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Klerikern fordern kann. Gegen den Inhalt dieser Formel würde, wenn man den Satz von der päbstlichen Gewalt abrechnet, wohl selbst die gallikanische Kirche Nichts einzuwenden haben, so wenig als dieselbe die Trident. Beschlüsse aus dogmatischen Gründen verworfen hat. Selbst die Convertitenbekenntnisse, über welche vor kurzem sich ein Streit erhob enthalten gewiss in der Hauptsache den ächten katholischen Lehrbegriff; denn wie kann man in einer Kirche, wo Alles feststehend und abgeshlossen ist, einem bischöflichen Vicariate zutrauen, dass es sich eine Adulteration der kirchlichen Dogmen werde zu Schulden kommen lassen? Wenn man protestantischer Seits nicht sogleich Alles das kirchlich billigen würde, was ein einzelner Superintendent oder ein Consistorium von Amtswegen ausspricht, so ist das aus dem Princip des Protestantismus leicht erklärbar; aber in der katholischen Kirche, wo der Lehrbegriff fixirt ist, wo eine so hoch gerühmte Glaubenseinheit herrscht, darf man solchen Widerspruch einzelner kirchlicher Behörden gegen das Dogma der Kirche nicht erwarten. Auch sind, so viel mir bekannt, jene Proselytenconfessionen nur wegen der darin ausgesprochenen Verwünschungen gegen Andersdenkende und wegen der Härte des Ausdrucks überhaupt von Seiten katholischer Theologen (nicht der Kirche) perhorrescirt worden. Wollte man aber wirklih diese Bekenntnisse alle aus dogmatischen Gründen verwerfen und selbst das vom Pabst vorgeschriebene nicht als ächt katholisch anerkennen, dann würde ich wenigstens das Glück der kirchlichen Glaubenseinheit, auf das man die Sehnsucht der Protestanten immer hinlenkt, nicht zu begreifen fähig sein fähig sein und da, wo fester Boden sein soll ein eben so ungewisses Schwanken zu bemerken glauben, wie nur immer dem Protestantismus nachgesagt werden mag.

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zu

Wenn hier und da von katholischen Lehrern behauptet den ist, die Aussprüche des Concil. Trid. seien idealisch fassen und man müsse aus dem, was nur involucrum der Kirchenlehre sei, von gemeinen Menschen aber für den Kern gehalten werde, das Dogma, das die Kirche wirklich im Sinne gehabt habe, erst 'herausentwickeln : so gestehe ich, dass ich solch eine Behauptung für orthodox katholisch zu halten noch ausser Stande

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bin, und will, bis die Kirche darüber etwas ausspricht, die Decrete der Trid. Väter so nehmen, wie sie den Worten nach vorliegen und der Geschichte der Trident. Verhandlungen zufolge von den Vätern selbst genommen worden sind. In einem Werke; wie das vorliegende, dürfte ich mir es ohnediess nicht erlauben über die Symbole hinauszugehen und sie, so zu sagen, moralisch deuten zu wollen. Auch wäre wohl die Kirchentrennung vermieden worden, hätte man den Reformatoren katholischer Seits soviel zugestanden. Statt dessen aber hielt man am Buchstaben fest, und die katholischen Polemiker der folgenden Zeit, wie Bellarmin u. s. w. waren weit entfernt, davon abzuweichen. 'Dem unbefangenen Protestanten dürfte also jenes Idealisiren *) mehr als ein indirectes Geständniss erscheinen, dass man an der durchgängigen Vereinbarkeit des katholischen Lehrbegriffs, so wie er vorliegt, mit der Bibel verzweifele.

Ausstellungen gegen das, was die Tabellen oder deren Erläuterungen enthalten, erwarte ich also nur mit Hinweisung auf die betreffenden Symbole und unter Anwendung einer rein grammatisch historischen Interpretation, die nichts zu verschleiern und der eignen unsymbolischen Meinung keine Hinterthür offen zu erhalten sucht.

*) Ein Beispiel solches Idealisirens giebt auch der Rec. der Brennerschen Dogmatik in Bertholdts krit. theol. Journ. B. 13. S. 77., WO er die Lehre vom Fegfeuer ganz als vernunftgemäss und fast nothwendig im System der christl, Glaubenslehre darstellt, aber freilich von dem Dogma der Kirche nichts mehr als die Idee eiuer moralischen Läuterung nach dem Tode in einem Mittelzustande zwischen Erde und Himmel übrig lässt. Auf diese Weise lassen sich die wunderlichsten religiösen Meinungen mit der Vernunft in Einklang bringen und es wäre nicht schwer, das, was der Rec. hier versucht hat, z. B. an den Dogmen der Mexicaner mit Erfolg auszuführen. Die Ehrlichkeit Bellarmins u. A. muss doch jedem Unbefangenen lieber sein, als solche Ausdeutungen, zu denen die Väter des Concil. Trid. gewiss die Köpfe schütteln würden. -Wie wenig übrigens dem Sinne Christi gemäss, wie wenig nothwendig und zweckdienlich es sein müsste, wenn die Kirche wirklich einfache Religionsdogmen, die jedes Kind begreift, hinter solche Hüllen verbergen wollte, leuchtet von selbst ein, und verdenken wird man es einem Protestanten nicht, wenn er sich freut, dass weder seine Kirche so etwas nöthig hat, noch ihre Theologen ein solches Verfahren ihr unterzulegen gezwun

gen sind.

