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Afo in Verbindung geseht würden, daß keine Gefahr für die Reinheit derfelben zu besorgen, wäre. Auf keine besz fere Art glaubte man den Vorwürfen der Heiden, daß das Christenthum eine kalte, trockne, düstere, die Phantasie ertódende, und alle Heiterkeit des Lebens verbannende Lehre fey, begegnen zu können.

In Ansehung der den Mårtyrern zu erweisenden Ehre, des Gebetes für die Verstorbenen u. s. w. bekennet Eusebius (Praeparat.. evangel. Lib. XIII. c. 11.) ausdrücklich, daß man in der christlichen Kirche hierin das Beyspiel der Helden befolge. Er berufet sich auf Plato und Hesiodus und auf die im Heidenthume bestehende Sitte, und seht dann hinzu: „Dieß schickt sich sehr wohl auf den Todt der von Gott geliebten Männer, welche man mit Recht Streiter für die wahre Gottseligkeit nenren kann. Denn es ist auch unsere Gewohnheit, uns bey den Grábern derselben zu versammeln, unser Gebet daselbst zu verrichten, und ihre glückseligen Seelen zu ehren, welches alles wir mit Recht zu thun glauben." Man vgl. Cyrilli Hieros. Mystag. V. 9. 10. Tertull. de monogam. c. 10. Arnob. adv. gent. Lib. IV. c. 56. Dionys. Areopag. de Hierarchia eccles. cap. ult. Wäre hier auch keine Verwandtschaft des Gez genstandes, so könnte man doch schon aus einem solchen Falle mit Wahrscheinlichkeit auf andere schließen.

Ferner ist es unverkennbar, daß die Vorstellungen von mehreru heiðnischen Göttern auf Christus übertragen wurden, und daß man es besonders liebte, ihn mit Phdbus Apollo zu vergleichen. Die ältesten Hymnen auf den Logos, find den Páanen und Hymnen auf den SonnenGott (dos) offenbar nachgebildet. Warum sollte man es also nicht natürlich gefunden haben, die lieblichen Vors stellungen von Venus und den Charitinnen mit der Mutter der Liebe, Huld und Gnade, mit der Holdseligsten der Frauen, in Verbindung zu sehen?

Auch bieten die Lehren und Einrichtungen mancher Háretiker mehr als einen Vergleichungs- Punkt dar. Hies her gehört vorzüglich, was Cyrillus Hierosol. Ca teches. VI. §. 34. von den Manichåern und ihrer Lehre ,,von der schönen Jungfrau mit dem schönen Knaben im Himmel" erzählt und was er aus 'den heiligen Schriften dieser Sekte genommen zu haben vers fichert.

Daß die Marien-Tage an die Stelle heidnischer Feste getreten seyen, wird von mehrern alten Schriftftels Tern angenommen. Von dem Feste Maria-Reinigung schreibt Jacobus de Voragine, Festum puri→ ficationis in honorem Matris Domini, quae verum lu→ men genuit, agimus. Apud Ethnicos enim Proser pina sponsa Dei infernalis, sed ejus loco apud nos Maria sponsa Dei coelestis honoratur. Apud Ethnicos Februa, quae Deum Belli genuerat; sed apud nos Maria, quae Deum Pacis genuit, colitur. Apud Ethnicos honor curiae infernali, sed apud nos honor Reginae Angelorum defertur: ideoque festa illa ethnica in festum purificationis Mariae conversa sunt." Bal. Hildebrand de diebus festis p. 42. Vom Papst Gelasius (kurz vor Kaiser Justinias hus) meldet Baronius: „Hic Ethnicorum Lupertalia abrogavit et in eorundem locum festum purificationis Mariae substituit."

