Sayfadaki görseller
PDF
ePub

nach ihm das Decretum Gelasianum erwähnen eines Evangelium's, welches sie aber für untergeschoben erklären. Auch die Acta Andreae, Thomae et Iohannis, von welchen Eusebius, Epiphanius und Augustinus reden, wurden von diesen Schriftstellern für Werke des Betrugs gehalten. Man glaubt, daß diese Schriften zus erst bey den Enkratiten Ansehen erhalten, und daß ein gez wiffer Leucius Urheber derselben gewesen sey. S. Beausobre Histoire du Manich. T. I. p. 599. 549. Starts K. Gesch. des ersten Jahrh. II. p. 57

58.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors]
[ocr errors]

Von der Unordnung dieses Tages im Kirchen-Jahre ist schon in der Einleitung gehandelt worden. Die Bez hauptung, daß man diesem Apostel, seines bewiesenen Unglaubens wegen, die lehte Stelle angewiesen habe, ist durchaus unrichtig und wird durch die Sitte der orien= talisch griechischen Kirche, welche den ersten Sonntag nach Ostern als Thomas - Tag feyert, am deutlichsten wis berlegt. Wäre die Verwechselung des kirchlichen und bürgerlichen Jahres nicht zu offenbar, so könnte man fich auf Chrysostomus berufen, welcher Homil. 53 und. 61 in Matth. und Homil. 72 in Ioh. den Unglauben des Thomas hart tadelt, und ihn nicht nur 'asdeveoTεGOV. των άλλων και δειλότερον nennet, fonbern aud in Be ziehung auf seine Zusammenstellung mit Matthaus (Marc, 3, 18) die Worte braucht: dpas, nos ov xas τα την αξιαν τιθησιν? Klein theils fomnen folde

Aeußerungen dafür zunächst nichts beweisen, theils lassen fich denselben eine Menge Aussprüche aus den alten Schriftstellern entgegen stellen, worin Thomas wegen seis nes Unglaubens gerechtfertiget, ja fogar gepriesen wird. Auch neuere Schriftsteller haben den Character des Thomas mit mehr Gerechtigkeit und psychologischer Wahrheit geschildert. S. Niemeyer's Charakteristik der Bibel. In Eisenschmid's Gesch. der Sonn- und Festtage. S. 271 wird gesagt:,, Diejenigen thun ihm (Thomas) daher Unrecht, die am Sonntage Quasimodogeniti, der sonst auch von ihm Thomas - Sonntag genannt wird, so laut und so bitter selbst von den Kanzeln herunter, ihn den unglaubigen Thomas nennen; vielmehr verbient er der zártliche Thomas genannt zu werden." Vgl. Commentar über das N. T. von Paulus. IV Th. I. Abth. S. 559.

Die drey ersten Evangelisten führen bloß den Namen Thomas an, im Johannes aber (Joh. 11, 16. 20, 24. 21, 2.) miro binjugefest: Θωμᾶς, ὁ λεγομενος Διδυ μos. Dieß ist die Ueberschung des hebräisch - aramaischen: □ND Nin: gemellus. Höchst seltsam wird Hieron. de nomin. hebr. der Name von □iną, abyssus, abgeleitet. Den Namen Advuos soll er daher haben, weil er ein Zwillings - Kind war. Seine Schwester wird Lysia genannt. Cotelerii Patr. apost I. p. 272. Eine andere Erklärung aber giebt Theophylakt Comment. super Ioh. XX. 24: Ti ¿otiv ò deyouevos Aiδυμος; τούτο ἑρμενεια ἐστι του Θωμα· ώσπερ γαρ ὁ κηφας ερμενευεται Πέτρος, ούτω και το Θωμας λεγεται, τουτεστιν ἑρμενευεται Διδυμος. Εικότως δε μνημονεύει της έρμένειας ταυτης του όνοματος, Ένα δείξη ύμιν, ότι διστατικος τις ήν, και άνω θεν και απ' άρχης τοιούτον ειχε τον τρόπον, ὡς δηλοι και τούνομα. Stads biejem drift feller allo ift Advμos (denn von Den kann die Deutung nicht woht

gelten, obgleich regh 2 Mos. 26, 24. und 36, 29 auch von zwey gleichen Dingen gebraucht wird) eben so bedeutungsvoll wie ergos. Bey diesem soll das feste, unerschütterliche Vertrauen, (nɛrga) bey jenem dagegen die Unentschlossenheit und. Wankels muth (dioratinos tis) angedeutet werden. Dieser Gedanke ist allerdings finnreich, und der orientalisch: hellenistischen Manier (wohin auch das Boavegyes, o toriv, vioi Boovens, Marc. 3, 17. zu rechnen ist ), ganz entsprechend. Die Griechen brauchen didvuos auch bloß für duplex, ohne Beziehung auf Geburt, und es könnte daher gar wohl so viel ausdrücken, wie das Bekannte: ανηρ δίψυχος, ἀκαταστατος ἐν πασαις ταις όδοις avrov (Jakob. 1, 8), zumal wenn man noch ein Aort? fpiel mit didvμo's (wie es Sprüch. 26, 20 vorkommt) annehmen wollte. Alsdann würde sich auch die Angabe des Euseb. Hist. eccl. Lib. I. c. 13, daß Thomas auch den Namen Judas geführt habe (Ioudas o naι Owpas), ohne mit Valesius, Stroth u. A. einen Irrthum oder Schreibfehler anzunehmen, rechtfertigen lassen, oba gleich auffallend bleibt, daß sonst nirgend eine solche Notiz gefunden wird.

