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nung in That übergehen zu lassen. Zugleich standen Päbste von grosser Beharrlichkeit, List und Geisteskraft ihm gegenüber, Männer, die überdies kein Mittel scheuten, wenn es nur zum Zwecke führen mochte: Alexander V1., Julius II. und Leo X. Diese Statthalter Christi trugen zu gleicher Zeit wider seine Heere das Kriegsschwerdt, und schleuderten wider sein Reich die Donner der Kirche. Nachdem der König und sein Land appellirte Ersterer,

mit Bann und Interdikt belegt waren der Liebe Frankreichs und der Unterstützung Kaiser Maximilian's sicher, an die Nation und ihre Priester. Sie entschieden zu Tours mit Begeisterung für ihn und wider die Tyrannei des ultramontanischen Pabstthums; alle Punkte der Pragmatik wurden aufrecht erhalten; der Abgeordnete des Kaisers, welcher bereits selbst mit der Idee sich umtrug, nach des Pabstes Tode die Tiare sich geben zu lassen, unterschrieb auf der Synode zu Lyon alles unbedenklich. Maximilian begehrte ein Exemplar der gallikanischen Freiheiten und gedachte, dieselben auch für Teutschland, mit weniger Aenderung, durchzusetzen. Berühmte Theologen und Rechtsgelehrte begutachteten es, und die Nation, welche ihre Beschwerden neuerdings in Druck bekannt machte, schickte bereits sich an, in dem Monarchen ihren geistigen Befreier zu lobpreisen; áls zum grössten Unglücke der französische König, Maxen's Geistesverwandter, starb, und die veränderte Politik seines Nachfolgers alles vereitelte, was zu Tours und Lyon beschlossen oder verabredet worden war.

Pabst Leo X. wusste mehrere Staaten Europa's wider König Franz 1. in die Waffen zu reizen. Er setzte dem Konzilium von Lyon dasjenige im Lateran entgegen; er versuchte wider ihn, wie gegen Ludwig, seinen Vorgänger, auch die geistlichen Waffen. Der Monarch, von jugendlichem Ehrgeize und irdischen Interessen mehr, als von dem Gefühle der Ehre und des Rechtes getrieben, beschloss, die Freiheiten der gallikanischen Kirche der Freundschaft des Pabstes geradezu aufzuopfern. Schon im Jahre 1515 war zu Bologna einigermassen der Grund zu dem neuen Verhältnisse gelegt worden; am 18. August 1516 aber unterzeichnete er zu Noyon förmlich das berüchtigte Konkordat, welches der pragmatischen Sanktion den Todesstoss brachte. Zwar behielt man, wie zu bitterm Hohne, viele einzelne Artikel derselben bei;

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alle jedoch, welche auf irgend eine Weise den päbstlichen Einfluss zu schmälern geeignet waren, wurden ausgelassen.

Der König behielt, in Folge dieses Konkordates, das Recht der Ernennung zu allen kirchlichen Pfründen, jedoch unter gewissen Bedingungen; waren diese erfüllt, so gab der Pabst die Bestätigung. Die Klöster und Bisthümer, welche ein freies Wahl-. recht, von dem heiligen Stuhle in früherer Zeit ausgestellt, urkundlich vorweisen konnten, fielen ausser diese Kategorie. Dem Pabste blieb der Genuss der Annaten gesichert. In der zwölften -Sitzung des päbstlichen (nicht allgemeinen, noch nationalen) Konziliums im Lateran ward der Vertrag angenommen, welcher dem einen Theil politische, dem andern kommerzielle Vortheile gewährte. Das Interesse der französischen Nation wurde schnöderweise für die Hoffnung auf den Erwerb von Mailand hingegeben. Der Hauptunterhändler bei diesem Verkaufe der kirchlichen Freiheiten war der Kanzler du Prat gewesen, welcher die Stimme des Gewissens über der Lüsternheit nach einigen Pfründen, als Sündenlohn, ferner nicht mehr hörte.

Die Nation selbst nahm diese Sache nicht so gleichgültig und willig auf, als der König vielleicht geglaubt hatte; der Klerus erhob einen Schrei des Unwillens: das Parlament leistete den mannhaftesten Widerstand, musste aber zuletzt doch vor den Kriegs- und Kerkerknechten weichen und das Unvermeidliche geschehen lassen. Es verwahrte sich in Protokollen und Denkschriften feierlich gegen diese Verletzung der alten Kirchenkonstitution, und das Gleiche that auch die Universität Paris. Die Priester predigten auf den Kanzeln und an den Ecken der Strassen gegen das Konkordat. Durch die Gewalt war es aufgedrungen worden, und nur Gewalt schützte es fortan unter Franzen's und · seiner Nachfolger Regierungen.

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Doch wir geben die Geschichte dieses edlen Widerstandes geistvoller, frommer und hochbeherzter Männer aus verschiedenen Ständen in den Aktenstücken selbst, die darüber noch vorhanden; das eine ist durch de Pradt's Sorge wieder aufgefrischt; die übrigen sind sehr selten geworden. Wie tief stehen unter jenen Verfechtern der öffentlichen Freiheiten gewisse Republikaner der neuesten Mache, welche, zu willenlosen Drahtpuppen von Möncheh und Weibern herabgesunken, die Rechte und Interessen ihrer

Mitbürger, allen geschwornen Eiden und allen Grundsätzen und bessern Gefühlen zum Hohne, bereitwillig und nutzlos, an die Ultramontaner zu überliefern sich nicht gescheut haben; welche, immerhin nur nach Frankreich hinüberblickend, in den Rumpelkammern gaskognischer Edelleute ihre Modelle aufsuchen, und ein rothes Band für ein Ding ansehen, welches die entflohene Schaamröthe des Patriotismus und der öffentlichen Moral zu er setzen im Stande sey.

