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vom Sprechenden zum Hörenden hingeleitet wird, fo-war auch Johannes, indem er Christus verkündigte (Christum sonans), ein Diener und Träger (portitor) des Worts. Der heilige Johannes, fage ich, zeigte in seiner Person ein Vorbild des Gefeßes, welches fernhin, durch Zeichen und Merkmale, auf Chriftus hindeutete; und deshalb sen= bete er Zwey von seinen Jüngern an Christus. Diese zwey von Johannes an Christus gesendete Jünger bedeuten vietleicht die beyden Völker, welche zum Theil an Christus glaubten, nåmlich die Juden und die Heiden. Johannes leitet hin auf Christus; das Gefeh verweiset än die Gnas be, und wünschet, durch den Glauben des Evangeliums bie alte Wahrheit zu befestigen.

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Wir also, geliebtesten Brüder, wollen, um ein so heiz liges Fest nicht bloß mit leiblicher, sondern auch mit geist= ficher Freude begehen zu können, unsere Herzen vorberei ten, damit wir nicht bloß nach unfern Kräften Almosen geben, sondern auch mit Allen Frieden erhalten. Wir wollen, aus Liebe zu Gott und Eifer für gute Zucht, alle Possen und Schandreden nicht nur von uns selbst, sondern auch von unsern Familien und allen unfern Angehörigen, fern zu halten, aus allen Kräften uns bestreben. Wir wollen nicht gestatten, daß diese heilige Feyer durch geile Lieder befleckt werde *). Denn nur dann wird der heilige

Nec permittamus, solemnitatem sanctam cantica luxu riosa proferendo polluere. Was unter den Cauticis lugan xuriosis eigentlich gemeynt sey, läßt sich nicht mit Gewißheit angeben. Wahrscheinlich sind es Carmina Sotadica, wo burch die Sinnlichkeit aufgeregt, Echwelgerey empfohlen und die chriftliche Tugend der Enthaltsamkeit und Mäßigkeit vers spottet wird. Das turpiloquium und die scurrili gas, wobot U. marnet, macht dieß sehr wahrscheinlich. Solche Mißbrauche wurden in der katholischen Kirche, vorzüglich aber bey den Håretikern gefunden. Die Priscillianiften hat: ten, wie Auguftinus unter andern ad Orosium contr. Pris cill. Opp. T. VIII. p. 453. seqq. Epist. 35, 140. 236. u. a. be:

Johannes, was wir bitten, für uns erlangen können *), wenn er bemerket, daß wir sein Fest mit Friedfertigkeit, Mäßigkeit, Keuschheit, und ohne schändliche Reden be gehen.

Dieß also, geliebtesten Brüder, bringe ich aus våterlicher Sorgfalt in Euer Undenken. Denn ich habe zu Eurer, Andacht das Bertrauen, daß Ihr, unter Gottes anapigem Benfiande, nicht nur Euch selbst, sondern auch alle, welche Euch angehören, in aller Ehrbarkeit, Keuschheit und Mäßigkeit erhalten werdet. Indem ich daher Gott mei nen Dank darbringe, bitte ich zugleich, daß er, der Euch den Sinn gegeben, das Heilige, glaubig zu wollen und zu beginnen, Euch auch die heilsame Festigkeit, darin zu bes harren, perleihen möge. Das gebe Er, der mit dem Var ter und heiligen Geiste lebet und regieret in alle Ewigkeit, Amen!..

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richtet, seltsame Lieder beym Gottesdienste, und standen überk dieß in dem Verdachte der Unzucht und Zügellosigkeit. Auch an die Messalianer, oder Eucheten, könnte man denken. Tunc enim pro nobis sanctus Iohannes, quicquid petie rimus, poterit obtinere. Dieß ist eins der bestimmtesten Zeug nisse von dein Glauben an die Fürbitten der Heiligen und der Wirksamkeit des an sie gerichteten G betes.

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Dögleich ein allgemeines Apostel - Fest, dergleichen das in der Einleitung erwähnte, von Bonifacius IV. im Anfange des siebenten Jahrhunderts für Italien gestifs tete, war, in der Kirche nicht viel Beyfall gefunden und bald wieder in Vergessenheit gekommen ist (woran wohl das Fest aller Heiligen vorzüglich Schuld feyn mochte), so hat man doch die Einzeln-Feste derselben keinesweges vernachlässiget, sondern ist vielmehr bemüht · gewesen, dieselben fo feyerlich, als möglich, einzurichten. Man verfah die meisten derselben nicht nur mit Vigiz lien, sondern auch mit Octaven. Die erstern leitete man schon aus Constitut. Apost. Lib. VIII. c. 39. ab. Vgl. Innocent. III. de observat. jejun. c. 2. Gavanti Thesaur. sacr. rit. T. II. p. 218. Bonifacius VIII. era klärte sämmtliche Apostel - Tage für Festá duplicia cum ritu et officio duplici. Dennoch sind einige derselben durch eine besondere Feyerlichkeit ausgezeichnet worden. Dieß ist der Fall mit allen Aposteln, welche als erste Ausbreiter des Christenthums und Stifter besonderer Gemei nen und Kirchen in gewissen Ländern vorzugsweise verehrt werden. So ist Jakobus der Apostel Spaniens (Iacobus de Compostella); Andreas von Polen, Russ land c.; Thaddeus von Syrien, Persien zc. Petrus. wird als Stifter der römischen Kirche in besonderen

Die Gedächtniß-Tage der Apostel.

