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und meine Handschrift, die mit den beiden ersten Canzonen der Vita nuova beginnt, und hinter Canz. 4 die vierte Canzone, das zweite Sonett, die Ballate, die Son. 9, 10, die Canz. 5, und die Son. 18, 24 und 25 der Vita nuova einschiebt), oder fie vertauschen die Reihenfolge von ein paar einzelnen Canzonen (wie der Codex Riccardian. 1108, in dem die achte Canzone der Sestine vorausgeht). Noch andere combiniren beide Modificationen mit einander (wie z. B. eine neuacquirirte Marcianer Handschrift die 14te Canzone hinter die sechste stellt und dann die drei Canzonen der Vita nuova auf sie folgen läßt. Aehnlich ist der Cod. Strozz, 171 u. f. w.).

Ist nun hierdurch festgestellt, daß 14 Canzonen und eine Sestine, welche unzweifelhaft von Dante herrühren, in die ältesten und besten Handschriften als ein zusammengehöriges Ganze aufgenommen sind, so liegt eine andere Vermuthung sehr nahe: vierzehn seiner Canzonen betrach= tete Dante selbst als einen abgeschlossenen Cyklus; vierzehn, der Liebe zu der donna gentile, welche uns die Weisheit bedeuten soll, gewidmete Canzonen wollte er im Convito commentiren: La vivanda di questo convito sarà di quattordici maniere ordinata, cio è quattordici canzoni sì d'amore, come di virtù materiate. Wir besigen indeß nur vier Trattati jenes Convito, deren erster zur Einleitung dient, und von denen jeder folgende den Commentar zu je einer Canzone bietet. An der Fortsehung ist Dante entweder durch den Tod gehindert, oder die göttliche Komö die hat ihn in spåteren Jahren so ausschließlich in Anspruch genommen, daß er das früher beabsichtigte Werk wieder aufgab.

Es ließe sich denken, daß der Dichter eine gewisse An= zahl Canzonen, wie sie ihm zufällig in die Hand fallen würden, zu commentiren gedacht hätte; bei Dante's durchgångiger Absichtlichkeit ist aber ein so planloses Verfahren gewiß nicht zu vermuthen. Es ergibt sich vielmehr, daß schon beim Beginne des Convito die Reihenfolge der vier

zehn Canzonen feststand, woraus sich wieder schließen läßt. daß sie durch das Fortschreiten des sich in ihnen aussprechenden Gedankens als nothwendig gegeben war. An folgenden Stellen des Convito verweiset nämlich Dante im Voraus auf den Commentar zu nachher nichtcommentirt gebliebenen Canzonen:

„Eh quanto raffrenare fù quello, che quando, avendo (Enea) ricevuto da Dido tanto piacere, quanto di sotto nel settimo trattato sì dirà: e usando con essa tanto di dilettazione, egli si partì, per seguire onesta e laudabile via e fruttuosa." (IV, 26.)

,,Avvegnachè ciascuna vertù sia amabile nell' uomo, quella è più amabile in esso, ch'è più umana; e questa è la giustizia, la qual' è non solamente nella parte razionale, ovvero intellettuale, ma anche nella parte operativa, cioè nella volontà. Di questa vertù inanzi dicerò più pienamente nel quattordecimo trattato." (I, 12.)

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Conviensi anche a questa (terza) età essere giusto, acciocchè li suoi giudizj, e la sua autoritade sia un lume, e una legge agli altri. Ma perocchè di giustizia nel penultimo trattato di questo libro si tratterà, basti qui al presente questo poco aver toccato di quella." (IV, 27.)

,,Le scritture si possono intendere e debbonsi sponere massimamente per quattro sensi. Il secondo senso si chiama allegorico: e questo è quello, che si nasconde sotto 'l manto di queste favole: ed è una verità ascosa sotto bella menzogna perchè questo nascondimento fosse trovato per li savj, nel penultimo trattato si mostrerà." (II, 1.)

e

„La terza cosa, nella quale si può notare la pronta liberalità, si è, dare non domandato; acciocchè il domandato da una parte, non è virtù, ma mercatanzia.

Perchè sì caro costa quello che si prega; non intendo

qui ragionare, perchè sufficientemente si ragionerà, nell' ultimo trattato di questo libro." (I, 8.)

,,Li costumi sono beltà dell' anima, cioè le virtù massimamente, le quali talvolta per vanità, o per superbia si fanno men belle o men gradite, siccome nell' ultimo trattato veder si potrà.“ (III, 15.)

Es wird nun darauf ankommen, zu untersuchen, ob sich die Canzonen vielleicht wieder erkennen lassen, deren Commentar die angedeuteten Fragen erörtern sollte:

Die Canzone zunächst, bei deren Erklärung von der Lust geredet werden sollte, welche Dido dem Aeneas ge= währte, und die, als Gegenstand des siebenten Trattato, der Ordnung nach die sechste zu sein bestimmt war, er= kennen wir mit Sicherheit in unserer siebenten, die folgende Worte enthält:

El (Amore) m' ha percosso in terra, e stammi sopra
Con quella spada, ond' egli uccise Dido.