Concordata inter Leonem X. et Franciscum I., anno MDXVII. publicata. *)

1.

Ce que le Pape octroya au Roy tres Chrestien l'an 1515 a Boulogne, ou le dict Seigneur fut en personne, luy faire l'obeissance

filiale.

S. 1. Premierement le Concordat, qui est le plus grand et excellent privilege, qui soit sorti onques du St. siege Apostolique.

§. 2. Luy donna trois ceris quarente deux mille livres, des quelz fuit de bonne memoire le Roy Louis douziesme estoit oblige a l'Eglise.

S. 3. Luy octroya privilege sa vie durant de pouvoir nommer a toutes Eglises et monasteres du Duche de Bretagne sans prejudice des privileges du pays, les quelz promet ratiffier.

S. 4. Semblable privilege pour la Comte de Provence.

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S. 10. Privilege, que ceux, qui suivent la Cour pour la reception de tous les sacramentz seront reputez estre des paroisses, ou seront scituées les maisons, ou ilz seront logez.

*) Nach der Toulouser Ausgabe von Jahre 1517 und Leibnitz. Mantissa ad Corp. Iur. Gent. Tom. II.

§. 11. La Revocation de l'administration de l'Evesche de Tournay baillee a l'Eveque d'York.

§. 12. Une Legation pour deux ans en France,

S. 13. Entiere et generalle absolution aux subjetz du Roy des Excommunications passees par le Pape Jule a l'encontre d'eux tant durant le Concile de Pise, que les guerres qu'il eut contre le feu Roy.

S. 14. Permission de construire deux Eglises de l'ordre des Celestins, l'une a saincte Brigide au Duche de Milan et l'autre en France, a Romorantin.

S. 15. Indulgence pleniere aux chevaliers de l'Ordre, qui seront a la messe le jour saincte Croix de Septembre et faculte aux prestres, qui seront deleguez par le Confesseur du dict Sieur d'absoudre de tous pechez, que le Pape s'est accoustume de re

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S. 16. Bulles par les quelles annulle les impetrations des benefices, qui seront faictes dedans l'an de la premiere impetration apres la vacation soubz la couleur, que la vraye valeur n'a este exprimee.

§. 17. Provision par la quelle est enjoinct a tous Evesques, Archevesques, Prelatz et Curez d'admonester les clercs de porter habit et tonsure et vivre en la forme contenue en droict: alias etc. les quelles admonitions generales veut qu'elles sojent de tel effect, que si elles estoient particulierement prononcees et que post primam monitionem generalem, nisi etc. non gaudeant privilegio clericali, qui est un beau et singulier privilege en ce Royaume.

2.

Capita Tractatus circa Concordata inter Leonem X. et
Franciscum I.

Cum in Concilio Lateranensi tractetur de abroganda Pragmatica multaeque rationes efficacissimae et iuridicae adducantur pro illius abrogatione; Pragmatici vero innitantur etiam ipsi, rationes persuasivas allegare pro illius subsistentia; ea propter sanctissimus Dominus Noster Papa et Christianissimus Rex per viam concordiae intendunt super hoc procedere.

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S. 1. Et primo quoad Decretum Ecclesiarum et Monasteriorum omnium consistorialium; quod de caetero Capitula Ecclesiarum et Conventus Monasteriorum, qui non habent privilegium eligendi a Sede Apostolica, occurrentibus Vacationibus, etiam per cessionem Ecclesiarum et Monasteriorum omnium huiusmodi ac Diguitatum maiorum et aliorum Beneficiorum electivorum, non possint eligere, sed Rex ipse Franciae pro tempore existens iuxta VI menses habeat nominare sanctissimo Domino personam qualificatam; videlicet, quoad Ecclesias graduatum aut nobilem et saltem in XXVII, suae aetatis anno constitutum et alias idoneum; ad Monasteria tantum XXII annorum; de quibus qualitatibus consistorialiter examinari et Ecclesiis et Monasteriis et de Dignitatibus ac aliis Beneficiis electivis ad nominationem huiusmodi provideri debeat. Et, si nominatus non fuerit repertus idoneus, Rex ipse Christianissimus teneatur, infra alios III menses alium idoneum nominare. Possit tamen idem Rex de sanguine Regis duntaxat non qualificatos nominare. Quibus VI. mensibus effluxis, ac Ecclesiis et Monasteriis vacantibus in Romana Curia, possit idem Dominus noster sanctissimus non exspectata aliqua nominatione libere providere. De inferioribus vero Beneficiis collativis graduatis concedantur III menses, in quorum duobus graduatis simplicibus, in reliquo vero mensium huiusmodi graduatis nominatis, factis debitis et solitis diligentiis et insinuationibus, provideatur eis de omnibus Beneficiis pro tempore vacantibus in dictis III mensibus lex tertii Beneficii, quod ipsi graduati habere consueverant et quod erat sic locus gratificationi data paritate: caeteri vero IX menses remaneant Ordinariis; et sanctissimus Dominus noster possit concedere mandata Apostolica in forma per eum concedi solita ad collationem quorumcunque Collatorum, ita quod prosequentes huiusmodi mandata Apostolica praeferantur tam ordinariis quam graduatis in. quocunque mense; et Papa possit praevenire tam ordinarios quam graduatos ac huiusmodi mandata Apostolica prosequentes. Causae beneficiales et spirituales in petitorio, exceptis causis maioribus praesertim Ecclesiarum et Monasteriorum, Consistorialium et Cardinalium pro tempore in Romana Curia ex-' istentium, quae in ipsa Romana Curia cognosci et terminari debent; usque ad tres sententias inclusive, et iudices, coram quibus causae, quae in partibus terminari debent, pendebunt, illas

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