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chen in dem höchsten Ansehen stehet, kirchlich vernachläffiget seyn. Um dicß zu verhüten, ist

Pauli Bekehrung

(Festum Conversionis Pauli)

Am 25. Januar,

obgleich der Ursprung dieses Festes erst in's XIII. Jahrhundert gesezt wird, aufgenommen worden, und gilt der evangelischen Geschichte wegen, an welche man sich hier in ihrer Reinheit halten kann, und welche einen so reichhaltigen Etoff zu fruchtbaren Betrachtungen darbies tet, für eine vorzüglich ausgezeichnete Feyerlichkeit.

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Auffallend bleibt es allerdings, daß sich vor dem XII. Jahrhundert keine deutlichen Spuren davon finden. Des halb sehen auch die meisten Schriftsteller z. B. Hospis nian, Schmid, Baumgarten u. a. den Anfang erft in's I. 1200, wo Innocenz III., wie aus dessen Epistola ad Episcop. Wormatiensem. Decretal. Lib. I. erhellet, dasselbe verordnete, oder, wie Baronius" behauptet, wieder herstellte. Dieser nämlich glaubt, daß diese Feyer seit dem IX. Jahrhundert außer Gebrauch ge= kommen, früher aber beliebt gewesen sey. Er beruft sich auf die Homilien des Augustinus und Beda, als vollgültige Zeugnisse. Allein der Erstere beweiset nichts für ein besonderes Fest, sondern nur dafür, daß man die Bekehrungs-Geschichte des Apostels Act, IX. in den Kirs chen öffentlich vorgelesen und als Tert zu Predigten gebraucht habe. Solcher Predigten kommen 8 in den Wer ken des Augustinus vor (Serm. de Sanct 14. Sermon. de verbis Apost. 8. 9. 10. Lib. L. Homil. serm. 17. Serm. de diversis 54 36) und mehrere derselben tragen alle Kennzeichen der Rechtheit an sich; aber aus teiner kann das Daseyn eines befondern Festes bewiesen werden. Die zuerst angeführte Serm. de Sanet. Serm. 14 beginnt mit den Worten:,, Hodie de actibus Apos

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tolorum lectio haec pronunciata est, ubi Panlus Ap. ex persecutore Christianorum annunciator factus est Christi. Prostrávit enim Christus persecutorem, ut faceret ecclesiae doctorem" etc. her fann Beda,

welcher sich übrigens in Ansehung des Stoffes auf A. berufet, als Beweis gelten, daß man in manchen Gegenz den ein Fest dieser Art gekaunt habe. Clemens VIII., welcher dasselbe für ein F. Duplex majus erklärte, nahm eine Homilie von Beda in das Breviarium auf. Gavanti Thesaur. S. rit. 'T. II. p. 222.

Da man in der alten Kirche am 29. Junius beyden Aposteln gleiche Ehre erwies und dem Petrus keinen Vorzug gestattete (wie man unter andern aus Augustin, Serm. de Sanctis. Serm. 28 erfieht: Piscatoris et persecutoris sacratissimum diem geminae festivitatis occursy, devotione praecipua hodie celebremus etc.), und da man ferner am folgenden Tage eiz, ne eigene Commemoratio Pauli hatte, so war damals das Bedürfniß, für die Ehre des Apostels Paulus zu fors gen, weniger fühlbar; und nur daher dürfte sich die selbst von Baronius u. a. anerkannte Unterlassung dieser Feyer am leichtesten erklären lassen. Seit dem XIII. Jahrhun dert wird sie allgemein, und schon das Concil. Copriniacum a. 1250 oder 1260 erwähnt derselben ausdrücklich.

Wie dieser Tag dazu komme, unter die WitterungsKriterien gerechnet zu werden, läßt sich nicht bestimmen. Es scheint aber dieser Volks- Glaube schon sehr alt zu feyn. In Matth. Dresseri lib. de festis dicbus Christian. et Ethnicorum. Lips. 1590. S. 24 wird ges fagt:,, Prognostica. Dies Pauli criticus est, ex quo judicium fit de anni totius salubritate, sterilitate, aut foecunditate, sicut in versibus continetur:

Clara dies Pauli, bona tempora denotat anni:
Si fuerint venti, desiguat praelia genti.

Si fuerint nebulae, pereunt animalia quaeque:-
Si nix, si pluvia, designat tempora cara.

Es giebt bekanntlich eine Menge solcher Merkel: Lage (dies memoriales), und es wäre nicht uninteref fant, wenn eine ausführliche Geschichte derselben und des damit verbundenen Aberglaubens, der aus dem höchsten Alterthume abstammt, gesammelt und pragmatisch durchgeführt würde.

JI.

Philippus und Jakobus;
Um 1. May.

