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vielmehr als Ausspäher Sr. Heiligkeit in des Kaisers Dienste. Eugenius verwarf standhaft das von den Teutschen wiederholt begehrte, neue Konzilium; doch verstand er sich endlich zu Abordnung einer Gesandtschaft nach Teutschland, zu genauerer Besprechung der Wege, auf welchen die Trennung beendigt werden könnte. Des Kaisers durch Piccolomini versichert, setzte er die Hauptbeförderer des Basler Konziliums, die Erzbischoffe Jakob von Trier und Dietrich von Köln, plötzlich ab, und gab ihre Stellen zwei Vettern des mächtigen Herzogs von Bur ́gund, Philipp's des Guten.

Diese kühne Maassregel, gewagt, um Schrecken einzuflössen, bewirkte gerade das Gegentheil. Die Abgesetzten verwahrten sich gegen die Gewaltthat bei Kaiser und Ständen feierlichst: die Churfürsten sämmtlich erklärten ihre Sache für eine gemeinsame. Alte Bündnisse wurden geltend gemacht, ein neuer Verein (1446) geschlossen. Dem gemäss erklärten die Churfürsten: Eugenius sollte nicht eher als Pabst anerkannt werden, bis er das Ansehen der Konzilien, nach den Bestimmungen von Konstanz und Basel, wörtlich angenommen und nach irgend einer Stadt in Teutschland ein neues Konzilium berufen. Auf diesem `sollten die kirchlichen Irrungen sämmtlich geschlichtet werden, Man begehrte ferner von ihm Bullen über die von Albrecht II. und der Nation geschehene Annahme der Basler Dekrete, endlich die Aufhebung aller Neuerungen seit der Neutralität; im Weigerungsfalle wolle man fest an den Baslern halten. Der Verein nahm Abrede, diesen Beschluss geheim zu halten; aber Piccolomini, in das Geheimniss eingeweiht, verrieth ihn, trotz des geschwornen Eides, und theilte alle Verhandlungen Eugenius mit, durch dieselbe Gelegenheit, als der Gregor v. Heimburg, Gesandter der Churfürsten, nach Rom ging.

Derselbe redete vor dem Pabste eine Sprache, wie man sie in der Hauptstadt der christlichen Welt noch nie vernommen: der Pabst gab ausweichende Antworten. Es schien die Stimmung der Gemüther eher gereizter als annähernd werden zu wollen. Die Politik Piccolomini's, im Interesse Eugen's, vermochte ihn zu scheinbarer Nachgiebigkeit und allgemeinen Zugeständnissen. Da man die Vollmacht des Gesandten für unzu

reichend hielt, so erklärte der Pabst, eine Bothschaft auf den Churfürstentag zu Frankfurt senden zu wollen, welche die Antwort überbringen sollte.

Die teutsche Nation hatte zwischen Eugen und den Baslern bis dahin strenge Unpartheisamkeit behauptet; doch zeigten sich stets, hinsichtlich der innern Gesinnung, zwei Partheien; die eine, aus dem Kaiser und den weltlichen Fürsten bestehend, war für Eugenius; die andere, welche die geistlichen Fürsten und die Universitäten bildeten, neigte mehr zu dem Konzilium sich hin. Gregor's v. Heimburg und der Mitgesandten Antwort erregte für die erstere nicht den günstigsten Eindruck; des Pabstes und der Römer Uebermuth ward mit grellen Zügen geschildert, ja Eugenius geradezu als ein Feind teutscher Nation hingestellt. Die Parthei des Konziliums triumphirte bereits und die Zahl ihrer Anhänger mehrte sich zusehends.