Uebrigens wird es mir sehr erwünscht sein, wenn dieses Werk besonders unter unsern jungen Theologen Eingang findet und sie einerseits zur brüderlichen Eintracht mit Andersdenkenden, die ihrer abweichenden Meinungen ungeachtet Christen bleiben, andrerseits aber zum innigen Festhalten an der reinen Lehre des Evangeliums, die sie einst zu predigen berufen sind, ermuntert. Beides thut in einem Zeitalter noth, wo der Saame, der Zwietracht unter den Bekennern des Christenthums geflissentlich vom neuen ausgestreut wird und das auf uns vererbte Kleinod des Protestantismus in den Augen vieler, deren Väter einst der erkannten Wahrheit ihr bürgerliches Wohl aufzuopfern bereit waren, Werth und Geltung verlohren hat,

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Einleitung.

A.

Ueber die Darstellung des Lehrbegriffs der verschiedenen christlichen Partheien aus ihren Bekenntnissschriften.

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1. Die Kenntniss und wissenschaftliche Darstellung des eigenthümlichen Lehrbegriffs der verschiedenen Partheien, welche im Schoosse der allgemeinen Kirche Christi sich entweder unter der Benennung von (Particular) Kirchen oder von Gemeinden gebildet und in kirchlich - politischer Beziehung einen öffentlichen Character angenommen haben, beschäftigte zwar schon seit der Reformation die Theologen derjenigen Partheien, welche dem praktischen Christenthume auch eine wissenschaftliche Behandlung desselben beizugesellen für unbedenklich hielten, nahm aber im Laufe der Zeit einen doppelten, sehr abweichenden Character an. Die ältern Gottesgelehrten nämlich bis in die Mitte des vorigen Jahrh. giengen dabei stets von polemischen Rücksichten aus und machten die Darstellung der symbolischen Lehrbegriffe immer zur Grundlage einer offenen Bekämpfung, deren endliches Resultat dieses sein sollte, dass die Glaubenslehre ihrer Parthei allein den Namen einer ächtchristlichen verdiene. Mit der Geringschätzung des positiven Christenthums und namentlich der Form, in welche es als Kirchenlehre gefasst erschien, musste auch in den letzten Decennien des vor. Jahrh. dieses symbolisch - polemische Interesse erkalten; die Polemik (theologia elenchtica, antithetica), die sonst selbst auf Universitäten so eifrig betrieben worden war, gieng bis auf die Benennung unter. Erst mit Beginn des 19. Jahrh. fieng man langsam an, seinen Blick auf den Confessionsunterschied der christlichen Partheien zu richten; so wie aber das Zeitalter, einmal wankend gemacht in christlicher Ueberzeugung, keinen Geschmack mehr an dogmatischsymbolischen Kämpfen (bei denen beide Partheien auf symbolischen Boden stehen)

I

fand, und so wie der Gelehrte, welcher zuerst die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt theologischen Wissens wieder hinlenkte, ein historischer Theolog war (Planck), so nahm auch diese erneuerte wissenschaftliche Darstellung ganz die historische Farbe an und suchte diese Eigenthümlichkeit ihrer Form später auch durch den Namen Symbolik, unter dem sie in die Reihe theologischer Disci plinen eintrat oder einzutreten versuchte *), vor aller Welt auszusprechen. Wenn es nun auf der einen Seite nicht geleugnet werden mag, dass unsre Wissenschaft in dieser verjüngten Gestalt das Interesse bei weitem nicht so stark anspricht, wie in ihrer veralteten Rüstung als Polemica, so wird man auf der andern doch auch zugeben müssen, dass sie durch diese Umwandlung in dem, was bei ihr Hauptsache ist und ihr erst einen wahren, dauernden Werth sichert, bedeutend gewonnen habe; denn der blosse Historiker untersucht gewiss weit kälter, mithin treuer und unbefangener, was Lehrbegriff einer fremden Parthei sei, als der die Bekämpfung oder richtiger zu sagen Niederkämpfung im Sinne habende, folglich partheiische Dogmatiker, nicht als ob letzterer von dem Bestreben geleitet würde, das Geschäft der Bekämpfung sich leichter zu machen; es ist bekannt, dass dem polemischen Scharfsinne keine Aufgabe zu schwer war und dass auf diesem Gebiete eine Gewandtheit des Geistes entwickelt worden ist, welche wahrhaft in Erstaunen setzt; auch nicht, als ob die Männer, die sich dem Kampfe unterzogen, alle so unredlich gewesen wären, um geflissentlich ein tieferes Eindringen in das System des Gegners zu vermeiden sondern weil die Voraussetzung, die Gegenparthei sei in Irrthum versunken, dem Geiste eine solche Stimmung mittheilen musste, dass er die verborgenen Wahrheitskörner nicht bemerkte, sondern, unbewusst, überall, was er suchte, nur Irrthum fand. Gewonnen hat also die Symbolik bei ihrer Umgestaltung gewiss und sie darf sich nicht schämen, in die Reihe theologischer Wissenschaften einzutreten. Einen neuen Schwung erhielt übrigens dieselbe in der neuesten Zeit theils durch die mit so vieler Begeisterung, obschon nicht überall mit ruhiger

*) Der Name theologia symbolica ist bekanntlich um vieles jünger; als die Benennung libri symbolici. Er wurde zuerst von luther. Theologen (so viel mir bekannt, zuerst von Bernh. v. Sanden, der 1588 eine theologia symbolica lutherana erscheinen liess) gebraucht und erst von Marheinecke in dem oben bezeichneten Sinne erweitert. Wenn die Polemik in den ältern theologischen Encyklopädien ihren bestimmten Platz einnahm, so hat der neueren Symbolik (im Sinne des zuletzt genannten Gelehrten) noch Niemand eine solche Stelle angewiesen (was Stäudlin in s. Lehrb, der theol. Encyklop. anführt, ermangelt der nöthigen Präcision); doch vgl. Bertholdts theol. Wissenschaftskunde 2. Th. S. 219.

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