Sayfadaki görseller
PDF
ePub

Laurentianischen (Plut. XLI. Cod. 20. II. No. XLII, Cod. 34. XXXIII, Gaddian, Plut. XC. Inf. Cod. 37. VI) und zwei Marcianischen Handschriften (63 und 191) unzweifelhaft von Guido Cavalcanti ').

Die achte jener Canzonen (L' alta speranza) steht bei Corbinelli und Ciampi (Canz. 11. p. 105) unter Eino's Namen. Demselben schreiben sie auch Trisfino) und das Wörterbuch der Crusca) zu. Indes legt die oft erwähnte Laurent. Gaddian. Handschrift XC, Inf. 37, welche sie an der einen Stelle unter Cino's Gedichten aufführt (IX. Nr. XI), sie an einer andern (I. Nr. XVIII) Dante bei. Diese Autoritåt schien mir in der ersten Ausgabe genügend, die Canzone mit der Erklärung, daß ich sie für unächt halte, aufzunehmen. Der Marcianer Coder 191 schreibt sie Guido Cavalcanti zu.

Daß endlich die neunte (Oimè lasso) vermuthlich nur durch eine Verwechselung Zane's gegen dessen Willen unter Dante's Gedichten mit abgedruckt ist, wurde schon oben gezeigt. Nach der ebengenannten Marcianer Handschrift und nach Ciampi (Canz. 14. p. 133) gehört sie dem Eino, auf dessen persönliche Verhältnisse sie bestimmte Anspielungen enthält *). Dennoch citirt fie Ginguené *) als Dante's Werk.

Außer den genannten neun hat Fantoni noch die Canzone: Non spero che giammai unter Dante's Gedichte aufgenommen. Nach der Marcianer Handschrift Nr. 292 legte der Testo Bembo fie dem Ser Noffo, Notajo di Oltr' Arno bei, und mit diesem Namen finden wir sie bei Valeriani (1. c.) bezeichnet. Der Cod. Marcian. 191

1) Noch mehr Handschriften citirt Cicciaporci 1. c. p. 137. 38.

2) 1. c. p. 62. 66. 74.

3) s. v. affetta.

4) Ciampi 1. c. p. 304.

5) 1. c. II, 26.

gibt ihr aber Cino zum Verfasser, womit ein Citat bei Trissino1) übereinstimmt, und daß diese Bezeichnung die richtige sei, bekundet Dante selbst (Vulg. Eloqu. II, 5).

Ferner will Vitali 2) nach seiner Handschrift die Canzone: Nel tempo, che s'infiora e cuopre d' erba, welche Giunta ohne Namen gedruckt hatte, Dante vindiciren. Arrivabene 3) pflichtet ihm bei, und Fraticelli *) er= wähnt noch, daß auch die Palatiner Handschrift Dante als Urheber dieses Gedichtes bezeichne. So anmuthig indeß diese Canzone ist, so scheint mir der Ton derselben zu leicht, um sie unserm Dichter mit einigem Grunde zuschreiben zu können. Sie erinnert lebhaft an die Canzone: Io miro i crespi, und in der That rührt sie nach dem Zeugniß der Laurentianer Handschrift Plut. XL. Cod. 46, Nr. XVIII, gleich jener, von Fazio degli Uberti her.

Endlich behauptet Fraticelli 5) mit großer Bestimmt= heit, die beiden Sestinen, welche Giunta in einer alten Handschrift mit der von Dante selbst als ihm angehörend bezeichneten (Canz. 20), zusammengefunden und am Schlusse seines zehnten Buches herausgegeben (Amor mi mena tal fiata all' ombra und Gran nobiltà mi par vedere all' ombra), rührten ebenfalls von unserm Dichter her. Qua= drio und Castelvetro find gleicher Ansicht; irrig aber ist es, wenn Fraticelli auch Crescimbeni) als einstimmend anführt. Was nun die Frage selbst betrifft, so scheint mir gerade das Argument, auf das Fraticelli sich fast ausschließlich stüßt, am entschiedensten gegen ihn zu sprechen. Gerade weil beide Sestinen in Gedanken und Form nur ein Nachhall jener erstern sind, können sie un

1) 1. c. p. 28. 30, 65.

2) Lettera p. 15.

3) Amori di Dante p. CCLVI.
4) p. CCCXLII.

5) p. CCXLI-III.

6) Commentarj I, 143.

möglich von Dante sein, der sicher die Zeit nicht damit verschwendet haben würde, sich selbst zu copiren. Es tritt aber noch ein anderer Gegengrund hinzu: in der richtig construirten Sestine sollen zu Ende der Zeilen nicht nur gleich geschriebene Worte durch alle sechs Strophen hindurch wiederkehren, sondern wesentlich dieselben Worte. So verhält es sich denn auch in der wirklich Dante zuge= hörenden Sestine. In den beiden nachgeahmten kommt aber nicht nur colli zugleich als Plural von collo und colle, sondern auch als Conjunctiv von cogliere vor; ferner petra als Substantiv (pietra) und zugleich als Endigung des Zeitwortes impetrare. Endlich fehlen in beiden Schlußstrophen die wiederkehrenden Endworte in der Mitte der Zeilen.

Schließlich sind noch diejenigen Canzonen zu erwähnen, die, ohne bis jezt unter Dante's Namen gedruckt zu sein, in Handschriften unserm Dichter beigelegt werden.