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Ehren gehalten; und er und Paulus als die Grunds Pfeiler der Hierarchie verehrt.

Von den Grundsägen, wornach man bey der Zeitbe ftimmung dieser Gedächtniß-Tage verfuhr, ist schon in der Einleitung gehandelt worden. Das Martyrium blieb immer der Hauptgesichtspunkt, und da, wo es nicht an Traditionen fehlte, ward darnach, wie bey Petrus und Paulus, die Feyer bestimmt. Uebrigens scheint man auch bey der Vertheilung durch's ganze Jahr (so daß so ziemlich auf jeden Monat eine apostolische Solennitåt fällt) den Gedanken an das Bedürfniß einer Abwechselung and Mannichfaltigkeit gehabt zu haben, und daß es winschenswerth seyn möchte, wiederholte Veranlassung zur Erinnerung an die Tugenden der Apostel und Empfehlung ihres Beyspiels, zu haben.

Zum Beweise, daß man im sechsten Jahrhundert, wenn auch nicht überall, doch wenigstens in der afrikanischen Kirche ein allgemeines Apostel - Feft gefeyert habe, und als Probe, wie ein alter Schriftsteller die auch in den neuern Zeiten wieder empfohlen und sehr zu empfehlende apostolische Collectiv-Feyer behandelt habe, mag hier die Rede des Bischofs Fulgentius, von Ruspe in Afrika, stehen, welche in ihrer Art als einzig zu betrachten seyn dürfte.

Des Bischofs Fulgentius Rede am Tage der Berufung der Apostel *).

Ergößlich ist es, die Perlen so großer Heiligen durchzugehen. Ergöglich, die Edelsteine zu schauen der liebli

Fulgentii Episc. Rusp. Opp. Edit. Th. Raynaudo 1639. fol. p. 132. Bey einem so üppigen und schwülstigen Schriftsteller, wie Fulgentius, können die Perlen, Gems "men, Smaragden, Cronen u. f. w. nicht auffallen. Er sucht barin seinem Namen Ehre zu machen.

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chen Fischer. Keine Beschränkung der Farbe; kein Maaf der Vortrefflichkeit; mannichfaltiger Schiller und stets wechselnde Anmuth. Blickte diese, Steine ein Blinder an, fo erschien er sehend; trug fie ein Tauber, so empfing er durch das Wort des Herren reines Gehör; schaute diese Steine ein Lahmer an, an prächtiger Pfecte, so konnte et wieder gehen, und kraftvoll trat er in die Halle ein. De trus bey der Tabitha beweisets (Act. IX, 56, segak was für ein Glanz dieser Peren sey, als eine so große Zahl der Wittwen aufjauchzte. Daher wollen wir denn auch jeden einzeln *) betrachten.

Wer sich den Petrus erwählet, sollte der den Paus Ius verwerfen? Wer den Andreas sucht, den Jaco bus und Johannes verachten? Keine Verschiedenheit der Namen giebt es: denn es ist nur eine Crone der Edels steine, eine Berufung der Apostel, eine Freude der Völker. Kein Schiffbruch kann mehr statt finden; entfernt ist die Furcht vor Seeräubern: denn die Boote lieblicher Fischer Eommen zu Hülfe; gesichert sind die Ufer durch die aposto= lischen Reze. Petrus (Matth. IV. 18. ff.) an der Spike (Haupttheil) des, himmlischen Nachens, jauchzt am Ufer. Zugleich erblickt man hier den Andreas. Eine Brust trug beide; ein Geschäft ist Beiden, ein unschuldiger Fischfang. Durch die Fische schüßten sich die Fischer vor At muth. Durch die im Zuge gefangenen Seelen bezeichnet er (Christus) die Gnade, und des Himmelreichs Schäße werden ausgebreitet. Wer zählt in Petri Nachen die Fische? Wer zählt die Völker, die durch Pauli Predigt des Evangeliums gewonnen wurden? Verschiedene Namen, doch nur ein und derselbe Fischzug.

Sehet, Jacobus und Johannes! Sie verließen den Vater; achteten der Mutter nicht; ließen, die Neße und folgten dem heiligsten Erlöser nach.

*) Singuli singulos wir als Einzelne, i.e. einzig und allein unsere Aufmerksamkeit darauf richten. **

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