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,,Herr hilf mir!" das Selbstvertrauen verlierend *) aber nicht an Gott verzweifelnd. Niemand demnach mó ge dem gefeyerten Petrus diese Furcht zum Vorwurfe maş den **) weil jene Furcht, ob sie gleich seinen frühern Glauben erschütterte, doch das Streben schmückte, ohnge achtet derselben sein kleingläubiges Vertraun wieder gut zu machen.

Dieser Petrus ist es, dem Christus, der Herr, die Gez meinschaft seines Namens gerne gestattete. Gleichwie námlich, wie der Apostel Paulus lehrt, Chriftus ein Fels war, so wurde durch Christus Petrus zu einem Fels gemacht, indem der Herr zu ihm sagte: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen. Denn gleich wie in der Wüste für das dúrstende Volk des Herrn Waffer aus einem Felsen hervorstróm=

*) Statt diffusus ist zu lesen diffisus.

**) Die Worte: quoniam iste ornavit sind auf jeden Fall ent.
fellt Der Sinn ist klar: Petrus machte seine Furcht dadurch
wieder gut, daß er jirkend auf den Beistand Christi sein Vers
trauen segte. Auf folgende Weise dürfte die Stelle am leich-
testen zμ verbessern seyn. Man lefe: timor iste etc. und
verbinde timor iste mit turbaverit fidem, (weil, obschon
jene Furcht seinen frühern Glauben erschütterte) tamen orna-
vit (si eum timorem) (to) reparare in eo (si timore)
confidentiam credulitatis (i. e. credulam confidentiam):
doch dieselbe schmückt das Streben, ohngeachtet derselben, oder
während derselben, (in eo) gut zu machen sein kleingläubi
ges Bertraun.
Die harte Construction dürfte vielleicht
auffallen, da im zweyten Sage das Object fehlt; allein eine
dieser ganz ähnliche Construction findet sich gleich auf der an-
dern Hälfte dieser Seite: qui dum velut acerrimus persecu
tor christianam vastat ecclesiam, inimico adhuc in pecto-
Christus invenit. Vielleicht dürfte man das in
eo auch für zu reparare gehörig, statt des Griechischen Arti-
kels, nehmen: ¿v tý oder iv toúty to reparare. Wenn das
Vorhergehende zu hart seyn sollte, so könnte man auch lesen:
timor iste properavit. Doch scheint dieß gar nicht noth,
wentig zu seyn.

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te, so quillt aus Petrus Munde allmählig für die ganze, in der Dürre des Unglaubens schmachtende, Welt das heilsame Bekenntniß hervor.

Dieser Petrus ist es, dem Christus, bey seiner Auffahrt zum Bater, seine Schäfchen und Lämmer zu weiden empfiehlt, damit er die, welche jener durch liebevolles Erz barmen erlöst hatte, durch seinen vollkommnen Glauben erhalten möchte. Und für wahr, mit Recht vertraute ihm der Erforscher des Verborgnen seine Schafe zu weis den und zu schüßen an, von dem er wußte, daß es ihm zur Erhaltung der Heerde des Herrn weder an Eijer noch an Glauben gebreche.

Dieser Petrus ist es, der als er zum Kreuze, gleiche fam ein Schüler des Kreuzes, geführt wurde, durch sein Verlangen mit umgekehrten Körper` gekreuzigt zu werden, das Leiden nicht abwendete, sondern die Gleichheit mit der Kreuzigung des Herrn vermied, um Allen zu zeigen, daß er der Tugend einer bewundernswürdigen Erniedris gung und der Lehre des neuen Bundes auch ünter Qualen, treu geblieben sey, Wie furchtlos, meine Freunde, nahte, Petrus dem Kreuze! Er, der ohne Furcht vor dem Tode, seine Todesart in so bittern Leiden fand!

Was soll ich auch von dem gefeyerten Paulus era wähnen, welchen der Herr zu einem, dem Glauben, der von ihm den Namen führt, Zugethanen erwählte, wäh rend er diesen Glauben selbst verfolgte. Während dersel be, gleich dem erbittertsten Verfolger die christliche Kirche verwüstet, findet in der noch abgewendeten Brust Chris stus ein ihm zugewendetes Herz; und während er die Christen zu zeitlichen Strafen führte, wurde er selbst, zur ewigen Gnade geführt, und plöglich aus einem Wolf, ein Hirt, aus einem Räuber, ein Wächter, und aus einem Feinde, ein Bertheidiger. Daraus erhellet, daß weder Paulus aus boshaftem Herzen das Volk des Herrn ver

folgt habe, noch Chriftus es verborgen gewesen sey, wen er im Paulus erwähle.

