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genten und für Intellegenz fähigen menschlichen Geist; das heißt: wir fällen ein durch jene absolute Achtung praktisch vermitteltes Urtheil und sind genöthigt, in Uebereinstimmung mit diesem praktischen Urtheil und der dadurch erworbenen Erkenntniß, den früher schon in theoretischem Wege erkann ten und als wirklich geglaubten, für Intelligenz fähigen Geist als ein über alle Naturgüter hinaus gehendes, also in seiner Qualität übernatürliches absolutes Gut gelten zu lassen und objectiv anzuerkennen. Jenes praktische Urtheil und die ihm correspondirende objective Anerkennung sind uns in ihrem Hervortreten ebenfalls wieder in derselben Weise nothwendig und unabwendbar, wie auch die absolute Achtung, wodurch sie vermittelt sind. Und gleichwie der als auf Erden höchstes absolutes Gut beurtheilte menschliche Geist uns nicht bloß als ein ideal vorgestelltes, sondern als ein in Uebereinstimmung mit dem praktischen Urtheil objectiv wirkliches Gut gilt, so auch gilt uns das darauf sich beziehende praktische Urtheil oder die praktisch vermittelte Idee und Erkenntniß für objectiv wahr, und die von uns anerkannte Uebereinstimmung dieser Erkenntniß mit dem erkannten Objecte ist uns wieder eine neue praktische Vernunftwahrheit.

Endlich hat ein körperlich gesundes Leben, sowohl des einzelnen Menschen, als auch des ganzen Geschlechts, lediglich deßwegen, weil es in seinem fördernden Verhältnisse zur Entwickelung des für Intelligenz fähigen Geistes aufs höchste uns gefällt, auch in so fern, d. h. wegen dieses seines Verhältnisses zum Geiste, von Neuem wieder den höchsten physischen Werth für uns, ist uns wegen der das durch, mehr oder weniger, bedingten intelligenten Entwickelung des Geistes von Neuem wieder das höchste physische Naturgut; so wie umgekehrt ein krankes Leben und zumal der förperliche Tod eines einzelnen Menschen und des ganzen Geschlechts, lediglich deßwegen, weil beide in ihrem hemmenden und zerstörenden Verhältnisse zur intelligenten Entwickelung des Geistes im Einzelnen und in der ganzen Menschengesellschaft aufs höchste uns mißfallen, auch in so fern, d. h. in ihrem eben angegebenen Verhältnisse zum Geiste, von Neuem wieder den höchsten physischen Unwerth für uns haben, und uns die höchsten physischen Naturübel sind.

Wir bilden nämlich auch hier auf den Grund eines relaz tiven oder mittelbaren Gefallens und Mißfallens an Gesundheit und Leben, an Krankheit und Tod die Idee von einem relativen oder mittelbaren physischen Gute und Uebel, und beziehen sie auf jene Objecte; das heißt: wir fällen ein durch jenes relative Gefallen und Mißfallen praks tisch vermitteltes Urtheil und sind auch genöthigt, in Uebereinstimmung mit diesem praktischen Urtheile und der dadurch erworbenen Erkenntniß, das schon früher in theoretischem Wege in einem fördernden oder hemmenden physischen Verhältnisse zum Geiste erkannte und geglaubte körperlich gefunde und kranke und gänzlich erstorbene Leben oder den Lod als höchste relative oder mittelbare Erdengüter und Erdenübel gelten zu lassen und objectiv anzuerkennen; denn sie erscheinen in dem angegebenen physischen Verhältnisse zum Geiste, als zu dem für uns höchsten absoluten Erdengute, als Mittel, dessen intelligente Entwickelung hier auf Erden zu fördern oder zu hemmen und gänzlich zu zerstören. Jenes abermalige praktische Urtheil und die ihm correspondirende objective Anerkennung sind uns in ihrem Hervors treten in derselben Weise nothwendig und unaufhaltbar, wie auch das relative Gefallen und Mißfallen, wodurch sie vermittelt sind. Und gleichwie dieses als relatives Naturgut und Naturübel beurtheilte gesunde und kranke und gänzlich ersterbende Leben uns nicht bloß als ein ideal vors gestelltes, sondern als ein in Uebereinstimmung mit dem praktischen Urtheil objectiv wirkliches relatives Naturgut und Naturübel gilt, so auch gilt, und muß uns gelten, das darauf sich beziehende praktische Urtheil oder die dadurch vermittelte Idee und Erkenntniß als objectiv wahr, und die von uns erkannte Uebereinstimmung dieser Erkenntniß mit dem erkannten Objecte ist uns wieder eine neue praktische Vernunftwahrheit *).

