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Ueberlegung begonnenen Versuche zur Vereinigung der beiden protestantischen Kirchen, bei denen man die dogmatischen Differenzpunkte, wenn

gern die Aufmerksamkeit davon abzog, doch nicht ganz unbeachtet lassen konnte, theils durch die Beeinträchtigungen und zum Theil Verunglimpfungen, welche die Protestanten von den Katholiken, die sich, unter ihrem Kirchenoberhaupte vereinigt, wieder stärker fühlten, erdulden mussten; wozu in den letzten Jahren noch der Umstand hinzukam, dass die katholischen Theologen bei dogmatischen Controversen der Protestanten durch das Vorgeben zu entschlüpfen suchten, letztere entbehrten einer vollständigen und gründlichen Einsicht in ihr, der Katholiken, kirchliches Lehrsystem.

Die ältern polemischen Werke der luth. Theologen, welche den gesammten Stoff dieser Wissenschaft umfassen, s. bei Walch Biblioth. theol. Tom. I. p. 649 sqq. Nösselt Anweis, z. theol. Bücherkenntniss 4. Aufl. S. 238 ff., und mein Handb. d. theol. Literatur S. 108. Die neuern Schriften üb. allgemeine Symbolik sind:

G. J. Planck Abriss e. hist. u. vergleichend. Darstell. d. dogmat. Systeme uns. verschied. christl. Hauptparth. u. s. w. Göttingen 1796. 1804. 1822. 8. (vgl. neues theol. Journ. 9. B. S. 75 ff.)

Ph. C. Marheinecke christl. Symbolik oder hist. krit. und dogmatisch - comparative Darstell, des kathol. luth, reform. und socin. Lehrbegriffs u. s. w. Heidelb. 1810-13. 1. Thl. 1 3. BJ. 8. System d. Katholicismus (vgl. Bengels theol. Archiv. I. B. S. 446 ff. Allgem. Lit. Zeit. 1811. II, 177. ff. 185 ff. Egzbl. 1815. 393 ff, 401 ff. theol. Annal. 1811. S. 161 ff. 1814. S. 455 ff.)

Ei. Institutiones symbolicae doctrinar. cathol. protestantt. socinian. eccles. graec. minorumque societatt. christ. summam et discrimina exhibentes. Berol. 1812. 8. (s. Ammons krit. Journ. d. Theol. 1. Bd. S. 348 ff.)

Herb. Marsh vergleichende Darstellung der protest. engl. u. röm, kathol. K. od. Prüfung d. Protestantism, und Katholicism. nach dem gegenseit. Gewicht der Grundsätze und Lehren u. s. w. aus dem Engl. übers. m. Anm. u. Beilagen von J. C. Schreiter. Sulzbach 1821. gr. 8.

2. Dass die Symbolik als ausschliessliche Quelle ihres wissenschaftlichen Materials nur diejenigen schriftlichen Darstellungen des Lehrbegriffs einer fraglichen Kirchenparthei, welche von dieser selbst als authentische Bekenntnisse der ihr eigenthümlichen Glaubenslehre ausgegeben worden sind, betrachten dürfe,

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ist an sich einleuchtend *). Zwar haben diejenigen Kirchenlehrer, welche bei der Parthei selbst in dem Rufe rechtgläubiger stehen, ebendeshalb das Vorurtheil für sich, dass auch ihre Privatschriften dem Lehrbegriffe der Parthei conform sein werden; allein theils ist durch jenen Ruf der Orthodoxie, der überhaupt nicht von der Gemeinde, sondern von den Theologen eines gewissen Zeitalters ausgeht, nicht jede Abweichung vom kirchlichen Lehrbegriffe ausge schlossen der Symbolik muss es aber darauf ankommen, auch in den kleinern Details die dogmatischen Ueberzeugungen einer fraglichen Parthei darzulegen, theils ist in gelehrten Werken der Kirchenlehre immer mehr oder weniger wissenschaftlicher Apparat beigegeben, und die Unterscheidung zwischen dem, was symbolisch, und dem, was Ausführung oder Einkleidung des Verf. ist, hierdurch erschwert. Es bleibt folglich eben so sicher als bequem, auf die Bekenntnissschriften zurückzugehen und sie allein zur Basis der Symbolik als Wissenschaft zu wählen. Jede christliche Kirchenparthei hat nun auch wirklich solche Bekenntnissschriften, weil jede irgend einmal in die Nothwendigkeit versetzt war, sich öffentlich und unumwunden über ihren Lehrbegriff zu erklären, sei es nun zunächst, um vor dem Eindringen der Ketzereien sich zu bewahren (wie die röm. kathol.), oder um auf diese Weise von Seiten der Staaten Duldung zu erlangen. Diese Bekenntnissschriften sind bald in der Form eigentlicher Glaubensbekenntnisse, bald in der Form von sogenannten Katechismen **) abgefasst, bald aber giebt es bei einer Kirchengesellschaft beide Arten authentischer symbolischer Schriften zugleich. Im letztern Falle verdienen die Confessionen den Vorzug; doch darf man auch die Katechismen nicht übersehen, weil in ihnen oft mehr Deutlichkeit herrscht als in den, zuweilen in schielenden Ausdrücken abgefassten Confessionen. Wenn die Symbolik sich ausschliesslich an die authentischen symbol. Schriften hält, kann ihr jedoch leicht ein doppelter Vorwurf gemacht werden, zuerst als stelle sie, wenigstens in Beziehung auf solche Kirchenpartheien, die eine Fortbildung des Lehrbegriffs annehmen, eine

