dem so gebrechlichen Geschlechte der Weiber eine größere Menge Hexen sich findet als unter den Männern, frommt es nicht, Argumente für das Gegenteil herzuleiten, da außer den Zeugnissen der Schriften und glaubwürdiger (Männer) die Erfahrung selbst solches glaubwürdig macht. Wir wollen, ohne das Geschlecht zu verachten, in welchem Gott stets Großes schuf, um Starkes zu verwirren, davon sprechen, daß hierüber von Verschiedenen auch verschiedene, doch in der Hauptsache übereinstimmende Gründe angegeben werden, daher ist auch zur Ermahnung der Weiber dieser Stoff selbst wohl zu Predigten geeignet; und sie sind begierig zu hören, wie die Erfahrung oft gelehrt, wenn man solches nur diskret vorbringt.

Einige Gelehrte nämlich geben diesen Grund an: sie sagen, es gebe dreierlei in der Welt, was im Guten und Bösen kein Maß zu halten weiß: die Zunge, der Geistliche und das Weib, die vielmehr, wenn sie die Grenzen ihrer Beschaffenheit überschreiten, dann eine Art Gipfel und höchsten Grad im Guten und Bösen einnehmen; im Guten, wenn sie von einem guten Geiste geleitet werden, daher auch die besten (Werke) stammen; im Bösen aber, wenn sie von einem schlechten Geiste

geleitet werden, wodurch auch die schlechtesten Dinge vollbracht werden.

Von der Zunge steht es fest, da durch ihre Hilfe die meisten Reiche dem christlichen Glauben unterworfen sind, daher auch der heilige Geist den Aposteln Christi in feurigen Zungen erschien. Auch an anderen weisen Predigern zeigt sich täglich die Zunge der Hunde, welche die Wunden und Schwären des kranken Lazarus leckten: nach dem Worte: „Die Zunge deiner Hunde, die aus den Feinden die Seelen reißen." Daher wurde auch der Leiter und Vater des Predigerordens in der Gestalt eines bellenden Hundes, der eine brennende Fackel im Maule trägt, dargestellt, damit er bis auf den heutigen Tag durch sein Bellen die ketzerischen Wölfe von den Herden der Schafe Christi zu vertreiben habe.

Es erhellt auch aus der täglichen Erfahrung, weil durch die Zunge eines klugen Mannes oft der Tod unendlich vieler Menschen verhindert wird, weshalb Salomon nicht mit Unrecht zu ihrem Lobe Sprüche 10 mehreres gedichtet:,,Auf den Lippen des Weisen findet sich Weisheit" und ferner:,,Auserlesenes Silber ist die Zunge des Gerechten, das Herz des Gottlosen gilt nichts;" ferner:,,Die Lippen des Gerechten unterweisen sehr viele, die aber ungelehrt sind, werden sterben in der Dürftigkeit ihres Herzens." Der Grund davon wird ebendort 16 angegeben, weil es Sache des Menschen ist, den Geist vorzubereiten und Gott die Zunge leiten muß.

Über die böse Zunge aber wirst du gesprochen finden Prediger 28: „Die dritte Zunge erregte viele und zerstreute sie von Volk zu Volk, vernichtete befestigte Städte und stürzte die Häuser der Großen." Es heißt dritte Zunge die Zunge derer, welche zwischen zwei entgegengesetzten Teilen unvorsichtig und tadelnswert reden.

Zweitens, die Geistlichen betreffend, (verstehe Kleriker und Religiöse in beiden Geschlechtern), (sagt) Chrysostomus über das Wort:,,Er warf hinaus die Verkäufer und Käufer aus dem Tempel": Wie alles Gute, so kommt auch alles Schlechte von der Priesterschaft." Hieronymus, Epist. ad Nepotianum:,,Einen geistlichen Wucherer; einer, der aus einem Armen reich, aus einem Unbekannten bekannt wurde, den fliehe wie die Pest;" und der heilige Bernardus, Homil. 23 super Canti., WO er von den Klerikern spricht, sagt:,,Wenn ein offenkundiger Ketzer sich erhöbe, würde er ausgestoßen und verkäme; wenn ein wilder Feind, so verbärgen sich vielleicht vor ihm die Guten. Jetzt aber, wie werden sie sie vertreiben? Wie sich verbergen? Alle sind Freunde und doch Feinde; alle sind Hausgenossen und keine Friedfertigen; alle sind unsre Nächsten, und jeder sucht das Seine." Und an einer anderen Stelle: ,,Unsere Prälaten sind geworden zu Pilaten, unsre Seelsorger zu Geldsorgern." Er spricht auch von den Vorgesetzten der Religiösen, welche den Untergebenen schwere Lasten aufbürden, ohne selbst auch nur mit dem kleinen Finger daran zu rühren. Gregorius sagt im Pasto.:,,Niemand schadet in der Kirche mehr, als wer den Namen oder Rang der Heiligkeit hat und dabei verkehrt handelt; denn solchen Delinquenten anzuklagen, wagt niemand, und zu bösem Beispiele wird die Schuld noch recht vergrößert, wenn der Sünder aus Ehrfurcht vor seinem Range noch geehrt wird." Von den Religiösen spricht auch Augustinus, ad Vincentium Donatistam: ,,Einfach gestehe ich eurer Liebden vor dem Herrn, meinem Gotte, welcher Zeuge ist über meine Seele, seit ich anfing, Gott zu dienen, wie ich schwerlich Schlechtere, ebenso keine Besseren gefunden habe als die, welche in den Klöstern sündigten oder fromm lebten."

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