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So gestalte fich denn zur Feyer der Heiligen ein gro Bes Gastma: 1 *). Eiche, Matthaus bereitet die Mahlzeit und Christus als Gastherr gehet ein mit der Sünder Menge; er, der unschuldsvolle Gastherr, und sie die schuldigerklärten Genossen, damit er durch seines Mables GeFellschaft die Sünder mit seinem Heiligthume erfreutė. Wohl fagten die Juden: wie ist er doch mit Zöll nern und Sündern! Doch kein Sünder wird aus gesondert; kein Schuldigerklärter verstoßen. Alle sind Christi Gäste; ein gemeinschaftliches Mahl ist Allen. Dab Freudenmahl bereiten die feyerlichgeweihten Apostel. Der Gerechte weidet sich an der Gnade, der Sünder érquict fich an der Barmherzigkeit. Zwar murren die Judky, aber reich werden die Schuldigerklärten; beruhigt sind sie; (heißt es doch): Bereitet hast du vor mir einen Tisch, wider die, so mích drängen.

Simon, jener Kanander, der seinen Volks- Namen **) ånderte und, gebildet durch die Hände des Heilandes, seine Blüthe jener Crone der Tugend beyfügte, glänzt herab von jener Crone, durch lebendiges Flammen ausgezeichnet.

Judas, der Eiferer ***), eiferte dem Herrn und -suchte keinen Gewinn dadurch, daß er Christum verkaufte.

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*) Fiat solennitas. Man erwartete Fit, mehr erzählend. Jenes drückt aber mehr die Begeisterung des Redners aus, wornach er fast mitten unter Jene sich denkt. Als Anrede an seine Versammlung oder Gemeine, wie es scheinen könnte, möchte es aus mehr als einem Grunde nicht wohl genommen werden können. ́.

-****) Inwiefern er sich auch Zyλúrys nannte. Man sieht, Fulgentius hielt ihn für aus Gana gebürtig, und als habe er, wes gen Aehnlichkeit des Namens mit der Radix N tropisch fich Znlwrijs genannt!

***) Eiferer hieß eigentlich jener Simon; vielleicht nennt Fulgentius dicsen, als jenes Bruder, auch so, da er doch eigents tich den Sunamen Thaddaeus over Lebbaous fül.te!

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Für ihn eiferte er, und ging keinen Handel über ihn ein: denn wir finden daselbst (in der Edelstein-Crone) auch einen schwarzgefärbten, abgesonderten Stein, Judas, den Verräther des Herrn, der seine Würde durch jenen Schacher (Commercio) entweihte.

welch ein Name! Eifrig hab' ich für und des Judas,

der Name dessen, der sagen konnte: den Herrn, den Ulmächtigen geeifert des Berräthers, der das bedungene Blutgeld davon trug: Was wollt Ihr mir geben so will ich ihn Euch verrathen!! Jener, eiferte aus Begeisterung für den Herrn; dieser ward ausgeschlossen vom Symbol (nota) des Mahles des Herrn.

Aber ergöhlicher ist es, Petrus den Fischer zu betrachten: denn ihn schaudert, den unerwarteten Berràther anzublicken. Ausgeschlossen ist dieser aus der Crone, und die Crone selbst muß wieder vollzählig gemacht werden. Er, der jenen erwählet, fuhr auf gen Himmel. Er, der diesen schändlich, verrathen, erhing sich.

Wer soll ergänzen die Zahl in jener Crone der Perlen? Das Gottes-Loos soll entscheiden. Christus von Himmel erwählet den Matthias, er, der zwölfe vèrordnet hatte (einst) auf dem Herrlichen Felde (Matth. X.). Geöffnet wird die heilige Capsel (das Allerheiligste), hervorgelangt der goldne Loos-Topf, wahrhaft wie mit Him-mels - Golde geschmückt. O schönes Loos! das einen Júnger erwählte, damit vollzählig die Perlen - Crone bliebe: denn Judas nur, er hing am Stricke!

Sehet nun vor Euren Augen gemahlt, glänzt die Crone der Zwölfe, von deren Anblick, gleich wie von einer gegoffenen, mit Funken, zurückstrahlt Eure Versammlung.

Wo ist aber jener, das auserwählte Rüstzeug? Er schließt die heilige Crone und das Kleinod des in der ganzen Welt erschallenden Evangeliums. Der Gute Leste, den er erfohren, ist der Erste und Vorläufer; der

harte Saulus ist der sanfte Paulus geworden. Durch welche Meisel des Goldschmidts ist dieser Stein zubereitet worden! Ihn bewähren die bey Nacht erschütterten Grundfesten des Gefängnisses (Act. XVI. 23. seqq.), der Schuldigerklärten gelösete Fesseln, die, dem Schaffner (optio) verliehene Gnade (des Christenthums) und die dem Apostel zugestandene Ehrenbézeugung ( (corona). Seine Füße zwar lagen im Stocke (in Banden); aber feine Schritte waren im Himmel. Mitten im Dunkel des Gefängnisses sprach er einen neuen Lobgesang (canticum, novum), damit er auf der letten Spannung (nervus) › ♦ der dreyzehnsaitigen Laute jener auserwählten Heiligen in › ́der Apostel- Erdne ewige Freude, Euch singe.