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Die vorlegte Canzone sollte, nach doppeltem Zeugniß, dem Commentar Anlaß geben, von der Gerechtigkeit zu handeln. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß hier unsere 14te Canzone gemeint ist, deren tiefern Sinn schon Dionifi (,,Preparazione istorico-critica", 1807, T. 1, p. 65), ohne diesen Zusammenhang zu ahnen, richtig als eine Allegorisirung der dreierlei Rechte, nach den Ideen römischer Juristen, angegeben hat. Die andere Anführung bestätigt diese Vermuthung auf das entschiedenste. Dante verspricht nämlich, bei Gelegenheit derselben Canzone von der Bedeutung und dem Ursprunge allegorischer Erfindungen zu handeln. Nun ist aber die genannte Canzone nicht allein durchgehends allegorisch, sondern ihre Schlußstrophe enthält, gleich keiner andern, eine Warnung für die, welche versuchen möchten, den verhüllten Sinn zu errathen.

In den Erläuterungen der leßten Canzone endlich soll dargethan werden, ein erbetenes Geschenk sei dem Kaufe,

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und zwar dem theuren, gleich zu achten. Auch hier läßt das gemeinte Gedicht in unserm 15ten sich nicht verkennen. Nachdem der Dichter in der sechsten Strophe erzählt hat, wie die Tugend den Geizigen vergeblich zur Freigebigkeit auffodere, und wie die endlich unwillig erzeigte Wohlthat sich selbst des Verdienstes beraube, fügt er hinzu:

Qual con tardare e qual con vana vista,
Qual con sembianza trista

Volge il donare in vender tanto caro
Quanto sa sol chi tal compera paga.

Ferner sollten die Anmerkungen zu derselben Canzone zeigen, wie die guten Eigenschaften des Geistes durch Hochmuth und Eitelkeit verdrångt werden, ein Saß, der dem Geiste der ganzen Canzone entspricht, und besonders an folgende Zeilen sich anknüpfen konnte:

Uomo da se virtù fatta ha lontana:

Uomo non già, ma bestia, ch' uom somiglia *).

Nachdem wir auf solche Weise drei von den zum Amoroso convito bestimmten Canzonen unter den elf ermittelt haben, welche die Handschriften regelmäßig mit den drei in jenes Werk bereits aufgenommenen verbinden, so liegt die Vermuthung sehr nahe, daß in den übrigen acht Canzonen der Handschriften diejenigen acht zu erkennen sind, die D. ferner noch commentiren wollte. Während wir aber bisher, wie mich důnkt, auf vollkommen sicherm Boden fortge= schritten sind, bieten sich uns bei Prüfung jener Conjectur

*) Die ersten Nachweisungen über die auf diesem Wege zu bewirkende Reconstruction des von Dante nicht ausgeführten Theiles des Convito habe ich im Hermes von 1824. S. 160. Anm. **) gegeben. Vollständiger alsdann in der ersten Ausgabe der gegenwärtigen Schrift S. 364 ff. und italienisch in der von Trivulzio u. s. w. besorgten Mailänder Original-Ausgabe des Convito p. XL-XLVIII. Fraticelli p. CXCVIII, XCIX hat richtig erkannt, daß die Canzone: Doglia mi reca bestimmt war, die legte des Convito zu sein, ist aber auf diesem richtigen Wege nicht weiter vorgeschritten.

und bei den Versuchen, die Stelle zu bestimmen, welche jede Canzone im Conv. einnehmen sollte, nur Combinationen dar, die jene Vermuthungen nicht zur Gewißheit, vielleicht aber doch zur Wahrscheinlichkeit zu erheben vermögen.

Fassen wir zunächst den Inhalt derjenigen Canzonen schärfer ins Auge, deren beabsichtigte Stellung uns nunmehr genauer bekannt ist. Vielleicht gelingt es uns, auf diesem Wege den Gedankenfaden zu entdecken, auf den wir alsdann den ganzen Cyklus der Ordnung nach aufreihen können.

Die erste Canzone schildert uns die Liebe, von der das Convito zu handeln bestimmt ist, im Entstehen. Noch schwankt der Dichter, ob er dem aufkeimenden Gefühle sich hingeben, oder in dem zur gestorbenen Beatrice treu beharren soll. In der zweiten ist jene Liebe die unbestrittene Herrin des Dichters und es verfolgt das ganze Gedicht nur den einen Gedanken, die Geliebte zu preisen. Indeß vernehmen wir in der Schlußstrophe, daß Dante auch schon Grund gehabt hatte, die gefeierte Dame grausam, unmuthig und stolz zu nennen. Zwar widerruft der Dichter diese Anschuldigungen, die nicht auf der Wahrheit, sondern nur auf dem durch die Beklemmung seines Herzens getrübten Schein beruht habe; doch beginnt die dritte Canzone wieder mit den gleichen Klagen. Jene Härte und Grausamkeit der Geliebten entmuthigen den Liebenden aber nicht. Er hofft, wie er sagt, zu den süßen Liebesreimen zurückzukehren; so lange aber die Ungunst des Augenblickes währt, will er warten, und unter Anrufung des Herrn, der in ihren Augen weilt (der Wahrheit), von ihrer Freundin (dem Adel) handeln. Sehr veränderte Gesinnung spricht sich in der Canzone aus, welche bestimmt war, die sechste des Convito zu sein. So weit hat die Härte und Kålte der Geliebten den Dichter getrieben, daß er ungestüm begehrt, Rache an ihr zu nehmen. Dennoch ist er noch unwandelbar Ihr eigen: Sie thront in seinem Geiste hoch über

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