Es war ehemals ein Lieblings- Thema der proteftans tischen Polemiker, den Ursprung des Papfithums aus dem Heidenthume abzuleiten und die Ueberi einstimmung der römischen Kirche mit heidnischen Lehrfäßen und Gebräuchen nachzuweisen. Wundern muß man sich, daß hierbey die Mariolatrie fast ganz mit Stillschweigen übergangen wird, da diese doch so viel Stoff zum Tadel würde dargeboten haben, und da dieser Punkt in anderen Beziehungen so oft in Anspruch genom

men wird. Daß die Polemiker hierauf nicht geachtet, dürfte, bey ihrer sonstigen Sorgfalt und bey dem Scharffinne, womit sie jede schwache Seite der Gegner entdecken, nicht wahrscheinlich seyn. Eher möchte man vermuthen, daß fie es nicht gewagt, auf die alte Kirche (in welcher seit dem Anfange des fünften Jahrhunderts die Verehrung der heiligen Jungfrau herrschend war) einen Vorwurf zu bringen, wogegen sie, nach ihren dogmatischen Grundfäßen, dieselbe nicht zu vertheidigen wußten. Sie übergingen daher diesen Punkt lieber mit Stillschweigen und hielten sich hauptsächlich nur an die seit dem siebenten Jahrhundert eingeschlichenen Mißbrauche.

Gefeht nun aber auch, daß man den dogmatischhistorischen Rigorismus recht weit treiben und den Uebers gang mythologischer Ideen in das Christenthum, als mit der Ehre und Würde desselben unvereinbar, durchaus nicht zugeben wollte: so würde man doch eine gewisse Uebereinstimmung und Verwandtschaft einräumen müss sen. Hierbey aber müßte es der Einsicht und Freyheit jedes Einzelnen, wie er sich diese Harmonie zu erklären vermöchte, überlassen bleiben.

Auf diese vorläufigen Erinnerungen mogen einige historische Bemerkungen als Einleitung zur Geschichte der einzelnen Marien - Feste folgen.

Die Maria Verehrung beginnt allerdings erst im fünften Jahrhundert und von der Zeit an, wo der von Nestorius angefochtene und von der Kirchen-Versamme Jung zu Ephesus (im I. 451.) und Chalcedon (451.) fanc tionirte Ausdrud: ɛotoxos eine besondere Bedeutung und Wichtigkeit erhalten hatte. Daß dieser Aus druck schon früher gebräuchlich war, ist keinem Zweifel unterworfen und die Gegner des Nestorius hatten daher nicht Unrecht, wenn sie sich, wie Theodoret, auf die

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alte und allgemeine Tradition beriefen *). Indeß folgt hieraus keinesweges eine besondere Verehrung, da es gewiß ist, daß mehrere Schriftsteller, welche diesen Ausdruc

*) Theodoret. Fabul. Haer. IV. 12. sagt geradezu: Twv παλαι και προπαιαι τῆς ὀρθοδοξου πίστεως κηρύκων κατ την αποστολικήν παραδοσιν Θεοτοκον διδαξαντων ὀνομάζειν και πιστεύειν την του Κυρίου μητέρα. Sent hierbey in Rösler's Bibliothek ber Kirchenváter Th. VI. S. 352. die Anmerkung gemacht wird: So geradehin hat sich dießfalls Theodoret auf die Tradition berufen können? und kaum hat man in Athanafius Schriften den Namen OsoToxos ein paarmal und zwar eben nicht auf die zuverlässigste Art angetroffen ! " so ist dies nicht richtig. In Mán, scher's Handb. der chr. Dogmengesch. 4. B. S. 56. werden mehrere Stellen aus Cyrillus von Jerusalem, Gregorius von Nazianz (welcher sogar schon den Richtgebrauch für eine Gotto losigkeit erklärt. S. Orat. 51. p. 738) u. a. beygebracht, und zulegt heißt es:,,Das Bort war also fchen in den kirchlichen Sprachgebrauch übergegangen, und es war daher kein Bunder, wenn die Berwerfung desselben Widerspruch er. regte. " Auch hier ist indeß übergangen, daß schon beym Gusebius (de vita Constant. M. Lib. III. c. 43.) das Wert Oɛoroxos vorkommt und zwar in einer Verbindung, wodurch eine gewisse Art des Gultus nicht ausgeschlossen wird. Es wird nämlich berichter: daß Helena, Konstautin's d. Gr. Muiter, während ihres Aufenthalts zu Bethlehem „die Geburt der Gottes: Gebårerin mit herrlichen Denkmälern schmückte, und die dortige heilige Höhle auf mancherley Art verherrlichte." Der Hauptbeweis aber findet sich in Julian's Avargory rwv ivayyɛdıwv, worin gesagt wird: daß die Christen nicht aufhdren, die Maria eine Gottes: Gebåreria (Osoroxos) zu nennen. In einer andern Stelle sagt Jus lian: „Wenn aber das Wort Gottes aus Gott und aus dem Wesen des Vaters gekommen ist, wie Ihr lehret, warum sazt Ihr, daß eine Jungfrau eine Gottes - Gèbårerin war? wie hat sie Gott gebären können, da sie ein Mensch war, wie wir ?" Bergl. Schrockh's chriftt. Kirchengesch. VI.

