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Die Marien- Feste.

Dritter Band.

Ueber die Verehrung der heiligen Jungfrau Maria,

De

er eigentliche Zeitpunkt, wo man angefangen, der heiligen Jungfrau eine besondere und vor andern heiligen Personen ausgezeichnete Ehre zu erweisen, läßt sich nicht mit völliger Gewißheit bestimmen. Ueberhaupt gehört die ganze Materie über die Maria-Verehrung unter die Gegenstände, worüber nicht nur zwischen der katholischen (lateinischen so wohl als griechischen) und protestantischen Kirche, sondern auch unter den Mitgliedern der katholi schen Kirche selbft die heftigsten Streitigkeiten entstanden find. Zum Behuf einer näheren Kenntniß und Würdi gung der auch von den Protestanten beybehaltenen Ma rien- Feste wird es nöthig seyn, das Historisch-Polemische in einer gedrängten Uebersicht darzulegen.

Daß schon in der heiligen Schrift Beweise für die Verehrung der Maria vorkámen, ist zwar von Mehrern behauptet worden, indem man die Epitheta xezapiraμενη ὑπὸ εὐλογημενη ἐν γυναιξιν (fuf. 1, 28.), bie Versicherungen des Engels Luk. 1, 30. 31. 35. 57. und die lezte Empfehlung Jesu Joh. 19, 25-27. in einer beson deren Emphasis nahm; allein selbst einsichtsvolle Kathos liken haben die Dürftigkeit und Unzulänglichkeit dieses Beweises eingesehen und daher keinen Gebrauch davon ge= macht *). Ja, einige haben es sogar sehr nüglich gefun

*) In den Schriften von Alphons. Salmeron, Pelbar tus de Temeswar, Quirinus de Salazar, Bern

den, den Lehrsah von der jungfräulichen Keuschheit und Verehrung der Maria deswegen zu vertheidigen, weil er nicht in der Bibel stehet, um das Daseyn der unbiblischen Glaubenslehren, folglich das Ansehen der mündlichen Neberlieferung, zu beweisen. S. Balch's Entwurf einer vollständigen Historie der Kegereyen u. f. w. 5. Th. S. 593.

Merkwürdig bleibt es, daß mehrere katholische Schrifts steller, welche die im N. T. aufgefundenen Spuren einer angeblichen Maria - Verehrung entweder ganz mit Stills schweigen übergehen, oder nur wenig Werth darauf legen, dennoch schon in der Mosaischen SchöpfungsGeschichte die deutlichsten Zeugnisse für die Maria und ihre hohe Würde finden. Welch treffliche Dienste hierbey die lateinische Kirchen - Uebersetzung leistete, bevarf keiner. Erinnerung! Oswald. Pelbartus (de Temeswar) in dem Rosario S. Theologiae. Art. Coron. Virgin, Lib. VI. P. 2. Bernhard. de Busto in den Sermon. Marial. P. II. serm. 5. und Christoph. de Vega in der Thcologia Mariana, propos. 950. berufen sich auf 1. Mos. 1, 10., wo es ausdrücklich heiße: Et congregationem aquarum vocavit Maria *).

hard. de Busto, Antom Possevinus u. a. findet man den Grundsah aufgestellt: „Quod Maria objectum sit, in quod omnis sacra scriptura collimet, " Der Jesuit Christ, de Vega behauptet in feiner Theologia Mariana 1653. Proposit. n. 930. daß die ganze heil. Schrift in ihrem geheimen Verstande auf die Maria gehe. Nach Maximil Sandaci: Maria sól mysticus p. 224. hat Maria an der Abfassung der neutestamentlichen Schriften mehr Antheil, als der heil. Geist. Dieselbe Behauptung wird auch in Jo. Euseb. Nieremberg's drift: de origine scripturae sacrae. Lib. XI. c. 7. p. 410. aufgestellt. Vgl. J. Ee. Batch's Einleitung in die Religions. Streitigkeiten außer ber evangel. lutzer. Kirche, 2 Ih. S. 506 ff.

*) Nach Christ. de Vega muß der mystische Sinn der gane

Hierbey macht Pelbartus die Unmerkung: „Notate verba, signate mysterium! Quid sunt enim congregationes aquarum, nisi congregationes gratiarum in unum locum, id est, Virginem Mariam ? Daß den protestantischen Polemikern eine solche Schriftauslegung höchst willkommen gewesen sey, um die katholischen Theologen in ihrer ganzen Blöße darzustellen, läßt fich im voraus, leicht denken und aus mehrern Schriften beweisen. Man höre Martin. Lipenius (Dissertat. histor. de Mariae ortu. Stetini 1694. 4. S. 10.): Quo quid ineptius dici potest? Fallacia Prosodiae est, quando Mária et María confudit. Inscitia linguae est, quando, aquas, existimat esse Mariam, Malitia est, ex textu, sacro multis velut fidiculis adhibitis extorquere, quod in eo non est. Man vgl. Io. Frider. Mayer de conventu Apostolorum ad mortem Mariae. Lips. 1671. 4., wo über diese Erklärung und über des Jesuiten Alphons Salmeron Deutung des Namens Maria *) auf eine ähnliche Art gespottet

wird...

zen Stelle fo gefaßt werben: „In principio creavit, Deus coelum et terram (h. e. Ioachim et Annam, Mariae paren tes). Terra autem erat inanis et vacua (Anna sterilis et infoecunda), et tenebrae (i, e. adflictio et confusio) erant super faciem abyssi (i. e. super faciem Annae), et Spiritus Domini ferebatur super aquas (h. e. super aquas lacrymarum Annae, ad consolandum cam). Dixit vero Deus: fiat lux (h. e. Maria, Virgo Benedicta)" etc. Dann heißt es wetter:,,,Congregatio omnium aquarum (i. e. omnium gratiarum) est Maria, quam Deus vocare voluit a Mari, hoc tamen discrimine: quod congregatio aquarum voca. tur Maria, media corrupta" (correpta): congregatio gra tiarum Maria, media producta!"

(*) Diese Deutung Salmeron's (Opp. T. II. tractat. 4. p. 26.) lautet so:,,Quod ad gratias attinet, quinque singulares illas ex elementis sui nominis sic colligimus (quam

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