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist dieses Fest der apoftolischen Berufung (vocationis Apostolorum) kein anderes, als das zuweilen erwähnte:

Fest der Apostel heilung

Festum divisionis Apostolorum, welches sonst am 15. Jus lius gefeyert wurde. Es wird von dem Concil. Tolosano: (a. 1229. can. 26.) unter dem Titel: Festum duodecim Apostolorum zwischen Johannis - Tag, ́Kreus ¿ hes - Erfindung und Erhöhung und María Magdalena ges fest. Nach Baumgarten fehlt dieses Festin dem Breviario Romano, edit. Antverp. 1649. ;" allein es fehlt nicht bloß in dieser Ausgabe, sondern in allen, und auch die Commentatoren erwähnen desselben gar nicht.

Die Benennung entstand von der Tradition, deren zuerst Rufin. Hist. eccles, Lib. I. c. 9. erwähnt: „In ea divisione orbis terrae, quae ad praedicandum verbum Dei sorte per Apostolos celebrata est, cum aliae aliis provinciae obvenissent, Thomae Parthia et Matthaeo Aethiopia eique adhaerens citerior India Bar

tholomaeo dicitur sorte decreta." Gregorius Venetus (Harmonia mundi. Cant. II, c. 8.. seqq.) ver: gleicht die 12 Apoft mit dem Zeichen des Zodiacus und findet in den vier astronomischen Trigonen eine wunders bare Andeutung des apostolischen Wirkungs-Kreises in der ganzen Welt. Dagegen legt Baronius Annal. eccl. ad a. 44. n. 41. diesen Traditionen einen sehr geringen Werth bey.~ Er fagt: „De divisione et profectione Apostolorum ad praedicandum Evangelium gentibus, res sane est perdifficilis investigata, ac potius, mea sententia, breviter tractanda, quam fabulis involvenda atque commentis exaggeranda" etc. Man sicht hieraus und aus den folgenden Bemerkungen, daß Baronius die histo rische Kritik kannte und ausübte, wo es dem Interesse seiner Kirche gemåß war. Da nun die römische Kirche diefem Feste nicht günstig war, so darf es, nach den für ihr Interesse arbeitenden Schriftstellern, kein historisches Fun: dament haben, in Ansehung dessen man doch in andern Fällen gar nicht so streng ist.

Aus diesem Gesichtspunkte dürfte es auch zu erklären feyn, warum mehrere Schriftsteller der Divisio Apostolorum eine ganz andere Bedeutung gaben. Man verstand sie nämlich: de divisione ossium Petri, et Pauli Romae inventorum wodurch die

fatente

Sache noch weit wunderbarer wurde! S. Durand. ration. divin. offic. Lib. VII. c. 15... Hildebrand, de diebus festis, p. 100. bemerkt: Nostri diem hunc, festum abrogarunt, forte ideo, quod de divisione illa parum certi ex antiquitate eccles, constet ipso Baronio A. C. 44. Dignum tamen erat, ut die isto gratias Deo ageremus, quod per Apostolos nos olim gentes sub unitatem fidei congregaverit."

II. Besondere Feyer der einzelnen Tage.

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Bey der Geschichte der einzelnen Gedächtniß - Tage fann man entweder der Ordnung des Kirchen Jahres folgen, oder aber das höhere Alter und die kirchliche Wichtigkeit, zugleich auch die besondere Art der Feyer, berücks fichtigen. Die letzte Methode scheint aus mehrern Grims den den Vorzug zu verdienen, und soll daher auch bey der gegenwärtigen Darstellung, welche zuerst die Collectio Feyer und sodann die einzelnen Solennitäten berücksichti= gen wird, befolgt werden."

I.

Petrus und Paulus.

A..

Collectiv- Fever am 29. Junius.

Diefe Collectiv-Feyer der beyben Apostel Fürsten ist entschieden die áuteste, und daß sie schon am Ende des piers ten und in der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts sehr weit verbreitet war, beweisen die Homilien von Marimus von Turin, Umbrofius, Leo d. Gr., Augustinus, Chryfoftomus u. a. Unter der Regierung des Kaisers Anaftafius I. (518.) ward dieses Fest in Konstantinopel eingeführt, wie Theodor. Lector lib. II. Collectan. und Nicephor. lib. XVIII. c. 39. berichtet *). Alter Wahrscheinlichkeit nach geschah dieß, weil der Kaiser das gute Einverständniß zwischen Rom und Konstantinopel auf alle

*) Nach Theodor. Lector war es der råmische Senator Festus, der von Rom als Gesandter an den kaiserlichen Hof geschickt. war, welcher den Kaiser Unaftafius zur Aufnahme dieses in Mom sehr heilig gehaltenen Festes veivog:

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