*) In jenem fördernden und hemmenden und gänzlich zerstörenden physischen Verhältnisse zur intelligenten Entwickelung des menschlichen Geistes gelten die Gesundheit und das Leben, rücksichtlich die Krankheit und der Tod, und eben so auch alle Naturdinge, welche als Mittel dienen zur Erhaltung oder Zerstörung von Gesundheit und Leben, unserer Vernunft für viel höhere Erdengüter, als an und für sich betrachtet, und hierin liegt der Möglichkeitsgrund, daß die Vernunft selbst mit Aufopferung von Gesundheit und

In Rücksicht auf jene in uns als Subject unabwendbar nothwendig hervortretenden physisch geistigen Gefühle des Gefallens, Mißfallens und der Achtung, verbunden mit den dadurch vermittelten Urtheilen und objectiven Anerkennt nissen, legen wir uns ein geistiges Vermögen bei, wodurch wir als Subject nicht in theoretischem, sondern in praktischem Wege in den Besiß der Ueberzeugung oder des Glaubens. gelangen, daß alle theoretisch erkannte und als wirklich geglaubte physische und geistige Kraft und alles physische und geistige Leben auch zugleich ein absolutes physisches und geistiges Gut, ihr Gegentheil aber ein solches Uebel sei, und daß die darüber erworbene und praktisch vermittelte Erkenntniß objectiv wahr sei. Jenes Vermögen ist deßwegen ein praktisches Anerkennungsund Wahrheitsvermögen und bezieht sich auf die individuelle physische und geistige objective Welt, wie fern diese auch ein objectives Gut oder Uebel für uns ist. Wir nennen dieses Vermögen die praktische Vernunft in ihrer primiti ven Function, wie fern sie noch nicht als Begehrungsvermögen, sondern nur erst als Gefühls- und praktisches Anerkennungs- und Wahrheitsvermögen im Bewußtsein hervortritt.

S. 19.

Die Function des vernünftigen Begehrungsvermögens in Rücksicht auf den für Intelligenz fähigen Geist in uns selbst und in andern Menschen. Um diese Function auf den Grund der vorangegangenen uns nothwendigen Achtung und Anerkennung des menschlichen Geistes als höchsten Erdengutes in der rechten Weise psychologisch zu deduciren, hat man zuerst die Achtung in ihrer objectiven Beziehung etwas genauer zu bestimmen, welches in folgender Weise geschieht.

Während die ganze theoretische Thätigkeit im Thiere mit dem sinnlichen Wissen, Vorstellen und Wiedervorstellen der erscheinenden Welt sich schließt, dient dieser dürftige theoretische Naturanfang dem Menschen, wie fern er ein durch seine geistige Objectivität für verständige und begreis

Leben einen geistigen Zweck wollen kann. Ob es nun Fålle gibt im menschlichen Leben, wo sie das wirklich will und wollen muß, d. h., wo sie es unerbittlich gebietet, davon kann spåter erst Rede kommen.