Da die evangelische Geschichte über das Schicksal dies ses Apostels, den sie doch (zumal nach Johannes) als eine interessante Person darstellt, nach der Himmelfahrt Jesu ein gänzliches Stillschweigen beobachtet, so hat die Tradition diese Lücke auszufüllen versucht. Von einem Ευαγγελιον του Θωμά re et don Drigenes. Gin folches späteres, von den Manichåern verfälschtes, Evangelium fannte auch Timotheus Sicul. Histor. Manich. p. 3o, wo er mit folgenden Worten davor warnet: Μηδεις αναγινωσκέτω το κατα Θωμαν Ευαγ γελιον, οὐ γὰρ ἐστιν ένος των δωδεκα Αποστο λων, ἀλλ' ένος των δώδεκα κακων του Αντιχριστου Mavertos μadyrov. Auch das Itinerarium und

[ocr errors]

die Apocalypsis Thomae wird als eine grobe Ere dichtung verworfen. S. Fabricii Codex apocr. N. T. p. 108. Stark's Gesch. der chr. Kirche des ersten Jahrh. 2 Th. S. 149.

Die älteste Nachricht beim Euseb. H. E. III. c. I. Tegt dem Thomas die Provinz Parthien bey: Owμas μεν, ὡς ἡ παραδοσις περιέχει, την Παρθίαν είλη Zev. In der dem Chrysostomus zugeschriebenen Homil, de XII Apost. wird erzählt, daß der Apostel auf seiz nen Reisen die drey Magier (heil. drey Könige) ges tauft und zu Verkündigern des Evangeliums geweihet habe. " Eine schöne Erzählung (bemerkt Stark a. a. D. S. 146), damit doch die Personen am Ende alle wies der zum Vorschein kommen und untergebracht werden!" In derselben Homilie wird auch erzählt, daß Thomas in Anthiopien und Abyssinien das Christenthum vers kündiget, und „die Aethiopier weiß gewasche n habe" (das bekannte, auch bey den Lateinern oft vors kommende Sprüchwort: Aethiopem lavare; wels ches hier so viel heißen soll als: Thomas habe das schwer re Geschäft der Bekehrung an den widerspenstigen Aethiopiern, welche ihre Gesinnung so wenig, wie ihre Farbe und Haut zu verändern pflegen, glücklich vollbracht.)

[ocr errors]

In Pseudo-Dorothei Synopsis. Edit. Basil. 1570 f. p. 662 heißt es: Thomas, quemodmodum traditio habet, Parthis, Medis ac Persis Evangelium Domini nostri Iesu Christi praedicavit. Praes dicavit etiam Germanis, Hircanis, Bactris et Magis. Obdormivit autem Calaminae, civitate Indiae, calamo, quem lanceam vocant, occisus, ubi et honorifice sepultus est.". Statt Germanis ist wahrscheinlich Caramanis zu lesen; doch wäre noch die Frage: ob nicht zwischen den Caramanen und Germanen (deren Ursprung Viele aus diesen Gegenden

ין

Afiens ableiten), wenn auch nicht Identität, doch eine Verwandtschaft Statt finde. Indeß ist es eine alte Meiz nung, daß Thomas auch den Teutschen das Evange lium bekannt gemacht habe. Der berühmte teutsche Annalist Ioh. Aventinus (eigentlich "Thurnmaier +1534) sagt in seinem Chronicon s. Annales Schirens. Lib. II. pag. 180: In unsern alten Schriften zu Paf= faw und Regensburg, und anderswo bey den alten Historien Schreibern, dergleichen in S. Paulus Briez fen finde ich, daß in Germanien, in GroßDeutschland, geprediget habe den Leutschen und Wenden S. Thomas der Zwölf - Both."

[ocr errors]

Wenn die angeführten Traditionen von den Urbeiten des Apostels in Parthien, Persien, Baktrien u. f. w. für richtig angenommen werden, so können auch die Missions Reisen desselben nach Indien nicht unwahrscheinlich und zweifelhaft genannt werden. Schon Ambrofius, Hieronymus, Gregorius von Nazianz u. a., reden ausdrücklich von einer Reise nach Indien. Dazu kommen die Zeugnisse in Haython. Histor. orient. c. VI. Hier. Osorii Hist. Indica. Pauli Veneti rerum oriental. Lib. III. c. 43. Vgl. Baronii Annal. ad A. C. 44. Nach diesen ward Thomas in Indien von den Braminen, deren Religion er umzustürzen ansing, umgebracht. Das meiste Gewicht aber legte man auf die noch bis auf den heutigen Lag in Indien in zahlz reichen Gemeinen vorhandenen Thomas - Christen, welche ihre Kirche nicht nur von ihm ableiten, sondern auch in der Stadt Malipur, Malliapoor, (oder St. Thomas) sein Grabmahl als ein vorzügliches Heiligthum bewahren. S. Simon Histoire de la creance et des coutumes des nations du Levant. chap. VIII. La Croze Histoire du Christianisme des Indes des P. 88 seqq. Fabricii Lux salut. evangel. c. 56. p, 625 seqq. 3iegenbalg's Berichte von der Mission

« ÖncekiDevam »