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lung gelangt, leßtere mithin eben so die Negation als die Affirmation des Geistes, weil eben so die Affirmation als die Negation eines fremden Seins und Geistes als Grundes der Erscheinungen ist, ist die Selbstoffenbarung des Geistes einestheils zwar kein wesenhafter Czeugender, emanirender), sondern ein in der bloßen Erscheinung aufgehender Act, der aber anderntheils auch in dieser Erscheinung und durch dieselbe, als Negation des Wesens, das Wesen seibst als den Grund der Erscheinung affirmirt, also Gedanke vom Grunde, = Idee, ist.

S. 5. Die Natur.

Die zweite Substanz im Organismus der Schöpfung ist die der Natur. Auch sie kann sich nur dadurch als Substanz bewähren, daß sie, wie der Geist, zum Wissen um sich vordringt, auch ihr Leben kann nichts Anderes sein, als: Selbstbewußtseins-Streben.

Aber als eigenthümliche, also als eine vom Geiste wesentlich verschiedene, also dem Geiste contradictorisch und conträr entgegengeseßte, Substanz kaun sie sich nur in der Weise darthun, daß sie nicht den Ich gedanken, nicht das Wissen um sich als den Grund ihrer Erschei nungen, nicht die Idee gewinnt, sondern das Contradicto= rium und Contrarium des Jchgedankens als des Wissens vom Einen Grunde, also ein Wissen bloß um die mannigfaltigen Erscheinungen, cin die Idee negirendaffirmirendes Wissen, also das Relativum der Idee: die Vorstellung, das Schema und den Begriff ihrer selbst zu Stande bringt *).

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*) Will der Geist das Geheimniß der Natur verstehen, so lerne er verstehen das Geheimniß feiner selbst, und dieses zu verstehen ist jedem gegeben, der sich sein Selbstbewußtsein zum Bewußtsein zu bringen im Stande ist, der sich, mit Freiheit, denkend über den Lichtquell seines Denkens zu erheben und die auf der Spiße des Geistes stehende und ewig leuchtende Flamme des Ichgedankens in die Vogelperspective des geistigen Auges zu bringen vermag. Wer mit Cartefius den geistigen Gedanken als immanente Offenbarung des geistigen Seins gewonnen, und diese Offenbarung verstanden, d. h. mittelst der Analyse des Gedankens · denkend den Geist als Sein in seiner Qualität begriffen hat: der hat eo ipso auch die Natur, als reale Negation des Geistes in der Affirmation desselben, und in all ihren substantiellen Eigenthümlichkeiten ver standen und begriffen.

§. 6. Qualitative Verschiedenheit der Substanz der Natur von der des Geistes.

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Der geistige Gedanke — als Affirmation der wesenhaften Einheit und Identität des Geistes als substantialen Grundes in und über dem Gegensaße der primitiven Erscheinungen dieses Grundes — war nur dadurch möglich, daß der Geist ursprünglich und a priori war, als was ihn das Selbstbewußtsein a posteriori, in und durch den Einen, sich selbst ewig gleichen Ichgedanken, bewährt und bestätigt: die in ihr selbst absolut Eine, sich selbst gleiche Substantialität.

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Ist nun das Wissen oder der Gedanke der Natur um sich ein das Selbstbewußtsein des Geistes negirend-affirmirendes, also ein diesem conträr-contradictorisch entge gengeseßtes, so spricht sich in demselben die Substanz der Natur offenbar als eine mit ihr selbst nicht absolut Eine und wesenhaft identische, also als eine mit ihr selbst nur relativ Eine, - also eben so sehr in ihr selbst differente, in der wesenhaften Einheit sich selbst wesenhaft entgegengeseßte Substanz aus *).