Wenn man auch annimmt, daß dieser Tag ehemals das gemeinschaftliche Fest aller Apostel war und daß man späterhin, wo dasselbe keinen Beyfall mehr fand, es bloß auf diese Beyde beschränkte (vgl. Durandi ration. div. offic. Lib. VII. c. 10. Baumgarten's Erläuter. S. 298 u. a.): so ist doch damit noch nicht erElárt, warum gerade Philippus und Jakobus in der kirchlichen Feyer zusammen gestellt werden. Und dennoch ist diese Combination seit dem VI. Jahrhundert in der abend ländischen Kirche allgemein. In der orientalischen dage=" gen sind die Tage beyder Apostel getrennt, nåmlich âm 14. November und 25. October, wie die Menologien beweisen.

Daß die Apostel paarweise aufgezählt werden, ist aus dem Berichte Matth. 10, 24 und Luk. 6, 16 zu ersehen, wogegen Marc. 5, 16 —

14

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19. dies

fe Ordnung nicht befolgt wird. Man vermuthet mit

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Wahrscheinlichkeit, daß dieß deshalb geschehen fey, weil sie nachher, Marc. 6, 7. (dvo, duo d. h. paarweise) ausgeschift wurden. S. Paulus Commentar Th. I. p. 469. Auch Heß (Geschichte der Apostel Jesu. 1. B. 5. Aufl. 1809. S. 915) záhlt sie nach 6 Paas ren auf, wobey er sich jedoch an die, freulich auch nicht ganz harmonische, Ordnung der Evangelisten hält. A lein hier ist daran nicht zu denken, und es läßt sich auch sonst kein historischer Grund für diese Verbindung auffin= den. Bey Petrus und Paulus find innere und äußere Gründe vorhanden; bey Simon und Judas konnte theils der Umstand, daß sie Brüder waren (óri adɛlgoi avrai eyerovro) theils die Tradition von ihrem gemeinschaftlichen Tode in Anschlag kommen. Hier aber ist kein sol ches Verhältniß nachzuweisen. Der Dichter Mantuanus (lo. Bapt. Spagnoli) singt:

Maje tuas faciant celebres duo festa Calendas, Atque simul veniant lucem duo gaudia in unam? Ista dies Iacobe tibi, tibi sacra Philippe! · Die alten Schriftsteller schweigen hierüber, und Camerarius erklärt, daß er den Grund dieser Verbins, Dung (της συζυγιας το αίτιον) nicht auffinsen fonne, und daß er es Andern überlassen müsse. In Andr. Wilckii Fest. XH. Apost, lenae 1676. 8. wird p. 167

68 gefagt:,, Quid ergo, quid caussae quaeso una dedicatae huic celebritati subesse putabimus? Non uno die, non uno loco, non uno Tyranno sunt martyrii titulo coronati; non fraterni sanguinis communione, qua in rebus humanis uihil propinquius, conjuncti. Nisi, quam affero, fuerit, quae sit, plane, nescio! Cum coeptae per christianum orbem hinc inde essent, nescio qua superstitione, Sanctorum reliquiae conquiri, quod circa annum CCCL aut praeter propter factum esse ex D. Augustino liquet, qui jam tum in martyrum ejusmodi reliquiarum, si ta

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men martyrum, nundinationes gravissime invehebatur: etiam b. Philippi corpus ajuut Hierapoli Ro mam traductum in eademqué cum D..Iacobi ossi bus crypta conditum, ubi postea anno Chr. DLIX Pelagius, Romanorum Episcopus, ex fundamen to Basilicam excitaverit, eamque titulo Philippi et Jacobi App. consecraverit. Admittet allatam, qui probaverit, rationem; qui secus sublato figmento veram restituet; qui, quod odit, nescire maluerit, utramque negliget." Man vergl. hiermit Gavanti Thesaur. T. II. p. 227: Officium creditur a Schultingio esse Pelagii Papae, qui eorum corpora condidit in Basilicam duodecim Apostolorum, et uno eodemque die utriusque Festum celebrari jussit. Habetur in Comite Hieronymi, in Antiphon, et Sacramentar. Gregor. Offic. Missae"

etc.

So geringfügig auch dieser Grund ist, so muß man ihn doch, in Ermangelung eines andern, für den richti gen halten.

Der Apostel Philippus darf übrigens nicht, wie schon vom Eusebius H. E. III. 31. und mehrern Alten ge= schieht, mit dem Diakonus gleichen Namens (Apostg. 6, 5. 21, 8. 9. K.8.) verwechselt werden. Außer Matth. 10, 3. Marc. 5, 18. Luk. 6, 14. und Joh. 1, 44. ff. kommt er nýr. noch Joh.6, 5. 12, 20. und 14, 8. vor. Da Petrus und Andreas zwar früher gewählt wurden, aber erst später sichder Gesellschaft Jesu anschlossen, so kann er als der Erste unter den beständigen Aposteln Jesu betrachtet werden. Er war aus Bethsaida gebürtig und wahrscheinlich, wie seine Collegen, von niedriger Abkunft und Stande. Eine alte Nachricht in Cotelerii Patr. Apost. T. I. p. 272, nennt, feinen Vater Philosaues und seine Mutter Sophia und behauptet, daß er ein Fuhrmann gewesen sey. Scya: thien, Border-Asien und Phrygien werden als

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