Gedruckt, aber nicht als Dante angehörend gedruckt, sind zuvorderst die unter Cino's Gedichten zuerst von Ciampi (Canz. 31. p. 280) herausgegebene: Nel tempo della mia novella etate, und die zuerst von Allacci (p. 377) als ein Werk des Guido Guinicelli gedruckte Canzone. Avvegnachè io m' aggia più per tempo *), welche beide in dem Marcianer Coder 63 als Canz. 22 und 24 Dante zugeschrieben werden. Die erste dieser bei= den Canzonen erinnert mit ihren breit ausgesponnenen und unverständlichen Allegorien an Francesco da Barberino, und Ausdrücke wie allebbia, scima, tolga, paora rauben ihr alle Ansprüche, für ein Product Dante's zu gelten. Die zweite ist allerdings von großer Schönheit,

*) Valeriani Poeti del primo secolo I, 87. Palermitaner Sammlung I, 405.

.

und erinnert lebhaft an die erste Canzone der Vita, nuova; jedoch so, daß man eher glauben kann, Dante habe bei der lehten an dies Gedicht des großen Bologneser Guido ge= dacht, als dasselbe gehöre ihm selber an.

Unter den, meines Wissens, noch ungedruckten Canzonen ist die verbreitetste ein Lobgedicht auf einen Kaiser, vermuthlich Heinrich VII, in 15 Strophen von je 12 Zeilen mit dem Anfange: Virtù, che 'l ciel menasti (oder movesti) a sì bel punto. Sie findet sich unter Dante's Namen (als 21ste Canzone) zunächst in der, früher von Apostolo Zeno besessenen, jest Marcianer Handschrift Nr. 191, aus welcher ich, wie bereits erwähnt ward, unsre 18te Canzone herausgegeben. Nach einer darin enthaltenen Bemerkung ist sie im Mai 1509 durch den Venetianer Juristen Antonio Mezzabarba nach ,,antiquissimi libbri manuscritti" copirt. Ferner wird sie nach Trivulzio's brieflichen Mittheilungen in Vitali's Handschrift und einem Manuscript der Barberiniana zu Rom unserm Dichter zugeschrieben. Trissino 1) citirt sie mehrfach als von Dante herrührend, und auch Ubaldini2) führt sie als Canzone in lode di Enrico VII an. Der Erstere theilt die erste Strophe mit; ein anderes Bruchstück (die 10te Strophe) habe ich abdrucken lassen 3). Aller dieser Autotåten unerachtet halte ich dies Gedicht mit seinen confusen, sich stets wiederholenden breiten Lobsprüchen für entschieden unächt. Eine andere Marcianer Handschrift (Nr. 63) legt es dem Guido Cavalcanti bei, aber auch dies ist, wie schon Cicciaporci bemerkt hat, irrig *).

Ferner schreiben die beiden Manuscripte: Laurentian. Plut. XL. Cod. 44. I. No. VIII u. XII und Riccardian.

1) Poetica Ed. Vallarsi p. 40. 73.

2) Tavola ai Documenti d'amore di Francesco Barberino s. V.,,sallire" e „invilla“.

3) Antologia Sett. 1826. p. 47.

4) I. c. p. 148.

1156 zwei, auf das innere Verderbniß der Kirche und deren Zwiespalt mit dem Staate bezügliche Canzonen: Io fui fermata chiesa e ferma fede und: Io sono 'l capo mozzo dall' imbusto Dante zu. Unter dem gleichen Namen findet die erste sich auch im Cod. Riccardian. 1050 und Strozz. 161, während eine ehemals Bossi'sche, jeht Trivulzio'sche Handschrift sie dem Giannozzo Sacchetti ') beilegt. Die zweite dagegen steht im Cod. Marcian. 63, als von Guido Cavalcanti herrührend 2). Allerdings sind beide zum Theil in Dante's Sinne geschrieben und voller Reminiscenzen aus der göttlichen Komödie; doch fehlt es ihnen gar sehr an der rechten, in das Leben einschneidenden Energie jener berühmten Strafverse im Purgatorio und Paradiso. Von der zweiten dieser Canzonen hat Bandini) die lehte und Fraticelli) die erste Strophe herausgegeben. Rom bittet in ihr seine beiden Augen (Papst und Kaiser), sich zu versöhnen. Str. 2 und 3 sind an Jenen, Str. 4 und 5 an Diesen gerichtet; die sechste Strophe ist eine Art Schlußgebet. Der Papst wird sehr demüthig gebeten, dem Streit der Guelfen und Ghibellinen ein Ende zu machen, nach Rom zurückzukehren, und das weltliche Schwert dem Kaiser zu übergeben. Der Kaiser wird aufgefordert, sein Schiff nach der Tibermündung zu wenden. Aber mit Sorge bittet Roma, daß dies Contra 'l voler del mio Vescovo degno, vicario di Dio fein könne; darum möge denn der Kaiser sich vor allen Dingen alle papali braccia wenden, welche sich dann sicher infino all' unghia (1) aufthun werden, vorausgeseht, daß Jener in ogni verso beeifert sei, der santa chiesa zu gehorchen. Schon Cicciaporci vermuthet, daß diese Canzone sich

1) Crescimbeni 1. c. III, 235.
2) Cicciaporci l. c. p. 148.
3) Catalogus V, 50.

4) p. CCCXLIII.

« ÖncekiDevam »