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So erscheint das Princip des Naturlebens als real-contradictorischer Gegensaß zum Princip des Geisteslebens. Lehteres gibt in der Einheit und Stabilität des Ichgedankens Zeugniß von der, über und hinter seinen beiden gegensäßlichen Grunderscheinungen der Receptivität und Spontaneität liegenden, substantialen Einheit und wesenhaften Identität seiner; im Wissen um sich als den Einen Grund seiner mannigfaltigen Erscheinun gen bewährt es sich als seiner sicher und gewiß in der von außen ihm zukommenden geistigen Einwirkung, d. h. als durch lettere nicht differenzirt in seinem Wesen selbst, sondern nur in dem Gegensaße seiner Erscheinun gen, als mittelst seiner Spontaneität außer und über dem Einwirkenden stehend: - als frei. Das Naturprincip hingegen offenbart sich als a priori, d. h. gleich ursprüng*) Das beste Sinnbild für diesen Gegensah in der Einheit und Einheit im Gegensahe der Natursubstanz möchte wohl die,,mathematische Linie" sein, die überall der „Eine mathematiz sche Punkt", dieser aber überall in der Differenz oder im Gegensage zu sich selbst ift.

lich und in seinem Wesen selbst, differenzirt, — sein Eines Wesen als im Gegensaße zu sich selbst; so daß das Leben der Natur (das an sich betrachtet auch nichts Anderes sein kann, als Selbstbewußtseins-Streben) nicht anders erscheinen kann, denn als Streben: durch diesen ursprünglichen, wesenhaften Gegensaß und aus demselben zu sich selbst zu kommen, also: ihn durch ihn selbst zu überwinden und über und hinter ihm sich als Eines und mit ihr selbst Identisches zu affirmiren. Da aber, wie gesagt, der Gegensaß in der Natur eben so wesenhaft ist, wie ihre Einheit, und die Durchführung jenes Strebens zur Selbstinnerlich und sinnewerdung ihrer selbst nur mittelst des Gegensaßes selbst möglich ist: so wird jene Durchführung der Wissensbildung eben so sehr eine Affirmation der Diffes renz oder substantialen Zweiheit, als der substantialen Einheit der Natur, mithin — wie Selbstverinnerung so auch ihr Gegentheil: Selbstveräußerung, wie ein zuz sich-Kommen so auch ein von-sich-Kommen, wie Gedanke und Wissen so auch die Negation derselben: - die Materie.

Auch sieht man leicht, daß in diesem ursprünglichen Gegensaße des Einen Wesens der Natur zu sich selbst die Nothwendigkeit oder Unfreiheit in den Lebensäußerungen derselben gründet. Die beiden gegensäßlichen realen Factoren können nicht Einen Moment einander gegenüber stehen, ohne in und aus ihrer substantialen Differenz zur Affirmation ihrer substantialen Einheit und Identität zu tendiren, d. h., ohne einander wechselseitig zur Ausgleichung ihrer Gegensäßlichkeit zu sollicitiren, oder zu streben, sich selbst im Andern und das Andere in sich als Gegensaß aufzuheben und auszulöschen. Dadurch ist nun die Natur allerdings in jeder Beziehung der Selbstgrund ihrer Lebenswirksamkeit, sie ist selbst für ihre erste und ursprüngliche Lebensbewegung nicht, wie der Geist, auf ein (absolut) anderes und äußeres Sein angewiesen, bedarf keiner Sollicitation von außen, sondern überseßt selbst sich durch sich selbst ins Dasein, bestimmt selbst sich zu ihren Erscheinungen; aber bestimmt sich mit Nothwendigkeit, -ist in ihrer selbstigen Wirklichkeit unfrei, und die Ursprünglichkeit und Unmittelbarkeit im Leben der

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Natur ist nur die Signatur ihrer potenzirten Relativis tät, d. h. ihrer Hörigkeit oder Leibeigenschaft für den Geist. Denn sie bestimmt sich ja nur dadurch selbst zu ihrer Lebenswirksamkeit, weil sie in ihrer substantiellen Einheit sich selbst auch zugleich ein substantiel Differentes ist; sie seht und zwar für jeden Moment (ursprünglichen und folgenden) ihrer Lebensäußerung - ein Anderes und Aeußeres voraus; aber dieses Andere und Aeußere ist sie sich selbst; - sie ist mithin allerdings in ihrem Leben bedingt und gebunden, aber sie ist es in sich selbst und durch sich selbst und eben deßhalb in höherer Potenz, als der freie Geist. Sie ist durch sich selbst wirksam: aber ste ist für jeden Moment ihrer Wirksamkeit von Erregung abhängig, und sie kann niemals — nicht wirksam, weil nicht einen Augenblick — nicht erregt sein; sie bestimmt sich selber, aber nicht wie der Geist mit Spontaneität, sondern sie wird zugleich bestimmt, ist unfrei.

