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auf echt wissenschaftlichem Wege und das heißt nichts Anderes, als: aus dem Selbstbewußtsein des Geistes und aus dem innersten Besen (der Idee) der Sache selbst heraus, — muß dem katholischen Dogma von der Ehe Unerkennung und Geltung verschafft und dasselbe als das Heil- und Erlösungsmittel aus der Fülle unsers socialen Jammers dargethan werden. Als legteres wird es erscheinen, wenn die Untersuchung ergibt, daß mit dem positiv christlichen (facramentalen) Charakter der The die Kirche selbst steht und fällt und mit der Kirche der Staat. An der Möglichkeit einer solchen gründlichen und legten Erkenntniß ir gend einer Grundlehre und Grundpfeilers des Katholizismus sollte we= nigstens kein Katholik zweifeln. Denn ist die Kirche wirklich ein inte= grirendes Moment im organischen Bestande des Geschlechts, hat sie eine welthistorische Bedeutung, so ist es unmöglich, daß ihr Sein und Leben außerhalb der Wissenschaft unserer Zeit (=Selbsterkenntniß im höchften und umfassendsten Sinne des Worts) stehe; vielmehr muß sie (die Kirche), damit leştere zu ihrer Wahrheit und Erfüllung gelange, lebendig in sie eingehen.

Also: um, über das Wesen der Ehe als menschlich-geschlechtlicher Berbindung mit facramentalem Charakter zum Bewußtsein zu kommen, müssen wir die Thatsachen des Natur- und Geistes lebens, als der beiden constitutiven Factoren der synthetischen Einheit des Menschenlebens und Menschenbewußtseins, eben so wie die theoretisch-posi= tiven Dogmer der Kirche und die praktisch-positiven Thatsachen der Ge= schichte, Zeugniß ablegen lassen.

Und so schicken wir zur Einleitung in eine gründliche Theorie der Ehe hier die Grundzüge unserer Lehre von Geist, Natur und Mensch voraus, mit dem herzlichen Wunsche, daß diejenigen, die da erkennen, wie sehr es an der Zeit ist, daß die christliche Menschheit über den heiligen Ernst der geschlechtlichen Verbindung in ihr, und hiermit über manches andere Hochwichtige, zur rechten Besinnung komme, dem Ge= sagten allen Ernst des Nachdenkens widmen. An diese speculativen Voraussehungen wird sich die Theorie des Sacramentes überhaupt anschließen, und dann erst kann die der Ehe insbesondere folgen.

I. Philosophische Prolegomena *).

S. 1. Das creatürliche Universum.

Die göttliche Idee vom Nicht-Ich Gottes, oder der ewige Gedanke Gottes von der Creatur, konnte als Contradiction des Gedankens Gottes von ihm selbst

realisirt oder ins Sein überseßt, nur als Contraposition des göttlichen Seins erscheinen.

*) Bir müssen in Betreff dieser Abtheilung zugleich auf die,,Janusköpfe“ — Wien, 1834 — hinweisen, indem durch die dortigen Abhandlungen Gegenwärtiges und durch dieses jene ihre Erläuterung und Ergänzung finden.

In so fern also die Idee des absoluten Seins sich in der Einen Substanz Gottes realisirt, und diese Eine göttliche Substanz in ihrer ewigen Lebens- (oder Selbstbewußtseins-) Entfaltung sich zu drei absoluten Wesenheiten gliedert, oder, was dasselbe heißt: als die Eine àbsolute Persönlichkeit in drei, sich organisch verbundenen Personen ins unzugängliche (immanente) Licht ihres göttlichen Daseins tritt, kann die Eine Idee von der Weltcreatur nur in drei wesentlich verschiedenen, zu Einem Organismus verschlungenen, in ihrer organischen Einheit eine absolute Unpersönlichkeit bildenden Substanzen realisirt sich darstellen.

Es bildet deßhalb die Gesammtschöpfung Ein großes, aus drei wesentlich von einander verschiedenen und darum zeiträumlich geschiedenen, aber lebendig in und mit einander verschlungenen und somit unzertrennlich verbundenen substantiellen Reichen oder Welten bestehendes Ganzes, dessen erstes Glied das Reich der freien Geister, das zweite das diesem contradictorisch und conträr entgegengesetzte der unfreien Natur, das dritte aber der, beide zur organischen Einheit vermittelnde, oder die lebendige Synthese von Geist und Natur darstellende Mensch ist.

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§. 2. Leben Selbstbewußtsein.

