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Die Erkenntnislehre des modernen

Idealismus.

Tanta vis in ideis constituitur, ut nisi his intellectis nemo sapiens csse possit".

Augustinus, De 83 quaestionibus, qu. 4€.

Von

Dr. C. Willems,

Professor der Philosophie am Priester-Seminar zu Trier.

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We er einmal am Ufer des Meeres gestanden, hat gewiss mit lebhaftem Interesse das nie rastende Spiel der Wellen betrachtet, wie sie bald hoch aufschäumen und in mächtigen Wogen das Ufer überfluten, bald wieder sich zurückziehen und der Ebbe Platz machen. So wechseln unaufhörlich Wellenberge mit Wellentälern in immer neuen Formen und Verschlingungen vor den Augen des Beschauers. Ein ähnlicher Anblick bietet sich dem, welcher von der Höhe der Geschichte den Wechsel der philosophischen Systeme betrachtet. Auch da gewahrt man ein beständiges Gehen und Kommen von immer neuen Gedankenbildungen, von Welt- und Lebensanschauungen, die oft in den sonderbarsten Formen sich ausgestalten und mit einander verschlingen. Auch da gewahrt man gleichsam Wellenberge und Wellentäler, bald kühne, ideale Geistesströmungen, die in überschäumender Kraft alles mit sich fortzureissen drohen, bald eine geistige Ebbe, ein Erschlaffen der geistigen Kraft, ein Herab+ sinken in materielle Gesinnungen. Jene geistige Richtung vertritt der Idealismus, diese der Materialismus; es sind die Antipoden im Geistesleben der Menschheit, die sich mit merkwürdiger Regelmässigkeit im Laufe der Geschichte abgelöst haben. Man denke nur an den Brahmanismus der Inder, den reinsten Pantheismus, dem sich bald das System der Dschaina's, ein ausgesprochener Materialismus, entgegenstellte; man denke ferner an die Schule der Eleaten in dem griechischen Unteritalien, deren Pantheismus von dem mechanisch-materialistischen System der Atomisten bekämpft wurde; man denke an den ethisch gerichteten

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