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S. 7. Dafeinsweise der Natur.

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Wir haben schon im vorhergehenden S. die dem Acte der Selbstverinnerung der Natursubstanz correlate Selbstveräußerung derselben als Materialisirung bezeichnet. Die Materialität der Natur ist ihrem,,sich selbst-äußerlich-Sein“, und sie erscheint nothwendig als materiel, weil sie ursprünglich und a priori und in ihrer Substantialität sich selbst ein Anderes und Aeußeres Entgegengefeßtes ist. Von je her gilt die Materie als das eigentlich Finstere, als die reale Contradiction des Lichtes und des Gedankens, und mit Recht; denn eben durch sie negirt sich die Natur substanz als Geistes substanz; ein Sein, in welchem sie Plaß greift, kommt in der höchsten Höhe und Vollendung seiner Lebensentfaltung oder Gedankenbildung nicht zum eigentlichen (Ich-) Gedanken, sondern nur zum Relativum desselben: zur Vorstellung, und zum formalen Begriffe, zum bloßen Denken der Erscheinung. Die Materialität als solche und in abstracto ist die bare Negation des Lichtes oder des Wissens; in so fern sie aber das Correlat der Bildung des leßtern ist, gibt es in der Natur eben so wenig eine absolute Materialität, als ein vollendetes Denken. Das Leben der Natur ist ein sich materialisirendes (d. h. sich veräußerndes — und darum Beitschr. f. Philos, u, kathol. Theol. 9. H.

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in der Erscheinung aufgehendes) Denken, und gibt eben als solches Zeugniß von der Contrapositivität ihres Seins gegen das Sein des Geistes, so, daß Natur und Geist als conträr-contradictorische Relativa wohl allerdings auf einander hinweisen und sich wechselseitig für einander postuliren, aber in dieser wechselseitigen Affirmation einander eben so in und durch sich selbst negiren. So gewiß das Denken der Natur durch die höchstmögliche Steigerung seiner Intensität nun und nimmer zu einem wirklichen geistigen Denken werden kann (weil Aeußerlichkeit und Erscheinung sich nie zu Innerlichkeit und Grund steigern können): so gewiß können Natur und Geist nicht Daseinsweisen Eines und desselben Princips, - kann der Geist nicht bloß su= blimirter und rectificirter Naturgeist, - sondern beide müssen wesentlich verschiedene Substanzen sein, und die Hegel'sche Philosophie läßt mit gleichem Rechte den Begriff sich zur Idee dialektisch durch- und hinanbilden, mit welchem sie die Vernichtung des Dualismus eine Vermittelung desselben, und das Fallenlassen und Beiseiteschieben aller Subjectivität und Objectivität ein Abstrahiren von derselben nennt, und durch diese Abstraction (vielmehr Vergessen) des Gegensaßes ein reines, gegensatzloses und zugleich allgemeines und absolutes Sein zu gewinnen weiß *).

*) Bei contrár-contradictorischen Gegensägen, wie Subjectivität und Objectivität Receptivität und Spontaneität ist die eigenta liche und wirkliche Abstraction gar nicht möglich nåmlich eine solche, durch welche ein beiden Factoren Gemeinschaft= liches gewonnen würde: aus dem einfachen Grunde, weil sie nicht Factoren eines Gemeinschaftlichen sind. Denn als solche müßten die Glieder des Gegensages Theile eines Ganzen, d. H. reale Affirmationen in bloß formaler Negation desselben sein, wo man denn diese formale Negation formal negirend, d. h. die Mannigfaltigkeit des Begriffs im Gedanken aufhebend, den Gedanken vom Einen realen Gemeinschaftlichen, von einer ungetheilten, gegen= saglosen Einheit, den Gedanken vom Grunde oder die Idee wohl gewinnen kann. Gegenfäße aber, wie die genannten, die, als contråre und contradictorische zugleich (mit objectiver Realitåt), keine Theile eines Einen und Ganzen sein können, hat die Speculation vielmehr als Gegensåge für ihre Zwecke festzuhalten, um auf ihnen als Basis sich festzustellen, und so über sie hinaus zu greifen, fie zu transcendiren, und jenen vermittelnden Grund für sie zu erfassen,

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