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Was aber die Diplomatik verdorben hatte, rettete dennoch die Diplomatik selbst wieder. Als die Künste der Beredsamkeit bei mehrern Fürsten, die man einzeln bearbeitet, nichts verfangen, wirkte desto schneller und mächtiger das Gold. Räthe des Churfürsten von Mainz, nicht er selbst, wurden bestochen und durch sie die Ansichten ihres Herrn geändert; er wünschte blos einen anständigen Rückzug aus dem Vereine. Der Kanzler Aeneas wusste bald Rath: er liess die Form des Vertrages selbst bestehen, suchte aber das Beste des Inhalts herauszunehmen, und nach seiner eigenen Erklärung — das Gift heraus zu drücken, d. h. das dem Pabste nachtheiligste und gehässigste auszumerzen. Der veränderte Entwurf des Vereines, dessen Annahme durch den Pabst man sofort verbürgte, ward zuerst von Mainz, sodann auch von der Mehrzahl der Stände, angenommen; nur Köln, Trier und Sachsen verwahrten sich: Pfalz blieb unpartheisam. Als die päbstlichen Gesandten, Nikolaus v. Cusa (ebenfalls ein Convertit in kanonischen Grundsätzen und Verräther der Kirchenfreiheiten seines Vaterlandes) und Thomas v. Bologna die Versicherung ertheilten, dass Eugen die nach des Kanzlers Vorschlag ermässigten Punkte annehmen würde, traten die kaiserlichen Bevollmächtigten mit Brandenburg, Salzburg, Passau, Konstanz, Chur, dem Teutschmeister u. A. ebenfalls in einen Verein zusammen, und erklärten,

dass sie, sobald nur jene Annahme erfolgt und Bürgschaft dafür geleistet sey, Eugen als Pabst anerkennen würden.

In Rom selbst theilte das Kardinalskollegium nicht ganz die Freude der Parthei Piccolomini's über diese Wendung der Dinge; man fand viele Punkte allzuversehrend für das päbstliche Ansehen; man hielt den päbstlichen Stuhl für verkauft an die Teutschen, und die Römer von diesen, gleich Büffelochsen, an der Nase herumgeführt *). Blos vier neue Kardinalshüte brachten die Missvergnügten zum Schweigen **).

Nachdem die Hindernisse in Rom selbst beschwichtigt worden, kamen Aeneas, die Gesandten des Kaisers und der Fürsten des Frankfurter Vereines selbst dahin. Zwar erhoben sich manche neue Anstände und Streitigkeiten, bis der Pabst endlich über alle einzelnen Punkte jenes Vereines beruhigende Bullen gegeben. Jetzt erst huldigten sie dem Todessiechen, Rom erfüllete sich mit Triumphgeschrei und Siegesmusik. Wohl war es ein neuer Triumph des Ultramontanismus über den freien Katholizismus, und ein Sieg konsequenter italienischer Arglist über die planlose Ehrlichkeit der Teutschen, was man in diesen Tagen feierte.

Den Inhalt dieser Bullen möge man aus ihnen selbst entnehmen; wir erwähnen nur, dass der anerkannte Pabst am sechszehnten Tage nach Schlichtung des langwierigen Handels starb, und Thomas v. Bologna als Nikolaus V. auf ihn folgte (1447).

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Dieser Mann hegte gemässigte, rechtliche, ja edle Gesinnungen er gestand offen, dass die Päbste die Hände zu weit ausgestreckt, die Basler aber diesen sie zu sehr gebunden hätten; doch glaubte er selbst, dass eine Uebertreibung stets die andere nach sich führe. Nunmehr wurde die dem Pabste versprochene Provision berichtigt. Es traten die Konkordate von Aschaffenburg ins Leben. Für die Basler Dekrete hinsichtlich der Reformation, welche Nikolaus den Teutschen

*) Umgekehrt würde mit Rücksicht auf frühere und spätere Verhältnisse der Teutschen mit Rom, die Vergleichung besser gepasst haben.

**) Schmidts Gesch. der Teutschen. VII. Buch. 18. Kap.

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liess, nahm er, als Surrogat der Provision, die Annaten und Reservationen zurück; statt der Auswechslung in den Benefizien, welche durch die Konstanzer Konkordate festgesetzt worden, führte man jetzt die Abwechslung in den Monaten ein. Der Abschluss der Aschaffenburger Konkordate aber war der Todesstreich der Wirksamkeit und der Macht des Konziliums von Basel. Die teutsche Nation war durch ihren eigenen Kaiser, durch die Mehrzahl ihrer Fürsten und durch fremde Verrätherei abermals um eine ihrer kostbarsten Hoffnungen betrogen.

III.

Instrumentum Acceptationis Decretorum Basiliensium cum Modificationibus sub Alberto, Rege. Mogunt. Anno 1439. 26. Mart. factae.

