Sayfadaki görseller
PDF
ePub

!

der ihm zu Ehren erbaueten Kirchen und der ihm übertragenen Patronate ganzer Reiche, Städte, Cors' porationen u. f. p. ift bedeutender, als bey den meisten übrigen Aposteln und Heiligen, wie Saussay in feinem Werte Lib. III-VI. mit viel Gelehrsamkeit bewiesen hat. Aus den zahlreichen Patronaten über Handwerke, Innungen, fromme Brüderschaften u. f. w. und aus der erwähn ten Verbindung mit der Jungfrau Maria mag auch die Vorstellung von Andreas als Ehe Procurator entstanden seyn. Das Gebet der Jungfrauen:

Ach Undreas, heil'ger Schuß- Patron! u.f.w. welches zunächst in der Vigilie des Andreas - Tages, aber auch zu andern Zeiten, hergesagt oder gesungen wird, ist, wie der damit in Verwandtschaft stehende Aberglaube des Bleygießens, sehr alt. S. Tengel's monatliche Unters redungen für's Jahr 1690. S. 879. Vgl. Hanke de Andrea Ap. §. 17., wo diese Lieder mitgetheilt sind.

In einer besonderen Verehrung ftand von den ålteften Zeiten her, und nicht bloß in Beziehung auf die Rits ter-Orden, das Andreas Kreuz. Die Vorstellung. davon beziehet fich auf die Relation von der Art seines To des, welche von angeblichen Augenzeugen erstattet seyn foll. S. Presbyterorum et Diaconorum Achajae de Martyrio S. Andreae epistola. Edit. Woog. Vgl Pearson Vindic. Epist. S. Ignatii in Cotelerii Patr. Apost. T. II. p. 270. Das Kreuß, woran Andreas, auf Befehl des achäischen Proconsuls' Aegeas, geschlagen wurde, bestand aus zwey überzwerg gefügten Balken, wels che die Form einer römischen Zehn (X) bildeten. Daher ist der Ausdruck: Crux decussata entstanden, wel=" cher nicht von decutio, sondern von Decussis (von decem), dessen sich auch Plinius bedient, herstammt *).

Hieron. Comment. in Ierem. c. XXXI.: Decussare est per medium secare, veluti si duão regulae concurrant

Dieses Zeichen nun galt in der`alten Kirche allgemein für das griechische X und für die Abbreviatur von Xpeoros. Es kommt bey den alten Schriftstellern auch unter dem Samen Χιασμος (won Χιάζειν, mit X verfeben, freugr weis stellen 2c.) vor., Ueber die Form, Materie und Bes schaffenheit dieses in der christlichen Kunst- Geschichte nicht unwichtigen Andreas Kreuzes sind die mannichfaltigsten Untersuchungen angestellt worden, worüber die gelehrten Schriften von Iustus Lipsius und Iac. Gretserus de cruce; ferner Chifflet Vesontion. P. I. c. 48. Molanus de imaginibus. Lib. III. c. 51. u. a. zu vers gleichen sind.

Daß bey dieser Wichtigkeit, welche der Apostel Ans dreas in der öffentlichen Meynung erlangt hat, die homis letischen und ascetischen Schriftsteller in seiner Verherrliz chung nicht zurückbleiben würden, läßt sich leicht erwarten. Und in der That findet man auch die stattlichsten Elogia et Encomia. Unter vielen andern mag das sehr patheti sche zur Probe dienen, welches den Presbyter Hesy. chius von Jerusalem zum Verfasser hat. Es stehet in Photii Bibliotheca, p. 811.: Σαλπιγξ ήμας ἱερατικη πανηγυριν ήθροισεν Ανδρεας, ὁ του χορου των Αποστολων πρωτοτοκος, ὁ πρωτοπαγης της ἐκκλη σίας στυλος, ὁ προ Πετρου πετρος, ὁ θεμέλιον θε μελιος, ὁ της αρχης απαρχη, ὁ πριν κληθηναι και λων, ὁ πριν προσαχθηναι προσαγων. Ευαγγελιον κηρύττει ὁ μήπω πεπιστευται· πριν μαθειν, τῳ ἀδελ

φω αποκαλύπτει την ζωην Τοσουτον αυτῳ πλουτον ή της που μενεις; ἀποκρισις ἐχαρισατο. Και του τι μεγα εἶχεν ἡ ἀποκρισις, οἷον Ανδρεας ἐμβαθυ νων τον νουν ἐθεωρησεν· ἐρχου γαρ, φησι, και ίδε. Πως γαρ γεγονας προφητης; ποθεν θεοφορος

ad speciem litterae X., quae figura est crucis. Vgl. Isidor. Origin. Lib. I. c. 3. Lipsius de cruce. Lib. I. c. 7.

άθροον; τι θορυβεις του Πετρου τας άκρας, τι φθασαι σπεύδεις; Ὃν οὐ δυνῃ φθασαι; ὁ πανταχου παρων, πως ευρεθηναι δυναται; Αλλα γαρ οἶδεν ὁ Ανδρεας. ὁ λέγει, ευρηκαμεν, ὃν ἀπώλεσεν ὁ Αδαμ ἐζημιωθη ἡ Ευα, ὃν ἡ νεφελη της αμαρτίας ἀπὸ ἐν των όφθαλμων των ημετέρων έκρυψεν, ὃν ἐχωρι σεν ἡμων ἡ παρακοη, ὃν ἐζητει Δαβιδ· ἐν ἡμερα θλίψεως μου τον Θεον ἐξεζητησα u. f. w. Eine Sem römischen Bischof Damasus beygelegte Hymne schildert den Apostel mit folgender Strophe:

Decus sacrati nominis

Vitamque nomine exprimens:
Hoc te decorum praedicat
Crucis beatae gloria.
Andrea, Christi Apostole,
Hoc ipso jam vocabulo
Signaris isto nomine

Decorus idem mystice!

