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kann hier nicht unsere Aufgabe sein, den Philosophen, Mathematiker, Naturkundigen, Astronomen, Arzneikundigen oder Theologen eingehend zu würdigen. Auch seine Tätigkeit als Reformator der Klöster und als Legat des Papstes für Deutschland soll nicht näher behandelt werden, es sei auf die Werke von Scharpff und Düx, sowie auf die Papstgeschichte von Pastor (B. 1) bezüglich dieser Gegenstände verwiesen. Die Wirksamkeit des Kardinals als Bischof von Brixen behandelt das Werk von Jäger, welches seinen Gegenstand erschöpfend bespricht, aber auch in der Beurteilung sich vielfach einseitig und parteiisch zeigt. Unsere Darstellung muss sich im wesentlichen auf die äussern Lebensverhältnisse des Stifters des Hospitals beschränken.

Nikolaus von Cues ist geboren im Jahre 1401. Das ergibt sich daraus, dass er laut Grabschrift bei seinem Tode am 11. August 1464 das 63. Jahr vollendet hatte. Damit stimmt überein, dass er selbst in der öfter erwähnten,Historia' mitteilt, er sei im 37. Lebenjahre vom Papste nach Konstantinopel geschickt worden, um die Griechen zum Konzil von Ferrara einzuladen. Die Abreise erfolgte aber Anfang August 1437. Der Tag seiner Geburt fällt also in die erste Hälfte des Jahres 1401 (wenn nicht Ende 1400), ihn genauer zu bestimmen ist bis jetzt nicht gelungen.

Wie kam der Sohn des einfachen Moselschiffers zum Studieren? Die Sage erzählt (und die meisten Schriftsteller folgen dieser Erzählung): Der Vater, ein heftiger Charakter, wurde wiederholt erzürnt, weil sein Sohn keinen Geschmack und kein Geschick für den väterlichen Beruf zeigte und sich der Beschäftigung mit Büchern überliess. Bei Gelegenheit einer Fahrt auf der Mosel geriet er in solchen Zorn über den Sohn, dass er ihn

minum petrum de Ercklens Ecclesie b. Marie Aquensis decanum licet immeritum anno domini MCCCC Nonagesimo de mense februarii. Die zweite Ausgabe (3 Bände 4o) besorgte der berühmte Faber Stapulensis 1514 zu Paris, die dritte erschien 1565 zu Basel. Deutsche Übersetzungen: Semler, Des Kard. N. v. C. von der Übereinstimmung oder Einheit des Glaubens, Leipzig 1787; Scharpff, Übersetzung der wichtigsten Schriften des Kard. N. v. C., Frbg. 1862.

mit dem Ruder schlug und aus dem Fahrzeug warf1). Der Sohn flieht deshalb aus dem Vaterhause und begibt sich zum Grafen von Manderscheid, steht eine Zeit lang bei demselben in Diensten und wird dann von ihm auf die Schule nach Deventer geschickt. Einen Beweis für die Richtigkeit dieser Erzählung hat bis jetzt unseres Wissens niemand geliefert. Tatsache ist allerdings, dass der Kardinal in näherer Beziehung zu den Grafen von Manderscheid gestanden hat, dem Grafen Theoderich von Manderscheid-Schleiden und dessen Erben das Recht zugestand, eine Zelle für Adlige in seinem Hospitale zu besetzen; Tatsache ist weiter, dass derselbe eine bedeutende Studienstiftung für die Heimatlande zu Deventer errichtete.