*) Daher auch das Verfahren eines berühmten Theologen, welcher die luth. Kirchenlehre zugleich aus den Schriften der ältern (orthodoxen) Dogmatiker ableiten wollte, Widerspruch gefunden hat und als unstatthaft anerkannt worden ist.

**) Untergeordneten Werth für die Symbolik haben die liturgischen Bücher einer Kircheuparthei, obschon anch sie im Grunde öffentliche (indirecte) Bekenntnisse der Kirchealchre sind, 5. Köcher Beweis, dass man die Glaubenslehre d. Kathol. aus ihren liturg. Bücheru beurtheilen könne. Braunschw. 1747. 4. .

längst veraltete Kirchenlehre dar, mithin etwas Todtes, längst Erstarrtes: und wirklich scheint darum Planck seinem Abrisse eine Uebersicht der neuern dogmatischen Lehren (der Rationalisten) beigefügt zu haben. Allein da die Symbolik, wenn sie ihrer Selbstständigkeit nicht verlustig werden will, von dem Begriffe des kirchlich Sanctionirten ausgehen muss, und eine symbol. Lehre so lange als solche gilt, bis sie nicht von der Kirche selbst umgestaltet oder verbessert wird: so muss die Symbolik jenes Ziel unverrückt im Auge behalten, und die Darstellung der abweichenden dogmatischen Lehren, auch wenn sie bei allen Dogmatikern der fraglichen Parthei herrschend geworden sein sollten, der Dogmengeschichte überlassen *). Der zweite Vorwurf, den man der Symbolik machen könnte, ist in der neuesten Zeit hauptsächlich von katholischen Theologen erhoben (s. z. B. theol. Annal, 1814. 2. B. S. 455 ff.) worden. Sie behaupten nämlich, dass, wer bei den Symbolen stehen bleibe, theils blosse Schultheologie, auf welche die kathol. Kirche selbst keinen Werth lege, theils nur die Formen auffasse, welche Symbole hoher religiöser Ideen seien und den letzteren nur als involucra dienen sollten. Allein da die Kirche nie öffentlich ausgesprochen, dass sie einen Theil ihrer Lehren als blosse Schultheologie fallen lassen und aus der Reihe der Glaubensartikel ausstreichen wolle, und eben so wenig auch nur entfernt angedeutet hat, dass ihre dogmatischen Sanctio nen nur als Symbole einer geistigen Religion zu betrachten seien: so muss der Protestant, zumal da die ältern, für rechtgläubig geltenden Dogmatiker alles wörtlich auffassten, jenes Streben der neuern kathol Theologen, ihre Kirchenlehre zu idealisiren **), eben so misbilligen, wie das zwecklose Beginnen protestantischer Dogmatiker, den symbol. Lehrbegriff einer neuern Philosophie anzupassen und so als Vernunftweisheit darzustellen; die Symbolik aber wird, aller Verweisungen auf neuere kathol. Dogmatiker und aller idealisirender Remonstrationen ungeachtet, ihren historischen Weg verfolgen und die kathol. Symbole

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*) Es ist bekannt, dass namentlich die reform. Theologen eine verbindende Kraft ihrer (ohnediess fast nur provinziellen) Symbole nicht in dem strengen Sinue anerkennen, wie die lutherischen, und dass im Laufe der Zeit selbst der katechetische Unterricht von dem ältern symbolischen Rigorismus zurückgekommen ist. Allein die Symbolik wird immer auch hier auf die Confessionen zurückgehen müssen, da die Kirche damals, als sie erschienen, den dort ausgesprochenen Lehrbegriff wirklich für den ihrigen erkannte, und eine Umgestaltung desselben nicht öffentlich sanctiouirt hat. Das nämliche gilt übrigens auch von den Arminianern, welche allen symbolischen Lehrformeln feind sind.

**) Vgl. Bengels Archiv 2. Bd. S. 330 f.

eben so wörtlich treu, wie die Concordienformel excerpiren, überzeugt, dass die Urheber beider aufrichtige Rechenschaft von ihrem Glauben geben, nicht die Welt durch geheime Symbolik äffen wollten *).