fende Intelligenz und Persönlichkeit fähiges Subject ist, in seiner physischen Vereinigung mit der Natur nur erst als die Veranlassung und Erregung für die nun entstehende und nach physischen Geschen vor sich gehende intelligente Selbsts entwickelung, in der er durch die Befriedigung seiner physischen oder theoretischen Vernunftbedürfnisse und höheren Vernunftantriebe als intelligente Person die in ihm als Subject entstehende physisch geistige Würde rein darzustellen und zu noch immer höherer Vollkommenheit zu steigern vers mag. Aber eben darin, daß sowohl der einzelne Mensch als auch das ganze Geschlecht durch seine geistige Objectivität in seinem subjectiven Leben für Intelligenz und Persönlichkeit fähig erkannt und geglaubt werden muß, liegt der eigentliche Umstand, warum wir die Menschheit im Individuum und im ganzen Geschlechte nicht bloß achten müssen, wie fern sie in ihrer Subjectivität schon dasteht als ins telligent ausgebildete einzelne, rücksichtlich collegialische Person, sondern auch wie fern sie in ihrer geistigen Objectivität, sowohl im einzelnen Menschen als auch in der ganzen Gesellschaft, überhaupt im ganzen Geschlechte, durch gegenseitige, intelligent erziehende und erweckende Wechselwirkung für immer höhere intelligente Cultur fähig erscheint. Wenn wir z. B. in dem unmündigen Kinde auch noch nicht eine mit physisch geistiger, d. h. mit intelligenter Würde schon subjectiv angethane Person achten können, so müssen wir doch in ihm einen für Intelligenz und Persönlichkeit fähigen objectiven Geist achtend und ehrend anerkennen; das heißt: wir müssen in ihm als einem Gliede des hohen und königlichen Erdengeschlechts die physisch geistige Menschheit, die ihm den Stempel eines in seiner fortschreitenden Entwickelung zu hohen intelligenten Vollkommenheiten fähigen Wesens ausdrückt, achtend und ehrend anerkennen. — Wenn wir ferner einen wilden Völkerstamm, der durch eine dürf tige Ausbildung seiner geistigen Sprachfähigkeit nur erst die niedrigste Stufe menschlischer Cultur erreicht hat, und im Uebrigen aller höhern Intelligenz und vernünftig gesellschaftlichen Organisation entbehrt, in seiner collegialischen Subjectivität auch noch nicht als eine intelligent ausgebildete und organisirte collegialische Person oder

Gesellschaft zu achten vermögen, so müssen wir doch in solchem Völkerstamme eine für Intelligenz und Cultur fähige objective Geistergesellschaft achtend und ehrend anerkennen.

Eben so verhält es sich, wenn wir als vernünftig intelligentes Subject, durch die tägliche Erfahrung belehrt, auch in Rücksicht auf die cultivirten Nationen der Erde, es leider eingestehen müssen, daß es viele Menschen gibt, die im Dienste der genußsuchenden sinnlichen Natur thies risch beherrscht dahin leben, ohne sich darum zu kümmern, was des Geistes ist und was er zur Befriedigung seiner physischen Bedürfnisse erheischt; daß man z. B. die für die eben erwachende Vernunft schon so nothwendigen Fragen nach dem Woher der ganzen veränderlichen Natur- und Menschenwelt, und unser selbst, wo sie entstehen, gar nicht einmal ernstlich in sich aufkommen läßt, viel wes niger, daß man dieselben sich zu beantworten strebt, oder doch bei Andern eine Belehrung sich sucht, um dadurch seinem nach dem letzten Grunde der Dinge, d. h. seinem nach Gott so bedürftigen Geiste nur erst die rechte intelligente Richtung nach oben zu geben, und noch vor dem errungenen theoretisch nothwendigen Vernunftglauben an die Wirklichkeit einer überweltlichen Gottheit zunächst schon sich selbst und andere Menschen, um des eigenen und fremden zur Achtung nöthigenden Geistes willen, als solche Wesen erkennen und glauben zu lernen, die über die ganze Natur und den eigenen physischen Leib erhaben sind und so wenig für dessen Dienst eristiren, daß vielmehr die ganze Natur dazu bestimmt erscheint, dem menschlichen Geiste allweg zu dienen und hörig zu sein, und unter seiner intelligenten Herrschaft eine höhere Weihe zu erhalten. — Wenn wir also, wie gesagt, auch unter den cultivirten Nationen nicht selten es erfahren, wie so viele unserer Brüder; anstatt die geistigen Bedürfnisse zu befriedigen, nur der Befriedigung sinnlicher Bedürfe nisse sclavisch nachgehen und ein durchaus geistloses und geistvergessenes Leben führen, noch nicht zu gedenken eines gottlosen und gottvergessenen Lebens, so können wir diese Menschen in ihrer geistlosen Subjectivität zwar nicht achten und ehren, sondern müssen sie

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