Aber diese Tatsachen lassen doch wohl auch eine andere Erklärung zu, als sie aus der obigen Erzählung sich ergibt; und dann bilden dieselben nicht einen wirklichen Beweis für die Richtigkeit der Erzählung. Es ist weiter eine unleugbare Tatsache, dass Nikolaus von Cues die Fraterherren und ihre Windesheimer Kongregation sehr hoch geschätzt hat, einem Hause der Windesheimer überträgt er ja die Mitaufsicht über sein Hospital. Aber muss denn diese Hochschätzung ihren Grund in den Studien bei den Fraterherren zu Deventer haben? Sein Freund Johannes Busch berichtet von dieser Hochschätzung bei Gelegenheit des Aufenthalts des Kardinals zu Deventer, gibt aber als Grund dafür nicht dessen Studien zu Deventer an (schweigt überhaupt davon), sondern den Umstand, dass die Windesheimer ihm schon längst durch den Geruch des guten Rufes bekannt gewesen seien'). Noch merkwürdiger ist der Umstand, dass bei der Gründung des Kollegs zu Deventer (S. u. 6. Kap.) weder im Testamente des Kardinals noch in den ältesten Statuten der Anstalt von einem Studienaufenthalte des jungen Krebs zu Deventer die Rede ist, das Testament nur von Niederdeutschland

1) Der Volksmund bezeichnet noch jetzt die Stelle, an der dies geschehen sein soll, als,Schmeissgraben‘.

2) Chron. Windesheimense, ed. Antverp. 1621, p. 152: Cum ordinem nostrum et patres capituli generalis de Windeshem, ex odore bonae famae olim sibi noti, intime satis diligeret.

spricht und die Statuten als Grund für die Verlegung des Kollegs nach Deventer angeben das Vorhandensein einer Studienanstalt in dieser Stadt. Die Frage nach der Richtigkeit obiger Erzählung muss daher offen gelassen werden.

Mit dem Jahre 1416 jedoch kommen wir wieder auf festen Boden. Der Rektor der 1386 gegründeten Universität Heidelberg, Nikolaus von Bettenberg, immatrikuliert Nicolaus Cancer de Coesze, clericus) Trever(ensis) dioc(esis)'). Da dieses Rektorat vom 20. Dez. 1415 bis 23. Juni 1416 dauerte und Krebs als 59. von 62 Immatrikulierten erscheint, muss diese Immatrikulation um Ostern 1416 erfolgt sein 2). Höchstens 12 Jahr weilte Krebs zu Heidelberg. Bald finden wir ihn an der berühmten, seit 1228 bestehenden Universität Padua, wo hervorragend das Rechtsstudium gepflegt wurde. Er berichtet selbst in seiner Lebensbeschreibung; dass er „kurz nach vollendetem 22. Lebensjahre zum Doktor des Studiums von Padua" erhoben worden sei 3). Es handelt sich um den Doktor des Kirchenrechtes, da er sich später stets Doctor decretorum' nennt. Die Promotion erfolgte also in den Sommer- oder Herbstmonaten des Jahres 1423.

Wir besitzen die Statuten, welche in jener Zeit für die Universität Padua in Geltung waren 1), und mit diesem Hifsmittel kommen wir einen bedeutenden Schritt weiter in der Kenntnis der Universitätsjahre des jungen Krebs. Dieselben verlangen für den Doktorand im Kirchenrechte ein sechsjähriges Studium in dieser Disziplin 5). Mithin muss Krebs im Jahre 1417 (wenn nicht schon Herbst 1416) nach Padua gezogen sein; und da der Anfang der Vorlesungen zu Padua am 18. Oktober erfolgte, so

1) Toepke, Die Matrikel der Univ. Heidelberg (Hdlbg. 1884) 1. 128. 2) Sehr zahlreich erscheinen um diese Zeit die Trierer als Studenten zu Heidelberg. Unter dem genannten Rektorat werden 6 als,diocesis Trever.' eingetragen; unter dem vorhergehenden finden sich unter 69 Immatrikulierten 11 aus der Diözese Trier, unter dem nachfolgenden von 105 elf. Die Matrikel von Köln (s. u.) dagegen weist um diese Zeit nur vereinzelt Trierer Studenten auf. 3) Anhang I.

4) Herausg. von Denifle im Arch. für Lit. u. Kirchengesch. d. M.-A (Berl. 1885 ff.) 3. 379.

5) L. c. S. 430 ff.

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