Dieser Paulus ist es, der, als seine Augen, nach dem er von Chrifti Stimme vom Himmel aus angerufen worden, erblindeten wegen der jüdischen Ungläubigkeit, die Sehkraft nicht verlor, sondern vertauschte. Er vers lor das Gesicht und bekam es wieder, damit zu ein und derselben Zeit den Verfolgenden die Strafe der Blindheit treffe, und den Erwählten die Gnade des ihn anredenden Gottes fehend mache. Denn aus dem Himmel sprach der Herr zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? (Apostelgesch. 9, 4.) d. h.: warum verfolgst du mich Saul? Welche Ungerechtigkeit von meiner Seite hat deinen Haß gegen mich erregt? Etwa, weil ich Blinde sehend gemacht, Kranke geheilt, Geister ausgetrieben, hungrige Völker mit fünf Brodten gespeiset, oder weil ich Lodte aus den Grábern auferweckt, oder vielleicht wohl gar, weil ich denjenigen, die an mich glauben, das Himmelreich versprochen habe? Zweifelst du aber daran, daß ich, was ich verspreche, auch halten könne, so blicke auf, wenn du anders kannst, woher und wer ich dich anrede! Warum also verfolgst du mich Saul? Oder was wirst du dadurch, daß du mich verfolgst, ausrichten? Sollte wohl gegen den Herrscher im Himmel deine Verfolgung irgend etwas bewirken können? Solltest du wohl mir Schaden zufügen können, mir, den du nicht anzublicken vermagst? Denn ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst, der ich die Erde mit dem Himmel, das Kreuz mit der Herrs schaft, den Tod mit der Ewigkeit vertauscht habe. Daß du an diesem Allen nicht zweifeln solltest, davon wird dich die dir jest entrissene und im Kurzen wieder verliehne Sehkraft überzeugen. Der selige Paulus aber, obschon durch die plögliche Blindheit gehindert, erkannte doch die Hoheit dessen, der vom Himmel zu ihm sprach, wurde

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fo fort (continuo) glaubig, ließ vom Verfolgen ab und bekam zur Anschauung Christi neue Augen.

Dieser Paulus ist es, der zur Belohnung seiner, durch menschliche Handlungen nicht zu erreichenden, Volls kommenheit, bis in den dritten Himmel entzückt, die Gé: heimnisse des Himmels erforschte, damit er, als künftiger Lehrer der Kirche, unter Engeln lernte, was er uns ter Menschen verkünden sollte. Oder, wer sollte noch un gestraft ihm keinen Glauben beymessen, ihm, der von den Lehren des Herrn nicht bloß nach Hörensagen spricht, sondern sie auch als Augenzeuge bestätiget. Wie groß, meine Brüder, ist die Gnade unseres Gottes, welche be wirkte, daß er von dem Himmlischen zum Apoftelamt bes rufen, im Himmel zum Apostel eingeweiht wurde!

Endlich ist es dieser Paulus, welcher seinen Na den, den er stolz gegen Christi Namen erhoben hatte, in größter Demuth, zur Ehre Christi, dem Schwerdte der Ungläubigen zu Morden hingab. Und er bereute nicht, für den gestorben zu seyn, den er als einen Lebenden be währt hatte, und nach dem Tode zu herrschen. Und so geschah es, daß den gefeyerten Paulus, welcher unter verschiedenen Völkern für den christlichen Glauben häufig kämpfend, unzählbare Kriege durchgeführt hatte, gleich: sain den Sieger der Welt, Rom zum Triumph em-1 pfing.

Diefe demnach, der selige Petrus und Paulus find es, welche, indem sie in einem Geiste die Lehre vom Himmelreich verkündeten, durch ihre Leiden an einem Tas ge, durch ihr unschuldiges Blut und standhaften Tod dies se Lehre heiligten, auch durch die ihnen gewordene Vollmacht, das Himmelreich zu ertheilen *), die Häupter als

*) Dispensatio coelestis. Die gegebne Uebersehung rechtfertigt sich durch eine Stelle in d. 5ten Homilie pag. 36.,

ler Kirchen geworden sind, nach Rom kommen, um ihre geheiligten Körper auf der Burg jener Stadt, welche den Borrang auf der ganzen Erde behauptet hatte, bestat ten zu lassen; wodurch Christus in so ferne die Macht seiz, ner Bollkommenheit zeigte, als er dahin, wo das Haupt. der Welt war, die Häupter seines Reiches versehte.

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Bey der großen Ehrfurcht gegen diesen Apostel, und bey der Wichtigkeit des Einflusses, welchen der Glaube an sein Primat auf die Angelegenheiten der Kirche hatte, Fonnte man leicht zu der Vorstellung gelangen: daß durch eine Collectiv - Feyer, wie die obige, noch nicht ganz so für die Erhaltung seines Andenkens gesorgt sey, wie es sich gezieme, und daß daher die Kirche verpflichtet sey, noch durch andere Institute ihre Dankbarkeit gegen den mit der Regierung der Kirche beauftragten Apostei an den Tag zu legen. Daß dieser Gesichtspunkt in der abends ländischen Kirche, welche in Rom ben wahren apostolis schen Siz und den Central - Punkt der Christenheit erkannte, sey gefaßt worden, ist schon an sich wahrscheinlich, und wird durch zwey, wo nicht drey, Feste zur Gewißheit. Das eine ist Petri Stuhl-Feyer (Festum cathedrae Petri); das zweyte Petri Ketten-Feyer (Festum Petri ad vincula), Von jedem derselben ist besonders zu handeln.

wo es gleich im Anfang heißt: Nam Petro sicut bono dis pensatori clavem regni coelestis dedit.

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