In Nomine Domini, Amen. Anno a nativitate eiusdem millesimo, quadringentesimo, tricesimo nono, Indictione secunda, die vero Iovis, vicesima sexta mensis Martii, hora Vesperorum, vel quasi Pontificatus sanctissimi in Christo Patris et Domini nostri, Domini Eugenii, divina providentia Papae, Quarti, anno nono, in nostrum Notariorum publicorum et testium infra scriptorum ad hoc specialiter vocatorum et rogatorum praesentia personaliter constituti Reverendissimi in Christo Patres, nec non Venerabiles et Circumspecti Viri Domini Domini Leonardus, Pataviensis, et Petrus, Augustensis, Episcopi, Ioannes, Abbas Beatae Mariae Scotorum in Wyenna sancti Benedicti, Georgius, Praepositus Beatae Mariae Virginis in Nuwenburg sancti Augustini Monasteriorum Ordinum canonicorum regularium Pataviensis Dioecesis, Georgius Fischlin, miles, et Ioannes de Eych, utriusque Iuris Doctores, et Theodericus Ebbracht, Canonicus Aschaffenburgensis, Gloriosissimi et Invictissimi Principis et Domini nostri Domini Alberti, Romanorum Regis semper Augusti, ac Hungariae, Bohemiae, Dalmatiae, Croatiae etc. Regis et Ducis Austriae, Lucenburgae etc. Ambassiatores et Oratores Reverendissimi in Chri

sto Patres et Illustrissimi Principes et Domini Domini Theodericus, sanctae Moguntinae Sedis, et Theodericus, sanctae Coloniensis Ecclesiae Archiepiscopi, sacri Romani Imperii per Germaniam et Italiam Archicancellarii et Principes Electores, nec non Venerabiles et Egregii Domini Andreas de Lapide, Rutgerus de Lucenburgo in sacra Pagina Maioris, et Hugodorre, utriusque Iuris Doctores, sancti Germani extra muros Spirensium Ecclesiarum Canonici, Reverendissimi in Christo Patris, Illustrissimique Principis et Domini Domini Rabani, sanctae Trevirensis Ecclesiae Archiepiscopi, dicti Imperii per Galliam et Regnum Arelatense Archicancellarii et Principis Electoris, Venerandi Domini Caspar de Schoenenberg, Decanus Misnensis, Otto de Lapide, Canonicus Wormatiensis Decretorum Doctores et Spectabilis ac Egregius Wedekindus de Lo, miles, Illustrissimorum Principum et Dominorum Dominorum, Ludovici, Comitis Palatini Rheni Bavariae Ducis, Archidapiferi, et Friderici, Saxoniae Ducis, Archimareschalli etc. sacri Imperii Principum, Electorum, Ioannes Duster, Licentiatus in Decretis, Reverendissimi in Christo Patris et Domini Domini Yoannis Salzenburgensis, sanctae Sedis Apostolicae Legati et Henricus Docke, sacrae Theologiae Professor, Reverendissimi in Christo Patris et Domini Domini Guntheri, Magdeburgensis Archiepiscoporum Ambassiatores, Oratores et Procuratores asserentes se, et quemlibet ipsorum ad infra scripta habere specialiter in mandatis, quandam papyri schedulam capitulorum circa acceptationem Decretorum sacro-sancti Generalis Basileensis iam stantis Concilii Venerabilem Ecclesiam repraesentantis, ipsis per Reverendissimum ac Reverendos in Christo Patres et Dominos Dominos Ludovicum, Patriarcham Aquilegiensem, Georgium, Vitensem et Ioannem, Argensem, Episcopos, caeterosque alios Venerandos Doctores et Magistros, dicti sacri Basileensis Concilii Oratores sub Eiusdem sacri Concilii Bulla plumbea impendente in hoc loco dicti Concilii parte pridem, ut asseruerunt, publice et solemniter exhibita, oblata et praesentata per certos suos ad hoc deputatos conceptam, et in medium productam per praefatum Dominum Theodericum Ebbracht, Aulae Romanae Regiae Protonotarium de verbo ad verbum publice legi mandarunt et fecerunt. Cuius quidem schedulae lectae tenor sequitur in hunc modum: Nos Oratores Romani Regis, Principes, Electores hic praesentes aliorumque Ele

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