Jedes substantielle Sein (das göttliche—das geistige— und das der Natur) ist nur denkbar als selbstige Wirklichkeit und wirkliche Selbstheit. Die Wirklichkeit aber als selbstig und die Selbstheit als wirklich ist = Leben der Substanz; das mithin nichts Anderes ist, als die Selbstbethätigung oder das Selbstzeugniß des Seins von ihm selbst als Sein, also ein,,sich-selbst-Object-Subjectiviren“, ein vor-ihm-selbst-ins-Dasein-Treten des Seins, oder, was dasselbe heißt, eine objective Erfüllung oder ein Ges wißwerden des Seins als Sein im subjectiven Selbstwissendwerden desselben um sich als Sein. Mit Einem Worte: Jedes substantielle Sein ist nur denkbar als lebend, und Leben nur denkbar als Selbstbewußtsein, jede Substanz, die Idee der Substantialität erfüllend, ist nothwendig sich-selbst-denkend, = Object-Subject *).

*) Aus dem, daß jede Substanz als solche Object-Subject ist, und die Object-Subjectivitát, als mit der Idee-Subftantialitát zusammens

§. 3. Relativität im Leben der Creatur.

In so fern die Idee von der Creatur in Gott das Relativum bildet von der Idee Gottes von ihm selbst, ist die Gesammtschöpfung als Sein (weil sie als solches eben nur jene realisirte Idee ist) auch das Relas tivum zum göttlichen Sein selbst. Und' in so fern das

fallend, allen Substanzen als solchen gemein ist, glaubt die he= gelsche Schule sich zur Annahme einer Einen und allgemeinen Subften, eines Einen und allgemeinen Object-Subjects berechtigt. Göschel (Hegel und seine Zeit, S. 9) sagt: „Was dem Subjecte nach seiz ner Stellung objectiv ist, ermangelt darum nicht der Subjectivitåt, eben weil diese allgemein, aber hiermit auch überall diefelbe ist, so wie denn wieder dem Subjecte Objectivität, Dasein, Geltung gegen Underes zukommt. Hiermit geht an das Subject das Object, an das Object das Subject über, und der Gegensaß ist in der Einheit des Subjectes und Objectes aufgelöset." Hier sind offenbar die abstrahirten Begriffe „UUgemeinheit“ und „Subjectivität“ und Objectivitåt" ohne Weiteres hypostasirt, und zum „allgemeinen Subject-Objecte!! condensirt. Man hat aber nicht mehr Recht, zu sagen: Weil kein Sein der Subject-Objectivität ermangelt, ist alles Sein dasselbe Subject-Object oder gibt es nur Ein allgemeines Sein oder Ein allgemeines Subject-Object, - als man Recht hat, zu sagen: Weil kein Sein der Persönlichkeit ermangelt, ist alles Sein dieselbe Person oder gibt es nur Eine allgemeine Person!! Nach der Wahrheit heißt es vielmehr so: Alles Sein ist als solches Subject-Object und eben deßhalb nicht in so fern, als es an einer allgemeinen Subject-Objectivitat Theil nimmt; die Subject-Objectivität ist die wesentliche Form alles Seins, und jedes substantielle Sein steht durch dieselbe in contradictorisch-contrárem Gegensage zu jedem andern substantiellen Sein, — welcher Gegensag in der WechselwirEung zwischen dem einen und dem andern allerdings in der Einheit beider aufgeldset wird, aber in einer bloß formalen Einheit, keiner realen Einerleiheit; der Gegensaß wird nicht aufgehoben und ausgelöscht, sondern die Negation desselben wird zugleich und zumal zur Affirmation desselben. Man sieht, wie die Wis= senschaft des absoluten Geistes gleich an der Schwelle ihres Systemes zu Falle kommt und in die Verabsolutirung der Natur hineinfällt, wie alle frühern Systeme, deren legte und höchste Blüthe sie ist. Nur in der Natur ist Theilnahme an einer allgemeinen Subject-Objectivität, weil Theilung

(Gegensah) ihrer Einen Substantialität; nur in der Natur ers scheint die Ausgleichung der Gegensäge als reale Vereinerleiung; aber eben deßhalb ist die Natur auch keine vollkommen selbstige Wirklichkeit und wirkliche Selbstheit, keine Subject-Objectivitát an und für sich, tein freies, persönliches Sein.

Leben nichts Anderes ist, als Selbstoffenbarung und Selbstzeugniß des Seins von ihm selbst an es selbst (Da sein des Seins im Selbstbewußtsein), muß sich — wie in Gott die Absolutheit, so in der Creatur die Relativität in dem Leben und durch das Leben (Selbstbewußtseins-Entfaltung) derselben aussprechen und kund geben.