Hierbey ist zu bemerken, daß dieses Decorus eine nicht ungewöhnliche Deutung war, welche man dem Namen Avδρεας gab. Unsere leiteten ihn απο της ανδρειας, virilis, ab; Andere aus dem Hebr. 172, vovit. In dem Traktate des Hieronymus de nominibus hebr. Hieron. Opp. T. IV. p. 146. heißt es: „Decorus vel pabulo respondens fuerit Andreas, expositus, alii, meum non est, dispiciant."

Daß Andreas das Christenthum in Scythien ges prediget habe, wird schon von Orig. Comment, in Gen. T. III. Edit. Oberth. T. V. p. 65. und Euseb. H. E. III. c. 1. bezeuget. Von da soll er bis nach Rußland und Polen vorgedrungen seyn. Dafür giebt es freylich kein altes Zeugniß; aber die Kirche beyder Länder, besonders des erstern, leitet ihren Ursprung von diesem Apostel ab.Man nimmt bloß an, daß das von ihm angezündete Licht durch die Barbaren wieder sey verdunkelt worden, daß sich

[ocr errors]
[ocr errors]

aber ein Funke desselben stets erhalten habe. Die Nach richten von seinen übrigen Reisen, Verrichtungen und ́ Schicksalen gründen sich auf die Berichte des Nicepho= rus (Lib. II. c. 39.) und der Menologien. Cave und Pearson haben sie gesammelt und kritisch beurtheilt. Die schon angeführten Märtyrerthums - Acten: Presbyterorum et Diaconorum Achajae epistola etc. haben zwar das Zeugniß des Philaftrius für sich, verdienen aber, nach Pearson's, Stark's u. a. Meynung dennoch keinen befondern Glauben. Die Predigten, welche Andreas am Kreuse, an welchem er zwey, oder, nach Andern, drey Tage lebendig hing, vor mehr als Zwanzig Laufend Zuhörern gehalten und die Wunder, welche sich vor und bey seinem Tode ereignet haben sollen, findet man in Vincentii Bellovac. Specul. histor. Lib. I. c. 673., Saussay, Hammerschmid u. a. gesammelt. In der Schrift: de vera et falsa sapientia, cap.8. Augustin. Opp. T. VI. edit. Benedict. (welche aber entschieden unächt ist) wird unter andern gefagt: ,,In hoc desi-' derio erat Andreas, qui in cruce positus à Domino requirebat: Tempus est, ut commendes terrae corpus meum. Volebat enim eum plebs de cruce deponere. Ipse enim coepit Dominum rogare: ne permittas Domine descendere vivum, sed tempus est, ut terrae commendes corpus meum." In der freylich höchst verdächtigen Schrift: Dorothei Episc. Tyr. Synopsis quomodo Apostoli et Prophetae vixerint et mortui sint; ex vers. Musculi. Edit. Basil. 1570. f. p. 662. wird unter der Rubrik: Andreas, bloß folgendes bes richtet: Andreas, frater Simonis Petri, sicuti majores nostri tradiderunt, Scythis et Sogdianis et Sacis et in Sebastonopoli interiore, ubi Aethiopes agrestes habitant, Evangelium Dömini Iesu Christi praedicavit. Sepultus est autem Patris, civitate Achajae, crucifixus ab Aegea,

rege Edessenorum." Nach Andern war dieser Aegeas Pro-Consul von Achaja, und er verurtheilte den Apostel Deshalb zum Kreuzes- Lode, weil er selbst Mitglieder seiz ner Familie zur christlichen Religion bekehrt hatte.

Die Gedächtnißfeyer dieses Apostels kommt schon im vierten Jahrhundert vor und ist seitdem ohne Unters, brechung beybehalten worden, was ebenfalls für die be fondere Auszeichnung desselben, welche wir in der Kirche. finden, einen Beweis abgiebt. Nach dem Ordo Gelasianus kommt diesem Tage sogar eine Octave zu. S. Martene de antiq. eccles, discipl. c. 3o. n. 6. Dieß wird aus der Vorliebe erklärt, welche Gregor M. für die sen Apostel gehabt haben soll. S. Gavanti Thesaur. sacr. rit. II. p. 208. Es ist übrigens wahrscheinlich, daß der 29. November deshalb gefeyert wird, weil an diesem Tage unter der Regierung des Konstantius im J. 559 (also kurz vor dem Tode dieses Kaysers) die körperlichen Ueberreste des Andreas mit größtem Pomp von Paz trá nach Konstantinopel geschafft und in der von Konstans tin d. Gr. erbauten Apostel: Kirche beygeseht wurden. Andere dagegen glauben, daß dieser Tag sein Lodes Tag (dies natalis) gewesen sey. Von erwähnter Translation handeln schon Euseb. Chronic. II. p. 185 und Hieron. in vita Evangel. Lucae. Späterhin sollen die Lateiner diesen wunderthätigen Körper von Konstantinopel abgeführt und nach Amalphi im Königreiche Near: pel gebracht haben. S. Saussay Gloria S. Andr.. Lib. III. c. 5. p. 446. Vgl. Hieron. Megisser Deliciae Neapol. c. 8. In Frankreich, Belgien und. Teutschland sind mehrere Kirchen und Gemeinen, welche im Besige eines Arms, Fingers, Kleides, Lappens u. f. w. dieses Apostels zu seyn behaupten.

Eine authentische Schrift von Andreas giebt es nicht, aber desto mehr apokryphische. Schon Augustinus und

« ÖncekiDevam »