3. Noch kann darüber Frage entstehen, welchen Umfang man der Symbolik geben und welche Hauptgesichtspunkte man für diese Wissenschaft und ihre innre Organisation feststellen solle. Planck hat nur die drei christl. Hauptconfessionen und die Socinianer in den Kreis seiner Darstellung gezogen; Marheinecke verspricht in seinem grössern Werke ebenfalls nicht mehr und will den Lehrbegriff der orthodoxen, griechischen Kirche blos in einem Anhange behandeln; nur in den Institutt. hat er den Mennoniten, Herrnhuthern und Quäkern einige Aufmerksamkeit gewidmet. Dass nun der Lehrbegriff der griech. orthod. Kirche **), da er theils manches von dem röm. katholischen Abweichendes enthält, theils in Symbolen ziemlich klar, ausgesprochen ist, mit eben dem Rechte eine besondere Darstellung verdiene, wie der reformirte Lehrbegriff neben dem lutherischen, scheint keinem Zweifel zu unterliegen. Dagegen möchten die Arminianer kaum Ansprüche auf eine solche Auszeichnung machen können, da sie aus dem Schoosse der reformirten Kirche hervorgegangen sind und mit ihr bis auf wenige Hauptpunkte zusammentreffen, welche noch dazu nicht einmal alle dogmatischer Art sind. Die Quäker und Anabaptisten aber haben auch wenig eigenthümliches und, wo von einer präcisen Fassung des Lehrbegriffs die Rede ist, können sie, die fast blos Bibelworte wiederhohlen und der Schultheologie abhold sind, nicht in Betrachtung kommen; darum ist ihnen nicht eine besondere Columne in unsern Tabellen gewidmet, sondern blos in den Erläuterungen auf sie Rücksicht genommen worden. Alle diese verschiedenen Religionspartheien aber lassen sich in der Symbolik bequem nach einem Hauptgesichtspunkte unter zwei Klassen ordnen. Die Einen erkennen als Quelle der christl. Offenbarung ausschliessend die heil. Schrift an, indem sie den Act der Inspiration blos

*) Theils sagt die päbstliche Bulle, durch welche die Decreta Conc. Trid. in die Welt eingeführt wurden, ausdrücklich, dass dieselbeu allgemein geltend sein sollten (s. Marheinecke Kathol. II, 65.), theils haben sie auch alle kathol. Länder mit Ausschluss Frankreichs anerkannt, und selbst letzteres hat sich zunächst blos gegen die Disciplinardecrete erklärt,

** Die schismatischen Kirchenpartheien des Morgenlandes können um so weniger als Gegenstand der comparativen Symbolik betrachtet werden, da sie ihre dogmatische Ueberzeugung nicht in authorisirten Schriften ausgesprochen haben, oder ihr jetziger Zustand doch nur unvollständig bekannt ist.

auf diese beschränken, und scheiden sich nur durch eine verschiedene Erklärung derselben (Princip des Protestantismus); die andern setzen der heil. Schrift noch eine zweite Erkenntnissquelle an die Seite und glauben an eine fortdauernde Inspiration innerhalb der christlichen Kirche, sei es nun, dass diese sich in den Repräsentanten der Kirche, oder in allen erleuchteten Kirchengliedern ausspreche (Princip des Katholicismus, des Quakerismus). Diese beiden Principe, für welche die historisch ausgeprägten Namen nicht bezeichnend genug sind, stehen einander nicht nur geradehin entgegen, sondern lassen auch, eben weil sie scharfe Gegensätze sind, für ein drittes keinen Raum. Hier scheint also die Symbolik die Socinianer den Protestanten beigesellen *), die Quäker aber mit den römischen und griechischen Katholiken in Beziehung setzen zu müssen.

4. Wenn die dogmatischen Abweichungen der einzelnen Kirchenpartheien unter einen vergleichenden Gesichtspunkt gestellt werden, so findet man bald 1) dass die meisten und wichtigsten sich um drei Hauptpunkte bewegen; das Verhältniss der menschlichen Geisteskraft zu der ihr gestellten Aufgabe der Heiligung, den Umfang und die Kraft des Verdienstes Christi, die Art, in welcher, und die Mittel, durch welche der Mensch das Verdienst Christi sich aneigne und zur Rechtfertigung vor Gott gelange. Alle gehen von dem allgemeinen Princip des Christenthums aus, dass der Mensch in religiös - sittlicher Hinsicht von Gott abgefallen, durch Christus aber die Möglichkeit einer Rückkehr zu Gott für ihn begründet sei und dass er diese Rückkehr unter Benutzung der ihm in der christlichen Heilsanstalt dargebotenen Mittel bewirken müsse; 2) dass jene einzelnen Abweichungen der einzelnen Kirchenpartheien zwar allemal unter sich in genauer Verbindung stehen und zu einem System verknüpft sind, jedoch nirgends aus einem materiellen Princip (principium constitutivum) mit innrer Nothwendigkeit herfliessen, eine Bemerkung, welche die ältern Polemiker zu der Unterscheidung der errores systematici und extrasystematici veranlasste. Hiernach ist die oft vorgetragene Behauptung zu würdigen, dass z. B. die röm. kathol. Kirche keinen einzigen Lehrsatz fallen lassen dürfe, ohne ihr ganzes Glaubenssystem zu zerstreuen. Viele Glaubensartikel wird es freilich nicht geben,

**) S. Gablers Vorr. ob die Socinianer auch zu den Protestanten gehören? vor Zerrenues neuem Versuch u. s. W.

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