Diese Relativität im Leben der Creatur ist durch ihren organischen Bestand vermittelt und dieser selbst. Denn das ist eben das Wesen des Organismus, daß das Einzelne nur lebendig wirksam sein kann in Relation und Wechselwirkung mit allen übrigen Gliedern des Organismus, — mit dem Ganzen und durch und für das Ganze. Die Gefammtschöpfung, als Contraposition der Einen absoluten Substantialität oder Persönlichkeit `in drei Personen (= dreifacher Lebens- oder Selbstbewußtseins-Gliederung), mußte Einen Organismus bilden von drei wesentlich verschiedenen Substanzen in absoluter Unpersönlichkeit, - und nun sehen wir, wie dieser organische Bestand im Sein der Creatur zusammenfällt und Eins ist mit der Of fenbarung der Relativität im Dasein derselben; das in seis ner organischen Einheit und Relativität zu anderm Leben in seiner Wirksamkeit bedingte und beschränkte Leben wird zur Offenbarung der Bedingtheit und Relativität (Creatürlichkeit) seiner Substanz selbst. Organische Einheit in qualitativer Verschiedenheit und diese in jener ist die Bes dingung für die Selbstoffenbarung der creatürlichen Substanzen als creatürlicher. Ein Sein, das seiner als eines relativen, d. h. creatürlichen, bewußt werden sollte, mußte in seiner Lebenswirksamkeit (und das heißt eben: in seiner Selbstbewußtseins-Bildung) von einem wesentlich andern bedingt und beschränkt, also organisch mit ihm verbunden sein.

§. 4. Der Geist.

Das erste substantiale Glied des Weltorganismus ist der Geist. Er ist vollkommen selbstige Wirklichkeit und wirkliche Selbstheit, d. h. eine Eine und (im Gegensaß zum Naturprincip) mit sich selbst wesenhaft identische Substanz, ein Sein an und für sich, - ein freies, persönliches Sein.

Aber als creatürliches Sein steht auch er unter dem Gefeße der organischen Relativität, auch er seßt fremde Le

benswirksamkeit für die feinige voraus,

kann deßhalb nur durch die lebendige Einwirkung, d. h. durch das Wort - als veräußerten Gedanken eines andern Geistes zum Selbstbewußtsein kommen, und kommt unwillkürs lich dazu, - erzeugt das Tageslicht des Ich gedankens in ihm selbst nur in Wechselwirkung mit der übrigen Welt der Geister.

Dieser Ich gedanke, als Erzeugniß des geistigen Seins, ist das innere Selbstzeugniß desselben vor ihm selbst von der Wirklichkeit und Selbstheit, - oder von der in und hinter der Wechselwirkung mit dem andern und äußern Sein bestehenden innern Einheit und wesenhaften Identität des Geistes; — ist somit Ausdruck und Ergebniß der durchgeführten Selbstverinnerung desselben, vermittelst welcher er sich (sein Ich) objectiv von dem einwirkenden fremden Sein, und subjectiv von den beiden, durch die Einwirkung des fremden Seins in die Erscheinung getretenen, ges gensäßlichen Grundzügen seines Lebens: der Receptis vität oder organischen Abhängigkeit, und Spontaneität oder substantialen Selbstthätigkeit, als ihren Einen und selben Grund und Träger scheidet und unterscheidet. Als ursprünglich freie Substanz oder creatürlich - vollkommene Selbstheit in der Wirklichkeit und Wirklichkeit in der Selbstheit tritt der Geist in und aus der von außen her intendirten Veräußerung und Veränderung (als Ver- anderung) in Gegensaß sowohl mit dem influenzirenden äußern Sein, als mit den sich wechselseitig eben so negirenden als affirmirenden, also sich conträr und contradictorisch entges gengeseßten, Grunderscheinungen seines Lebens: der Receptivität und Spontaneität; das heißt: sich in sich selbst verinnernd affirmirt er sich, in und über dieser Veräußerung und Differenzirung in die Erscheinungen, in ihm und vor ihm selbst als den Einen und mit ihm selbst identischen Grund seiner Erscheinungen, bewahrt und bewährt sich als Freien im Wissen um sich als Ich gegenüber dem Nicht-Ich.

In so fern also der creatürliche Geist, als creatürlicher, nicht absolut durch sich, sondern eben so durch ein Anderes, ihm organisch Verbundenes, mithin unwillkürlich, zur Lebensäußerung oder Selbstbewußtseins-Entwicke

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