€. 357-58.

brauchen, dennoch ents siedene Gegner der Maris-Latrie find. Dieß ist besonders der Fall bey dem gewiß nicht heterodoren Epiphanius. Er nennet die Maria Θεοτοκος παρθενος (f. Ancorat. c. 75.); auer et protestirt feyerlich gegen die Anbetung der Mutter Gotz tes *). Nun könnte man zwar sagen, daß schon hier der Unterschied zwischen Anbetung (apooxvrnois) und Vers ehrung (tun, vnegdovica) gemacht sey, und daß folglich die lettere gar nicht ausgeschlossen werde; allein gescht. auch, daß diese spätere Unterscheidung schon für dieses Zeitalter wahrscheinlich gemacht werden könnte, so muß doch der Mangel an Beyspielen einer solchen Verehrung befremden.

Es ist nämlich eine zuverlässige Thatsache, daß in den ersten vier Jahrhunderten die Maria-Verehrung in der katholischen Kirche etwas Unerhörtes ist. In keinem alten Glaubensbekenntnisse ist eine Spur davon zu fin ben **). Die apostolischen Våter und ältesten Schrift:

- και μη

μητε πάλιν ἐμπαροιν Πού βätter bride et fi Εξαιρετον μεν γαρ ἐστι φυσιν παρηλλαγμένη

*) G. Epiphan. Haeres. LXXIX. 23. : Πέρα του δεοντος οὐ Χρη τίμαν τους άγιους, άλλα τιμαν τον αντων δεσποτην παυσάσθω τοινυν ή πλανη των πεπλανημένων· ούτε γαρ Θεος ἡ Μαρία, ούτε ἀπ ̓ οὐρανου ἐχουσα το σωμα δεις εἰς ὀνομα ταυτης προσφέρεται τω εξυβρίζων την άγιαν παρθενον. Haeres. LXXIX. S. 4. u. 7. eue: σκευος, άλλα γυνη, και ούδεν την Ει άγγελους προσκυνείσθαι οὐ θελει, "ποσῳ μᾶλλον τὴν ἀπο Αννης γεγεννημένην --. Εν τιμη έστω Μαρία, ὁ δε Πατηρ και Υιος και Αγιον Πνευμα προσκυνείσθω, την Μαγιαν οὐδεις προσκυνέτω· οὐ λεγω γυναικι, ἀλλ' οὐδε ἀνδρι· Θεῳ προσέτακται το μυστηριον· ούτε άγγελοι Χωρούσε δοξο λογιαν τοιαυτην.

**) In allen alten Symbolen wird bloß gesagt: Jesus sey em.. pfangen vom heil. Geißt und geboren aus der Jungfrau Mas τία, 3n bet Expositio fidei Gregorii Thaumaturg. fommt auch davon nichts vor, was um so auffallender ist, da in der Geschichte dieser Enoses [. Gregorius Nyssen. fogar schon

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